
📅 24. Mai 2025
📖 TÄGLICHES BIBELLESEN
✨ 1. Mose 38 – Juda und Thamar – Schuld, Gerechtigkeit und Gottes verborgener Plan
🌍 Ein Kapitel über menschliches Versagen und göttliche Vorsehung in der Familienlinie Jesu
══════════════════════════════════════════════
📜 Bibeltext – 1.Mose 38 (Luther 1912)
Juda und Tamar
1Es begab sich um dieselbe Zeit, daß Juda hinabzog von seinen Brüdern und tat sich zu einem Mann von Adullam, der hieß Hira. 2Und Juda sah daselbst eines Kanaaniter-Mannes Tochter, der hieß Sua, und nahm sie. Und da er zu ihr einging, 3ward sie schwanger und gebar einen Sohn, den hieß er Ger. 4Und sie ward abermals schwanger und gebar einen Sohn, den hieß sie Onan. 5Sie gebar abermals einen Sohn, den hieß sie Sela; und er war zu Chesib, da sie ihn gebar.
6Und Juda gab seinem ersten Sohn, Ger, ein Weib, die hieß Thamar. 7Aber Ger war böse vor dem Herrn; darum tötete ihn der Herr.
8Da sprach Juda zu Onan: Gehe zu deines Bruders Weib und nimm sie zur Ehe, daß du deinem Bruder Samen erweckest. 9Aber da Onan wußte, daß der Same nicht sein eigen sein sollte, wenn er einging zu seines Bruders Weib, ließ er’s auf die Erde fallen und verderbte es, auf daß er seinem Bruder nicht Samen gäbe. 10Da gefiel dem Herrn übel, was er tat, und er tötete ihn auch.
11Da sprach Juda zu seiner Schwiegertochter Thamar: Bleibe eine Witwe in deines Vaters Hause, bis mein Sohn Sela groß wird. Denn er gedachte, vielleicht möchte er auch sterben wie seine Brüder. Also ging Thamar hin und blieb in ihres Vaters Hause.
12Da nun viele Tage verlaufen waren, starb des Sua Tochter, Juda’s Weib. Und nachdem Juda ausgetrauert hatte, ging er hinauf, seine Schafe zu scheren, gen Thimnath mit seinem Freunde Hira von Adullam. 13Da ward der Thamar angesagt: Siehe, dein Schwiegervater geht hinauf gen Thimnath, seine Schafe zu scheren. 14Da legte sie die Witwenkleider von sich, die sie trug, deckte sich mit einem Mantel und verhüllte sich und setzte sich vor das Tor von Enaim an dem Wege gen Thimnath; denn sie sah, daß Sela war groß geworden, und sie ward ihm nicht zum Weibe gegeben.
15Da sie nun Juda sah, meinte er, es wäre eine Hure; denn sie hatte ihr Angesicht verdeckt. 16Und er machte sich zu ihr am Wege und sprach: Laß mich doch zu dir kommen; denn er wußte nicht, daß es seine Schwiegertochter wäre. Sie antwortete: Was willst du mir geben, daß du zu mir kommst? 17Er sprach: Ich will dir einen Ziegenbock von der Herde senden. Sie antwortete: So gib mir ein Pfand, bis daß du mir’s sendest. 18Er sprach: Was willst du für ein Pfand, das ich dir gebe? Sie antwortete: Deinen Ring und deine Schnur und deinen Stab, den du in den Händen hast. Da gab er’s ihr und kam zu ihr; und sie ward von ihm schwanger. 19Und sie machte sich auf und ging hin und legte den Mantel ab und zog ihre Witwenkleider wieder an.
20Juda aber sandte den Ziegenbock durch seinen Freund von Adullam, daß er das Pfand wieder holte von dem Weibe; und er fand sie nicht. 21Da fragte er die Leute des Orts und sprach: Wo ist die Hure, die zu Enaim am Wege saß? Sie antworteten: Es ist keine Hure da gewesen. 22Und er kam wieder zu Juda und sprach: Ich habe sie nicht gefunden; dazu sagen die Leute des Orts, es sei keine Hure da gewesen. 23Juda sprach: Sie mag’s behalten; sie kann uns doch nicht Schande nachsagen, denn ich habe den Bock gesandt, so hast du sie nicht gefunden.
24Über drei Monate ward Juda angesagt: Deine Schwiegertochter Thamar hat gehurt; dazu siehe, sie ist von Hurerei schwanger geworden. Juda sprach: Bringt sie hervor, daß sie verbrannt werde. 25Und da man sie hervorbrachte, schickte sie zu ihrem Schwiegervater und sprach: Von dem Mann bin ich schwanger, des dies ist. Und sprach: Kennst du auch, wes dieser Ring und diese Schnur und dieser Stab ist? 26Juda erkannte es und sprach: Sie ist gerechter als ich; denn ich habe sie nicht gegeben meinem Sohn Sela. Doch erkannte er sie fürder nicht mehr.
