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1.Warum ist es sehr wichtig zu erkennen, dass Gottes Herrlichkeit mit seiner Güte verbunden ist? Wie korrigiert dies eine Theologie der Herrlichkeit, die die schiere Macht betont, ohne die Liebe und das Wesen Gottes hervorzuheben?
Es ist von großer Bedeutung zu erkennen, dass Gottes Herrlichkeit untrennbar mit seiner Güte verbunden ist, weil dies das wahre Wesen Gottes widerspiegelt und eine einseitige Vorstellung von göttlicher Macht korrigiert.
  1. Gottes Herrlichkeit offenbart sein Wesen
    In der Bibel wird Gottes Herrlichkeit oft mit seiner Liebe, Treue und Gerechtigkeit in Verbindung gebracht. In Mose 33,18-19 bittet Mose Gott, seine Herrlichkeit zu zeigen, und Gott antwortet, indem er seine Güte an Mose vorüberziehen lässt. Dies zeigt, dass Gottes Herrlichkeit nicht nur in seiner Allmacht liegt, sondern vor allem in seiner moralischen Vollkommenheit, seiner Gnade und Treue.
  2. Korrektur einer verzerrten Theologie der Herrlichkeit
    Eine Theologie, die Gottes Herrlichkeit ausschließlich mit Macht und Erhabenheit gleichsetzt, läuft Gefahr, seine Liebe und Barmherzigkeit zu übersehen. Ein bloß auf Macht basierendes Gottesbild kann zu einem distanzierten, furchteinflößenden Verständnis führen, das Gottes tiefste Absichten verkennt. Die Bibel zeigt jedoch, dass Gottes Herrlichkeit gerade in seiner Selbsthingabe (z. B. am Kreuz, Johannes 1,14; Philipper 2,6-8) am deutlichsten sichtbar wird.
  3. Gottes Liebe als Kern seiner Herrlichkeit
    In Johannes 17,24 bittet Jesus den Vater, dass seine Nachfolger seine Herrlichkeit sehen – eine Herrlichkeit, die sich in der Liebe des Vaters zu ihm und zu den Menschen zeigt. Dies unterstreicht, dass Gottes Herrlichkeit nicht in kalter Macht, sondern in der Wärme seiner Liebe und seines Wesens besteht.
  4. Gottes Gerechtigkeit und Barmherzigkeit als Einheit
    Psalm 85,10 beschreibt die perfekte Harmonie zwischen Gerechtigkeit und Liebe: „Gnade und Wahrheit sind sich begegnet, Gerechtigkeit und Friede haben sich geküsst.“ Gott handelt in seiner Macht niemals losgelöst von seiner Güte. Seine Herrlichkeit zeigt sich in der Weise, wie er Gerechtigkeit mit Barmherzigkeit vereint.
Fazit:
Gottes Herrlichkeit darf nicht auf rohe Macht oder distanzierte Erhabenheit reduziert werden. Wahre Herrlichkeit liegt in der untrennbaren Verbindung von Macht, Liebe, Gerechtigkeit und Güte. Dies korrigiert eine Theologie, die nur Macht betont, ohne das liebevolle Wesen Gottes zu berücksichtigen. Ein Verständnis von Gottes Herrlichkeit, das seine Güte einschließt, führt zu einer tieferen, vertrauensvollen Beziehung zu ihm und einem ehrlichen Nachahmen seiner Liebe und Gerechtigkeit in unserem eigenen Leben.
2.Habt ihr jemals Gottes Güte infrage gestellt? Kennt ihr jemanden, der Gottes Güte wegen der Art und Weise wie vorgebliche Nachfolger Gottes manchmal handeln, infrage gestellt hat, oder einfach wegen all des Bösen in der Welt? Wie habt ihr diese Frage für euch selbst gelöst und wie könnt ihr jemandem helfen, der mit der Frage nach Gottes Güte kämpft? Siehe Lektion der nächsten Woche.
Ja, viele Menschen – auch gläubige Christen – haben irgendwann in ihrem Leben Gottes Güte infrage gestellt. Es ist eine ehrliche und verständliche Reaktion auf Leid, Ungerechtigkeit und das Böse in der Welt. Diese Zweifel können durch persönliche Schicksalsschläge, den Schmerz anderer oder das Verhalten von Menschen, die sich als Gottes Nachfolger bezeichnen, verstärkt werden.
  1. Die Herausforderung: Warum lässt Gott das zu?
Oft entsteht die Frage nach Gottes Güte aus Erlebnissen von Leid oder der Beobachtung von Ungerechtigkeit. Vielleicht kennen wir Menschen, die sich von Gott abgewandt haben, weil sie erfahren haben, dass Christen lieblos oder heuchlerisch handeln. Andere stellen Gottes Güte in Frage, weil sie sehen, wie Kriege, Krankheiten und Naturkatastrophen scheinbar ungehindert geschehen.
