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Die Botschaft des Philemon
Der Philemonbrief ist ein kurzer, aber bedeutungsvoller Brief des Apostels Paulus, der sich an Philemon, einen wohlhabenden Christen in Kolossä, richtet. Der Brief befasst sich mit Vergebung, christlicher Nächstenliebe und sozialer Erneuerung im Licht des Evangeliums.
Hauptbotschaft des Philemonbriefs
  1. Liebe und Fürbitte für einen entlaufenen Sklaven (Onesimus)
    Paulus schreibt an Philemon, weil sein entlaufener Sklave Onesimus bei ihm in Rom zum Glauben an Christus gekommen ist. Paulus bittet Philemon, Onesimus nicht mehr als Sklaven, sondern als Bruder in Christus aufzunehmen (Phm 16).
  2. Christliche Vergebung und Versöhnung
    Der Brief vermittelt eine radikale Botschaft: Philemon soll seinem ehemaligen Sklaven vergeben und ihn nicht bestrafen. Paulus betont, dass das Evangelium soziale Barrieren überwindet.
  3. Gleichheit in Christus
    Paulus zeigt, dass in Christus alle gleich sind – unabhängig von ihrem gesellschaftlichen Status (vgl. Gal 3,28). Onesimus soll nicht länger als Eigentum betrachtet werden, sondern als geliebter Bruder.
  4. Praktische Anwendung des christlichen Glaubens
    Paulus könnte seine Autorität nutzen, um Philemon zu befehlen, Onesimus freizulassen, doch er appelliert stattdessen an Liebe und freiwillige Entscheidung (Phm 8-9). Dies zeigt, dass echter Glaube sich in konkreten Taten der Liebe und Versöhnung ausdrückt.
  5. Das Evangelium verändert Beziehungen
    Der Brief zeigt, dass das Evangelium gesellschaftliche Normen verändert. Christliche Gemeinschaft bedeutet nicht nur Spiritualität, sondern auch einen neuen Umgang miteinander.
Zusammenfassung
Der Philemonbrief ist ein starkes Zeugnis für Vergebung, Versöhnung und die Gleichstellung aller Menschen in Christus. Paulus zeigt, dass das Evangelium nicht nur eine persönliche, sondern auch eine soziale Dimension hat.

 

