
📅 23. Mai 2025
📖 TÄGLICHES BIBELLESEN
✨ 1. Mose 37 – Joseph – Der gehasste Träumer und Beginn einer göttlichen Berufung
🌍 Neid, Verrat und göttliche Führung im Leid
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📜 Bibeltext – 1.Mose 37 (Luther 1912)
Josefs Träume
1Jakob aber wohnte im Lande, darin sein Vater ein Fremdling gewesen war, im Lande Kanaan. 2Und das sind die Geschlechter Jakobs: Joseph war siebzehn Jahre alt, da er ein Hirte des Viehs ward mit seinen Brüdern; und der Knabe war bei den Kindern Bilhas und Silpas, der Weiber seines Vaters, und brachte vor ihren Vater, wo ein böses Geschrei wider sie war.
3Israel aber hatte Joseph lieber als alle seine Kinder, darum daß er ihn im Alter gezeugt hatte; und machte ihm einen bunten Rock. 4Da nun seine Brüder sahen, daß ihn ihr Vater lieber hatte als alle seine Brüder, waren sie ihm feind und konnten ihm kein freundlich Wort zusprechen. 5Dazu hatte Joseph einmal einen Traum und sagte seinen Brüdern davon; da wurden sie ihm noch feinder. 6Denn er sprach zu ihnen: Höret doch, was mir geträumt hat: 7Mich deuchte, wir banden Garben auf dem Felde, und meine Garbe richtete sich auf und stand, und eure Garben umher neigten sich vor meiner Garbe. 8Da sprachen seine Brüder zu ihm: Solltest du unser König werden und über uns herrschen? und wurden ihm noch feinder um seines Traumes und seiner Rede willen.
9Und er hatte noch einen andern Traum, den erzählte er seinen Brüdern und sprach: Siehe, ich habe noch einen Traum gehabt: Mich deuchte, die Sonne und der Mond und elf Sterne neigten sich vor mir. 10Und da das seinem Vater und seinen Brüdern gesagt ward, strafte ihn sein Vater und sprach zu ihm: Was ist das für ein Traum, der dir geträumt hat? Soll ich und deine Mutter und deine Brüder kommen und vor dir niederfallen?
11Und seine Brüder beneideten ihn. Aber sein Vater behielt diese Worte.
Josef wird nach Ägypten verkauft
12Da nun seine Brüder hingingen, zu weiden das Vieh ihres Vaters in Sichem, 13sprach Israel zu Joseph: Hüten nicht deine Brüder das Vieh in Sichem? Komm, ich will dich zu ihnen senden. Er aber sprach: Hier bin ich. 14Und er sprach: Gehe hin und sieh, ob’s wohl stehe um deine Brüder und um das Vieh, und sage mir wieder Antwort. Und er sandte ihn aus dem Tal Hebron, daß er gen Sichem ginge. 15Da fand ihn ein Mann, daß er irreging auf dem Felde; der fragte ihn und sprach: Wen suchest du? 16Er antwortete: Ich suche meine Brüder; sage mir doch an, wo sie hüten. 17Der Mann sprach: Sie sind von dannen gezogen; denn ich hörte, daß sie sagten: Laßt uns gen Dothan gehen. Da folgte Joseph seinen Brüdern nach und fand sie zu Dothan.
18Als sie ihn nun sahen von ferne, ehe denn er nahe zu ihnen kam, machten sie einen Anschlag, daß sie ihn töteten, 19und sprachen untereinander: Seht, der Träumer kommt daher. 20So kommt nun und laßt uns ihn erwürgen und in eine Grube werfen und sagen, ein böses Tier habe ihn gefressen, so wird man sehen, was seine Träume sind.
21Da das Ruben hörte, wollte er ihn aus ihren Händen erretten, und sprach: Laßt uns ihn nicht töten. 22Und weiter sprach Ruben zu ihnen: Vergießt nicht Blut, sondern werft ihn in die Grube, die in der Wüste ist, und legt die Hand nicht an ihn. Er wollte ihn aber aus ihrer Hand erretten, daß er ihn seinem Vater wiederbrächte.
23Als nun Joseph zu seinen Brüdern kam, zogen sie ihm seinen Rock, den bunten Rock, aus, den er anhatte, 24und nahmen ihn und warfen ihn in die Grube; aber die Grube war leer und kein Wasser darin. 25Und setzten sich nieder, zu essen. Indes hoben sie ihre Augen auf und sahen einen Haufen Ismaeliter kommen von Gilead mit ihren Kamelen; die trugen Würze, Balsam und Myrrhe und zogen hinab nach Ägypten. 26Da sprach Juda zu seinen Brüdern: Was hilft’s uns, daß wir unsern Bruder erwürgen und sein Blut verbergen? 27Kommt, laßt uns ihn den Ismaeliten verkaufen, daß sich unsre Hände nicht an ihm vergreifen; denn er ist unser Bruder, unser Fleisch und Blut. Und sie gehorchten ihm. 28Und da die Midianiter, die Kaufleute, vorüberreisten, zogen sie ihn heraus aus der Grube und verkauften ihn den Ismaeliten um zwanzig Silberlinge; die brachten ihn nach Ägypten.
