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22.Februar 2025
TÄGLICHES BIBELLESEN – Hebräer Kap.3
Christus höher als Mose
1Derhalben, ihr heiligen Brüder, die ihr mit berufen seid durch die himmlische Berufung, nehmet wahr des Apostels und Hohenpriesters, den wir bekennen, Christus Jesus, 2der da treu ist dem, der ihn gemacht hat, wie auch Mose in seinem ganzen Hause. 3Dieser aber ist größerer Ehre wert denn Mose, soviel größere Ehre denn das Haus der hat, der es bereitete. 4Denn ein jeglich Haus wird von jemand bereitet; der aber alles bereitet hat, das ist Gott. 5Und Mose zwar war treu in seinem ganzen Hause als ein Knecht, zum Zeugnis des, das gesagt sollte werden, 6Christus aber als ein Sohn über sein Haus; des Haus sind wir, so wir anders das Vertrauen und den Ruhm der Hoffnung bis ans Ende fest behalten.
Die verwirkte Gottesruhe
7Darum, wie der heilige Geist spricht: »Heute, so ihr hören werdet seine Stimme, 8so verstocket eure Herzen nicht, wie geschah in der Verbitterung am Tage der Versuchung in der Wüste, 9da mich eure Väter versuchten; sie prüften mich und sahen meine Werke vierzig Jahre lang. 10Darum ward ich entrüstet über dies Geschlecht und sprach: Immerdar irren sie mit dem Herzen! Aber sie erkannten meine Wege nicht, 11daß ich auch schwur in meinem Zorn, sie sollten zu meiner Ruhe nicht kommen.« 
12Sehet zu, liebe Brüder, daß nicht jemand unter euch ein arges, ungläubiges Herz habe, das da abtrete von dem lebendigen Gott; 13sondern ermahnet euch selbst alle Tage, solange es »heute« heißt, daß nicht jemand unter euch verstockt werde durch Betrug der Sünde. 14Denn wir sind Christi teilhaftig geworden, so wir anders das angefangene Wesen bis ans Ende fest behalten. 15Indem gesagt wird: »Heute, so ihr seine Stimme hören werdet, so verstocket eure Herzen nicht, wie in der Verbitterung geschah«: 16welche denn hörten sie und richteten eine Verbitterung an? Waren’s nicht alle, die von Ägypten ausgingen durch Mose? 17Über welche aber ward er entrüstet vierzig Jahre lang? Ist’s nicht über die, so da sündigten, deren Leiber in der Wüste verfielen? 18Welchen schwur er aber, daß sie nicht zu seiner Ruhe kommen sollten, wenn nicht den Ungläubigen? 19Und wir sehen, daß sie nicht haben können hineinkommen um des Unglaubens willen.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung:
Das dritte Kapitel des Hebräerbriefes konzentriert sich auf zwei wesentliche Themen: die Überlegenheit Christi gegenüber Mose und die Warnung vor dem Verlust der von Gott verheißenen Ruhe durch Unglauben und Ungehorsam. Für die jüdischen Leser, die Mose hoch verehrten, ist der Vergleich mit Christus besonders bedeutungsvoll. Der Autor zeigt, dass Christus nicht nur als treuer Diener wie Mose wirkt, sondern als Sohn über das Haus Gottes herrscht. Darüber hinaus fordert der Text die Gläubigen auf, wachsam zu bleiben, ihre Herzen nicht zu verhärten und das Vertrauen in Gottes Verheißungen bis zum Ende festzuhalten. Dieses Kapitel ist sowohl eine Ermutigung zur Treue als auch eine ernste Warnung vor den Folgen des Unglaubens.
Kommentar:
  1. Christus höher als Mose (Verse 1–6)
  • Berufung der Gläubigen (Vers 1):
    Der Autor spricht die „heiligen Brüder“ an, die durch die himmlische Berufung zur Gemeinschaft mit Christus berufen sind. Diese Berufung fordert die Gläubigen auf, auf Jesus, den Apostel (Gesandten) und Hohenpriester ihres Bekenntnisses, zu achten.
  • Vergleich zwischen Christus und Mose (Verse 2–5):
    Mose wird für seine Treue in Gottes Haus als Diener anerkannt, doch Christus wird als Sohn über das Haus dargestellt.
    • Mose: Treu als Diener, ein Vorbild und Zeuge für das kommende Heil.
    • Christus: Treu als Sohn, der das Haus erbaut und darüber herrscht.
    • Wichtiger Unterschied: Der Erbauer (Christus) verdient mehr Ehre als das Haus (Gottes Volk), ähnlich wie ein Architekt mehr Ehre als das Gebäude erhält.