19.Februar 2025
TÄGLICHES BIBELLESEN – Philemon Kap.1
1Paulus, der Gebundene Christi Jesu, und Timotheus, der Bruder, Philemon, dem Lieben und unserm Gehilfen, 2und Appia, der Lieben, und Archippus, unserm Streitgenossen, und der Gemeinde in deinem Hause: 
3Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!
Glaube und Liebe des Philemon
4Ich danke meinem Gott und gedenke dein allezeit in meinem Gebet, 5nachdem ich höre von der Liebe und dem Glauben, welche du hast an den Herrn Jesus und gegen alle Heiligen, 6daß der Glaube, den wir miteinander haben, in dir kräftig werde durch Erkenntnis alles des Guten, das ihr habt in Christo Jesu. 7Wir haben aber große Freude und Trost an deiner Liebe; denn die Herzen der Heiligen sind erquickt durch dich, lieber Bruder.
Fürsprache für Onesimus
8Darum, wiewohl ich habe große Freudigkeit in Christo, dir zu gebieten, was dir ziemt, 9so will ich doch um der Liebe willen nur vermahnen, der ich ein solcher bin, nämlich ein alter Paulus, nun aber auch ein Gebundener Jesu Christi. 10So ermahne ich dich um meines Sohnes willen, Onesimus, den ich gezeugt habe in meinen Banden, 11welcher weiland dir unnütz, nun aber dir und mir wohl nütze ist; den habe ich wiedergesandt. 
12Du aber wollest ihn, das ist mein eigen Herz, annehmen. 13Denn ich wollte ihn bei mir behalten, daß er mir an deiner Statt diente in den Banden des Evangeliums; 14aber ohne deinen Willen wollte ich nichts tun, auf daß dein Gutes nicht wäre genötigt, sondern freiwillig. 15Vielleicht aber ist er darum eine Zeitlang von dir gekommen, daß du ihn ewig wieder hättest, 16nun nicht mehr als einen Knecht, sondern mehr denn einen Knecht, als einen lieben Bruder, sonderlich mir, wie viel mehr aber dir, beides, nach dem Fleisch und in dem Herrn. 
17So du nun mich hältst für deinen Genossen, so wollest du ihn als mich selbst annehmen. 18So er aber dir etwas Schaden getan hat oder schuldig ist, das rechne mir zu. 19Ich, Paulus, habe es geschrieben mit meiner Hand: Ich will’s bezahlen. Ich schweige, daß du dich selbst mir schuldig bist. 20Ja, lieber Bruder, gönne mir, daß ich mich an dir ergötze in dem Herrn; erquicke mein Herz in dem Herrn. 
21Ich habe aus Zuversicht deines Gehorsams dir geschrieben; und ich weiß, du wirst mehr tun, denn ich sage. 22Daneben bereite mir die Herberge; denn ich hoffe, daß ich durch euer Gebet euch geschenkt werde. 
Grüße und Segenswunsch
23Es grüßt dich Epaphras, mein Mitgefangener in Christo Jesu, 24Markus, Aristarchus, Demas, Lukas, meine Gehilfen. 
25Die Gnade unsers Herrn Jesu Christi sei mit eurem Geist! Amen.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung
Der Philemonbrief ist einer der persönlichsten Briefe des Apostels Paulus und ein herausragendes Beispiel christlicher Ethik in Aktion. Er wurde vermutlich um das Jahr 60 n. Chr. während der Gefangenschaft des Paulus in Rom verfasst. Der Brief richtet sich an Philemon, einen wohlhabenden Christen in Kolossä, sowie an Appia, Archippus und die Gemeinde in seinem Haus. Die zentrale Botschaft des Briefes ist die Bitte um Vergebung und Versöhnung für Onesimus, einen entlaufenen Sklaven, der durch Paulus zum Glauben gekommen ist.
Kommentar 
  1. Gruß und Segenswunsch (Verse 1-3) Paulus beginnt den Brief mit einer herzlichen Begrüßung, in der er Philemon und seine Hausgemeinde anspricht. Er betont seine eigene Gefangenschaft, was den emotionalen Ton des Briefes verstärkt. Die Erwähnung von Timotheus zeigt die enge Verbindung innerhalb der frühen Kirche.
  2. Lob für Philemons Glauben und Liebe (Verse 4-7) Paulus lobt Philemons Glauben an Christus und seine Liebe zu den Heiligen. Er betont, dass Philemons Leben ein Segen für die christliche Gemeinschaft ist und drückt seine Dankbarkeit aus. Dieses Lob dient als Vorbereitung für die Bitte, die später folgt.
  3. Die Fürsprache für Onesimus (Verse 8-16)
    • Paulus könnte Philemon befehlen, Onesimus zu vergeben, entscheidet sich aber für eine Bitte aus Liebe.
    • Er bezeichnet Onesimus als seinen “Sohn”, den er in der Gefangenschaft “gezeugt” hat, womit seine geistliche Neugeburt gemeint ist.
    • Onesimus war einst für Philemon “unnütz”, ist aber nun “nützlich” geworden, sowohl für Paulus als auch für Philemon.
    • Paulus betont, dass Onesimus nicht mehr nur ein Sklave, sondern ein Bruder in Christus ist.
  4. Appell zur Annahme von Onesimus (Verse 17-21)
    • Paulus fordert Philemon auf, Onesimus so anzunehmen, als würde er Paulus selbst aufnehmen.
    • Er bietet an, mögliche Schulden von Onesimus zu begleichen, was auf die christliche Praxis der Barmherzigkeit hinweist.
    • Paulus zeigt Vertrauen in Philemons Gehorsam und erwartet sogar, dass er noch mehr tut als gefordert.
  5. Abschluss: Reisesegen und Grüße (Verse 22-25)
    • Paulus hofft, durch die Gebete der Gemeinde bald aus der Gefangenschaft freizukommen.
    • Er übermittelt Grüße von seinen Mitarbeitern, darunter Markus, Aristarchus, Demas und Lukas.
    • Der Brief endet mit einem Segenswunsch, der Gottes Gnade betont.
Zusammenfassung
Der Philemonbrief ist ein eindrucksvolles Beispiel für christliche Liebe, Versöhnung und Gleichheit in Christus. Paulus appelliert an Philemons Großzügigkeit, indem er ihn bittet, Onesimus als Bruder in Christus aufzunehmen und nicht als entlaufenen Sklaven zu bestrafen. Der Brief zeigt, dass das Evangelium nicht nur das individuelle Leben verändert, sondern auch gesellschaftliche Beziehungen auf eine neue Grundlage stellt. Durch das Beispiel von Paulus und Onesimus wird verdeutlicht, dass wahre christliche Gemeinschaft auf Liebe, Barmherzigkeit und Vergebung basiert.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Der Weg zu Christus
Kapitel 5: Hingabe

