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1.Warum spricht Johannes zu Beginn über Jesus in seiner Rolle als Schöpfer? Was sagt uns das über die Bedeutung der Schöpfung in der gesamten Theologie? Warum ist es also wichtig, dass wir ein korrektes Verständnis der Schöpfung, wie es in der Heiligen Schrift offenbart wird, haben?
Johannes spricht zu Beginn seines Evangeliums über Jesus in seiner Rolle als Schöpfer, um die göttliche Natur Jesu zu betonen und seine ewige Existenz klarzustellen. Durch die Worte „Im Anfang war das Wort… und alles ist durch ihn geschaffen“ (Johannes 1,1–3), wird deutlich, dass Jesus nicht nur ein Mensch war, sondern der ewige Gott, der das Universum ins Leben rief. Diese Schöpfungstätigkeit zeigt, dass Jesus schon vor der Zeit existierte und aktiv an der Erschaffung aller Dinge beteiligt war.
Bedeutung der Schöpfung in der Theologie:
Die Schöpfung ist ein grundlegendes Thema der Theologie, weil sie zeigt, wer Gott ist – der Schöpfer des Universums, der Ursprung allen Lebens und die Quelle der Ordnung und des Sinns in der Welt. Die Schöpfung legt das Fundament für viele zentrale biblische Lehren, darunter die Souveränität Gottes, die Natur des Menschen als Ebenbild Gottes und die Verantwortung der Menschheit für die Schöpfung. Wenn wir die Schöpfung verstehen, erkennen wir die Herrlichkeit Gottes in seinem Werk und seine Macht über alles, was existiert.
Warum ist ein korrektes Verständnis der Schöpfung wichtig?
Ein korrektes Verständnis der Schöpfung, wie es in der Heiligen Schrift offenbart wird, ist wichtig, weil es unser gesamtes Weltbild und Glaubensleben prägt. Wenn wir die Schöpfung als Gottes Werk begreifen, erkennen wir seine Autorität und die Bedeutung seiner Gebote. Zudem vertieft es unser Verständnis von Erlösung, da der Schöpfer, der alles ins Dasein gerufen hat, auch derjenige ist, der durch Jesus Christus die gefallene Schöpfung erlöst.
Ein biblisches Verständnis der Schöpfung schützt uns auch davor, in ideologische Irrtümer zu verfallen, wie etwa in den Glauben, dass die Welt durch Zufall entstanden ist oder dass der Mensch keinen besonderen Platz in der Schöpfung hat. Es erinnert uns daran, dass wir bewusst von einem liebenden Gott geschaffen wurden und dass unser Leben einen tieferen Zweck hat, der über das bloße physische Dasein hinausgeht.
Zusammenfassend zeigt uns Johannes’ Betonung auf Jesus als Schöpfer, dass unser Glaube an Christus eng mit unserem Verständnis der Schöpfung verbunden ist. Dieses Verständnis hilft uns, Gottes Größe und Herrlichkeit zu erkennen, und legt den Grundstein für ein tiefes, ganzheitliches theologisches Weltbild.
2.Beschäftigt euch intensiver mit der Frage, die am Ende des Sonntagsabschnitts gestellt wurde. Was geschieht mit dem Kreuz, wenn nicht der ewige Gott, sondern ein geschaffenes Wesen daran stirbt? Was würden wir verlieren, wenn Jesus etwas anderes wäre als der ewige Gott?
Wenn Jesus nicht der ewige Gott wäre, sondern lediglich ein geschaffenes Wesen, hätte das tiefgreifende Auswirkungen auf die Bedeutung des Kreuzes und die gesamte christliche Heilslehre. Die Erlösung und das Opfer Jesu wären nicht ausreichend, um die Sünden der ganzen Menschheit zu tragen und uns von der Trennung von Gott zu erlösen. Hier sind einige wesentliche Punkte, die deutlich machen, was auf dem Spiel steht:
  1. Die Wirksamkeit des Opfers
Nur Gott selbst – der unendliche, ewige und vollkommen heilige Schöpfer – konnte ein Opfer bringen, das groß genug ist, um die Sünde der ganzen Welt auf sich zu nehmen. Ein geschaffenes Wesen, selbst wenn es vollkommen wäre, könnte niemals den unendlichen Preis zahlen, den die Sünde erfordert. Das Opfer eines geschaffenen Wesens wäre begrenzt und nicht universell gültig. Da Jesus jedoch der ewige Gott ist, hat sein Tod am Kreuz unendlichen Wert und reicht aus, um die Sünde der gesamten Menschheit zu sühnen.
  1. Göttliche Sündlosigkeit
Ein geschaffenes Wesen könnte in Versuchung fallen und sündigen, so wie es bei Adam und Eva geschehen ist. Nur Gott ist absolut heilig und unfehlbar. Wenn Jesus nicht der ewige Gott wäre, könnte man seine Fähigkeit in Frage stellen, vollkommen ohne Sünde zu bleiben und damit das perfekte Opfer zu sein. Da Jesus aber Gott ist, war er in der Lage, ein vollkommen sündloses Leben zu führen, das für die Erlösung der Menschheit notwendig ist.
  1. Macht über Leben und Tod
Nur der ewige Gott hat Macht über Leben und Tod. Wenn Jesus nicht Gott wäre, hätte er nicht die Autorität gehabt, sein Leben freiwillig zu geben und es wieder aufzunehmen (Johannes 10,18). Seine Auferstehung wäre bedeutungslos, und damit wäre auch die christliche Hoffnung auf das ewige Leben zerstört. Aber weil Jesus Gott ist, hat er die Macht über den Tod und schenkt durch seine Auferstehung allen Gläubigen das ewige Leben.
  1. Vollkommene Offenbarung Gottes
Wenn Jesus nicht Gott wäre, könnte er nicht die vollkommene Offenbarung Gottes sein. Der Prolog des Johannesevangeliums (Johannes 1,1–3) stellt klar, dass Jesus das „Wort“ Gottes ist – das vollkommene Abbild des Vaters. Er zeigt uns, wer Gott ist, weil er selbst Gott ist. Wäre Jesus ein geschaffenes Wesen, wäre unsere Offenbarung von Gott unvollständig und verzerrt.
  1. Zugang zu Gott
Durch Jesus, den Gottessohn, haben wir Zugang zum Vater (Johannes 14,6). Wenn Jesus nicht der ewige Gott wäre, wäre dieser Zugang nicht möglich. Er ist der Mittler, der den Bruch zwischen Gott und den Menschen heilt, weil er beide vollkommen repräsentiert – Gott und Mensch. Ohne seine Göttlichkeit würde dieser Vermittlerdienst auseinanderfallen, und wir hätten keine Möglichkeit, in Beziehung zu Gott zu treten.
Fazit:
Wenn Jesus nicht der ewige Gott wäre, würde das Kreuz seine Bedeutung und Kraft verlieren. Die gesamte christliche Erlösungshoffnung wäre in Frage gestellt. Wir würden die Gewissheit verlieren, dass unsere Sünden vollständig vergeben sind, dass wir das ewige Leben erlangen können und dass Jesus der perfekte und unfehlbare Erlöser ist. Die Göttlichkeit Jesu ist deshalb ein zentraler Bestandteil des christlichen Glaubens, der die Grundlage für unsere Erlösung und Beziehung zu Gott bildet.

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