
📘 Lektion 6: Das Opfer verstehen
6.5 Zusammenfassung
Das Kreuz im Zentrum von Gottes Plan
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🟦 Einleitung
Die sechste Lektion unserer Serie „Analogien, Bilder, Symbole“ mit Pastor Mark Finley führt uns tief in das Herz des christlichen Glaubens: das Opfer. Von den frühen Opfern Abels über das Passalamm bis hin zum ultimativen Opfer Jesu Christi am Kreuz – jedes dieser Ereignisse offenbart Facetten von Gottes Plan zur Erlösung der Menschheit. In dieser Lektion betrachten wir die Bedeutung dieser Opfer und ihre Relevanz für unser heutiges Leben.
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📖 Bibelstudium
6.1 Vergebliche Opfer?
Gott verlangt nicht bloß rituelle Handlungen, sondern ein aufrichtiges Herz. Opfer ohne echte Hingabe sind wertlos. Abels Opfer wurde angenommen, weil es aus Glauben dargebracht wurde, während Kains Opfer abgelehnt wurde, da es nicht aus einem demütigen Herzen kam.
6.2 Das Blut von Rindern und Ziegen
Die alttestamentlichen Tieropfer konnten die Sünde nicht wirklich tilgen. Sie waren jedoch symbolische Hinweise auf das kommende Opfer Jesu, das allein die Macht hat, Sünde vollständig zu sühnen.
6.3 Das Passalamm
Das Passalamm war ein prophetischer Hinweis auf Jesus Christus, das wahre Lamm Gottes. Sein Blut, vergossen für unsere Sünden, bringt uns Erlösung und Freiheit.
6.4 Jesus im Tempel
Die größte Herrlichkeit des zweiten Tempels war nicht aus Gold, sondern aus Fleisch und Blut: Jesus selbst. Seine Gegenwart erfüllte die Verheißung Haggais, dass die Herrlichkeit des zweiten Tempels größer sein würde als die des ersten.
6.5 Denn du hast alle Dinge geschaffen
Die Visionen von Jesaja und Johannes zeigen die Heiligkeit Gottes und die Notwendigkeit eines Erlösers. Nur durch das Opfer Jesu können wir in Gottes Gegenwart treten.
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🌱 Geistliche Prinzipien:
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Aufrichtigkeit vor Gott: Gott sieht das Herz an. Äußere Rituale ohne innere Hingabe sind bedeutungslos.
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Symbolik der Opfer: Die alttestamentlichen Opfer waren Vorschattungen auf das vollkommene Opfer Jesu.
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Erlösung durch Christus: Nur durch das Opfer Jesu ist vollständige Sühne und Erlösung möglich.
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Gottes Gegenwart: Jesus ist die manifeste Gegenwart Gottes unter den Menschen.
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Anbetung in Heiligkeit: Wahre Anbetung erfordert ein reines Herz und die Anerkennung von Gottes Heiligkeit.
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🛠️ Anwendung im Alltag:
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Echtes Gebet: Suchen Sie in Ihren Gebeten nicht nur Worte, sondern eine echte Verbindung zu Gott.
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Vergebung leben: Erkennen Sie die Tiefe von Jesu Opfer an und leben Sie in der Freiheit der Vergebung.
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Heiligkeit anstreben: Streben Sie danach, Gottes Heiligkeit in Ihrem Leben widerzuspiegeln.
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Gemeinschaft pflegen: Suchen Sie die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen, um gemeinsam Gottes Gegenwart zu erleben.
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✝️ Fazit:
Die Opfer des Alten Testaments weisen alle auf das eine, vollkommene Opfer Jesu Christi hin. Sein Tod und seine Auferstehung sind das Zentrum unseres Glaubens und die Quelle unserer Hoffnung. Durch ihn haben wir Zugang zu Gottes Gegenwart und können in echter Gemeinschaft mit ihm leben.
