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Die Botschaft des Buches Galater
Die Botschaft des Buches Galater in der Bibel ist zentral und tiefgreifend, insbesondere für das Verständnis des christlichen Glaubens. Sie lässt sich in den folgenden Hauptpunkten zusammenfassen:

1. Rechtfertigung durch Glauben, nicht durch Werke des Gesetzes
Ein zentraler Gedanke des Galaterbriefs ist, dass die Menschen vor Gott nicht durch das Halten des Gesetzes (z. B. das mosaische Gesetz oder äußere Rituale wie die Beschneidung) gerecht werden, sondern allein durch den Glauben an Jesus Christus.
„Da wir wissen, dass der Mensch nicht durch Werke des Gesetzes gerechtfertigt wird, sondern durch den Glauben an Jesus Christus …“ (Galater 2,16)
Der Apostel Paulus betont, dass die Erlösung ein Geschenk der Gnade Gottes ist und nicht durch menschliches Bemühen verdient werden kann.

2. Freiheit in Christus
Der Brief zeigt auf, dass Christus die Gläubigen von der Knechtschaft des Gesetzes befreit hat. Paulus warnt vor einer Rückkehr zur Abhängigkeit vom Gesetz, was einer Ablehnung der Freiheit gleichkommt, die Jesus durch seinen Tod und seine Auferstehung gebracht hat.
„Zur Freiheit hat uns Christus befreit. So steht nun fest und lasst euch nicht wieder unter einem Joch der Knechtschaft halten!“ (Galater 5,1)

3. Das Evangelium der Gnade darf nicht verfälscht werden
Paulus konfrontiert die Galater mit dem Problem, dass sie einem „anderen Evangelium“ gefolgt sind, das die wahre Botschaft der Gnade durch Christus verwässert. Er ruft dazu auf, an der reinen Lehre des Evangeliums festzuhalten.
„Aber selbst wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch ein anderes Evangelium predigen würde als das, was wir euch gepredigt haben: Er sei verflucht!“ (Galater 1,8)

4. Der Heilige Geist als Quelle des Lebens und der Heiligung
Paulus betont, dass das christliche Leben im Geist geführt werden muss. Es ist der Heilige Geist, der die Gläubigen befähigt, ein Leben zu führen, das Gott gefällt, und nicht das strikte Befolgen äußerer Regeln.
„Wenn wir im Geist leben, so lasst uns auch im Geist wandeln.“ (Galater 5,25)
Er beschreibt die „Frucht des Geistes“, darunter Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit und Selbstbeherrschung, als Kennzeichen eines Lebens, das im Geist geführt wird (Galater 5,22-23).

5. Einheit und Gleichheit in Christus
Der Galaterbrief erklärt, dass in Christus alle Gläubigen gleich sind. Unterschiede wie Herkunft, Geschlecht oder sozialer Status spielen keine Rolle für die Erlösung und die Zugehörigkeit zur Familie Gottes.
„Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Sklave noch Freier, da ist weder Mann noch Frau; denn ihr seid alle einer in Christus Jesus.“ (Galater 3,28)

6. Warnung vor Gesetzlichkeit und Fleischlichkeit
Paulus warnt vor einer Rückkehr zur Gesetzlichkeit, aber auch vor der Freiheit, die in ein fleischliches, sündiges Leben missverstanden wird. Die wahre Freiheit in Christus führt zu einem heiligen Leben, nicht zu einem Leben in egoistischen Begierden.
„Ihr seid zur Freiheit berufen worden, Brüder; nur gebraucht die Freiheit nicht als Anlass für das Fleisch, sondern dient einander durch die Liebe.“ (Galater 5,13)

Zusammenfassung der Botschaft
Das Buch Galater betont die Wahrheit, dass Menschen durch den Glauben an Jesus Christus gerechtfertigt werden und nicht durch Werke oder das Halten des Gesetzes. Diese Gnade führt zu einer Freiheit, die im Heiligen Geist gelebt wird. Der Brief ruft die Gläubigen dazu auf, in der Wahrheit des Evangeliums festzustehen, ein Leben in der Kraft des Geistes zu führen und die Einheit in Christus zu bewahren.
Die Botschaft des Galaterbriefs bleibt auch heute relevant: Sie erinnert daran, dass wahre Freiheit und Gerechtigkeit nur in Jesus Christus zu finden sind.

