
📅 16.07.25
🌟 Die Gabe des Wortes
🧭 Worte, die Leben bauen oder zerstören
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📖 Bibeltext
„Bewahre deine Zunge vor Bösem und deine Lippen, dass sie nicht betrügen.“
Psalm 34,13
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👣 Einleitung
Reden tun wir alle – den ganzen Tag. Beim Frühstück, in der Schule, über WhatsApp, Insta, Snapchat, Discord oder einfach beim Rumhängen mit Freunden. Unsere Worte fliegen oft so raus, ohne viel Nachzudenken.
Aber mal ehrlich:
Wie oft hast du schon was gesagt und direkt gemerkt: „Oh Mist, das hätte ich besser lassen sollen?“
Oder: Wie oft hat dich ein Satz von jemand anderem total verletzt – auch wenn er vielleicht gar nicht so gemeint war?
Worte sind keine kleinen, harmlosen Luftwellen. Sie haben Kraft. Sie können aufbauen – oder kaputtmachen. Sie können Mut geben – oder richtig weh tun.
Gott hat uns die Sprache als Geschenk gegeben – eine echte Gabe. Und heute wollen wir mal ehrlich hinschauen:
👉 Wie gehen wir eigentlich mit dieser Gabe um?
👉 Und wie können wir lernen, mit unseren Worten Gutes zu tun statt andere runterzuziehen?
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🎯 Andacht
Worte können trösten, heilen, Hoffnung geben – aber auch zerstören, verletzen und spalten. David schreibt im Psalm 34,13 eine klare Aufforderung: Unsere Zunge soll kein Böses sprechen. Warum ist das so wichtig?
Ellen White schreibt in „The Adventist Home“, S. 435:
„Die Worte, die wir sprechen, haben eine Macht, die weit über das hinausgeht, was wir verstehen. Sie sind ein Einfluss, der sich fortpflanzt wie Wellen auf dem Wasser.“
Unsere Worte sind wie Samen: Sie tragen Frucht – gute oder schlechte. Und jeder von uns sät jeden Tag. Ein verletzendes Wort kann wie ein Gift wirken, das lange bleibt. Ein liebevolles Wort dagegen kann wie Medizin sein.
Jesus selbst sagt in Matthäus 12,36:
„Ich sage euch aber, dass die Menschen Rechenschaft geben müssen am Tag des Gerichts über jedes unnütze Wort, das sie geredet haben.“
Das klingt ernst. Und das ist es auch.
💬 Was bedeutet es also, die Zunge zu bewahren?
Es bedeutet nicht, dass wir schweigen sollen. Es bedeutet, dass wir bewusst sprechen – mit Freundlichkeit, Ehrlichkeit und Liebe.
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📝 Geschichte – Die Narben des Nagels
Es war einmal ein Junge namens Elias. Er hatte ein Problem, das viele Teenager kennen: Er war impulsiv und sprach oft, ohne nachzudenken. Seine Worte waren schnell, scharf – und manchmal verletzend.
Sein Vater, ein ruhiger, weiser Mann, beobachtete das Verhalten seines Sohnes mit Sorge. Eines Tages gab er Elias einen Beutel voller Nägel und einen Hammer.
„Jedes Mal, wenn du jemanden mit deinen Worten verletzt – egal ob absichtlich oder unabsichtlich – geh in den Garten und schlag einen Nagel in den alten Holzzaun hinterm Haus.“
Elias war verwundert, aber gehorchte. Schon am ersten Tag musste er 37 Nägel einschlagen. Die nächsten Tage waren es immer noch viele – doch langsam wurde es weniger. Elias merkte, wie schwer es war, den Schaden zu sehen, den er anrichtete. Und er fing an, sich zu bemühen, ruhiger zu sprechen und nachzudenken, bevor er redete.
Nach einigen Wochen kam er zu seinem Vater und sagte stolz:
„Papa, heute habe ich keinen einzigen Nagel eingeschlagen! Ich glaube, ich habe gelernt, wie man seine Zunge kontrolliert!“
Der Vater nickte zufrieden. Dann sagte er:
„Sehr gut. Jetzt zieh jeden Tag, an dem du niemanden verletzt hast, einen Nagel wieder heraus.“
Elias tat, wie ihm gesagt wurde. Es dauerte Wochen, aber schließlich war der Zaun nagelfrei.
Doch der Vater führte ihn zu dem Zaun und sagte mit ernster Stimme:
„Schau dir diesen Zaun an. Er ist jetzt zwar wieder ohne Nägel, aber sieh dir die Löcher an, die geblieben sind. Das sind die Narben deiner Worte. Du kannst den Nagel entfernen – du kannst dich entschuldigen – aber die Wunde bleibt manchmal im Herzen.“
Elias senkte den Kopf. In diesem Moment begriff er: Worte hinterlassen Spuren.
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💭 Was lernen wir aus dieser Geschichte?
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Es reicht nicht, nur mit dem Reden aufzuhören – wir müssen lernen, mit unseren Worten gut umzugehen.
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Ein verletzendes Wort kann man nicht „zurückholen“. Selbst eine Entschuldigung kann nicht alle Spuren auslöschen.
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Deshalb ist es so wichtig, unsere Zunge zu „bewahren“, wie es Psalm 34,13 sagt.
💬 Ellen White bestätigt diese Wahrheit:
„Ein unbedachtes Wort kann ein Herz verwunden und eine Seele entmutigen. Ein liebevolles Wort hingegen kann Trost bringen, wo Hoffnung verloren scheint.“
Christ’s Object Lessons, S. 336
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🧠 Gedanken – Was bedeutet das für dich?
Denk mal kurz zurück: Was war das letzte Wort, das du gesagt hast – heute Morgen, in der Schule, in einem Streit?
Hat es Leben gebaut oder Leben zerstört?
Gott ruft uns dazu auf, Segen statt Fluch zu sprechen. Er möchte, dass unsere Worte anderen zeigen, dass Jesus in uns lebt. Ellen White sagt:
„Die Zunge, die im Dienst Christi steht, wird sanfte, heilende Worte sprechen, wird Frieden verbreiten, wird ein Licht in der Dunkelheit sein.“ (The Ministry of Healing, S. 491)
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💡 Impulse für heute
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Bevor du etwas sagst: Frag dich – Ist es wahr? Ist es notwendig? Ist es liebevoll?
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Ermutige heute bewusst jemanden mit deinen Worten.
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Wenn du jemanden verletzt hast: Sei mutig und bitte um Vergebung.
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Bitte Gott, dir zu helfen, deine Zunge zu bewahren – vor allem in schwierigen Momenten.
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🙏 Gebet
Himmlischer Vater,
Du hast mir die Gabe gegeben, zu sprechen – und damit auch Verantwortung.
Hilf mir, meine Worte weise zu wählen. Lass meine Zunge nicht das Böse sprechen,
sondern Wahrheit, Hoffnung und Liebe.
Erinnere mich jeden Tag daran, dass Worte eine Wirkung haben –
und dass ich durch meine Sprache zeigen kann, dass Du in mir lebst.
Schenke mir ein reines Herz, damit auch meine Worte rein sind.
In Jesu Namen, Amen.
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🧃 Heute zum Mitnehmen
„Worte sind wie Samen – achte darauf, welche du säst.“