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17.Februar 2025
TÄGLICHES BIBELLESEN – Titus Kap.2
Das Zusammenleben in der Gemeinde
1Du aber rede, wie sich’s ziemt nach der heilsamen Lehre: 2den Alten sage, daß sie nüchtern seien, ehrbar, züchtig, gesund im Glauben, in der Liebe, in der Geduld; 3den alten Weibern desgleichen, daß sie sich halten, wie den Heiligen ziemt, nicht Lästerinnen seien, nicht Weinsäuferinnen, gute Lehrerinnen; 4daß sie die jungen Weiber lehren züchtig sein, ihre Männer lieben, Kinder lieben, 5sittig sein, keusch, häuslich, gütig, ihren Männern untertan, auf daß nicht das Wort Gottes verlästert werde. 
6Desgleichen die jungen Männer ermahne, daß sie züchtig seien. 7Allenthalben aber stelle dich selbst zum Vorbilde guter Werke, mit unverfälschter Lehre, mit Ehrbarkeit, 8mit heilsamem und untadeligem Wort, auf daß der Widersacher sich schäme und nichts habe, daß er von uns möge Böses sagen. 
9Den Knechten sage, daß sie ihren Herren untertänig seien, in allen Dingen zu Gefallen tun, nicht widerbellen, 10nicht veruntreuen, sondern alle gute Treue erzeigen, auf daß sie die Lehre Gottes, unsers Heilandes, zieren in allen Stücken. 
Die heilsame Gnade
11Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen 12und züchtigt uns, daß wir sollen verleugnen das ungöttliche Wesen und die weltlichen Lüste, und züchtig, gerecht und gottselig leben in dieser Welt 13und warten auf die selige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unsers Heilandes, Jesu Christi, 14der sich selbst für uns gegeben hat, auf daß er uns erlösete von aller Ungerechtigkeit und reinigte sich selbst ein Volk zum Eigentum, das fleißig wäre zu guten Werken. 
15Solches rede und ermahne und strafe mit ganzem Ernst. Laß dich niemand verachten.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung
Titus 2 gibt Anweisungen für ein gottgefälliges Leben innerhalb der christlichen Gemeinde. Paulus fordert Titus auf, eine gesunde Lehre zu vermitteln, die nicht nur durch Worte, sondern auch durch den Lebenswandel bezeugt wird. Dabei richtet er sich an verschiedene Gruppen – ältere Männer und Frauen, junge Männer und Frauen sowie Diener –, um die Bedeutung der persönlichen Verantwortung im Glauben zu unterstreichen. Im zweiten Teil des Kapitels zeigt Paulus auf, dass Gottes Gnade nicht nur rettet, sondern auch zur Heiligkeit erzieht. Diese Gnade soll die Gläubigen befähigen, ein gerechtes und gottseliges Leben zu führen, während sie auf die Wiederkunft Christi warten.
Kommentar
  1. Die Verantwortung der einzelnen Gruppen in der Gemeinde (Verse 1–10)
Paulus betont, dass eine gesunde Lehre mit einem entsprechend heiligen Lebensstil einhergehen muss.
  • Ältere Männer (V. 2): Sie sollen Vorbilder in Glauben, Liebe, Geduld und Würde sein.
  • Ältere Frauen (V. 3–5): Sie sollen ein heiliges Leben führen, nicht verleumden und jüngere Frauen zur Weisheit und Tugendhaftigkeit anleiten.
  • Junge Männer (V. 6–8): Sie sollen Selbstbeherrschung üben und sich durch ein vorbildliches Verhalten auszeichnen. Titus selbst soll ihnen ein lebendiges Beispiel sein.
  • Diener (V. 9–10): Sie sollen sich durch Gehorsam, Treue und Ehrlichkeit auszeichnen, damit die Lehre Gottes in ihrem Leben sichtbar wird.
Diese Abschnitte machen deutlich, dass das Verhalten jedes Gemeindemitglieds die Glaubwürdigkeit der christlichen Botschaft beeinflusst.
