06.Februar 2025
TÄGLICHES BIBELLESEN – 1.Timotheus Kap.1
1Paulus, ein Apostel Jesu Christi nach dem Befehl Gottes, unsers Heilandes, und des Herrn Jesu Christi, der unsre Hoffnung ist, 2dem Timotheus, meinem rechtschaffenen Sohn im Glauben: Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, unserm Vater, und unserm Herrn Jesus Christus!
Gegen falsche Gesetzeslehrer
3Wie ich dich ermahnt habe, daß du zu Ephesus bliebest, da ich nach Mazedonien zog, und gebötest etlichen, daß sie nicht anders lehrten, 4auch nicht achthätten auf die Fabeln und Geschlechtsregister, die kein Ende haben und Fragen aufbringen mehr denn Besserung zu Gott im Glauben;
5denn die Hauptsumme des Gebotes ist Liebe von reinem Herzen und von gutem Gewissen und von ungefärbtem Glauben; 6wovon etliche sind abgeirrt und haben sich umgewandt zu unnützem Geschwätz, 7wollen der Schrift Meister sein, und verstehen nicht, was sie sagen oder was sie setzen.
8Wir wissen aber, daß das Gesetz gut ist, so es jemand recht braucht 9und weiß solches, daß dem Gerechten kein Gesetz gegeben ist, sondern den Ungerechten und Ungehorsamen, den Gottlosen und Sündern, den Unheiligen und Ungeistlichen, den Vatermördern und Muttermördern, den Totschlägern, 10den Hurern, den Knabenschändern, den Menschendieben, den Lügnern, den Meineidigen und so etwas mehr der heilsamen Lehre zuwider ist, 11nach dem herrlichen Evangelium des seligen Gottes, welches mir vertrauet ist.
Lobpreis der göttlichen Barmherzigkeit
12Ich danke unserm Herrn Christus Jesus, der mich stark gemacht und treu geachtet hat und gesetzt in das Amt,
13der ich zuvor war ein Lästerer und ein Verfolger und ein Schmäher; aber mir ist Barmherzigkeit widerfahren, denn ich habe es unwissend getan im Unglauben. 14Es ist aber desto reicher gewesen die Gnade unsers Herrn samt dem Glauben und der Liebe, die in Christo Jesu ist.
15Das ist gewißlich wahr und ein teuer wertes Wort, daß Christus Jesus gekommen ist in die Welt, die Sünder selig zu machen, unter welchen ich der vornehmste bin. 16Aber darum ist mir Barmherzigkeit widerfahren, auf daß an mir vornehmlich Jesus Christus erzeigte alle Geduld, zum Vorbild denen, die an ihn glauben sollten zum ewigen Leben. 17Aber Gott, dem ewigen König, dem Unvergänglichen und Unsichtbaren und allein Weisen, sei Ehre und Preis in Ewigkeit! Amen.
18Dies Gebot befehle ich dir, mein Sohn Timotheus, nach den vorigen Weissagungen über dich, daß du in ihnen eine gute Ritterschaft übest 19und habest den Glauben und gutes Gewissen, welches etliche von sich gestoßen und am Glauben Schiffbruch erlitten haben; 20unter welchen ist Hymenäus und Alexander, welche ich habe dem Satan übergeben, daß sie gezüchtigt werden, nicht mehr zu lästern.
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Einleitung
Der erste Brief an Timotheus beginnt mit einer persönlichen Anrede des Apostels Paulus an seinen geistlichen Sohn Timotheus. Paulus erinnert ihn an seine Aufgabe in der Gemeinde von Ephesus: Er soll falsche Lehren bekämpfen und die Gemeinde im wahren Glauben festigen. Ein zentrales Thema in diesem Kapitel ist die Unterscheidung zwischen dem rechten Gebrauch des Gesetzes und den Irrlehren, die durch spekulative Theorien und unnützes Gerede entstehen. Gleichzeitig bezeugt Paulus die unermessliche Gnade Gottes in seinem eigenen Leben und ermutigt Timotheus, den guten Kampf des Glaubens zu führen.
