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📅 28. Mai 2025

📖 TÄGLICHES BIBELLESEN

1. Mose 42 – Die Reise der Söhne Jakobs nach Ägypten (Teil 1)

🌍 Jakobs Söhne ohne Benjamin vor den Thron Josefs gestellt

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📜 Bibeltext – 1.Mose 42 (Luther 1912)

Reise der Söhne Jakobs nach Ägypten ohne Benjamin.

1Da aber Jakob sah, daß Getreide in Ägypten feil war, sprach er zu seinen Söhnen: Was sehet ihr euch lange um? 2Siehe, ich höre, es sei in Ägypten Getreide feil; ziehet hinab und kauft uns Getreide, daß wir leben und nicht sterben. 3Also zogen hinab zehn Brüder Josephs, daß sie in Ägypten Getreide kauften. 4Aber den Benjamin, Josephs Bruder, ließ Jakob nicht mit seinen Brüdern ziehen; denn er sprach: Es möchte ihm ein Unfall begegnen. 

5Also kamen die Kinder Israels, Getreide zu kaufen, samt anderen, die mit ihnen zogen; denn es war im Lande Kanaan auch teuer. 

6Aber Joseph war der Regent im Lande und verkaufte Getreide allem Volk im Lande. Da nun seine Brüder kamen, fielen sie vor ihm nieder zur Erde auf ihr Antlitz. 7Und er sah sie an und kannte sie und stellte sich fremd gegen sie und redete hart mit ihnen und sprach zu ihnen: Woher kommt ihr? Sie sprachen: Aus dem Lande Kanaan, Speise zu kaufen. 8Aber wiewohl er sie kannte, kannten sie ihn doch nicht. 

9Und Joseph gedachte an die Träume, die ihm von ihnen geträumt hatten, und sprach zu ihnen: Ihr seid Kundschafter und seid gekommen, zu sehen, wo das Land offen ist. 10Sie antworteten ihm: Nein, mein Herr; deine Knechte sind gekommen, Speise zu kaufen. 11Wir sind alle eines Mannes Söhne; wir sind redlich, und deine Knechte sind nie Kundschafter gewesen. 12Er sprach zu ihnen: Nein, sondern ihr seid gekommen, zu ersehen, wo das Land offen ist. 13Sie antworteten ihm: Wir, deine Knechte, sind zwölf Brüder, eines Mannes Söhne im Lande Kanaan, und der jüngste ist noch bei unserm Vater; aber der eine ist nicht mehr vorhanden. 

14Joseph sprach zu ihnen: Das ist’s, was ich euch gesagt habe: Kundschafter seid ihr. 15Daran will ich euch prüfen; bei dem Leben Pharaos! ihr sollt nicht von dannen kommen, es komme denn her euer jüngster Bruder. 16Sendet einen unter euch hin, der euren Bruder hole; ihr aber sollt gefangen sein. Also will ich prüfen eure Rede, ob ihr mit Wahrheit umgeht oder nicht. Denn wo nicht, so seid ihr, bei dem Leben Pharaos! Kundschafter. 17Und er ließ sie beisammen verwahren drei Tage lang. 

18Am dritten Tage aber sprach er zu ihnen: Wollt ihr leben, so tut also; denn ich fürchte Gott. 19Seid ihr redlich, so laßt eurer Brüder einen gebunden liegen in eurem Gefängnis; ihr aber ziehet hin und bringet heim, was ihr gekauft habt für den Hunger. 20Und bringt euren jüngsten Bruder zu mir, so will ich euren Worten glauben, daß ihr nicht sterben müßt. Und sie taten also. 

21Sie aber sprachen untereinander: Das haben wir an unserm Bruder verschuldet, daß wir sahen die Angst seiner Seele, da er uns anflehte, und wir wollten ihn nicht erhören; darum kommt nun diese Trübsal über uns. 22Ruben antwortete ihnen und sprach: Sagte ich’s euch nicht, da ich sprach: Versündigt euch nicht an dem Knaben, und ihr wolltet nicht hören? Nun wird sein Blut gefordert. 23Sie wußten aber nicht, daß es Joseph verstand; denn er redete mit ihnen durch einen Dolmetscher. 24Und er wandte sich von ihnen und weinte. Da er nun sich wieder zu ihnen wandte und mit ihnen redete, nahm er aus ihnen Simeon und band ihn vor ihren Augen. 

25Und Joseph tat Befehl, daß man ihre Säcke mit Getreide füllte und ihr Geld wiedergäbe, einem jeglichen in seinen Sack, dazu auch Zehrung auf den Weg; und man tat ihnen also. 26Und sie luden ihre Ware auf ihre Esel und zogen von dannen. 27Da aber einer seinen Sack auftat, daß er seinem Esel Futter gäbe in der Herberge, ward er gewahr seines Geldes, das oben im Sack lag, 28und sprach zu seinen Brüdern: Mein Geld ist mir wieder geworden; siehe, in meinem Sack ist es. Da entfiel ihnen ihr Herz, und sie erschraken untereinander und sprachen: Warum hat uns Gott das getan?

