Lektion 12.Die Stunde der Herrlichkeit: Das Kreuz und die Auferstehung
Das Kreuz und die Auferstehung: Der Wendepunkt der Geschichte
Lektion 12 führt uns zum Höhepunkt des christlichen Glaubens: die Kreuzigung und die Auferstehung Jesu Christi. Diese zentralen Ereignisse der Heilsgeschichte offenbaren in ihrer Tiefe die Liebe, Gerechtigkeit und Macht Gottes. Am Kreuz vollendet Jesus sein Werk der Erlösung, indem er die Strafe für unsere Sünden trägt und den Weg zu Gott öffnet. Durch seine Auferstehung triumphiert er über den Tod und schenkt uns eine lebendige Hoffnung auf neues Leben.
Diese Lektion lädt uns ein, die Bedeutung von Kreuz und Auferstehung nicht nur intellektuell zu verstehen, sondern sie auch in unserem persönlichen Glauben und Alltag zu erleben. Sie erinnert uns daran, dass Jesu Opfer uns Frieden und Vergebung bringt und seine Auferstehung die Grundlage für unsere Hoffnung und unser Vertrauen in Gottes Verheißungen ist.
12.1 Was ist Wahrheit?
Die Wahrheit steht vor uns: Pilatus’ verpasste Chance
Lies Johannes 18,33–38. Worüber sprechen Pilatus und Jesus?
In Johannes 18,33–38 erleben wir eine tiefgründige Auseinandersetzung zwischen Pilatus und Jesus, die weit über die unmittelbaren politischen und rechtlichen Fragen hinausgeht. Es ist bemerkenswert, wie Jesus das Gespräch lenkt, um Pilatus herauszufordern, sich mit der Wahrheit auseinanderzusetzen.
Pilatus fragt zunächst, ob Jesus der König der Juden sei. Dies ist nicht nur eine politische Frage, sondern sie öffnet die Tür zu einer viel größeren Realität. Jesus antwortet nicht direkt, sondern fragt Pilatus, ob er diese Erkenntnis selbst gewonnen hat oder ob sie von anderen stammt. Mit dieser Wendung lädt Jesus Pilatus ein, sich zu reflektieren und die Quelle seines Urteils zu hinterfragen. Damit zeigt Jesus, dass die Wahrheit nicht bloß durch äußere Berichte oder Meinungen definiert werden kann, sondern eine innere Erkenntnis erfordert.
Die Reaktion von Pilatus zeigt jedoch eine typische menschliche Schwäche: Er weicht der Konfrontation mit der Wahrheit aus. Seine irritierte Rückfrage („Bin ich ein Jude?“) zeigt, dass er sich von der persönlichen Bedeutung dieser Frage distanziert. Anstatt nach Antworten zu suchen, lässt er sich von Vorurteilen und gesellschaftlichem Druck leiten.
Jesus nutzt die Gelegenheit, um eine entscheidende Wahrheit zu offenbaren: Sein Reich ist nicht von dieser Welt, und er ist gekommen, um die Wahrheit zu bezeugen. Diese Wahrheit ist nicht abstrakt, sondern persönlich: Jeder, der „aus der Wahrheit“ ist, hört seine Stimme. Damit stellt Jesus klar, dass die Wahrheit nicht nur ein philosophisches Konzept ist, sondern in ihm selbst Gestalt annimmt. Er ist die Wahrheit (Joh 14,6), und in ihm leuchtet das Licht, das die Finsternis überwindet (Joh 1,5).
Pilatus’ Frage „Was ist Wahrheit?“ bleibt ohne Antwort, weil er nicht wartet, um sie zu hören. Dies ist ein tragischer Moment: Pilatus steht vor der Verkörperung der Wahrheit, doch er zieht sich zurück. Seine Vorurteile, sein innerer Konflikt und der äußere Druck verhindern, dass er die Wahrheit erkennt.
Das Johannesevangelium betont wiederholt, dass die Wahrheit in Jesus zu finden ist. Pilatus verpasst jedoch die Gelegenheit, diese Wahrheit zu erfahren, weil er sich nicht von seinen Ängsten und Vorurteilen lösen kann. Für uns ist dies eine Einladung, unsere eigenen Vorurteile und Ängste zu überwinden, um die Wahrheit in Jesus zu suchen und anzunehmen. Die Frage „Was ist Wahrheit?“ ist auch heute aktuell und erfordert Mut, Geduld und Offenheit, um die Antwort zu finden.
Wie verstehst du das Konzept von Jesus als der Wahrheit?