Perez und Serah
27Und da sie gebären sollte, wurden Zwillinge in ihrem Leibe gefunden. 28Und als sie jetzt gebar, tat sich eine Hand heraus. Da nahm die Wehmutter einen roten Faden und band ihn darum und sprach: Der wird zuerst herauskommen. 29Da aber der seine Hand wieder hineinzog, kam sein Bruder heraus; und sie sprach: Warum hast du um deinetwillen solchen Riß gerissen? Und man hieß ihn Perez. 30Darnach kam sein Bruder heraus, der den roten Faden um seine Hand hatte. Und man hieß ihn Serah.
══════════════════════════════════════════════
🔵 Einleitung
Dieses Kapitel unterbricht scheinbar die Josephsgeschichte mit einem Bericht über Juda, einen der Brüder Josephs. Doch 1. Mose 38 ist mehr als eine moralisch anstößige Episode: Es ist eine kraftvolle Offenbarung über Gottes Wege mit sündigen Menschen und wie selbst gebrochene Biografien in seinen Heilsplan eingewebt sind. Juda, der später eine führende Rolle bei der Versöhnung mit Joseph spielen wird, durchläuft hier eine Phase tiefen moralischen Absturzes. Doch durch Buße und Verantwortung wird er ein Werkzeug für Gottes Gnade.
══════════════════════════════════════════════
🟡 Kommentar
1. Judas Trennung von seinen Brüdern und seine kanaanitische Verbindung (Verse 1–11)
-
Juda entfernt sich von seiner Familie und heiratet eine Kanaaniterin – ein Zeichen geistlicher Entfremdung.
-
Seine Söhne Ger und Onan werden wegen ihrer Bosheit von Gott gerichtet.
-
Thamar, seine Schwiegertochter, wird in ihrer Witwenschaft hingehalten – und bleibt ohne Gerechtigkeit.
2. Thamars mutiger Plan und Judas Versagen (Verse 12–23)
-
Nach dem Tod seiner Frau sucht Juda Trost – und wird von Thamar, die sich als Hure ausgibt, hereingelegt.
-
Sie fordert Pfandgegenstände, die später zur Identifikation dienen.
-
Juda kehrt leer zurück – voller Unwissenheit und Selbstgerechtigkeit.
3. Enthüllung, Schuldeingeständnis und Gerechtigkeit (Verse 24–26)
-
Als Thamars Schwangerschaft bekannt wird, fordert Juda die Todesstrafe – ohne sich seiner eigenen Schuld bewusst zu sein.
-
Durch ihre kluge Konfrontation erkennt Juda sein Unrecht: „Sie ist gerechter als ich.“
4. Gottes souveräner Plan (Verse 27–30)
-
Thamar gebiert Zwillinge – Perez und Serah.
-
Perez wird später Teil der messianischen Linie (vgl. Matthäus 1,3).
-
Aus dem Fehltritt entsteht dennoch ein Glied in der Kette der Heilsgeschichte.
══════════════════════════════════════════════
🟢 Zusammenfassung
Juda, ein Bruder Josephs, begeht schweres Unrecht. Doch als er mit seiner Sünde konfrontiert wird, erkennt er sie an und beginnt einen Weg der Umkehr. Thamar, trotz ungewöhnlicher Methoden, handelt mit dem Ziel, Gerechtigkeit zu erlangen. Und Gott? Er nutzt all das – die Sünde, die Reue, den Mut und das Ungewöhnliche – um seine Verheißung voranzutreiben: Aus Juda wird der Stamm hervorgehen, aus dem der Messias kommt.
══════════════════════════════════════════════
🔴 Botschaft für uns heute
🧭 Gott schreibt gerade auch auf krummen Linien.
✝️ Unsere Schuld trennt uns nicht zwangsläufig von Gottes Plan – wenn wir sie erkennen und bereuen.
👣 Judas Weg zeigt: Es ist nie zu spät, umzukehren.
🌱 Thamars Geschichte erinnert uns daran, dass Gottes Gerechtigkeit sich durchsetzt – auch auf unerwartete Weise.
📖 Bist du bereit, Gottes Weg auch dann zu vertrauen, wenn er durch gebrochene Biografien führt?
