8.November 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Apostelgeschichte Kap.12
Der Tod des Jakobus und die Befreiung des Petrus
1Um diese Zeit legte der König Herodes die Hände an etliche von der Gemeinde, sie zu peinigen. 2Er tötete aber Jakobus, den Bruder des Johannes, mit dem Schwert.
3Und da er sah, daß es den Juden gefiel, fuhr er fort und fing Petrus auch. Es waren aber eben die Tage der süßen Brote. 4Da er ihn nun griff, legte er ihn ins Gefängnis und überantwortete ihn vier Rotten, je von vier Kriegsknechten, ihn zu bewahren, und gedachte, ihn nach Ostern dem Volk vorzustellen. 5Und Petrus ward zwar im Gefängnis gehalten; aber die Gemeinde betete ohne Aufhören für ihn zu Gott.
6Und da ihn Herodes wollte vorstellen, in derselben Nacht schlief Petrus zwischen zwei Kriegsknechten, gebunden mit zwei Ketten, und die Hüter vor der Tür hüteten das Gefängnis. 7Und siehe, der Engel des Herrn kam daher, und ein Licht schien in dem Gemach; und er schlug Petrus an die Seite und weckte ihn und sprach: Stehe behende auf! Und die Ketten fielen ihm von seinen Händen. 8Und der Engel sprach zu ihm: Gürte dich und tu deine Schuhe an! Und er tat also. Und er sprach zu ihm: Wirf deinen Mantel um dich und folge mir nach!
9Und er ging hinaus und folgte ihm und wußte nicht, daß ihm wahrhaftig solches geschähe durch den Engel; sondern es deuchte ihn, er sähe ein Gesicht. 10Sie gingen aber durch die erste und andere Hut und kamen zu der eisernen Tür, welche zur Stadt führt; die tat sich ihnen von selber auf. Und sie traten hinaus und gingen hin eine Gasse lang; und alsobald schied der Engel von ihm. 11Und da Petrus zu sich selber kam, sprach er: Nun weiß ich wahrhaftig, daß der Herr seinen Engel gesandt hat und mich errettet aus der Hand des Herodes und von allem Warten des jüdischen Volks.
12Und als er sich besann, kam er vor das Haus Marias, der Mutter des Johannes, der mit dem Zunamen Markus hieß, da viele beieinander waren und beteten. 13Als aber Petrus an die Tür des Tores klopfte, trat hervor eine Magd, zu horchen, mit Namen Rhode. 14Und als sie des Petrus Stimme erkannte, tat sie das Tor nicht auf vor Freuden, lief aber hinein und verkündigte es ihnen, Petrus stünde vor dem Tor. 15Sie aber sprachen zu ihr: Du bist unsinnig. Sie aber bestand darauf, es wäre also. Sie sprachen: Es ist sein Engel. 16Petrus aber klopfte weiter an. Da sie aber auftaten, sahen sie ihn und entsetzten sich. 17Er aber winkte ihnen mit der Hand, zu schweigen, und erzählte ihnen, wie ihn der Herr hatte aus dem Gefängnis geführt, und sprach: Verkündiget dies Jakobus und den Brüdern. Und ging hinaus und zog an einen andern Ort.
Das Ende des Herodes Agrippa
18Da es aber Tag ward, war eine nicht kleine Bekümmernis unter den Kriegsknechten, wie es doch mit Petrus gegangen wäre. 19Herodes aber, da er ihn forderte und nicht fand, ließ er die Hüter verhören und hieß sie wegführen; und zog von Judäa hinab gen Cäsarea und hielt allda sein Wesen.
20Denn er gedachte, wider die von Tyrus und Sidon zu kriegen. Sie aber kamen einmütig zu ihm und überredeten des Königs Kämmerer, Blastus, und baten um Frieden, darum daß ihre Lande sich nähren mußten von des Königs Land. 21Aber auf einen bestimmten Tag tat Herodes das königliche Kleid an, setzte sich auf den Richtstuhl und tat eine Rede zu ihnen. 22Das Volk aber rief zu: Das ist Gottes Stimme und nicht eines Menschen! 23Alsbald schlug ihn der Engel des Herrn, darum daß er die Ehre nicht Gott gab; und ward gefressen von den Würmern und gab den Geist auf.
