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Die Botschaft des Titus
Der Brief an Titus ist ein kurzer, aber inhaltlich tiefgehender Brief des Apostels Paulus, der sich an Titus richtet, einen seiner engsten Mitarbeiter und geistlichen Sohn im Glauben. Der Brief enthält Anweisungen für die Organisation der christlichen Gemeinden auf Kreta, betont die Wichtigkeit eines vorbildlichen Lebenswandels und hebt die zentrale Rolle der göttlichen Gnade in der Errettung hervor.
1.Die Hauptthemen des Titusbriefs
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Ordnung und Leiterschaft in der Gemeinde
Paulus fordert Titus auf, Älteste in den Gemeinden einzusetzen, die einen einwandfreien Charakter haben sollen (Titus 1,5-9). Sie sollen fähig sein, gesunde Lehre zu vermitteln und Irrlehrer zu widerlegen.
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Warnung vor falschen Lehrern
Der Brief warnt vor Menschen, die durch falsche Lehren und menschliche Gebote die Wahrheit pervertieren (Titus 1,10-16).
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Ein tugendhaftes Leben als Zeugnis für den Glauben
Paulus unterweist verschiedene Gruppen in der Gemeinde – ältere Männer, ältere Frauen, junge Frauen, junge Männer und Sklaven – wie sie durch ihr Verhalten das Evangelium ehren sollen (Titus 2,1-10).
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Die zentrale Rolle der Gnade Gottes
Einer der schönsten Abschnitte des Titusbriefs beschreibt die Errettung als ein Werk der göttlichen Gnade, nicht aufgrund menschlicher Werke, sondern durch die Erneuerung des Heiligen Geistes (Titus 3,4-7).
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Gute Werke als Frucht des Glaubens
Obwohl die Errettung allein aus Gnade geschieht, ruft Paulus die Gläubigen dazu auf, ein Leben voller guter Werke zu führen, das dem Evangelium entspricht (Titus 3,8.14).
2.Die Relevanz des Titusbriefs heute
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Er erinnert uns daran, wie wichtig gesunde Lehre und geistliche Leiterschaft in der Gemeinde sind.
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Er zeigt, dass unser Lebensstil unser Zeugnis für Christus beeinflusst.
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Er betont, dass Gottes Gnade nicht nur rettet, sondern uns auch verändert und zu guten Werken führt.
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Er ermutigt uns, wachsam gegenüber falschen Lehren zu bleiben und im Glauben standhaft zu sein.
Der Titusbrief ist ein kraftvoller Aufruf zu einem geheiligten Leben, das aus der Errettung durch Christus hervorgeht – ein Leben, das die Herrlichkeit Gottes widerspiegelt.
16.Februar 2025
TÄGLICHES BIBELLESEN – Titus Kap.1
1Paulus, ein Knecht Gottes und ein Apostel Jesu Christi, nach dem Glauben der Auserwählten Gottes und der Erkenntnis der Wahrheit zur Gottseligkeit, 2auf Hoffnung des ewigen Lebens, welches verheißen hat, der nicht lügt, Gott, vor den Zeiten der Welt, 3aber zu seiner Zeit hat er offenbart sein Wort durch die Predigt, die mir vertrauet ist nach dem Befehl Gottes, unsers Heilandes,
4dem Titus, meinem rechtschaffenen Sohn nach unser beider Glauben: Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus, unserm Heiland!
Von den Ältesten und Bischöfen
5Derhalben ließ ich dich in Kreta, daß du solltest vollends ausrichten, was ich gelassen habe, und besetzen die Städte hin und her mit Ältesten, wie ich dir befohlen habe; 6wo einer ist untadelig, eines Weibes Mann, der gläubige Kinder habe, nicht berüchtigt, daß sie Schwelger und ungehorsam sind. 7Denn ein Bischof soll untadelig sein als ein Haushalter Gottes, nicht eigensinnig, nicht zornig, nicht ein Weinsäufer, nicht raufen, nicht unehrliche Hantierung treiben; 8sondern gastfrei, gütig, züchtig, gerecht, heilig, keusch, 9und haltend ob dem Wort, das gewiß ist, und lehrhaft, auf daß er mächtig sei, zu ermahnen durch die heilsame Lehre und zu strafen die Widersprecher.
Gegen die Irrlehrer
10Denn es sind viel freche und unnütze Schwätzer und Verführer, sonderlich die aus den Juden, 11welchen man muß das Maul stopfen, die da ganze Häuser verkehren und lehren, was nicht taugt, um schändlichen Gewinns willen. 12Es hat einer aus ihnen gesagt, ihr eigener Prophet: »Die Kreter sind immer Lügner, böse Tiere und faule Bäuche.« 13Dies Zeugnis ist wahr. Um der Sache willen strafe sie scharf, auf daß sie gesund seien im Glauben 14und nicht achten auf die jüdischen Fabeln und Gebote von Menschen, welche sich von der Wahrheit abwenden.
