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📅 4. Mai 2025

📖 TÄGLICHES BIBELLESEN

1. Mose 18 – Gottes Besuch bei Abraham und Abrahams Fürbitte für Sodom

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📜 Bibeltext – 1.Mose 18 (Luther 1912)

Der Herr bei Abraham in Mamre

1 Und der HERR erschien ihm im Hain Mamre, da saß er an der Tür seiner Hütte, da der Tag am heißesten war.

2 Und als er seine Augen aufhob und sah, siehe, da standen drei Männer vor ihm. Und da er sie sah, lief er ihnen entgegen von der Tür seiner Hütte und bückte sich nieder zur Erde

3 und sprach: HERR, habe ich Gnade gefunden vor deinen Augen, so gehe nicht an deinem Knecht vorüber.

4 Man soll euch ein wenig Wasser bringen und eure Füße waschen, und lehnt euch unter den Baum.

5 Und ich will einen Bissen Brot bringen, daß ihr euer Herz labt; darnach sollt ihr fortgehen. Denn darum seid ihr zu eurem Knecht gekommen. Sie sprachen: Tue wie du gesagt hast.

6 Abraham eilte in die Hütte zu Sara und sprach: Eile und menge drei Maß Semmelmehl, knete und backe Kuchen.

7 Er aber lief zu den Rindern und holte ein zartes, gutes Kalb und gab’s dem Knechte; der eilte und bereitete es zu.

8 Und er trug auf Butter und Milch und von dem Kalbe, das er zubereitet hatte, und setzte es ihnen vor und blieb stehen vor ihnen unter dem Baum, und sie aßen.

9 Da sprachen sie zu ihm: Wo ist dein Weib Sara? Er antwortete: Drinnen in der Hütte.

10 Da sprach er: Ich will wieder zu dir kommen über ein Jahr; siehe, so soll Sara, dein Weib, einen Sohn haben. Das hörte Sara hinter ihm, hinter der Tür der Hütte.

11 Und sie waren beide, Abraham und Sara, alt und wohl betagt, also daß es Sara nicht mehr ging nach der Weiber Weise.

12 Darum lachte sie bei sich selbst und sprach: Nun ich alt bin, soll ich noch Wollust pflegen, und mein Herr ist auch alt?

13 Da sprach der HERR zu Abraham: Warum lacht Sara und spricht: Meinst du, daß es wahr sei, daß ich noch gebären werde, so ich doch alt bin?

14 Sollte dem HERRN etwas unmöglich sein? Um diese Zeit will ich wieder zu dir kommen über ein Jahr, so soll Sara einen Sohn haben.

15 Da leugnete Sara und sprach: Ich habe nicht gelacht; denn sie fürchtete sich. Aber er sprach: Es ist nicht also; du hast gelacht.

Abrahams Fürbitte für Sodom

16 Da standen die Männer auf von dannen und wandten sich gegen Sodom; und Abraham ging mit ihnen, daß er sie geleitete.

17 Da sprach der HERR: Wie kann ich Abraham verbergen, was ich tue,

18 sintemal er ein großes und mächtiges Volk soll werden, und alle Völker auf Erden in ihm gesegnet werden sollen?

19 Denn ich weiß, er wird befehlen seinen Kindern und seinem Hause nach ihm, daß sie des HERRN Wege halten und tun, was recht und gut ist, auf daß der HERR auf Abraham kommen lasse, was er ihm verheißen hat.

20 Und der HERR sprach: Es ist ein Geschrei zu Sodom und Gomorra, das ist groß, und ihre Sünden sind sehr schwer.

21 Darum will ich hinabfahren und sehen, ob sie alles getan haben nach dem Geschrei, das vor mich gekommen ist, oder ob’s nicht also sei, daß ich’s wisse.

22 Und die Männer wandten ihr Angesicht und gingen gen Sodom; aber Abraham blieb stehen vor dem HERRN.

23 Und trat zu ihm und sprach: Willst du denn den Gerechten mit dem Gottlosen umbringen?

24 Es möchten vielleicht fünfzig Gerechte in der Stadt sein; wolltest du die umbringen und dem Ort nicht vergeben um fünfzig Gerechter willen, die darin wären?

25 Das sei ferne von dir, daß du das tust und tötest den Gerechten mit dem Gottlosen, daß der Gerechte sei gleich wie der Gottlose! Das sei ferne von dir, der du aller Welt Richter bist! Du wirst so nicht richten.