  1. Wie habe ich diese Frage für mich selbst gelöst?
Es gibt keine einfache Antwort, aber einige biblische Wahrheiten haben mir geholfen:
  • Gottes Güte zeigt sich im Kreuz: In Römer 5,8 heißt es: „Gott aber beweist seine Liebe zu uns dadurch, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.“ Auch wenn wir das Böse nicht immer verstehen, zeigt das Kreuz uns, dass Gott mit unserem Leid nicht gleichgültig umgeht. Er hat selbst gelitten, um uns zu erlösen.
  • Gott handelt oft anders, als wir erwarten: In Jesaja 55,8-9 sagt Gott, dass seine Gedanken höher sind als unsere. Nur weil wir Gottes Handeln nicht sofort begreifen, bedeutet das nicht, dass er nicht gut ist.
  • Das Böse ist real, aber nicht ewig: Offenbarung 21,4 verspricht, dass Gott eines Tages alles Leid beenden wird. Das Böse ist eine Folge der gefallenen Welt, aber Gott hat einen Plan, es endgültig zu besiegen.
  1. Wie können wir jemandem helfen, der mit Gottes Güte kämpft?
  • Zuhören, statt vorschnell Antworten zu geben: Menschen, die leiden, brauchen oft keine theologischen Argumente, sondern Mitgefühl.
  • Auf Jesus hinweisen: Er ist der sichtbare Beweis von Gottes Liebe.
  • Die Realität der gefallenen Welt erklären: Das Böse ist nicht Gottes Wille, sondern Folge der Sünde. Gott handelt aber inmitten des Bösen.
  • Hoffnung geben: Gott ist treu, auch wenn wir es nicht immer fühlen. Seine Güte zeigt sich oft erst im Rückblick.
Fazit
Die Frage nach Gottes Güte ist tiefgreifend, aber sie kann durch die Bibel und persönliche Erfahrung beantwortet werden. Gott ist nicht fern oder gleichgültig – seine Liebe ist real, auch wenn wir sie nicht immer sofort sehen.
3.Erörtert die Antwort auf die Frage im Montagsabschnitt. Wie hilft uns die Realität des Großen Kampfes, all das Böse zu verstehen, das jetzt existiert?
Die Realität des Großen Kampfes hilft uns, das Böse in der Welt besser zu verstehen, indem sie eine biblische Perspektive auf das Leid und die Ungerechtigkeit gibt. Der Große Kampf ist das kosmische Ringen zwischen Gott und Satan, zwischen Gerechtigkeit und Sünde, zwischen Licht und Finsternis. Diese Auseinandersetzung begann im Himmel (Offenbarung 12,7-9) und setzt sich auf der Erde fort, indem Menschen täglich zwischen Gut und Böse wählen müssen.
  1. Der Ursprung des Bösen
Eine der zentralen Fragen vieler Menschen ist: „Wenn Gott gut ist, warum gibt es dann so viel Leid?“
Der Große Kampf erklärt, dass das Böse nicht von Gott stammt. Satan, ursprünglich ein Engel des Lichts, entschied sich gegen Gott zu rebellieren (Jesaja 14,12-14; Hesekiel 28,12-17). Er brachte Zweifel an Gottes Charakter auf und behauptete, Gott sei nicht gerecht oder liebevoll. Diese Rebellion breitete sich aus, sodass auch die Menschen in 1. Mose 3 der Versuchung erlagen und sich gegen Gott stellten.
  1. Warum lässt Gott das Böse zu?
Gott hätte das Böse sofort vernichten können, aber dadurch wäre seine Liebe und Gerechtigkeit infrage gestellt worden. Liebe erfordert Freiheit, und Gott zwingt niemanden, ihm zu folgen. Stattdessen erlaubt er, dass der Große Kampf eine Zeit lang sichtbar wird, sodass das Universum erkennt, dass Gottes Wege gerecht sind (Hiob 1-2).
Bibelstelle:
„Der Herr ist nicht langsam mit seiner Verheißung […] sondern er hat Geduld mit euch und will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Buße finde.“ (2. Petrus 3,9)
  1. Wie beeinflusst der Große Kampf unser Leben?
Jeder Mensch ist in diesen kosmischen Konflikt verwickelt. Unsere täglichen Entscheidungen – wie wir handeln, ob wir für Wahrheit und Gerechtigkeit eintreten oder uns dem Bösen beugen – spiegeln diesen Kampf wider. Epheser 6,12 erinnert uns daran, dass unser Kampf nicht gegen Fleisch und Blut ist, sondern gegen die Mächte der Finsternis.
Beispiele im Alltag:
  • Das Böse in der Welt: Kriege, Ungerechtigkeit, Naturkatastrophen – sie sind Konsequenzen eines gefallenen Planeten, nicht Gottes Willen.
  • Angriffe auf den Glauben: Christen erleben Anfechtungen, weil Satan alles daransetzt, sie von Gott zu trennen.
  • Gottes Sieg: Trotz des Kampfes ist Gottes Sieg gesichert. Offenbarung 21,4 verheißt eine neue Erde ohne Leid und Tod.