29Als nun Ruben wieder zur Grube kam und fand Joseph nicht darin, zerriß er sein Kleid 30und kam wieder zu seinen Brüdern und sprach: Der Knabe ist nicht da! Wo soll ich hin?
Jakobs Trauer
31Da nahmen sie Josephs Rock und schlachteten einen Ziegenbock und tauchten den Rock ins Blut 32und schickten den bunten Rock hin und ließen ihn ihrem Vater bringen und sagen: Diesen haben wir gefunden; sieh, ob’s deines Sohnes Rock sei oder nicht. 33Er kannte ihn aber und sprach: Es ist meines Sohnes Rock; ein böses Tier hat ihn gefressen, ein reißendes Tier hat Joseph zerrissen.
34Und Jakob zerriß seine Kleider und legte einen Sack um seine Lenden und trug Leid um seinen Sohn lange Zeit. 35Und alle seine Söhne und Töchter traten auf, daß sie ihn trösteten; aber er wollte sich nicht trösten lassen und sprach: Ich werde mit Leid hinunterfahren in die Grube zu meinem Sohn. Und sein Vater beweinte ihn.
36Aber die Midianiter verkauften ihn in Ägypten dem Potiphar, des Pharao Kämmerer und Hauptmann der Leibwache.
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🔵 Einleitung
Kapitel 37 markiert den Beginn einer der bewegendsten Lebensgeschichten der Bibel: die Geschichte von Joseph. Sie ist geprägt von menschlichem Neid, familiärem Zerbruch und göttlicher Vorsehung. Josephs Träume offenbaren seine Berufung, doch sie lösen Ablehnung und Verrat aus. Doch in allem Leid wirkt Gott bereits an einem größeren Plan, um Heil und Rettung zu bringen – nicht nur für Joseph, sondern für viele.
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🟡 Kommentar
1. Josephs besondere Stellung und Träume (Verse 1–11)
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Bevorzugung: Jakob liebt Joseph besonders (V.3) und schenkt ihm einen bunten Rock – Symbol der Auszeichnung.
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Neid: Die Brüder reagieren mit Hass, weil Joseph bevorzugt wird und sie bei Vater Israel anschwärzt (V.2, V.4).
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Träume: Joseph erhält zwei prophetische Träume über seine künftige Erhöhung (V.5–10).
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Reaktionen: Die Brüder hassen ihn umso mehr, der Vater bleibt nachdenklich (V.11).
2. Der Verrat durch die Brüder (Verse 12–28)
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Sendung: Jakob schickt Joseph zu seinen Brüdern nach Sichem/Dothan (V.13–17).
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Anschlag: Die Brüder planen, ihn zu töten, nennen ihn „der Träumer“ (V.18–20).
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Rettung: Ruben will Joseph retten und schlägt vor, ihn „nur“ in eine Grube zu werfen (V.21–22).
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Verkauf: Juda schlägt vor, ihn zu verkaufen. Die Brüder verkaufen ihn um 20 Silberlinge an ismaelitische Händler (V.27–28).
3. Jakobs Trauer (Verse 29–35)
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Ruben ist verzweifelt: Er entdeckt Josephs Abwesenheit (V.29).
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Täuschung: Die Brüder bringen Josephs blutbefleckten Rock zum Vater (V.31–32).
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Trauer: Jakob erkennt den Rock, glaubt an Josephs Tod und weigert sich, sich trösten zu lassen (V.33–35).
4. Joseph in Ägypten (Vers 36)
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Schlussvers: Joseph wird an Potiphar, einen hochrangigen Beamten des Pharao, verkauft – Beginn einer neuen Phase in Gottes Plan.
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🟢 Zusammenfassung
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Mose 37 zeigt, wie menschlicher Neid, Hass und Verrat in Gottes großen Heilsplan eingebunden werden. Josephs Weg in die Erniedrigung beginnt, doch hinter den Kulissen bereitet Gott bereits seine Erhöhung vor. Die tragische Täuschung Jakobs ist ein Spiegel für die zerstörerische Kraft der Sünde – aber auch der Auftakt für göttliches Eingreifen.
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🔴 Botschaft für uns heute
Josephs Geschichte zeigt uns, dass selbst tiefer Schmerz und Ungerechtigkeit nicht das letzte Wort haben. Gott kann den schlimmsten Verrat in eine Lebensberufung verwandeln. Wenn du dich unverstanden, verstoßen oder verraten fühlst, erinnere dich: Der Gott Josephs sieht dich, führt dich – und Er hat einen größeren Plan. Manchmal beginnt wahre Größe im Tal der Erniedrigung. Vertraue Ihm auch dann, wenn du die ganze Geschichte noch nicht verstehst.