26 Der HERR sprach: Finde ich fünfzig Gerechte zu Sodom in der Stadt, so will ich um ihrer willen dem ganzen Ort vergeben.

27 Abraham antwortete und sprach: Ach siehe, ich habe mich unterwunden zu reden mit dem HERRN, wiewohl ich Erde und Asche bin.

28 Es möchten vielleicht fünf weniger denn fünfzig Gerechte darin sein; wolltest du denn die ganze Stadt verderben um der fünf willen? Er sprach: Finde ich darin fünfundvierzig, so will ich sie nicht verderben.

29 Und er fuhr fort mit ihm zu reden und sprach: Man möchte vielleicht vierzig darin finden. Er aber sprach: Ich will ihnen nichts tun um der vierzig willen.

30 Abraham sprach: Zürne nicht, HERR, daß ich noch mehr rede. Man möchte vielleicht dreißig darin finden. Er aber sprach: Finde ich dreißig darin, so will ich ihnen nichts tun.

31 Und er sprach: Ach siehe, ich habe mich unterwunden mit dem HERRN zu reden. Man möchte vielleicht zwanzig darin finden. Er antwortete: Ich will sie nicht verderben um der zwanzig willen.

32 Und er sprach: Ach zürne nicht, HERR, daß ich nur noch einmal rede. Man möchte vielleicht zehn darin finden. Er aber sprach: Ich will sie nicht verderben um der zehn willen.

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🟦 Einleitung

  1. Mose 18 ist ein besonders eindrucksvolles Kapitel, das in zwei große Abschnitte gegliedert ist: der Besuch Gottes bei Abraham in Mamre mit der wiederholten Verheißung Isaaks und die dramatische Szene der Fürbitte Abrahams für die Stadt Sodom. Es ist ein Kapitel voller menschlicher Regungen – Gastfreundschaft, Hoffnung, Zweifel, Angst und mutiger Glaube – und zugleich ein Kapitel über Gottes Heiligkeit, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit.
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🟨 Kommentar 

1. Die Begegnung mit Gott (Verse 1–8)

  • Abraham begegnet drei Männern, von denen einer “der Herr” ist (Theophanie).
  • Er zeigt überragende Gastfreundschaft: Wasser, Brot, Fleisch, Butter, Milch.
  • Diese Szene spiegelt Abrahams Herz wider: ehrfürchtig, zuvorkommend, dienend.

2. Die Verheißung Isaaks wird erneuert (Verse 9–15)

  • Sara lacht über die Verheißung, ein Kind zu bekommen.
  • Gottes Reaktion ist die zentrale Frage: “Sollte dem Herrn etwas unmöglich sein?”
  • Ein Moment des Erkennens: Gott sieht nicht nur das Äußerliche, sondern das Herz.

3. Gottes Offenbarung und der Ernst des Gerichts (Verse 16–21)

  • Gott entscheidet, Abraham sein Gerichtsvorhaben mitzuteilen.
  • Die Schwere der Sünde Sodoms wird betont: “das Geschrei ist groß, ihre Sünde sehr schwer”.
  • Ein Einblick in Gottes Gerechtigkeit: Er prüft, bevor er richtet.

4. Abrahams Fürbitte für Sodom (Verse 22–33)

  • Abraham verhandelt für die Stadt: von 50 bis 10 Gerechten.
  • Sein Mut und seine Demut beeindrucken: “Ich bin Erde und Asche”.
  • Gottes Geduld und Barmherzigkeit werden deutlich: Er würde um der wenigen Gerechten willen verschonen.
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🟩 Zusammenfassung

  1. Mose 18 zeigt zwei zentrale Aspekte Gottes: seine Zuwendung und seine Gerechtigkeit. Abraham begegnet Gott in menschlicher Gestalt, wird in seiner Hoffnung auf Nachkommenschaft bestätigt und handelt als Fürsprecher für eine sündige Stadt. Gottes Gericht ist nie willkürlich, sondern geprüft, abgewogen und gerecht.
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🟥 Botschaft für uns heute

  • Gott ist ein Gott der Nähe: Er besucht Menschen und spricht mit ihnen.
  • Nichts ist ihm unmöglich: Seine Verheißungen gelten auch, wenn wir zweifeln.
  • Wir dürfen mutig für andere einstehen im Gebet – selbst für die scheinbar “Verlorenen”.
  • Glaube zeigt sich in Gastfreundschaft, Demut und Vertrauen.
  • Gott ist geduldig, gerecht und gnädig – und sucht nach Gerechten, die für andere bitten.