  1. Die heilsame Gnade als Grundlage für ein gottgefälliges Leben (Verse 11–14)
Paulus stellt klar, dass das Fundament für ein christliches Leben die Gnade Gottes ist:
  • Gottes Gnade ist für alle Menschen erschienen (V. 11): Die Erlösung steht jedem offen.
  • Gnade führt zur Heiligung (V. 12): Sie befähigt Gläubige, sich von sündhaften Begierden zu lösen und in Gerechtigkeit zu leben.
  • Gnade gibt Hoffnung (V. 13): Gläubige sollen im Bewusstsein der Wiederkunft Christi leben.
  • Gnade motiviert zu guten Werken (V. 14): Jesus hat sein Volk gereinigt, damit es eifrig gute Werke tut.
Hier wird deutlich, dass Gnade nicht nur Vergebung bedeutet, sondern auch eine lebensverändernde Kraft besitzt.
  1. Die Autorität der Verkündigung (Vers 15)
Titus soll die Lehre mit Entschlossenheit und Klarheit weitergeben:
  • „Rede und ermahne mit ganzem Ernst.“ Die Wahrheit des Evangeliums soll ohne Kompromisse vermittelt werden.
  • „Lass dich niemand verachten.“ Widerstand oder Ablehnung sollen kein Hindernis für die Verkündigung sein.
Diese Ermahnung gilt auch heute: Die Botschaft der Heiligkeit und Gnade muss mutig und mit Überzeugung verkündet werden.
Zusammenfassung
Titus 2 verbindet gesunde Lehre mit praktischer Anwendung im täglichen Leben. Paulus fordert alle Mitglieder der Gemeinde auf, durch ihren Lebensstil ein Zeugnis für das Evangelium zu sein. Die Grundlage dafür ist die Gnade Gottes, die nicht nur erlöst, sondern auch zur Heiligkeit erzieht. Abschließend wird Titus ermutigt, diese Wahrheit mit Autorität zu lehren. Das Kapitel lehrt uns, dass christlicher Glaube nicht nur in Worten, sondern vor allem im praktischen Leben sichtbar werden muss.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Der Weg zu Christus
Kapitel 5: Hingabe

Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung: Die Bedeutung der Hingabe
Hingabe an Gott ist kein einmaliger Akt, sondern eine tiefgreifende, lebensverändernde Entscheidung. Der Herr verspricht, dass diejenigen, die ihn von ganzem Herzen suchen, ihn finden werden (Jeremia 29,13-14). Doch wahre Hingabe erfordert Demut, einen Kampf gegen das eigene Ich und eine vollständige Erneuerung unseres Wesens. Unsere sündhafte Natur hat uns von Gott getrennt, doch er ruft uns zur Umkehr und bietet uns durch seine Gnade die Möglichkeit, in seine Nähe zurückzukehren. Dieses Kapitel zeigt, dass Hingabe nicht nur ein äußeres Bekenntnis ist, sondern eine völlige Selbstaufgabe – eine Entscheidung, die uns von der Sklaverei der Sünde in die Freiheit der Kinder Gottes führt.
Kommentar: Der Kampf um die völlige Hingabe
Die größte Herausforderung im Leben eines Gläubigen ist der Kampf gegen das eigene Ich. Paulus beschreibt diesen inneren Konflikt als einen geistlichen Kampf, der eine bewusste Entscheidung erfordert, den eigenen Willen unter die Herrschaft Gottes zu stellen. Gott zwingt uns nicht zur Unterwerfung, sondern lädt uns ein, aus freiem Willen zu ihm zu kommen.
Hingabe bedeutet nicht nur, schlechte Gewohnheiten abzulegen, sondern alles loszulassen, was uns von Gott trennt. Für manche Menschen ist es Reichtum, für andere Ehre, Bequemlichkeit oder Eigenwilligkeit. Doch Christus fordert eine völlige Entscheidung: „Ein jeglicher unter euch, der nicht absagt allem, was er hat, kann nicht mein Jünger sein.“ (Lukas 14,33).
