
22.07.2025
🌟 Worte mit Gnade
🧭 Wie Freundlichkeit und Höflichkeit unseren Glauben sichtbar machen
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📖 Bibeltext
„Eure Rede sei allezeit freundlich und mit Salz gewürzt, damit ihr wisst, wie ihr jedem antworten sollt.“
– Kolosser 4,6
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👣 Einleitung
Was wir sagen, zeigt, was in unserem Herzen lebt. In einer Welt, in der Menschen sich oft mit verletzenden Worten begegnen, ruft uns die Bibel zu etwas ganz anderem auf: unsere Worte sollen freundlich sein, durchdacht, aufbauend – „mit Salz gewürzt“. Worte mit Gnade haben Kraft. Sie können trösten, heilen, verbinden, Hoffnung geben.
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🎯 Andacht
Paulus ermutigt uns, Worte zu sprechen, die aus einem Herzen kommen, das von Jesus erfüllt ist. Wenn du in deinem Alltag überlegst, wie du mit Mitschülern, Lehrern, Freunden oder sogar deinen Eltern redest – wie viel „Gnade“ steckt in deinen Worten?
Ellen G. White schreibt:
„Höflichkeit ist eines der Gaben des Geistes. Sie ist ein Attribut des Himmels. Engel handeln nie aus Leidenschaft, sie sind nie neidisch oder selbstsüchtig. Ihre Lippen sprechen nie harte oder unhöfliche Worte. […] Wer behauptet, Christus nachzufolgen, aber grob, unhöflich oder rücksichtslos in Worten und Verhalten ist, hat nicht bei Jesus gelernt. […] Wahre Höflichkeit, verbunden mit Wahrheit und Gerechtigkeit, macht das Leben nicht nur nützlich, sondern auch schön und duftend.“
– Ellen G. White, Zeugnisse für die Gemeinde, Band 4, S. 358–360
Das ist ein starkes Bild. Engel – die Boten Gottes – sind vollkommen freundlich, rücksichtsvoll, liebevoll. Wenn wir eines Tages mit ihnen zusammen sein wollen, sollten wir heute schon damit anfangen, so zu leben und zu sprechen wie sie.
Wir können die Bibel kennen, in die Gemeinde gehen, ehrlich und korrekt sein – aber wenn unser Umgang mit Menschen hart, kalt oder lieblos ist, dann spiegelt unser Leben nicht den Charakter Jesu wider.
Ein echter Christ ist nicht nur „rechtgläubig“, sondern freundlich, mitfühlend, feinfühlig und aufrichtig. Seine Worte verletzen nicht, sondern bauen auf.
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📝 Geschichte – Die Wirkung eines Apfels
Es war Winter. Die Straßen in der Stadt waren kalt, grau und hektisch. Menschen hetzten von Geschäft zu Geschäft, die meisten mit ernsten Gesichtern, gestresst von Arbeit, Schule oder den Vorbereitungen auf die Feiertage.
Inmitten dieser Eile arbeitete Anna – ein 16-jähriges Mädchen – in einem kleinen Supermarkt in der Nachbarschaft. Es war ihr erster Nebenjob, und sie wollte alles richtig machen. Sie war freundlich, hilfsbereit, obwohl viele Kunden gestresst, ungeduldig oder sogar unhöflich zu ihr waren.
Eines Abends kam ein alter Mann in den Laden. Er hatte zerzauste Haare, zitterte leicht und trug abgetragene Kleidung. Er roch nach Kälte und Straßenstaub. Einige Kunden warfen ihm skeptische Blicke zu. Der Mann legte nur einen einzigen Apfel auf das Band. Als er an der Kasse ankam, suchte er nervös nach Kleingeld in seinen Taschen – langsam, fast beschämt.
Die Kundin hinter ihm verdrehte die Augen. Der Chef beobachtete die Szene misstrauisch aus der Ferne.
Doch Anna lächelte den alten Mann an, wartete geduldig, sagte nichts. Als er nicht genug Geld fand, sagte sie leise:
„Den Rest übernehme ich. Es ist nur ein Apfel – und ein kleines Zeichen von Freundlichkeit.“
Der Mann schaute sie überrascht an. Für einen Moment war Stille. Dann kamen ihm Tränen.
„Niemand war seit Wochen freundlich zu mir“, flüsterte er. „Ich dachte, die Welt hätte mich vergessen.“
Er verließ den Laden mit zitternden Händen – und einem Lächeln.
Am nächsten Tag kam er wieder. Diesmal mit einem kleinen zerknitterten Brief in der Hand. Er bat darum, dass Anna ihn lesen möge. Dort stand:
„Ihr Lächeln hat mir das Leben gerettet. Ich hatte beschlossen, diese Nacht mein Leben zu beenden. Aber Ihre Freundlichkeit hat mir gezeigt, dass es noch Licht gibt in dieser Welt. Danke.“
Anna stand still da. Der Chef kam näher. Auch er war sprachlos.
Diese Geschichte ging später durch die ganze Nachbarschaft. Einige belächelten sie. Doch viele waren tief bewegt. Und Anna? Sie wusste seit diesem Abend etwas, das ihr keiner mehr nehmen konnte:
Freundlichkeit ist nie umsonst. Man weiß nie, was ein sanftes Wort, ein Lächeln oder eine Geste in einem Herzen auslöst.
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👉 Was lernen wir aus dieser Geschichte?
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Hättest du in Annas Situation genauso gehandelt?
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Was wäre passiert, wenn sie ungeduldig oder gleichgültig gewesen wäre?
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Wie oft hast du die Gelegenheit, jemanden mit einem kleinen Akt der Höflichkeit zu berühren?
Diese Geschichte zeigt, was Kolosser 4,6 meint: Unsere Worte und Taten sollen mit Gnade „gewürzt“ sein – nicht scharf, nicht gleichgültig, sondern heilend und stärkend.
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🧠 Gedanken – Was bedeutet das für dich?
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Wie sprichst du mit anderen, wenn du müde oder genervt bist?
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Benutzt du Worte, die andere aufbauen – oder eher sarkastische, abwertende Sprache?
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Würden andere an deinem Verhalten erkennen, dass du Jesus kennst?
Jesus möchte nicht nur dein Verhalten verändern – sondern dein Herz. Und was im Herzen ist, wird sichtbar in deinen Worten.
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💡 Impulse für heute
🧂 Achte heute ganz bewusst auf deine Worte.
🙏 Bitte Gott, dir einen freundlichen Geist zu schenken.
💬 Überlege dir einen lieben Satz, den du jemandem heute sagen kannst.
❤️ Höflichkeit beginnt nicht erst draußen – sie beginnt zu Hause, in der Familie.
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🙏 Gebet
Lieber Vater im Himmel,
danke, dass du uns durch dein Wort zeigst, wie wichtig unsere Worte sind. Bitte vergib mir, wo ich andere mit meinen Worten verletzt habe. Schenke mir deinen Geist, der mich lehrt, freundlich, respektvoll und mitfühlend zu sprechen – so wie Jesus es getan hat. Hilf mir, durch mein Reden ein Licht in dieser Welt zu sein.
Amen.
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🧃 Heute zum Mitnehmen
„Ein freundliches Wort kann den Tag eines Menschen verändern – vielleicht sogar sein Leben.“