“Sollte dem Herrn etwas unmöglich sein?” – 1. Mose 18,14

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📆 4 –  10 Mai 2025

📆 WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG

📖 Ellen White | Patriarchen und Propheten – Kapitel 3

Die Versuchung und der Sündenfall

📖 Hier online lesen

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🟦 Einleitung

Nach dem vollkommenen Schöpfungsbericht in Kapitel 2 folgt mit Kapitel 3 der tragischste Wendepunkt der Menschheitsgeschichte: der Sündenfall. Inmitten von Vollkommenheit, Frieden und Gemeinschaft mit Gott entscheidet sich das erste Menschenpaar für Ungehorsam. Dieser Akt zieht eine Kette von Folgen nach sich – Schuld, Trennung von Gott, Leid und Tod. Doch zugleich offenbart Gott seine Barmherzigkeit: Er gibt die Menschheit nicht auf, sondern verheißt Erlösung.

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🟨 Kommentar

🔹 1. Satans Absicht und List

  • Satan, durch Neid getrieben, will den Menschen vom Gehorsam gegenüber Gott abbringen.

  • Er wählt die schönste Kreatur – die Schlange – als Werkzeug.

  • Eva entfernt sich von Adam und dem Schutz der Gemeinschaft, ein erster Schritt zur Versuchung.

🔹 2. Der Angriff auf Gottes Wort

  • Satan stellt Gottes Wort in Frage: „Sollte Gott gesagt haben…?“

  • Die Lüge: „Ihr werdet keineswegs des Todes sterben!“ – die erste große Täuschung.

  • Das Ziel: Zweifel, Misstrauen und Auflehnung gegen Gottes Charakter und Gebote.

🔹 3. Der Fall

  • Eva hört auf die Schlange, sieht die Frucht, nimmt und isst.

  • Adam isst ebenfalls, aus Liebe zu Eva – ein bewusster, tragischer Schritt.

  • Scham, Angst und Schuld treten sofort ein – sie erkennen ihre Nacktheit.

🔹 4. Das göttliche Gericht

  • Gott sucht den Menschen: „Wo bist du?“

  • Adam schiebt die Schuld auf Eva – und indirekt auf Gott.

  • Eva schiebt die Schuld auf die Schlange.

  • Die Folgen: Fluch über die Schlange, Schmerzen für die Frau, Mühsal für den Mann, Trennung vom Lebensbaum.

🔹 5. Erste Verheißung des Evangeliums (V. 15)

  • Protoevangelium: Der Nachkomme der Frau wird der Schlange den Kopf zertreten.

  • Erste Ankündigung des Erlösers – Sieg über Satan ist verheißen.

🔹 6. Barmherzigkeit trotz Gericht

  • Gott macht Adam und Eva Kleider.

  • Der Garten Eden wird versperrt – nicht als Strafe, sondern als Schutz vor ewigem Leben in Sünde.

  • Hoffnung auf Wiederherstellung im „neuen Eden“ (Offb. 21–22).

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🟩 Zusammenfassung

Der Sündenfall ist der Beginn allen menschlichen Leids, aber auch der Moment, in dem Gott seine Barmherzigkeit offenbart. Die Entscheidung Evas und Adams, Gottes Gebot zu übertreten, war kein „kleiner Fehler“, sondern ein fundamentaler Bruch des Vertrauens und Gehorsams. Dennoch spricht Gott nicht nur Gericht, sondern auch Gnade – in der Verheißung eines Erlösers.

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🟥 Botschaft für uns heute

  • 🙏 Gott warnt und schützt, aber zwingt nie – echte Liebe lässt Freiheit.

  • ⚠️ Sünde beginnt oft mit kleinen Schritten: Entfernung von Gott, Zweifel, Neugier über das Gebot hinaus.

  • ✝️ Gott gibt uns trotz unseres Versagens nicht auf. Er ruft: „Wo bist du?“ – auch heute.

  • 🔥 Jesus ist der verheißene Nachkomme, der der Schlange den Kopf zertreten hat. In ihm ist Hoffnung, Wiederherstellung und neues Leben.

  • 🌱 Unser Gehorsam heute zeigt unsere Liebe zu Gott – nicht als Leistung, sondern als Antwort auf seine Gnade.

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