Das Konzept von Jesus als der Wahrheit ist tief verwurzelt in der christlichen Theologie und offenbart die einzigartige Beziehung zwischen Gott, der Menschheit und der Wirklichkeit selbst. Im Johannesevangelium wird diese Idee besonders betont, und ich verstehe sie in mehreren miteinander verbundenen Dimensionen:
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Jesus als die Verkörperung der göttlichen Wahrheit
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Jesus wird als „das Wort“ beschrieben, das „Fleisch geworden ist“ (Joh 1,14). Er ist die vollkommene Offenbarung Gottes, durch die Menschen die Wahrheit über Gott, ihre eigene Existenz und den Weg zur Erlösung erkennen können.
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Diese Wahrheit ist nicht nur intellektuell oder philosophisch, sondern eine lebendige Realität, die in Jesus sichtbar wird. Durch sein Leben, seine Lehre, seinen Tod und seine Auferstehung offenbart Jesus die wahre Natur Gottes: Liebe, Gnade, Gerechtigkeit und Heiligkeit.
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Wahrheit als Beziehung, nicht nur als Wissen
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Jesus sagt in Johannes 14,6: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ Dies deutet darauf hin, dass die Wahrheit in einer Beziehung zu ihm liegt. Sie ist nicht nur ein Konzept, das intellektuell verstanden werden kann, sondern eine Realität, die in der Gemeinschaft mit ihm erfahren wird.
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Wer „aus der Wahrheit“ ist, erkennt seine Stimme (Joh 18,37). Das bedeutet, dass es eine innere Bereitschaft braucht, sich von Jesus führen zu lassen, um die Wahrheit zu erfassen.
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Die Wahrheit als befreiende Kraft
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In Johannes 8,32 heißt es: „Die Wahrheit wird euch frei machen.“ Diese Wahrheit in Jesus befreit von den Ketten des Irrtums, der Sünde und der Angst. Sie richtet den Menschen neu aus, befreit ihn von falschen Vorstellungen über Gott, sich selbst und die Welt und gibt ihm die Möglichkeit, in einer authentischen Beziehung mit Gott zu leben.
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Wahrheit als Licht in der Finsternis
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Das Johannesevangelium kontrastiert oft Wahrheit mit Finsternis und Irrtum. Jesus, das Licht der Welt (Joh 8,12), bringt Wahrheit, die die Finsternis erleuchtet. Er deckt die Lügen des Bösen auf und offenbart die wahre Bestimmung der Menschheit: Gemeinschaft mit Gott.
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Jesus als Wahrheit im Kontext von Leben und Tod
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Am Kreuz zeigt Jesus die ultimative Wahrheit über Gottes Liebe und das Wesen der Erlösung. Seine Worte „Es ist vollbracht“ (Joh 19,30) markieren nicht nur die Vollendung seines Werkes, sondern auch die Bestätigung, dass alles, was er gesagt und getan hat, wahr ist.
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Durch seine Auferstehung bezeugt Jesus, dass die Wahrheit Gottes nicht nur philosophisch oder moralisch ist, sondern die Macht hat, den Tod zu überwinden und neues Leben zu schenken.
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Wahrheit als Herausforderung
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Die Begegnung zwischen Jesus und Pilatus in Johannes 18 zeigt, dass die Wahrheit unbequem sein kann. Pilatus fragt: „Was ist Wahrheit?“ ohne wirklich die Antwort zu wollen. Diese Szene erinnert daran, dass die Wahrheit oft eine Herausforderung darstellt, die unsere Vorurteile, Ängste und unser Verlangen nach Kontrolle in Frage stellt.
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Fazit:
Jesus als die Wahrheit bedeutet, dass er die absolute und endgültige Offenbarung von Gottes Wesen, Plan und Liebe ist. Diese Wahrheit ist nicht nur etwas, das wir intellektuell begreifen, sondern etwas, das unser Leben transformieren soll. In Jesus wird die Wahrheit nicht nur gesagt, sondern gelebt und erfahren, und sie fordert uns auf, in authentischer Beziehung zu Gott zu leben und die Welt in seinem Licht zu sehen.
Die Verbindung zwischen dem Konzept von Jesus als der Wahrheit und unserem Alltagsleben sowie Glauben liegt in der praktischen und persönlichen Auswirkung, die diese Wahrheit auf unser Denken, Handeln und unsere Beziehung zu Gott und anderen Menschen hat. Hier einige konkrete Ansätze:
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Wahrheit als Orientierung im Alltag
Jesus als die Wahrheit gibt uns eine klare Orientierung in einer Welt voller widersprüchlicher Meinungen und Werte. Sein Leben, seine Lehren und sein Vorbild dienen uns als Kompass, um Entscheidungen zu treffen, die von Liebe, Gerechtigkeit und Demut geprägt sind. Im Alltag heißt das:
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Unsere Worte und Taten sollten von Ehrlichkeit geprägt sein, da Jesus selbst die Wahrheit ist.
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Wir können in schwierigen Situationen darauf vertrauen, dass Jesus uns leitet, wenn wir uns von seiner Wahrheit inspirieren lassen.