24Das Wort Gottes aber wuchs und mehrte sich. 25Barnabas aber und Saulus kehrten wieder von Jerusalem, nachdem sie überantwortet hatten die Handreichung, und nahmen mit sich Johannes, mit dem Zunamen Markus.
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Einleitung
Apostelgeschichte Kapitel 12 schildert eine dramatische Wende in der jungen christlichen Gemeinde: die Verfolgung durch König Herodes Agrippa I., der die Gemeindemitglieder verfolgt, Jakobus tötet und Petrus inhaftiert. Die Kapitelhälfte ist geprägt von einer wundersamen Rettung und zeigt das übernatürliche Eingreifen Gottes. Es stellt außerdem das Ende des Herrschers Herodes dar, der die Ehre für sich beansprucht und schließlich Gottes Zorn erfährt. Dieses Kapitel erinnert daran, wie Gott die Pläne der Mächtigen unterläuft und seine Gemeinde trotz Bedrohung und Widerstand wachsen lässt.
Kommentar
Die Geschichte von Petrus’ Verhaftung und Rettung durch einen Engel betont die Macht des Gebets und das Eingreifen Gottes in scheinbar aussichtslose Situationen. Petrus’ Ruhe im Gefängnis – er schläft zwischen den Wachen – zeigt sein Vertrauen in Gottes Schutz. Die Gemeinde betet beständig für seine Freilassung, und das Wunder, das geschieht, ist ein Zeugnis für das Vertrauen und die Macht des Gebets. Die Engelrettung erinnert die Leser daran, dass Gottes Pläne durch menschliche Macht nicht verhindert werden können. Die Szene, in der Petrus schließlich vor dem Haus der betenden Gläubigen steht und sie zunächst nicht glauben können, dass er frei ist, zeigt ihre Freude und Überraschung und unterstreicht die Unvorstellbarkeit göttlichen Eingreifens.
Das Kapitel beschreibt auch das Ende von Herodes, das von göttlicher Gerechtigkeit spricht. Herodes, der sich als Gott verehren lässt, wird für seinen Stolz und seine Selbstüberhöhung bestraft. Die Würmer, die ihn verzehren, symbolisieren die Vergänglichkeit menschlicher Macht und die Unumstößlichkeit göttlicher Gerechtigkeit. Herodes’ Ende steht im Kontrast zum weiteren Wachstum der Gemeinde – eine deutliche Erinnerung daran, dass das Wort Gottes und seine Pläne durch keine weltliche Macht gebremst werden können.
Zusammenfassung
Kapitel 12 der Apostelgeschichte zeigt die dramatischen Ereignisse um Petrus’ Verhaftung und seine wundersame Befreiung durch einen Engel. Die Macht des Gebets und das Eingreifen Gottes werden eindrücklich dargestellt, als die Gemeinde für Petrus betet und Gott ihn auf übernatürliche Weise aus dem Gefängnis befreit. Herodes’ tragisches Ende, nachdem er die Ehre für sich beansprucht, steht als warnendes Beispiel für die Grenzen menschlicher Macht und den Anspruch Gottes auf Ehre und Anbetung. Während Herodes untergeht, wächst die Gemeinde weiter, wodurch sich die unaufhaltsame Ausbreitung des Evangeliums zeigt.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 74: Gethsemane
Auf der Grundlage von Matthäus 26,36-56; Markus 14,32-50; Lukas 22,39-53; Johannes 18,1-12.