15Den Reinen ist alles rein; den Unreinen aber und Ungläubigen ist nichts rein, sondern unrein ist ihr Sinn sowohl als ihr Gewissen. 16Sie sagen, sie erkennen Gott; aber mit den Werken verleugnen sie es, sintemal sie es sind, an welchen Gott Greuel hat, und gehorchen nicht und sind zu allem guten Werk untüchtig.
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Einleitung: Der Auftrag an Titus
Der Titusbrief beginnt mit einer persönlichen Begrüßung von Paulus an seinen geistlichen Sohn Titus. Paulus beschreibt sich selbst als Knecht Gottes und Apostel Jesu Christi und hebt hervor, dass sein Dienst darin besteht, den Glauben der Auserwählten zu stärken und die Wahrheit zu verkünden. Diese Wahrheit führt zu einem Leben in Gottesfurcht und wird durch die Hoffnung auf das ewige Leben getragen, das Gott – der nicht lügen kann – seit Ewigkeit verheißen hat. Titus wird als treuer Mitarbeiter und geistlicher Sohn von Paulus gepriesen und erhält die Aufgabe, die jungen Gemeinden auf Kreta weiter zu festigen, indem er Älteste einsetzt, die einen vorbildlichen Charakter besitzen. Gleichzeitig warnt Paulus vor falschen Lehrern und beschreibt die Merkmale, an denen man sie erkennen kann.
Kommentar: Wahre Leiterschaft und geistliche Verantwortung
Titus Kapitel 1 hebt die Bedeutung von geistlicher Leitung und gesunder Lehre hervor. Paulus betont, dass Älteste untadelig sein sollen und ein vorbildliches Leben führen müssen, denn ihre Aufgabe ist es, die Gemeinde durch Lehre und Ermahnung zu stärken und sie vor falschen Einflüssen zu schützen. Besonders bemerkenswert ist die Warnung vor Irrlehrern, die „freche und unnütze Schwätzer und Verführer“ sind und die Menschen aus eigennützigen Motiven in die Irre führen. Paulus zitiert sogar einen bekannten kretischen Spruch, um zu verdeutlichen, dass in dieser Gesellschaft besondere Wachsamkeit erforderlich ist. Dabei wird deutlich, dass wahre Reinheit nicht von äußeren Regeln oder Ritualen abhängt, sondern von einem erneuerten Herzen und einem reinen Gewissen.
Ein zentrales Thema in diesem Kapitel ist der Kontrast zwischen echten und falschen Bekennern des Glaubens. Während wahre Älteste durch ihre Lebensweise und ihre Treue zur gesunden Lehre erkennbar sind, verraten falsche Lehrer durch ihr Verhalten, dass sie Gott nicht wirklich kennen. Sie mögen sich nach außen hin zu Gott bekennen, doch ihre Werke zeigen das Gegenteil. Dies ist eine ernste Warnung auch für uns heute: Unser Glaube muss sich in unserem Leben widerspiegeln, sonst bleibt er bloße Theorie.
Zusammenfassung: Geistliche Führung und falsche Lehre
Titus 1 zeigt, wie wichtig geistliche Führung in der Gemeinde ist. Paulus ermahnt Titus, geeignete Älteste einzusetzen, die nicht nur in ihrer Lehre, sondern auch in ihrem Charakter untadelig sind. Diese geistlichen Leiter sollen die Gläubigen ermutigen und Irrlehrer widerlegen. Paulus warnt ausdrücklich vor falschen Lehrern, die mit ihren falschen Lehren und ihrem eigennützigen Verhalten ganze Haushalte in die Irre führen. Ein reines Herz ist entscheidend, denn wahre Reinheit kommt nicht durch äußere Rituale, sondern durch eine enge Beziehung zu Gott. Wer sich zu Gott bekennt, muss dies durch sein Leben und seine Werke beweisen. Dieses Kapitel fordert uns heraus, auf gesunde Lehre zu achten, falsche Einflüsse zu erkennen und ein Leben zu führen, das unseren Glauben widerspiegelt.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Der Weg zu Christus
Kapitel 5: Hingabe
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Kommentar
Einleitung: Die Bedeutung der Hingabe
Hingabe an Gott ist kein einmaliger Akt, sondern eine tiefgreifende, lebensverändernde Entscheidung. Der Herr verspricht, dass diejenigen, die ihn von ganzem Herzen suchen, ihn finden werden (Jeremia 29,13-14). Doch wahre Hingabe erfordert Demut, einen Kampf gegen das eigene Ich und eine vollständige Erneuerung unseres Wesens. Unsere sündhafte Natur hat uns von Gott getrennt, doch er ruft uns zur Umkehr und bietet uns durch seine Gnade die Möglichkeit, in seine Nähe zurückzukehren. Dieses Kapitel zeigt, dass Hingabe nicht nur ein äußeres Bekenntnis ist, sondern eine völlige Selbstaufgabe – eine Entscheidung, die uns von der Sklaverei der Sünde in die Freiheit der Kinder Gottes führt.
