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📅 26. Mai 2025

📖 TÄGLICHES BIBELLESEN

1. Mose 40 – Josef deutet Träume im Kerker

🌍 Gottes Führung auch in scheinbarer Vergessenheit

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📜 Bibeltext – 1.Mose 40 (Luther 1912)

Joseph legt zwei Gefangenen ihre Träume aus

1Und es begab sich darnach, daß sich der Schenke des Königs in Ägypten und der Bäcker versündigten an ihrem Herrn, dem König in Ägypten. 

2Und Pharao ward zornig über seine beiden Kämmerer, über den Amtmann über die Schenken und über den Amtmann über die Bäcker, 3und ließ sie setzen in des Hauptmanns Haus ins Gefängnis, da Joseph gefangen lag. 4Und der Hauptmann setzte Joseph über sie, daß er ihnen diente; und sie saßen etliche Tage im Gefängnis. 

5Und es träumte ihnen beiden, dem Schenken und dem Bäcker des Königs von Ägypten, in einer Nacht einem jeglichen ein eigener Traum; und eines jeglichen Traum hatte seine Bedeutung. 6Da nun des Morgens Joseph zu ihnen hineinkam und sah, daß sie traurig waren, 7fragte er sie und sprach: Warum seid ihr heute so traurig? 8Sie antworteten: Es hat uns geträumt, und wir haben niemand, der es uns auslege. Joseph sprach: Auslegen gehört Gott zu; doch erzählt mir’s. 

9Da erzählte der oberste Schenke seinen Traum Joseph und sprach zu ihm: Mir hat geträumt, daß ein Weinstock vor mir wäre, 10der hatte drei Reben, und er grünte, wuchs und blühte, und seine Trauben wurden reif; 11und ich hatte den Becher Pharaos in meiner Hand und nahm die Beeren und zerdrückte sie in den Becher und gab den Becher Pharao in die Hand. 

12Joseph sprach zu ihm: Das ist seine Deutung. Drei Reben sind drei Tage. 13Über drei Tage wird Pharao dein Haupt erheben und dich wieder an dein Amt stellen, daß du ihm den Becher in die Hand gebest nach der vorigen Weise, da du sein Schenke warst. 14Aber gedenke meiner, wenn dir’s wohl geht, und tue Barmherzigkeit an mir, daß du Pharao erinnerst, daß er mich aus diesem Hause führe. 15Denn ich bin aus dem Lande der Hebräer heimlich gestohlen; dazu habe ich auch allhier nichts getan, daß sie mich eingesetzt haben. 

Der Traum des Bäckers

16Da der oberste Bäcker sah, daß die Deutung gut war, sprach er zu Joseph: Mir hat auch geträumt, ich trüge drei weiße Körbe auf meinem Haupt 17und im obersten Korbe allerlei gebackene Speise für den Pharao; und die Vögel aßen aus dem Korbe auf meinem Haupt. 

18Joseph antwortete und sprach: Das ist seine Deutung. Drei Körbe sind drei Tage; 19und nach drei Tagen wird dir Pharao dein Haupt erheben und dich an den Galgen hängen, und die Vögel werden dein Fleisch von dir essen. 

20Und es geschah des dritten Tages, da beging Pharao seinen Jahrestag; und er machte eine Mahlzeit allen seinen Knechten und erhob das Haupt des obersten Schenken und das Haupt des obersten Bäckers unter seinen Knechten, 21und setzte den obersten Schenken wieder in sein Schenkamt, daß er den Becher reichte in Pharaos Hand; 22aber den obersten Bäcker ließ er henken, wie ihnen Joseph gedeutet hatte. 23Aber der oberste Schenke gedachte nicht an Joseph, sondern vergaß ihn.

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🔵 Einleitung

In 1. Mose 40 sehen wir Josef erneut im ägyptischen Gefängnis – diesmal als Deuter der Träume zweier hoher Hofbeamter. Obwohl er unschuldig dort sitzt, nutzt er die Gabe, Gottes Offenbarungen zu deuten, um anderen Hoffnung und Klarheit zu bringen. Die Episoden lehren uns, dass Gottes Gaben selbst im tiefsten Tal wirken, und dass menschliches Vergessen seine göttlichen Pläne niemals durchkreuzen kann.

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🟡 Kommentar

1. Kontrast von Schuld und Gnadengabe (Verse 1–4)

  • Schuld der Diener: Der königliche Schenke und Bäcker haben versündigt und landen im Kerker.

  • Gnade für Josef: Josef, obwohl ebenfalls im Gefängnis, wird zum Diener und Berater eingesetzt – ein Hinweis darauf, dass Gottes Weg nicht auf menschlicher Leistung beruht.

2. Gottes Offenbarung in Träumen (Verse 5–8)

  • Gleichzeitige Träume: Beide Gefangene träumen zugleich, doch suchen Hilfe vergeblich.

  • Josefs Haltung: Er betont: „Auslegen gehört Gott zu“, und ermutigt sie, ihre Träume zu erzählen – eine Demut, die Gott ehrt.

3. Deutung des Weinberges (Verse 9–14)

  • Traumsymbolik: Drei Reben = drei Tage bis zur Wiederherstellung des Seneschalls.