Ein oberflächlicher Glaube oder ein halbherziges Christsein führen zu einem leeren, wertlosen Gottesdienst. Wer sich ganz Christus hingibt, erfährt eine tiefe Liebe und Freude, die alle irdischen Bindungen übertrifft. Erst wenn Christus unser Herz vollständig erfüllt, hören wir auf, nach der geringsten Anforderung für den Himmel zu fragen, sondern streben nach völliger Übereinstimmung mit seinem Willen.
Dennoch fällt es vielen schwer, diesen Schritt zu gehen. Menschen halten an ihrer alten Natur fest, aus Angst vor Veränderung oder weil sie sich ihrer eigenen Schwäche bewusst sind. Doch Gott verlangt nichts Unmögliches. Die einzige Voraussetzung für eine völlige Hingabe ist die Entscheidung, Gott unseren Willen zu übergeben. Sobald wir uns ihm anvertrauen, wirkt er in uns das Wollen und Vollbringen nach seinem Wohlgefallen (Philipper 2,13).
Zusammenfassung: Die Wahl zwischen Sklaverei und Freiheit
Kapitel 5 zeigt deutlich, dass die Hingabe an Gott eine bewusste Entscheidung ist. Jeder Mensch steht vor der Wahl: entweder in der Knechtschaft der Sünde zu bleiben oder die wunderbare Freiheit der Kinder Gottes zu erfahren. Diese Hingabe ist nicht passiv, sondern erfordert eine aktive Entscheidung, unser Ich aufzugeben und unser Leben vollständig Christus anzuvertrauen.
Gott zwingt niemanden zur Unterwerfung, sondern ruft uns in Liebe und Geduld. Wer seine Liebe erkennt, wird nicht fragen, wie wenig er tun muss, sondern bereit sein, alles zu geben. Doch dieser Schritt erfordert Mut, Demut und Vertrauen in Gottes Verheißungen.
Letztendlich ist es der freie Wille des Menschen, der entscheidet, ob er Gottes Angebot annimmt oder ablehnt. Wer seinen Willen Gott übergibt, erfährt eine völlige Veränderung, ein neues Leben, das von Glauben, Liebe und echter Freiheit geprägt ist.

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Die Schlüssel zur wahren Hingabe an Gott:
1.Vollständige Hingabe an Gott ist notwendig für die Erneuerung
  • Unsere sündhafte Natur hat uns von Gott entfremdet, und nur durch eine völlige Hingabe kann eine geistliche Wiederherstellung erfolgen. Gott zwingt uns nicht zur Unterwerfung, sondern lädt uns ein, ihn mit ganzem Herzen zu suchen (Jeremia 29,13-14).
2.Der Kampf gegen das eigene Ich ist die größte Herausforderung
  • Die größte Hürde auf dem Weg zu Gott ist unser eigener Wille. Die völlige Unterstellung unserer Persönlichkeit unter Gottes Willen erfordert Demut und Selbstaufgabe. Ohne diese Hingabe kann keine wahre Veränderung geschehen.
3.Gott nimmt keine erzwungene Anbetung an
  • Gott wünscht sich eine freiwillige Entscheidung für ihn. Eine gezwungene Hingabe wäre bedeutungslos, da sie weder unser Herz noch unseren Verstand einbeziehen würde (Jesaja 1,18).
4.Hingabe bedeutet Loslassen weltlicher Bindungen
  • Alles, was uns von Gott trennt – sei es Reichtum, Ruhm, Bequemlichkeit oder Eigenwillen –, muss aufgegeben werden. Jesus fordert, dass wir ihm über alles andere den Vorrang geben (Lukas 14,33).
5.Die Entscheidung zur Hingabe führt zu echter Freiheit
  • Wer sich Christus vollständig übergibt, erlebt die wahre Freiheit der Kinder Gottes. Diese Hingabe bedeutet nicht Verlust, sondern Gewinn – die Befreiung von Sünde, Frieden mit Gott und ein Leben in seiner Liebe und Gnade.

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