Kommentar
1. Warnung vor falschen Lehrern (Verse 3–11)
Paulus weist Timotheus an, sich gegen Irrlehrer in der Gemeinde von Ephesus zu stellen. Diese beschäftigten sich mit „Fabeln und Geschlechtsregistern“ (V. 4), also mit spekulativen und endlosen Diskussionen, die keinen geistlichen Nutzen bringen. Stattdessen betont Paulus, dass das wahre Ziel der göttlichen Lehre „Liebe aus reinem Herzen, gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben“ (V. 5) ist.
Er stellt klar, dass das Gesetz nicht für Gerechte gemacht ist, sondern für Sünder (V. 9–10). Dabei zählt er verschiedene Sünden auf, die das göttliche Gesetz verurteilt. Diese Worte zeigen, dass das Gesetz dazu dient, Sünde aufzudecken, aber nicht, um Menschen durch gesetzliche Vorschriften zu erlösen – das kann nur das Evangelium Jesu Christi bewirken (V. 11).
2. Die Barmherzigkeit Gottes in Paulus’ eigenem Leben (Verse 12–17)
In diesem Abschnitt gibt Paulus ein starkes persönliches Zeugnis darüber, wie er – ein früherer Verfolger der Christen – durch die Gnade Christi gerettet wurde. Er beschreibt sich selbst als „Lästerer, Verfolger und Schmäher“ (V. 13), aber er empfing Barmherzigkeit, weil er aus Unwissenheit handelte.
Besonders bedeutend ist Vers 15: „Das ist gewißlich wahr und ein teuer wertes Wort, daß Christus Jesus gekommen ist in die Welt, die Sünder selig zu machen, unter welchen ich der vornehmste bin.“ Paulus stellt sich selbst als das größte Beispiel für Gottes Gnade dar, um zu zeigen, dass niemand zu verloren ist, um gerettet zu werden. Dies ist eine der stärksten Botschaften dieses Kapitels: Gottes Barmherzigkeit ist unendlich und kann selbst die größten Sünder verändern.
3. Die Ermutigung an Timotheus zum geistlichen Kampf (Verse 18–20)
Paulus ermutigt Timotheus, seinen Auftrag treu auszuführen. Er spricht von einer „guten Ritterschaft“ (V. 18), ein Bild für den geistlichen Kampf, den Timotheus als Diener Gottes führen muss. Dazu gehören zwei wesentliche Dinge: der Glaube und ein gutes Gewissen (V. 19). Wer sein Gewissen vernachlässigt, läuft Gefahr, im Glauben „Schiffbruch zu erleiden“ – eine ernste Warnung.
Zum Abschluss nennt Paulus zwei Personen, Hymenäus und Alexander, die offenbar schwere Irrlehren verbreiteten. Paulus hat sie „dem Satan übergeben“ (V. 20), was bedeutet, dass sie aus der Gemeinschaft ausgeschlossen wurden, damit sie zur Einsicht kommen. Dies zeigt, dass Irrlehre nicht geduldet werden darf, aber auch dass geistliche Zucht das Ziel hat, Menschen zur Umkehr zu bringen.
Zusammenfassung
In 1. Timotheus 1 stellt Paulus Timotheus seine Aufgabe klar: Er soll gegen falsche Lehren vorgehen, die nicht zum wahren Glauben führen. Stattdessen soll er die Gemeinde auf die Liebe, das gute Gewissen und den ungeheuchelten Glauben ausrichten. Paulus bezeugt eindrucksvoll, wie Gottes Gnade sein eigenes Leben verändert hat, und gibt Timotheus mit auf den Weg, sich auf den geistlichen Kampf vorzubereiten. Das Kapitel endet mit einer Warnung vor dem Schiffbruch im Glauben und betont die Notwendigkeit von geistlicher Verantwortung und Zucht in der Gemeinde.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Der Weg zu Christus
Kapitel 3: Reue
Hier online lesen.