  • Verheißung und Bitte: Josef nimmt nicht nur die Botschaft an, sondern bittet um Fürsprache – Vertrauen in Gottes Gerechtigkeit und Barmherzigkeit.

4. Deutung des Brotkorbes (Verse 16–19)

  • Gegensätzliche Offenbarung: Drei Körbe = drei Tage bis zum Tod des Oberbäckers.

  • Objektive Richtigkeit: Die Deutung erweist sich exakt, als beide Fügungen eintreten (Verse 20–22).

5. Menschliches Vergessen und göttlicher Plan (Vers 23)

  • Josef wird vergessen: Trotz erfolgreicher Deutungen denkt der Schenke nicht an Josef.

  • Göttliche Souveränität: Das menschliche Vergessen hält Gottes Zeitplan nicht auf – Josef bleibt in Gottes Händen.

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🟢 Zusammenfassung

Joseph deutet im Gefängnis die Träume von Pharaos Schenken und Bäcker: dem einen wird nach drei Tagen die Wiedereinsetzung, dem anderen der Tod angekündigt. Beides tritt ein, doch der Schenke vergisst Josef. Die Erzählung betont, dass Gottes Offenbarungen wahrhaftig sind und dass sein Gnadennetz auch dann weiterwirkt, wenn Menschen und Umstände uns übersehen.

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🔴 Botschaft für uns heute

  • Gott wirkt trotz Widrigkeiten: Auch in schwierigen Lebensphasen stellt er uns Gaben zur Verfügung, um anderen zu dienen.

  • Demut vor göttlicher Weisheit: Ermutige, Gottes Offenbarungen zu suchen und anzunehmen, ohne Selbstüberschätzung.

  • Vertrauen in Gottes Timing: Menschliches Vergessen darf nicht entmutigen – Gottes Plan bleibt sicher.

  • Fürbitte praktizieren: Wie Josef um Fürsprache bittet, können wir füreinander eintreten und Gottes Eingreifen erflehen.

In unserem Alltag erinnert uns diese Geschichte daran, dass Gott uns auch in dunklen Momenten nicht vergisst und uns befähigt, Licht und Hoffnung weiterzugeben – unabhängig davon, ob Menschen unsere Taten anerkennen oder vergessen.

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📆 25 –  31 Mai 2025

📆 WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG

📖 Ellen White | Patriarchen und Propheten – Kapitel 7

Die Sintflut

📖 Hier online lesen

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🔵 Einleitung

In einer Welt, die einst von paradiesischer Schönheit war, herrschte tiefe Verderbnis: Götzendienst, Gewalt und moralischer Verfall hatten das Vertrauen auf den Schöpfer verdrängt. Als Gott sah, dass „alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar“ (1. Mose 6,5), kündigte Er ein weltumspannendes Gericht durch Wasser an und bereitete zugleich einen Weg der Rettung: die Arche Noahs.

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🟡 Kommentar

  1. Der verhängnisvolle Zustand der Erde

    • Verdorben durch Götzendienst und Selbstvergötterung

    • Ehebruch, Gewalt und Zügellosigkeit: Verletzung göttlicher Lebensordnung

  2. Noahs Auftrag und Vorbereitungszeit

    • 120 Jahre Bau der Arche als lebendige Warnung

    • Predigt zur Umkehr und Einladung zur Rettung

  3. Gottes Rettung für Noah und seine Familie

    • Arche als Zeichen göttlicher Gnade und Gehorsam

    • Schluss der Tür: Ende der Möglichkeit zur Umkehr

  4. Der Gerichtstag der Sintflut

    • Aufbrechen der Wasserquellen und Öffnung der Himmelstore

    • Vernichtung der Unbußfertigen, Bewahrung der Gerechten

  5. Typus für das letzte Gericht

    • Parallelen zwischen Noahs Zeit und der Endzeit (Mt 24,38–39; 2 Petr 3)

    • Warnung und Einladung unverändert wirksam bis zum Kommen Christi

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🟢 Zusammenfassung

Die Menschheit vor der Sintflut missbrauchte Gaben und Leben, leugnete Gott und schmiedete in Sünde seine eigene Verdammung. Gott offenbarte Noah sein Gericht, doch zugleich bot Er ihm und seiner Familie Rettung durch den Bau der Arche. Wer dem Ruf Gottes folgte, wurde bewahrt; wer verharrte, ging im Gericht unter. Die Sintflut zeigt sowohl Gottes heilige Gerechtigkeit als auch seine barmherzige Rettung für die, die glauben und gehorchen.

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🔴 Botschaft für uns heute

  • Wachsamkeit und Umkehr: Wie in Noahs Zeit kann unser Herz leicht von Selbstsucht und Zügellosigkeit ergriffen werden. Gottes Warnung lädt uns ein zur Umkehr und heiligen Lebensweise.

  • Gehorsam als Rettung: Wer Gottes Stimme achtet und seinen Weg geht, erfährt Rettung – nicht aus eigener Leistung, sondern aus Gnade.

  • Endzeitliche Parallele: Die Sintflut ist ein mahnendes Bild für das kommend(e) Gericht Christi. Bereiten wir uns vor, indem wir Glauben leben, Sünde meiden und anderen die rettende Botschaft weitergeben.

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