  • Das Haus Gottes (Vers 6):
    Die Gläubigen werden als das „Haus“ Christi bezeichnet, mit der Bedingung, dass sie „das Vertrauen und den Ruhm der Hoffnung“ bis zum Ende festhalten. Treue und Standhaftigkeit sind entscheidend für die Zugehörigkeit zu Gottes Familie.
  1. Warnung vor Verhärtung des Herzens und Unglauben (Verse 7–19)
  • Ermahnung des Heiligen Geistes (Verse 7–11):
    Der Autor zitiert Psalm 95:7–11 und betont die Dringlichkeit des „Heute“:
    • Wichtige Botschaft: Wenn Gott spricht, sollen die Herzen nicht verhärtet werden.
    • Bezug zur Wüstenwanderung: Die Israeliten hatten trotz Gottes Wundertaten in der Wüste ihre Herzen verhärtet, Gott versucht und Seinen Zorn auf sich gezogen.
    • Folge: Sie durften nicht in die „Ruhe“ (das verheißene Land) eingehen.
  • Warnung an die Gläubigen (Verse 12–15):
    • Aufforderung zur Wachsamkeit: Gläubige sollen prüfen, ob ein „böses, ungläubiges Herz“ in ihnen ist, das sie von Gott abwenden könnte.
    • Ermutigung zur gegenseitigen Ermahnung: Um Verhärtung durch die Täuschung der Sünde zu vermeiden, sollen sich die Gläubigen täglich ermahnen, solange es „Heute“ heißt.
    • Treue bis zum Ende: Die Teilhabe an Christus ist an das Festhalten des anfänglichen Vertrauens bis zum Ende gebunden.
  • Beispiele aus Israels Geschichte (Verse 16–19):
    • Wer war ungehorsam? Die Israeliten, die aus Ägypten geführt wurden, lehnten sich gegen Gott auf, obwohl sie Seine Taten sahen.
    • Folgen des Ungehorsams:
      • Gott war vierzig Jahre über sie erzürnt.
      • Ihre Leiber fielen in der Wüste, ein Zeichen für die Konsequenzen des Unglaubens.
      • Ihnen wurde der Zugang zu Gottes Ruhe verwehrt.
    • Schlüsselursache: Unglaube – die Verweigerung, Gottes Verheißungen zu vertrauen, hinderte sie daran, die verheißene Ruhe zu erreichen.
Zusammenfassung:
Hebräer Kapitel 3 betont die Überlegenheit Christi gegenüber Mose, indem es Christus als Sohn über das Haus Gottes darstellt, während Mose als treuer Diener geehrt wird. Die Gläubigen sind dieses Haus, wenn sie standhaft im Glauben bleiben. Das Kapitel warnt eindringlich vor den Gefahren des Unglaubens und der Verhärtung des Herzens. Die Israeliten, obwohl sie Gottes Macht sahen, verfehlten durch Unglauben die verheißene Ruhe. Ebenso sind die Christen heute aufgerufen, Gottes Stimme zu hören, nicht gleichgültig zu werden und im Vertrauen auf Ihn auszuharren. Die Botschaft ist klar: Heute ist der Tag der Entscheidung. Wer auf Gott hört und Ihm treu bleibt, wird an Seiner ewigen Ruhe teilhaben.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Der Weg zu Christus
Kapitel 5: Hingabe

Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung: Die Bedeutung der Hingabe
Hingabe an Gott ist kein einmaliger Akt, sondern eine tiefgreifende, lebensverändernde Entscheidung. Der Herr verspricht, dass diejenigen, die ihn von ganzem Herzen suchen, ihn finden werden (Jeremia 29,13-14). Doch wahre Hingabe erfordert Demut, einen Kampf gegen das eigene Ich und eine vollständige Erneuerung unseres Wesens. Unsere sündhafte Natur hat uns von Gott getrennt, doch er ruft uns zur Umkehr und bietet uns durch seine Gnade die Möglichkeit, in seine Nähe zurückzukehren. Dieses Kapitel zeigt, dass Hingabe nicht nur ein äußeres Bekenntnis ist, sondern eine völlige Selbstaufgabe – eine Entscheidung, die uns von der Sklaverei der Sünde in die Freiheit der Kinder Gottes führt.
Kommentar: Der Kampf um die völlige Hingabe
Die größte Herausforderung im Leben eines Gläubigen ist der Kampf gegen das eigene Ich. Paulus beschreibt diesen inneren Konflikt als einen geistlichen Kampf, der eine bewusste Entscheidung erfordert, den eigenen Willen unter die Herrschaft Gottes zu stellen. Gott zwingt uns nicht zur Unterwerfung, sondern lädt uns ein, aus freiem Willen zu ihm zu kommen.