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Kommentar
Einleitung: Die Bedeutung der Hingabe
Hingabe an Gott ist kein einmaliger Akt, sondern eine tiefgreifende, lebensverändernde Entscheidung. Der Herr verspricht, dass diejenigen, die ihn von ganzem Herzen suchen, ihn finden werden (Jeremia 29,13-14). Doch wahre Hingabe erfordert Demut, einen Kampf gegen das eigene Ich und eine vollständige Erneuerung unseres Wesens. Unsere sündhafte Natur hat uns von Gott getrennt, doch er ruft uns zur Umkehr und bietet uns durch seine Gnade die Möglichkeit, in seine Nähe zurückzukehren. Dieses Kapitel zeigt, dass Hingabe nicht nur ein äußeres Bekenntnis ist, sondern eine völlige Selbstaufgabe – eine Entscheidung, die uns von der Sklaverei der Sünde in die Freiheit der Kinder Gottes führt.
Kommentar: Der Kampf um die völlige Hingabe
Die größte Herausforderung im Leben eines Gläubigen ist der Kampf gegen das eigene Ich. Paulus beschreibt diesen inneren Konflikt als einen geistlichen Kampf, der eine bewusste Entscheidung erfordert, den eigenen Willen unter die Herrschaft Gottes zu stellen. Gott zwingt uns nicht zur Unterwerfung, sondern lädt uns ein, aus freiem Willen zu ihm zu kommen.
Hingabe bedeutet nicht nur, schlechte Gewohnheiten abzulegen, sondern alles loszulassen, was uns von Gott trennt. Für manche Menschen ist es Reichtum, für andere Ehre, Bequemlichkeit oder Eigenwilligkeit. Doch Christus fordert eine völlige Entscheidung: „Ein jeglicher unter euch, der nicht absagt allem, was er hat, kann nicht mein Jünger sein.“ (Lukas 14,33).
Ein oberflächlicher Glaube oder ein halbherziges Christsein führen zu einem leeren, wertlosen Gottesdienst. Wer sich ganz Christus hingibt, erfährt eine tiefe Liebe und Freude, die alle irdischen Bindungen übertrifft. Erst wenn Christus unser Herz vollständig erfüllt, hören wir auf, nach der geringsten Anforderung für den Himmel zu fragen, sondern streben nach völliger Übereinstimmung mit seinem Willen.
Dennoch fällt es vielen schwer, diesen Schritt zu gehen. Menschen halten an ihrer alten Natur fest, aus Angst vor Veränderung oder weil sie sich ihrer eigenen Schwäche bewusst sind. Doch Gott verlangt nichts Unmögliches. Die einzige Voraussetzung für eine völlige Hingabe ist die Entscheidung, Gott unseren Willen zu übergeben. Sobald wir uns ihm anvertrauen, wirkt er in uns das Wollen und Vollbringen nach seinem Wohlgefallen (Philipper 2,13).
Zusammenfassung: Die Wahl zwischen Sklaverei und Freiheit
Kapitel 5 zeigt deutlich, dass die Hingabe an Gott eine bewusste Entscheidung ist. Jeder Mensch steht vor der Wahl: entweder in der Knechtschaft der Sünde zu bleiben oder die wunderbare Freiheit der Kinder Gottes zu erfahren. Diese Hingabe ist nicht passiv, sondern erfordert eine aktive Entscheidung, unser Ich aufzugeben und unser Leben vollständig Christus anzuvertrauen.
Gott zwingt niemanden zur Unterwerfung, sondern ruft uns in Liebe und Geduld. Wer seine Liebe erkennt, wird nicht fragen, wie wenig er tun muss, sondern bereit sein, alles zu geben. Doch dieser Schritt erfordert Mut, Demut und Vertrauen in Gottes Verheißungen.
Letztendlich ist es der freie Wille des Menschen, der entscheidet, ob er Gottes Angebot annimmt oder ablehnt. Wer seinen Willen Gott übergibt, erfährt eine völlige Veränderung, ein neues Leben, das von Glauben, Liebe und echter Freiheit geprägt ist.

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Die Schlüssel zur wahren Hingabe an Gott:
1.Vollständige Hingabe an Gott ist notwendig für die Erneuerung
  • Unsere sündhafte Natur hat uns von Gott entfremdet, und nur durch eine völlige Hingabe kann eine geistliche Wiederherstellung erfolgen. Gott zwingt uns nicht zur Unterwerfung, sondern lädt uns ein, ihn mit ganzem Herzen zu suchen (Jeremia 29,13-14).
2.Der Kampf gegen das eigene Ich ist die größte Herausforderung
  • Die größte Hürde auf dem Weg zu Gott ist unser eigener Wille. Die völlige Unterstellung unserer Persönlichkeit unter Gottes Willen erfordert Demut und Selbstaufgabe. Ohne diese Hingabe kann keine wahre Veränderung geschehen.
3.Gott nimmt keine erzwungene Anbetung an
  • Gott wünscht sich eine freiwillige Entscheidung für ihn. Eine gezwungene Hingabe wäre bedeutungslos, da sie weder unser Herz noch unseren Verstand einbeziehen würde (Jesaja 1,18).
4.Hingabe bedeutet Loslassen weltlicher Bindungen
  • Alles, was uns von Gott trennt – sei es Reichtum, Ruhm, Bequemlichkeit oder Eigenwillen –, muss aufgegeben werden. Jesus fordert, dass wir ihm über alles andere den Vorrang geben (Lukas 14,33).
5.Die Entscheidung zur Hingabe führt zu echter Freiheit
  • Wer sich Christus vollständig übergibt, erlebt die wahre Freiheit der Kinder Gottes. Diese Hingabe bedeutet nicht Verlust, sondern Gewinn – die Befreiung von Sünde, Frieden mit Gott und ein Leben in seiner Liebe und Gnade.

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