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Beispiel: Wenn wir vor einer schwierigen Entscheidung stehen, können wir uns fragen: „Entspricht diese Wahl dem, was Jesus gelehrt und gelebt hat?“
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Wahrheit als Befreiung von Ängsten und falschen Vorstellungen
Jesus sagt in Johannes 8,32: „Die Wahrheit wird euch frei machen.“ Seine Wahrheit befreit uns von den Lasten von Schuld, Angst und Selbsttäuschung. Sie ermöglicht es uns, uns selbst und andere so zu sehen, wie Gott uns sieht – mit Liebe und Gnade.
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Wir müssen nicht länger versuchen, uns selbst vor Gott oder anderen zu rechtfertigen, sondern dürfen in der Freiheit leben, die die Wahrheit in Christus bringt.
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Die Wahrheit Christi hilft uns auch, die falschen Identitäten, die uns von der Welt auferlegt werden, abzulegen (z. B. Leistungsdruck, Konsumdenken, soziale Vergleiche).
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Beispiel: Im Alltag kann dies bedeuten, dass wir uns nicht von der Meinung anderer abhängig machen, sondern in der Gewissheit leben, dass wir in Jesus angenommen und geliebt sind.
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Wahrheit als Grundlage für Beziehungen
Jesus lehrt, dass echte Beziehungen auf Wahrheit und Liebe basieren müssen. Beziehungen, die von Unehrlichkeit oder egoistischen Motiven geprägt sind, können nicht bestehen. Seine Wahrheit fordert uns auf:
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Konflikte mit Wahrheit und Liebe anzugehen, statt sie zu ignorieren oder zu beschönigen.
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Vergebung zu üben, weil Jesus uns die Wahrheit über Gottes unendliche Vergebung gezeigt hat.
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Beispiel: In einer schwierigen Beziehungssituation könnten wir uns fragen: „Bin ich bereit, offen und wahrhaftig zu sein und zugleich in Liebe zu handeln?“
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Wahrheit als Licht in Dunkelheit und Zweifel
Im Alltag erleben wir oft Unsicherheit, Zweifel oder Momente, in denen wir uns verloren fühlen. Jesus als das Licht und die Wahrheit (Joh 8,12) bietet Orientierung und Hoffnung:
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In Momenten des Zweifels dürfen wir uns an Jesus wenden, der uns seine Wahrheit zeigt – sei es durch die Bibel, durch Gebet oder durch die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen.
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Seine Wahrheit bringt Klarheit und Frieden, wo Verwirrung und Sorgen herrschen.
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Beispiel: Wenn wir in einer herausfordernden Lebenssituation sind, können wir uns an Jesus wenden und darauf vertrauen, dass seine Wahrheit uns den nächsten Schritt zeigt.
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Wahrheit als aktiver Glaube
Die Wahrheit in Jesus ist nicht nur eine Erkenntnis, sondern eine Kraft, die unser Leben verändert. Sie fordert uns auf, diese Wahrheit durch unser Handeln zu bezeugen:
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Gerechtigkeit zu fördern, wo Ungerechtigkeit herrscht.
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Für die Wahrheit einzustehen, auch wenn es unbequem ist.
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Den Glauben aktiv zu leben, indem wir uns für andere einsetzen und Gottes Liebe verkörpern.
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Beispiel: Im Beruf oder in der Schule können wir für Integrität eintreten, auch wenn es leichter wäre, Kompromisse einzugehen.
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Wahrheit als Herausforderung
Wie Pilatus zeigt, kann die Wahrheit unbequem sein. Sie stellt unsere Vorurteile, Ängste und Gewohnheiten in Frage. Jesus fordert uns auf, uns der Wahrheit zu stellen, auch wenn dies bedeutet, uns selbst zu hinterfragen:
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Sind wir bereit, uns von Gottes Wahrheit korrigieren zu lassen?
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Sind wir bereit, uns von der Wahrheit Jesu leiten zu lassen, selbst wenn dies gegen gesellschaftliche Normen oder persönliche Bequemlichkeit geht?
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Beispiel: Wenn wir mit Ungerechtigkeit konfrontiert sind, könnten wir uns fragen: „Stehe ich für die Wahrheit ein, auch wenn das für mich Nachteile bringt?“
Fazit:
Die Wahrheit in Jesus Christus ist nicht nur eine theologische Idee, sondern eine transformative Kraft für unser tägliches Leben. Sie bietet Orientierung, befreit uns von falschen Vorstellungen, stärkt unsere Beziehungen, gibt Hoffnung in dunklen Zeiten und fordert uns zu einem mutigen, aktiven Glauben heraus. Wenn wir uns auf die Wahrheit Jesu einlassen, erfahren wir nicht nur inneren Frieden, sondern werden auch selbst zu Zeugen dieser Wahrheit in der Welt.
Wahrheit ist nicht nur ein Konzept, sondern eine Person – in Jesus begegnen wir der lebendigen Wahrheit, die unser Leben verändert.
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