 

9.Januar 2025
TÄGLICHES BIBELLESEN – Galater Kap.1
1Paulus, ein Apostel (nicht von Menschen, auch nicht durch Menschen, sondern durch Jesum Christum und Gott, den Vater, der ihn auferweckt hat von den Toten), 2und alle Brüder, die bei mir sind, den Gemeinden in Galatien: 
3Gnade sei mit euch und Friede von Gott, dem Vater, und unserm Herrn Jesu Christo, 4der sich selbst für unsre Sünden gegeben hat, daß er uns errettete von dieser gegenwärtigen, argen Welt nach dem Willen Gottes und unsers Vaters, 5welchem sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
Gegen die Verfälschung des Evangeliums
6Mich wundert, daß ihr euch so bald abwenden lasset von dem, der euch berufen hat in die Gnade Christi, zu einem andern Evangelium, 7so doch kein anderes ist, außer, daß etliche sind, die euch verwirren und wollen das Evangelium Christi verkehren. 8Aber so auch wir oder ein Engel vom Himmel euch würde Evangelium predigen anders, denn das wir euch gepredigt haben, der sei verflucht! 9Wie wir jetzt gesagt haben, so sagen wir auch abermals: So jemand euch Evangelium predigt anders, denn das ihr empfangen habt, der sei verflucht! 
10Predige ich denn jetzt Menschen oder Gott zu Dienst? Oder gedenke ich, Menschen gefällig zu sein? Wenn ich den Menschen noch gefällig wäre, so wäre ich Christi Knecht nicht.
Die Berufung des Paulus zum Apostel
11Ich tue euch aber kund, liebe Brüder, daß das Evangelium, das von mir gepredigt ist, nicht menschlich ist. 12Denn ich habe es von keinem Menschen empfangen noch gelernt, sondern durch die Offenbarung Jesu Christi. 
13Denn ihr habt ja wohl gehört meinen Wandel weiland im Judentum, wie ich über die Maßen die Gemeinde Gottes verfolgte und sie verstörte 
14und nahm zu im Judentum über viele meinesgleichen in meinem Geschlecht und eiferte über die Maßen um das väterliche Gesetz. 
15Da es aber Gott wohl gefiel, der mich von meiner Mutter Leibe an hat ausgesondert und berufen durch seine Gnade, 16daß er seinen Sohn offenbarte in mir, daß ich ihn durchs Evangelium verkündigen sollte unter den Heiden: alsobald fuhr ich zu und besprach mich nicht darüber mit Fleisch und Blut, 17kam auch nicht gen Jerusalem zu denen, die vor mir Apostel waren, sondern zog hin nach Arabien und kam wiederum gen Damaskus. 
18Darnach über drei Jahre kam ich gen Jerusalem, Petrus zu schauen, und blieb fünfzehn Tage bei ihm. 19Der andern Apostel aber sah ich keinen außer Jakobus, des Herrn Bruder. 20Was ich euch aber schreibe, siehe, Gott weiß, ich lüge nicht! 21Darnach kam ich in die Länder Syrien und Zilizien. 22Ich war aber unbekannt von Angesicht den christlichen Gemeinden in Judäa. 23Sie hatten aber allein gehört, daß, der uns weiland verfolgte, der predigt jetzt den Glauben, welchen er weiland verstörte, 24und priesen Gott über mir.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung
Das erste Kapitel des Galaterbriefs, verfasst vom Apostel Paulus, bildet den Auftakt zu seinen tiefgreifenden theologischen Ausführungen und persönlichen Stellungnahmen an die Gemeinden in Galatien. In diesem Kapitel legt Paulus den Grundstein für seine Argumentation gegen jene, die versuchten, das Evangelium der Gnade durch Werke des Gesetzes zu verfälschen. Er betont seine apostolische Autorität, die er nicht von Menschen, sondern durch direkte Offenbarung von Jesus Christus erhalten hat. Zudem warnt er die Galater vor den Gefahren, die mit dem Abweichen vom ursprünglichen Evangelium verbunden sind, und stellt seine Mission und Berufung klar dar.
Kommentar
  1. Begrüßung und Segenswünsche (Verse 1-5): Paulus eröffnet den Brief mit einer formellen Begrüßung und segnet die Empfänger mit Gnade und Frieden von Gott, dem Vater, und unserem Herrn Jesus Christus. Er hebt die zentrale Rolle Christi hervor, der sich selbst für unsere Sünden hingegeben hat, um uns aus dieser gegenwärtigen bösen Welt nach dem Willen Gottes zu retten. Diese Einleitung unterstreicht die Grundlage des Evangeliums: die Erlösung durch Christus.
  2. Gegen die Verfälschung des Evangeliums (Verse 6-10): Paulus äußert seine Verwunderung darüber, dass die Galater so schnell von dem, der sie zur Gnade Christi berufen hat, zu einem anderen Evangelium abgewichen sind. Er betont, dass es kein anderes Evangelium gibt, sondern nur jene, die das Evangelium Christi verwässern. Er warnt vehement davor, ein anderes Evangelium zu empfangen, selbst wenn es von ihm oder einem Engel vom Himmel verkündet würde, und erklärt, dass dies verflucht sei. Abschließend stellt er seine Motivation in Frage und betont, dass er nicht Menschen, sondern Gott dient, um nicht dem menschlichen Willen gefällig zu sein.
  3. Die Berufung des Paulus zum Apostel (Verse 11-24): Paulus erklärt, dass das Evangelium, das er verkündet, nicht menschlichen Ursprungs ist, sondern direkt durch die Offenbarung Jesu Christi empfangen wurde. Er schildert seine frühere Lebensweise als leidenschaftlicher Verfolger der Kirche und seine radikale Bekehrung durch Gottes Gnade. Nach seiner Berufung zog er sich zunächst nach Arabien zurück und kehrte dann nach Damaskus zurück, ohne sich sofort mit den anderen Aposteln in Jerusalem zu treffen. Nach etwa drei Jahren besuchte er Petrus und verbrachte Zeit mit ihm, traf jedoch keinen anderen Apostel außer Jakobus, dem Bruder des Herrn. Paulus betont seine Glaubwürdigkeit und Ehrlichkeit und berichtet, dass er in den Ländern Syrien und Zilizien tätig war. Die christlichen Gemeinden in Judäa kannten ihn kaum, jedoch lobten sie ihn, da er einst derjenige war, der ihren Glauben verfolgte, nun aber dessen Glauben predigte.
Zusammenfassung
Galater Kapitel 1 dient als kraftvolle Einleitung zu Paulus’ Brief an die Galater, in dem er seine apostolische Autorität und die Reinheit des Evangeliums der Gnade betont. Paulus drückt seine Bestürzung darüber aus, dass die Galater sich von der ursprünglichen Botschaft abgewendet haben, und warnt sie eindringlich vor den Gefahren der Evangeliumsverfälschung. Er stellt klar, dass seine Berufung direkt von Gott kam und nicht von menschlichen Einflüssen, und schildert seine persönliche Transformation von einem Verfolger der Kirche zu einem ihrer eifrigsten Verteidiger. Das Kapitel legt den Grundstein für die weiteren theologischen Argumente im Brief und unterstreicht die zentrale Botschaft, dass die Erlösung allein durch den Glauben an Jesus Christus und nicht durch Werke des Gesetzes erreicht wird.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 85: Noch einmal am See Genezareth
Auf der Grundlage von Johannes 21,1-22.

Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung
Kapitel 85, basierend auf Johannes 21, beschreibt das erneute Zusammentreffen Jesu mit seinen Jüngern nach seiner Auferstehung am See Genezareth. In einer Zeit der Unsicherheit und inneren Kämpfe stärkt Jesus die Jünger, erinnert sie an ihre Berufung und setzt Petrus in seinem Dienst wieder ein. Diese Begegnung ist geprägt von Vergebung, Liebe und der Erneuerung des göttlichen Auftrags. Es ist eine Botschaft der Hoffnung und eine Einladung, sich in Vertrauen und Gehorsam auf Christus auszurichten.
Kommentar
1. Das Wunder des Fischzugs – Erneuerung der Berufung:
Die erfolglose Nacht auf dem See symbolisiert die Grenzen menschlicher Bemühungen ohne göttliche Leitung. Erst durch Jesu Anweisung füllen sich die Netze der Jünger. Dieses Wunder erinnert an den ersten Fischzug bei ihrer Berufung und bestätigt, dass Jesus trotz seines Todes und seiner Auferstehung weiterhin für ihre Bedürfnisse sorgt. Es ist ein Bild dafür, dass Gottes Werk durch den Glauben und die Zusammenarbeit mit ihm erfolgreich ist.
2. Die Wiederherstellung von Petrus:
Dreimal fragt Jesus Petrus: „Hast du mich lieb?“, was Petrus’ dreifache Verleugnung spiegelt. Diese Prüfung dient dazu, Petrus öffentlich zu rehabilitieren und sein Apostelamt zu erneuern. Die dreifache Aufforderung „Weide meine Lämmer“ und „Weide meine Schafe“ verdeutlicht Petrus’ Verantwortung als geistlicher Hirte. Seine Reue und Demut bereiten ihn darauf vor, sowohl für junge Gläubige als auch für die gesamte Gemeinde zu sorgen.
3. Nachfolge und Vertrauen:
Jesus fordert Petrus auf, ihm zu folgen, unabhängig davon, was mit anderen geschieht. Diese Lehre unterstreicht die persönliche Verantwortung jedes Jüngers, Christus zu dienen, ohne sich von den Aufgaben anderer ablenken zu lassen. Jesus macht deutlich, dass jeder seinen eigenen Weg der Nachfolge hat, der in seinem göttlichen Plan verwurzelt ist.
Zusammenfassung
Kapitel 85 illustriert die Treue Jesu gegenüber seinen Jüngern und seine Bereitschaft, sie trotz ihres Versagens zu vergeben und zu erneuern. Das Wunder des Fischzugs erinnert die Jünger an ihre Berufung, während Petrus durch die dreifache Befragung seine Hingabe zu Jesus bezeugt und als Hirte der Gemeinde wieder eingesetzt wird. Die Aufforderung „Folge mir nach!“ ist ein universeller Ruf an alle Christen, sich in Vertrauen und Gehorsam auf Christus auszurichten, ohne sich mit anderen zu vergleichen.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 86: “Gehet hin und lehret alle Völker!”
Auf der Grundlage von Matthäus 28,16-20.

Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung
Kapitel 86, basierend auf den letzten Anweisungen Jesu, thematisiert den großen Missionsauftrag: „Gehet hin und lehret alle Völker“ (Matthäus 28:19). Dies ist nicht nur eine Aufforderung an die damaligen Jünger, sondern ein bleibender Auftrag an alle Christen. Es beschreibt die Ausrüstung der Jünger mit göttlicher Vollmacht, die universelle Reichweite der Frohbotschaft und die Verantwortung jedes Gläubigen, das Evangelium zu verkünden. Diese Botschaft ruft zu Hingabe, Zusammenarbeit und dem Glauben an Gottes Wirken auf.
Kommentar
1. Der Missionsauftrag – Göttliche Autorität und universelle Mission
Jesus begann seine Worte mit der Zusicherung: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden“ (Matthäus 28:18). Diese Zusicherung zeigt, dass die Verkündigung des Evangeliums nicht aus eigener Kraft geschieht, sondern unter seiner Autorität. Der Auftrag „Gehet hin in alle Welt“ betont die universelle Natur der Botschaft: Alle Nationen, Völker und Kulturen sollen das Evangelium hören. Diese globale Perspektive hebt die Liebe und den Heilswillen Gottes hervor, der keine Grenzen kennt.
2. Die Verantwortung der Gläubigen
Der Auftrag richtet sich nicht nur an die Apostel, sondern an alle Gläubigen. Die Gemeinde ist dazu berufen, aktiv an der Errettung von Seelen mitzuwirken. Der Dienst kann durch Predigt, persönliches Zeugnis oder praktische Hilfe erfolgen. Diese Arbeit erfordert Hingabe, Vertrauen auf Gott und die Bereitschaft, in Demut und Liebe zu dienen.
3. Verheißungen und Herausforderungen
Jesus versprach, seinen Nachfolgern beizustehen: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“ (Matthäus 28:20). Diese Zusicherung gibt den Gläubigen Mut, auch angesichts von Verfolgung und Herausforderungen. Die Verheißung des Heiligen Geistes als Quelle übernatürlicher Kraft war entscheidend für die Jünger und bleibt bis heute eine zentrale Unterstützung im Dienst. Der Missionsauftrag ist jedoch auch eine Prüfung von Glauben, Hingabe und Vertrauen.
Zusammenfassung
Kapitel 86 zeigt, dass der Missionsauftrag Jesu die Grundlage der christlichen Gemeinde ist. Dieser Auftrag ist umfassend, erfordert Glauben, Hingabe und die aktive Mitarbeit jedes Gläubigen. Die Verheißung göttlicher Unterstützung gibt Kraft und Mut, während die universelle Reichweite der Botschaft die allumfassende Liebe Gottes offenbart. Der Erfolg der Mission hängt davon ab, wie sehr Gläubige in ihrer Hingabe und Zusammenarbeit auf Jesus vertrauen.

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