Heimkehr der Brüder

29Da sie nun heimkamen zu ihrem Vater Jakob ins Land Kanaan, sagten sie ihm alles, was ihnen begegnet war, und sprachen: 30Der Mann, der im Lande Herr ist, redete hart mit uns und hielt uns für Kundschafter des Landes. 31Und da wir ihm antworteten: Wir sind redlich und nie Kundschafter gewesen, 32sondern zwölf Brüder, unsers Vaters Söhne; einer ist nicht mehr vorhanden, und der jüngste ist noch bei unserm Vater im Lande Kanaan, 33sprach der Herr im Lande zu uns: Daran will ich merken, ob ihr redlich seid: einen eurer Brüder laßt bei mir, und nehmt die Notdurft für euer Haus und ziehet hin 34und bringt euren jüngsten Bruder zu mir, so merke ich, daß ihr nicht Kundschafter, sondern redlich seid; so will ich euch auch euren Bruder geben, und ihr mögt im Lande werben. 35Und da sie die Säcke ausschütteten, fand ein jeglicher sein Bündlein Geld in seinem Sack. Und da sie sahen, daß es Bündlein ihres Geldes waren, erschraken sie samt ihrem Vater. 

36Da sprach Jakob, ihr Vater, zu ihnen: Ihr beraubt mich meiner Kinder; Joseph ist nicht mehr vorhanden, Simeon ist nicht mehr vorhanden, Benjamin wollt ihr hinnehmen; es geht alles über mich. 37Ruben antwortete seinem Vater und sprach: Wenn ich dir ihn nicht wiederbringe, so erwürge meine zwei Söhne; gib ihn nur in meine Hand, ich will ihn dir wiederbringen. 38Er sprach: Mein Sohn soll nicht mit euch hinabziehen, denn sein Bruder ist tot, und er ist allein übriggeblieben; wenn ihm ein Unfall auf dem Wege begegnete, den ihr reiset, würdet ihr meine grauen Haare mit Herzeleid in die Grube bringen.

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🔵 Einleitung

In 1. Mose 42 beginnt die dramatische Begegnung der Söhne Jakobs mit ihrem Bruder Joseph, der inzwischen mächtiger Regent in Ägypten ist. Ohne den jüngsten Bruder Benjamin zu erlauben, schickt Jakob seine ältesten Söhne in eine gefährliche Mission, um Getreide zu kaufen und das Überleben der Familie zu sichern. Ihre Rückkehr ohne Benjamin und das erneute Erscheinen vor Joseph löst Schuldgefühle, Prüfungen und die Offenbarung längst verborgener Wahrheiten aus.

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🟡 Kommentar

  1. Jakobs Furcht und die Entsendung (Verse 1–4)

    • Jakob erkennt die Hungersnot in Kanaan und schickt zehn seiner Söhne nach Ägypten.

    • Benjamin bleibt aus Sorge um dessen Sicherheit zurück.

  2. Erstes Auftreten vor Joseph (Verse 5–8)

    • Die Brüder fallen ehrfurchtsvoll nieder, doch Joseph verhält sich fremd und streng.

    • Sie geben ihre Herkunft aus Kanaan zu, doch er verschleiert seine Identität.

  3. Beschuldigung als Kundschafter (Verse 9–17)

    • Joseph beschuldigt sie, Spione zu sein, und fordert deren jüngsten Bruder als Beweis.

    • Er sperrt sie drei Tage zur Prüfung ein.

  4. Bedin­gung zur Freilassung (Verse 18–20)

    • Joseph kündigt die Freilassung an, wenn sie Simeon als Bürge zurücklassen und Benjamin nach Ägypten bringen.

  5. Brechung des Gewissens und Teilgeständnis (Verse 21–24)

    • Die Brüder erkennen ihr Unrecht gegenüber Benjamin und beklagen ihr Versagen.

    • Joseph zeigt Mitgefühl, weint im Stillen, bindet aber Simeon fest.

  6. Wiederherstellung und Zeichen (Verse 25–28)

    • Sie erhalten ihre mit Getreide gefüllten Säcke samt heimlich zurückgelegtem Geld.

    • Die Entdeckung des Geldes verstärkt ihr Erschrecken und zeigt Gottes Vorsehung.

  7. Rückkehr und Jakobs Reaktion (Verse 29–38)

    • Die Brüder berichten Jakob von ihrer Demütigung und der Forderung, Benjamin zu bringen.

    • Jakob verzweifelt, fürchtet um Benjamin und lehnt zunächst ab, ihn ziehen zu lassen.