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📆 18 – 24 Mai 2025
📆 WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG
📖 Ellen White | Patriarchen und Propheten – Kapitel 6
✨ Seth und Henoch
📖 Hier online lesen
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🟦 Einleitung
In einer Zeit zunehmender Gottlosigkeit ragen zwei Männer als Leuchttürme des Glaubens hervor: Seth, der „Ersatz“ für Abel, und Henoch, der „mit Gott wandelte“. Während sich die Nachkommen Kains dem Fortschritt ohne Gott hingaben und Sünde sich wie ein Fluch über die Erde ausbreitete, blieb durch die Linie Seths eine gottesfürchtige Minderheit erhalten. Henoch, einer ihrer größten Vertreter, war ein Mann des Glaubens und der Vision. Seine Entrückung ist ein prophetischer Ausblick auf die Erlösung der letzten Generation.
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🟨 Kommentar
1. Seth – ein Ersatz mit Verantwortung
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Seth war nicht von Natur aus besser als Kain, doch er nahm die Gnade an.
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Seine Aufgabe war, das geistliche Erbe Abels fortzuführen.
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Mit ihm begann eine Linie von Menschen, die bewusst Gottes Namen anriefen (1. Mose 4,26).
2. Zwei Linien, zwei Kulturen
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Die Linie Seths blieb dem wahren Gottesdienst treu, ehrte den Sabbat und lebte als „Fremdlinge auf Erden“.
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Die Nachkommen Kains gründeten Städte, lebten für Besitz, Kultur und Vergnügen.
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Als sich die Nachkommen beider Linien mischten, folgte ein moralischer Verfall.
3. Adams langes Leben – Zeugnis der Gnade und Warnung
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Adam lebte fast 1000 Jahre, um seinen Nachkommen Gottes Willen zu lehren.
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Doch nur wenige hörten auf ihn. Viele machten ihn für das Leid der Welt verantwortlich.
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Sein Tod wurde als Gnade empfunden – nach Jahrhunderten voller Kummer.
4. Henoch – der Wanderer mit Gott
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Henochs Glaubensleben begann intensiv nach der Geburt seines Sohnes.
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Er lebte 300 Jahre in ständiger Gemeinschaft mit Gott, in Familie, Beruf und Gesellschaft.
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Seine Beziehung zu Gott vertiefte sich durch Gebet, Rückzug, Betrachtung – und Einsatz für andere.
5. Henochs Dienst – Prediger, Prophet, Vorbild
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Er verkündigte Gottes Gericht, warnte, ermahnte und predigte Gottes Liebe in Christus.
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Er hatte prophetische Einsicht in das zweite Kommen Jesu (Judas 14–15).
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Sein Leben war geprägt von Heiligkeit, seine Entrückung ein Beweis göttlicher Anerkennung.
6. Entrückung als Zeichen der Hoffnung
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Henoch wurde vor dem Gericht der Sintflut entrückt – ein Vorbild für die Entrückung der Gerechten vor dem Feuergericht.
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Sein Verschwinden war ein Zeichen dafür, dass ein Leben im Gehorsam zu Gott führt – in die Ewigkeit.
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Seine Entrückung widerlegte Satans Lügen, dass man Gott nicht gehorchen könne.
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🟩 Zusammenfassung
Seth war der gerechte Nachfolger Abels, der durch seine Nachkommenschaft eine gottesfürchtige Linie bewahrte. Henoch war das leuchtendste Beispiel dieser Linie: ein Mann des Glaubens, der in einer gottlosen Welt mit Gott wandelte. Seine Predigten, seine Prophetie und seine Lebensführung gaben Zeugnis von Gottes Willen. Während die Masse vergaß, dass es einen Schöpfer gibt, lebte Henoch mit dem Blick auf die Ewigkeit – und wurde nicht vom Tod gesehen. Sein Leben zeigt, dass es möglich ist, auch in finsteren Zeiten heilig zu leben.
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🟥 Botschaft für uns heute
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Gott ehren inmitten der Welt
Auch heute leben wir in einer Zeit wie zur Zeit Henochs. Treue zu Gott ist möglich, auch wenn die Welt sich abkehrt. -
Wahrer Glaube zeigt sich im Wandel
Mit Gott zu „wandeln“ bedeutet, täglich in Beziehung mit ihm zu leben – in der Familie, in der Gesellschaft, im Dienst. -
Trennung vom Bösen bewahrt Reinheit
Die Nachkommen Seths wurden erst durch die Verbindung mit den Gottlosen verdorben – eine Warnung für heute. -
Gebet, Betrachtung und Rückzug sind Quellen der Kraft
Henoch suchte regelmäßig Gottes Nähe in der Stille – ein Vorbild für jeden, der geistlich wachsen will. -
Das Ende kommt – aber mit Hoffnung
Henochs Entrückung ist ein Symbol für die Zukunft der Treuen. Wer heute mit Gott lebt, wird bei seiner Wiederkunft bei ihm sein.