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💭 Gedanke des Tages:
“Denn ihr wisst, dass ihr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöst seid von eurem nichtigen Wandel nach der Väter Weise, sondern mit dem teuren Blut Christi als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes.” – 1. Petrus 1,18–19
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🎨 Illustration : „Das rote Band“
In einer ruhigen Vorstadtsiedlung in South Carolina lebte Rachel Turner, eine Lehrerin an einer kleinen christlichen Schule. Sie war bekannt für ihre Geduld, ihre herzliche Art – und ihre tief verwurzelte Glaubenstreue. Jeden Morgen, bevor sie das Haus verließ, kniete sie am Rand ihres Bettes und betete: „Herr, lehre mich heute, dein Opfer besser zu verstehen.“
Rachel hatte eine Leidenschaft für das Unterrichten, aber noch mehr dafür, jungen Menschen Christus nahe zu bringen. Ihre sechste Klasse arbeitete gerade an einem Projekt über das alttestamentliche Heiligtum. Sie bastelten kleine Modelle vom Altar, dem Zelt der Begegnung, dem Vorhang – alles. Doch als Rachel erklärte, dass Jesus das wahre Opfer war, wirkte eine ihrer Schülerinnen, Madison, ungewöhnlich still.
Madison war ein stilles Mädchen mit einem scharfen Verstand. Ihre Familie war nicht besonders religiös. Eines Tages blieb sie nach dem Unterricht und fragte: „Warum musste Jesus wirklich sterben? Es klingt… brutal.“ Rachel zögerte nicht. Sie antwortete: „Weil Sünde brutal ist, Madison. Weil Liebe bereit ist, alles zu geben – auch wenn es wehtut.“
Rachel wusste, dass sie diesen Satz bald selbst auf die Probe stellen würde.
Einige Wochen später wurde in ihrer Nachbarschaft ein Flüchtlingsjunge aus Venezuela untergebracht. Er hieß Samuel. Seine Eltern waren verschwunden, und er lebte bei Pflegeeltern, die Mühe hatten, ihn zu verstehen. Er sprach kaum Englisch, war misstrauisch und trug das Trauma seiner Flucht in den dunklen Augen.
Rachel begegnete Samuel zum ersten Mal, als er unbeholfen im Schulflur stand. Niemand wollte sich um ihn kümmern. „Er gehört nicht hierher“, hörte sie eine Kollegin sagen. Doch in ihrem Herzen pochte etwas anderes. Sie erinnerte sich an das Passalamm. An Jesus, der sich denen zuwandte, die niemand haben wollte.
Sie ging zu Samuel, kniete sich zu ihm hinunter und sagte einfach: „Du bist hier willkommen.“ Es war ein einfacher Satz, aber es veränderte alles.
Rachel begann, Samuel nachmittags zu unterrichten. Sie kaufte ihm ein Kinderbibelbuch auf Spanisch. Jeden Abend betete sie für ihn. Und Stück für Stück öffnete sich sein Herz.
An einem kalten Märzmorgen, während einer Andacht in der Klasse, las Rachel über das Kreuz. Als sie sagte: „Jesus starb, damit wir Leben haben – auch wenn wir es nicht verdient haben“, begann Samuel leise zu weinen. Er stand auf, ging zu Rachel und umarmte sie. „Gracias“, flüsterte er. In diesem Moment wusste Rachel: Das Kreuz ist nicht nur Geschichte. Es ist heute lebendig – in einem Jungen, der einst verloren war, aber jetzt Hoffnung fand.
Am Ende des Schuljahres veranstaltete Rachel ein Fest, um über das zu feiern, was die Kinder über das Opfer Christi gelernt hatten. Jedes Kind bekam ein kleines rotes Band um das Handgelenk – ein Symbol für das Blut des Lammes.
Madison sah sich ihr Band lange an. Dann flüsterte sie zu Rachel: „Jetzt verstehe ich. Es war nicht grausam, es war Liebe.“