Hingabe bedeutet nicht nur, schlechte Gewohnheiten abzulegen, sondern alles loszulassen, was uns von Gott trennt. Für manche Menschen ist es Reichtum, für andere Ehre, Bequemlichkeit oder Eigenwilligkeit. Doch Christus fordert eine völlige Entscheidung: „Ein jeglicher unter euch, der nicht absagt allem, was er hat, kann nicht mein Jünger sein.“ (Lukas 14,33).
Ein oberflächlicher Glaube oder ein halbherziges Christsein führen zu einem leeren, wertlosen Gottesdienst. Wer sich ganz Christus hingibt, erfährt eine tiefe Liebe und Freude, die alle irdischen Bindungen übertrifft. Erst wenn Christus unser Herz vollständig erfüllt, hören wir auf, nach der geringsten Anforderung für den Himmel zu fragen, sondern streben nach völliger Übereinstimmung mit seinem Willen.
Dennoch fällt es vielen schwer, diesen Schritt zu gehen. Menschen halten an ihrer alten Natur fest, aus Angst vor Veränderung oder weil sie sich ihrer eigenen Schwäche bewusst sind. Doch Gott verlangt nichts Unmögliches. Die einzige Voraussetzung für eine völlige Hingabe ist die Entscheidung, Gott unseren Willen zu übergeben. Sobald wir uns ihm anvertrauen, wirkt er in uns das Wollen und Vollbringen nach seinem Wohlgefallen (Philipper 2,13).
Zusammenfassung: Die Wahl zwischen Sklaverei und Freiheit
Kapitel 5 zeigt deutlich, dass die Hingabe an Gott eine bewusste Entscheidung ist. Jeder Mensch steht vor der Wahl: entweder in der Knechtschaft der Sünde zu bleiben oder die wunderbare Freiheit der Kinder Gottes zu erfahren. Diese Hingabe ist nicht passiv, sondern erfordert eine aktive Entscheidung, unser Ich aufzugeben und unser Leben vollständig Christus anzuvertrauen.
Gott zwingt niemanden zur Unterwerfung, sondern ruft uns in Liebe und Geduld. Wer seine Liebe erkennt, wird nicht fragen, wie wenig er tun muss, sondern bereit sein, alles zu geben. Doch dieser Schritt erfordert Mut, Demut und Vertrauen in Gottes Verheißungen.
Letztendlich ist es der freie Wille des Menschen, der entscheidet, ob er Gottes Angebot annimmt oder ablehnt. Wer seinen Willen Gott übergibt, erfährt eine völlige Veränderung, ein neues Leben, das von Glauben, Liebe und echter Freiheit geprägt ist.

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Die Schlüssel zur wahren Hingabe an Gott:
1.Vollständige Hingabe an Gott ist notwendig für die Erneuerung
  • Unsere sündhafte Natur hat uns von Gott entfremdet, und nur durch eine völlige Hingabe kann eine geistliche Wiederherstellung erfolgen. Gott zwingt uns nicht zur Unterwerfung, sondern lädt uns ein, ihn mit ganzem Herzen zu suchen (Jeremia 29,13-14).
2.Der Kampf gegen das eigene Ich ist die größte Herausforderung
  • Die größte Hürde auf dem Weg zu Gott ist unser eigener Wille. Die völlige Unterstellung unserer Persönlichkeit unter Gottes Willen erfordert Demut und Selbstaufgabe. Ohne diese Hingabe kann keine wahre Veränderung geschehen.
3.Gott nimmt keine erzwungene Anbetung an
  • Gott wünscht sich eine freiwillige Entscheidung für ihn. Eine gezwungene Hingabe wäre bedeutungslos, da sie weder unser Herz noch unseren Verstand einbeziehen würde (Jesaja 1,18).
4.Hingabe bedeutet Loslassen weltlicher Bindungen
  • Alles, was uns von Gott trennt – sei es Reichtum, Ruhm, Bequemlichkeit oder Eigenwillen –, muss aufgegeben werden. Jesus fordert, dass wir ihm über alles andere den Vorrang geben (Lukas 14,33).
5.Die Entscheidung zur Hingabe führt zu echter Freiheit
  • Wer sich Christus vollständig übergibt, erlebt die wahre Freiheit der Kinder Gottes. Diese Hingabe bedeutet nicht Verlust, sondern Gewinn – die Befreiung von Sünde, Frieden mit Gott und ein Leben in seiner Liebe und Gnade.

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