  1. Hoffnung im Großen Kampf
Obwohl das Böse momentan präsent ist, dürfen wir wissen, dass Jesus bereits den Sieg errungen hat. Johannes 16,33 sagt: „In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ Durch Jesu Tod und Auferstehung ist der Ausgang des Kampfes bereits entschieden. Unsere Aufgabe ist es, an Gottes Wahrheit und Gerechtigkeit festzuhalten und auf seine endgültige Erlösung zu vertrauen.
Fazit
Der Große Kampf hilft uns zu verstehen, warum es Böses gibt, ohne Gottes Güte infrage zu stellen. Satan kämpft gegen Gott und zieht Menschen mit sich, aber Gott wird letztlich Gerechtigkeit bringen. Wir stehen mitten in diesem Konflikt, doch Jesus hat bereits gesiegt – und wir können in diesem Sieg leben, indem wir auf Gott vertrauen und für Liebe und Wahrheit einstehen.

 

 

Illustration:
Der Regen trommelte gegen die Fensterscheiben, als David in seinem Wohnzimmer saß und auf die dämmernde Stadt hinausblickte. Die Gedanken in seinem Kopf kreisten um die Fragen, die ihn seit Wochen nicht losließen. Warum schien das Böse in der Welt so übermächtig? Warum mussten so viele Menschen leiden? Und wo war Gott in all dem?
Er hatte sein Leben lang an die Güte Gottes geglaubt. Doch in den letzten Monaten war dieser Glaube erschüttert worden. Der plötzliche Tod seines Bruders, die Ungerechtigkeiten, die er in den Nachrichten sah, die Kälte der Menschen – all das ließ ihn zweifeln. Hatte er sich sein Bild von Gottes Güte nur eingebildet?
„David, ich weiß, dass es schwer ist, aber du darfst nicht vergessen, dass Gottes Herrlichkeit und seine Güte untrennbar miteinander verbunden sind“, sagte sein Freund Elias, der ihm gegenübersaß. „Schau dir Mose an. Als er Gott um eine Offenbarung seiner Herrlichkeit bat, offenbarte sich Gott durch seine Güte. Das zeigt uns, dass Gott nicht nur mächtig ist, sondern auch voller Liebe und Treue.“
David seufzte. „Aber warum sieht es dann nicht so aus? Warum scheint das Böse so oft zu gewinnen?“
Elias lehnte sich vor. „Weil wir mitten in einem großen Kampf stehen. Gott hat die Menschen mit einem freien Willen geschaffen. Satan nutzt diesen freien Willen, um Zweifel zu säen und Unrecht zu verbreiten. Doch das bedeutet nicht, dass Gott nicht handelt. Denk an Hiob – er hat gelitten, aber am Ende hat Gott ihm gezeigt, dass sein Plan größer ist, als wir es verstehen können.“
David schwieg. Er dachte an seine Mutter, die ihm als Kind immer erzählt hatte, dass Gott größer sei als jedes Leid. Vielleicht hatte sie recht. Vielleicht sah er nur einen kleinen Ausschnitt, während Gott das ganze Bild kannte.
Nach einer Weile sagte er leise: „Also ist der Kampf noch nicht vorbei?“
Elias nickte. „Nein. Aber Jesus hat ihn bereits gewonnen. Und auch wenn das Böse noch existiert, wissen wir, dass Gott am Ende alles zum Guten wenden wird. Wir müssen nur daran festhalten – an seiner Liebe und an seiner Gerechtigkeit.“
David ließ den Blick erneut über die Stadt schweifen. Der Regen hatte nachgelassen, und irgendwo hinter den Wolken musste die Sonne sein. Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte er Hoffnung aufkeimen. Vielleicht würde er nicht alle Antworten bekommen. Aber vielleicht reichte es, zu wissen, dass Gott noch da war – selbst in den dunkelsten Zeiten.
Später in der Nacht konnte David nicht schlafen. Die Worte seines Freundes hallten in seinem Geist wider. Also zog er sich an, nahm seinen Mantel und trat hinaus auf die nassen Straßen. Die kühle Nachtluft half ihm, klarer zu denken. Er lief ziellos, bis er vor einer kleinen Kirche stand. Das Licht brannte noch, und durch die hohen Fenster konnte er eine Gestalt erkennen.
Neugierig öffnete er die Tür. Ein älterer Mann saß in einer der Bänke, ein aufgeschlagenes Buch in der Hand. Er blickte auf und lächelte sanft. „Kann ich Ihnen helfen, junger Mann?“
David zögerte. „Ich… ich suche Antworten.“
Der Mann nickte verständnisvoll und klopfte auf die Bank neben sich. „Setzen Sie sich. Vielleicht finden wir gemeinsam welche.“
Und so saßen sie dort, zwei Fremde in der Nacht, und sprachen über Leid, Hoffnung und die verborgene Güte Gottes. Und während draußen die ersten Sterne durch die Wolkendecke brachen, begann in Davids Herz ein neues Licht zu leuchten.

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