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Kommentar
Einleitung:
Kapitel 74, „Gethsemane“, führt uns in die tiefste und bewegendste Episode im Leben Jesu: das Gebet und den inneren Kampf im Garten Gethsemane, unmittelbar vor seiner Gefangennahme. Die Evangelienberichte von Matthäus, Markus, Lukas und Johannes schildern, wie Jesus, von seinen engsten Jüngern begleitet, in der Nacht nach Gethsemane geht und sich auf das bevorstehende Leiden vorbereitet. Diese Szene offenbart den schmerzlichen inneren Konflikt, den Jesus in seiner menschlichen Natur erlebt, während er sich freiwillig der Last der Sünden der Welt stellt. Hier in Gethsemane wird seine absolute Hingabe und sein Gehorsam gegenüber dem Willen des Vaters in höchster Intensität sichtbar. Die Jünger, erschöpft und unaufmerksam, schlafen, während Jesus den bittersten seelischen Kampf seines Lebens kämpft. Gethsemane wird zum Inbegriff seines Opfers und seiner unvergleichlichen Liebe zur Menschheit.
Kommentar:
Das Gebet Jesu in Gethsemane ist eine Darstellung tiefster Hingabe und Schmerz. Hier begegnen wir einer Seite Jesu, die gleichzeitig menschlich und göttlich ist: Er ringt mit der Last der Sünde, die ihn von der Gegenwart Gottes zu trennen droht. Diese Szene enthüllt, dass Jesus, obwohl er göttlich ist, tatsächlich den Zorn und die Konsequenzen der menschlichen Sünde in seiner menschlichen Natur erträgt. Die Worte „Vater, wenn es möglich ist, lass diesen Kelch an mir vorübergehen“ zeigen seine Qual und gleichzeitig seine Bereitschaft, dem Willen Gottes zu folgen, was ihn als Sündenopfer für die Menschheit prädestiniert.
Jesu Hingabe ist umso bemerkenswerter angesichts der Schwäche seiner Jünger. Er fordert sie auf, zu wachen und zu beten, doch dreimal kehrt er zu ihnen zurück und findet sie schlafend. Diese Szene verdeutlicht die menschliche Schwachheit gegenüber der geistlichen Realität und lässt zugleich die Einsamkeit und Entschlossenheit Jesu besonders hervortreten. Die Engel, die ihm am Ende erscheinen, dienen als letzte göttliche Ermutigung, bevor er in den leidvollen Weg des Kreuzes eintritt. Durch diese Episode wird deutlich, dass Jesus, im vollen Bewusstsein der Tragweite seines Opfers, den Weg zur Erlösung der Menschheit entschlossen fortsetzt.
Der Höhepunkt kommt, als Jesus seinen Verrätern und der bewaffneten Schar gegenübertritt, ohne die göttliche Macht zu nutzen, um sich selbst zu verteidigen oder zu fliehen. Stattdessen stellt er sich ruhig und standhaft seinem bevorstehenden Schicksal. Sein Beispiel in Gethsemane ist ein mächtiges Bild für Selbstaufopferung und für den Gehorsam gegenüber dem Willen Gottes, unabhängig vom persönlichen Schmerz und Leid.
Zusammenfassung:
Kapitel 74 schildert die Ereignisse im Garten Gethsemane, wo Jesus vor seinem Leiden und Kreuzestod den schwersten inneren Kampf seines Lebens erlebt. In tiefem Gebet ringt er mit der Last der Sünden der Menschheit und der Trennung vom Vater, welche die Sünde mit sich bringt. Trotz seiner Qual entscheidet er sich, den Willen des Vaters zu erfüllen und den „Kelch“ zu trinken, der ihm bevorsteht. Die Jünger, die ihn begleiten, können nicht mit ihm wachen und schlafen trotz seiner Bitten ein. Nach einem letzten Gebet erhält Jesus von einem Engel die göttliche Kraft, die ihn auf seinem Weg bestärkt. Als die Soldaten und der Verräter Judas eintreffen, stellt sich Jesus ohne Widerstand ihnen und wird gefangen genommen. Die Szene in Gethsemane zeigt Jesu Opferbereitschaft und Hingabe und wird zum symbolischen Zentrum seines Leidens für die Menschheit.
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