~~~~~ 📚 ~~~~~
📆 18 – 24 Mai 2025
📆 WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG
📖 Ellen White | Patriarchen und Propheten – Kapitel 6
✨ Seth und Henoch
📖 Hier online lesen
══════════════════════════════════════════════
🟦 Einleitung
In einer Zeit zunehmender Gottlosigkeit ragen zwei Männer als Leuchttürme des Glaubens hervor: Seth, der „Ersatz“ für Abel, und Henoch, der „mit Gott wandelte“. Während sich die Nachkommen Kains dem Fortschritt ohne Gott hingaben und Sünde sich wie ein Fluch über die Erde ausbreitete, blieb durch die Linie Seths eine gottesfürchtige Minderheit erhalten. Henoch, einer ihrer größten Vertreter, war ein Mann des Glaubens und der Vision. Seine Entrückung ist ein prophetischer Ausblick auf die Erlösung der letzten Generation.
══════════════════════════════════════════════
🟨 Kommentar
1. Seth – ein Ersatz mit Verantwortung
-
Seth war nicht von Natur aus besser als Kain, doch er nahm die Gnade an.
-
Seine Aufgabe war, das geistliche Erbe Abels fortzuführen.
-
Mit ihm begann eine Linie von Menschen, die bewusst Gottes Namen anriefen (1. Mose 4,26).
2. Zwei Linien, zwei Kulturen
-
Die Linie Seths blieb dem wahren Gottesdienst treu, ehrte den Sabbat und lebte als „Fremdlinge auf Erden“.
-
Die Nachkommen Kains gründeten Städte, lebten für Besitz, Kultur und Vergnügen.
-
Als sich die Nachkommen beider Linien mischten, folgte ein moralischer Verfall.
3. Adams langes Leben – Zeugnis der Gnade und Warnung
-
Adam lebte fast 1000 Jahre, um seinen Nachkommen Gottes Willen zu lehren.
-
Doch nur wenige hörten auf ihn. Viele machten ihn für das Leid der Welt verantwortlich.
-
Sein Tod wurde als Gnade empfunden – nach Jahrhunderten voller Kummer.
4. Henoch – der Wanderer mit Gott
-
Henochs Glaubensleben begann intensiv nach der Geburt seines Sohnes.
-
Er lebte 300 Jahre in ständiger Gemeinschaft mit Gott, in Familie, Beruf und Gesellschaft.
-
Seine Beziehung zu Gott vertiefte sich durch Gebet, Rückzug, Betrachtung – und Einsatz für andere.
5. Henochs Dienst – Prediger, Prophet, Vorbild
-
Er verkündigte Gottes Gericht, warnte, ermahnte und predigte Gottes Liebe in Christus.
-
Er hatte prophetische Einsicht in das zweite Kommen Jesu (Judas 14–15).
-
Sein Leben war geprägt von Heiligkeit, seine Entrückung ein Beweis göttlicher Anerkennung.
6. Entrückung als Zeichen der Hoffnung
-
Henoch wurde vor dem Gericht der Sintflut entrückt – ein Vorbild für die Entrückung der Gerechten vor dem Feuergericht.
-
Sein Verschwinden war ein Zeichen dafür, dass ein Leben im Gehorsam zu Gott führt – in die Ewigkeit.
-
Seine Entrückung widerlegte Satans Lügen, dass man Gott nicht gehorchen könne.
══════════════════════════════════════════════
🟩 Zusammenfassung
Seth war der gerechte Nachfolger Abels, der durch seine Nachkommenschaft eine gottesfürchtige Linie bewahrte. Henoch war das leuchtendste Beispiel dieser Linie: ein Mann des Glaubens, der in einer gottlosen Welt mit Gott wandelte. Seine Predigten, seine Prophetie und seine Lebensführung gaben Zeugnis von Gottes Willen. Während die Masse vergaß, dass es einen Schöpfer gibt, lebte Henoch mit dem Blick auf die Ewigkeit – und wurde nicht vom Tod gesehen. Sein Leben zeigt, dass es möglich ist, auch in finsteren Zeiten heilig zu leben.
══════════════════════════════════════════════
🟥 Botschaft für uns heute
-
Gott ehren inmitten der Welt
Auch heute leben wir in einer Zeit wie zur Zeit Henochs. Treue zu Gott ist möglich, auch wenn die Welt sich abkehrt. -
Wahrer Glaube zeigt sich im Wandel
Mit Gott zu „wandeln“ bedeutet, täglich in Beziehung mit ihm zu leben – in der Familie, in der Gesellschaft, im Dienst. -
Trennung vom Bösen bewahrt Reinheit
Die Nachkommen Seths wurden erst durch die Verbindung mit den Gottlosen verdorben – eine Warnung für heute. -
Gebet, Betrachtung und Rückzug sind Quellen der Kraft
Henoch suchte regelmäßig Gottes Nähe in der Stille – ein Vorbild für jeden, der geistlich wachsen will. -
Das Ende kommt – aber mit Hoffnung
Henochs Entrückung ist ein Symbol für die Zukunft der Treuen. Wer heute mit Gott lebt, wird bei seiner Wiederkunft bei ihm sein.