Kommentar: Der Kampf um die völlige Hingabe
Die größte Herausforderung im Leben eines Gläubigen ist der Kampf gegen das eigene Ich. Paulus beschreibt diesen inneren Konflikt als einen geistlichen Kampf, der eine bewusste Entscheidung erfordert, den eigenen Willen unter die Herrschaft Gottes zu stellen. Gott zwingt uns nicht zur Unterwerfung, sondern lädt uns ein, aus freiem Willen zu ihm zu kommen.
Hingabe bedeutet nicht nur, schlechte Gewohnheiten abzulegen, sondern alles loszulassen, was uns von Gott trennt. Für manche Menschen ist es Reichtum, für andere Ehre, Bequemlichkeit oder Eigenwilligkeit. Doch Christus fordert eine völlige Entscheidung: „Ein jeglicher unter euch, der nicht absagt allem, was er hat, kann nicht mein Jünger sein.“ (Lukas 14,33).
Ein oberflächlicher Glaube oder ein halbherziges Christsein führen zu einem leeren, wertlosen Gottesdienst. Wer sich ganz Christus hingibt, erfährt eine tiefe Liebe und Freude, die alle irdischen Bindungen übertrifft. Erst wenn Christus unser Herz vollständig erfüllt, hören wir auf, nach der geringsten Anforderung für den Himmel zu fragen, sondern streben nach völliger Übereinstimmung mit seinem Willen.
Dennoch fällt es vielen schwer, diesen Schritt zu gehen. Menschen halten an ihrer alten Natur fest, aus Angst vor Veränderung oder weil sie sich ihrer eigenen Schwäche bewusst sind. Doch Gott verlangt nichts Unmögliches. Die einzige Voraussetzung für eine völlige Hingabe ist die Entscheidung, Gott unseren Willen zu übergeben. Sobald wir uns ihm anvertrauen, wirkt er in uns das Wollen und Vollbringen nach seinem Wohlgefallen (Philipper 2,13).
Zusammenfassung: Die Wahl zwischen Sklaverei und Freiheit
Kapitel 5 zeigt deutlich, dass die Hingabe an Gott eine bewusste Entscheidung ist. Jeder Mensch steht vor der Wahl: entweder in der Knechtschaft der Sünde zu bleiben oder die wunderbare Freiheit der Kinder Gottes zu erfahren. Diese Hingabe ist nicht passiv, sondern erfordert eine aktive Entscheidung, unser Ich aufzugeben und unser Leben vollständig Christus anzuvertrauen.
Gott zwingt niemanden zur Unterwerfung, sondern ruft uns in Liebe und Geduld. Wer seine Liebe erkennt, wird nicht fragen, wie wenig er tun muss, sondern bereit sein, alles zu geben. Doch dieser Schritt erfordert Mut, Demut und Vertrauen in Gottes Verheißungen.
Letztendlich ist es der freie Wille des Menschen, der entscheidet, ob er Gottes Angebot annimmt oder ablehnt. Wer seinen Willen Gott übergibt, erfährt eine völlige Veränderung, ein neues Leben, das von Glauben, Liebe und echter Freiheit geprägt ist.
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Die Schlüssel zur wahren Hingabe an Gott:
1.Vollständige Hingabe an Gott ist notwendig für die Erneuerung
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Unsere sündhafte Natur hat uns von Gott entfremdet, und nur durch eine völlige Hingabe kann eine geistliche Wiederherstellung erfolgen. Gott zwingt uns nicht zur Unterwerfung, sondern lädt uns ein, ihn mit ganzem Herzen zu suchen (Jeremia 29,13-14).
2.Der Kampf gegen das eigene Ich ist die größte Herausforderung
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Die größte Hürde auf dem Weg zu Gott ist unser eigener Wille. Die völlige Unterstellung unserer Persönlichkeit unter Gottes Willen erfordert Demut und Selbstaufgabe. Ohne diese Hingabe kann keine wahre Veränderung geschehen.
3.Gott nimmt keine erzwungene Anbetung an
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Gott wünscht sich eine freiwillige Entscheidung für ihn. Eine gezwungene Hingabe wäre bedeutungslos, da sie weder unser Herz noch unseren Verstand einbeziehen würde (Jesaja 1,18).
4.Hingabe bedeutet Loslassen weltlicher Bindungen
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Alles, was uns von Gott trennt – sei es Reichtum, Ruhm, Bequemlichkeit oder Eigenwillen –, muss aufgegeben werden. Jesus fordert, dass wir ihm über alles andere den Vorrang geben (Lukas 14,33).
5.Die Entscheidung zur Hingabe führt zu echter Freiheit
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Wer sich Christus vollständig übergibt, erlebt die wahre Freiheit der Kinder Gottes. Diese Hingabe bedeutet nicht Verlust, sondern Gewinn – die Befreiung von Sünde, Frieden mit Gott und ein Leben in seiner Liebe und Gnade.
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