    • Ruben bietet sich als Bürgen an, doch Jakob bleibt ängstlich.

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🟢 Zusammenfassung

In diesem Kapitel begegnen Josefs Brüder dem erwachsenen Joseph in Ägypten, ohne ihn zu erkennen. Seine bewusste Fremdheit und die strenge Prüfung offenbaren die Schwere ihres früheren Verrats. Die Forderung, Benjamin einzusetzen, zielt auf ihr Gewissen: Sind sie aus eigenen Interessen oder aus echter Reue und Aufrichtigkeit gereist? Gleichzeitig zeigt sich die Hand Gottes in der geheimen Rückgabe ihres Geldes – ein Vorspiel zur baldigen Enthüllung und Versöhnung.

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🔴 Botschaft für uns heute

  • Gott prüft unser Herz: In Zeiten der Not zeigt sich, ob wir aufrichtig und vertrauenswürdig handeln.

  • Vergebung beginnt im Gewissen: Das Schuldbewusstsein der Brüder ist der erste Schritt hin zu Umkehr und Heilung.

  • Göttliche Vorsehung wirkt verborgen: Wie das heimliche Geld im Sack, so sorgt Gott still für unsere Bedürfnisse.

  • Versöhnung verlangt Mut: Erst die Bereitschaft, den letzten und schwächsten Bruder zu opfern, öffnet den Weg zur Versöhnung mit dem Bruder und letztlich mit Gott.

  • Hoffnung auf Wiedervereinigung: Trotz Furcht und Schuld lädt Gott uns ein, den nächsten Schritt des Glaubens zu wagen – so wie Jakob und seine Söhne lernen müssen, auf Gottes Pläne zu vertrauen und Benjamin nach Ägypten zu schicken.

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📆 25 –  31 Mai 2025

📆 WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG

📖 Ellen White | Patriarchen und Propheten – Kapitel 7

Die Sintflut

📖 Hier online lesen

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🔵 Einleitung

In einer Welt, die einst von paradiesischer Schönheit war, herrschte tiefe Verderbnis: Götzendienst, Gewalt und moralischer Verfall hatten das Vertrauen auf den Schöpfer verdrängt. Als Gott sah, dass „alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar“ (1. Mose 6,5), kündigte Er ein weltumspannendes Gericht durch Wasser an und bereitete zugleich einen Weg der Rettung: die Arche Noahs.

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🟡 Kommentar

  1. Der verhängnisvolle Zustand der Erde

    • Verdorben durch Götzendienst und Selbstvergötterung

    • Ehebruch, Gewalt und Zügellosigkeit: Verletzung göttlicher Lebensordnung

  2. Noahs Auftrag und Vorbereitungszeit

    • 120 Jahre Bau der Arche als lebendige Warnung

    • Predigt zur Umkehr und Einladung zur Rettung

  3. Gottes Rettung für Noah und seine Familie

    • Arche als Zeichen göttlicher Gnade und Gehorsam

    • Schluss der Tür: Ende der Möglichkeit zur Umkehr

  4. Der Gerichtstag der Sintflut

    • Aufbrechen der Wasserquellen und Öffnung der Himmelstore

    • Vernichtung der Unbußfertigen, Bewahrung der Gerechten

  5. Typus für das letzte Gericht

    • Parallelen zwischen Noahs Zeit und der Endzeit (Mt 24,38–39; 2 Petr 3)

    • Warnung und Einladung unverändert wirksam bis zum Kommen Christi

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🟢 Zusammenfassung

Die Menschheit vor der Sintflut missbrauchte Gaben und Leben, leugnete Gott und schmiedete in Sünde seine eigene Verdammung. Gott offenbarte Noah sein Gericht, doch zugleich bot Er ihm und seiner Familie Rettung durch den Bau der Arche. Wer dem Ruf Gottes folgte, wurde bewahrt; wer verharrte, ging im Gericht unter. Die Sintflut zeigt sowohl Gottes heilige Gerechtigkeit als auch seine barmherzige Rettung für die, die glauben und gehorchen.

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🔴 Botschaft für uns heute

  • Wachsamkeit und Umkehr: Wie in Noahs Zeit kann unser Herz leicht von Selbstsucht und Zügellosigkeit ergriffen werden. Gottes Warnung lädt uns ein zur Umkehr und heiligen Lebensweise.

  • Gehorsam als Rettung: Wer Gottes Stimme achtet und seinen Weg geht, erfährt Rettung – nicht aus eigener Leistung, sondern aus Gnade.

  • Endzeitliche Parallele: Die Sintflut ist ein mahnendes Bild für das kommend(e) Gericht Christi. Bereiten wir uns vor, indem wir Glauben leben, Sünde meiden und anderen die rettende Botschaft weitergeben.

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