Kommentar
Einleitung
Reue ist der erste Schritt zur wahren Umkehr und zur Versöhnung mit Gott. Doch was bedeutet echte Reue? Ist es bloße Angst vor den Konsequenzen der Sünde oder eine tiefgehende Abkehr von ihr? Die Bibel zeigt uns, dass wahre Buße nicht nur das Eingeständnis unserer Fehler ist, sondern ein innerer Wandel, der uns zu Christus führt. Viele fragen sich, wie sie in Einklang mit Gott kommen können. Die Antwort lautet: Durch aufrichtige Reue und die Annahme von Gottes Gnade. In diesem Kapitel erkennen wir, dass echte Buße nicht aus uns selbst kommt, sondern ein Werk des Heiligen Geistes ist, der unsere Herzen überführt und uns zu Christus zieht.
Kommentar
Die Bibel unterscheidet zwischen echter und falscher Reue. Falsche Reue zeigt sich oft in Menschen, die die Folgen ihrer Sünde fürchten, aber nicht die Sünde selbst hassen. Beispiele hierfür sind Esau, Bileam, Judas und Pharao – sie alle bereuten zwar ihre Taten, aber nicht aus einer Herzensveränderung heraus, sondern aus Angst vor Strafe.
Echte Buße hingegen ist ein tiefes Erkennen der Sündhaftigkeit des eigenen Lebens und ein aufrichtiges Verlangen nach Veränderung. König David ist ein Beispiel für wahre Reue: Er erkannte seine Schuld, suchte Gottes Vergebung und bat nicht nur um Reinigung, sondern um ein neues Herz und einen erneuerten Geist (Psalm 51).
Diese wahre Reue kann der Mensch nicht aus eigener Kraft erlangen. Es ist Christus, der uns zur Buße führt. Der Heilige Geist überführt uns von der Sünde und zeigt uns die Gerechtigkeit Christi. Wer sich der Liebe und dem Leiden Jesu bewusst wird, wird zur Umkehr bewegt. Nur durch das Werk Christi am Kreuz können wir unsere Sündhaftigkeit erkennen und ein aufrichtiges Verlangen nach Veränderung entwickeln.
Viele Menschen glauben fälschlicherweise, dass sie zuerst Buße tun müssen, bevor sie zu Christus kommen können. Doch die Bibel lehrt, dass Christus selbst uns die Buße schenkt. Ohne ihn sind wir nicht fähig, unsere Sünde wirklich zu bereuen oder uns davon abzuwenden. Daher ruft Jesus: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“ (Matthäus 11,28).
Ein weiteres Hindernis für echte Reue ist die Selbstgerechtigkeit. Viele meinen, sie seien nicht so sündig wie andere und bräuchten daher keine tiefgehende Umkehr. Doch gerade Hochmut und Selbsttäuschung trennen uns von Gott. Die Bibel zeigt, dass selbst kleine Sünden schwerwiegende Folgen haben können – schon der Ungehorsam Adams und Evas führte zu Leid und Tod in der Welt.
Das Kapitel endet mit einer dringenden Warnung: Wer die Einladung Gottes zur Umkehr immer wieder ablehnt, verhärtet sein Herz. Der beste Zeitpunkt zur Buße ist jetzt – denn jede Verzögerung kann dazu führen, dass das Herz immer unempfänglicher für Gottes Stimme wird.
Zusammenfassung
1.Falsche und wahre Buße – Echte Reue bedeutet nicht, die Konsequenzen der Sünde zu fürchten, sondern die Sünde selbst zu hassen.
2.Das Werk des Heiligen Geistes – Buße ist kein menschliches Werk, sondern ein Wirken Gottes. Der Heilige Geist überführt uns und zieht uns zu Christus.
3.Das Kreuz als Schlüssel zur Reue – Wer Christi Leiden und Liebe erkennt, wird zur Umkehr bewegt. Die Güte Gottes führt uns zur Buße.
4.Die Gefahr des Aufschubs – Wer seine Umkehr hinauszögert, verhärtet sein Herz und setzt sich der Gefahr aus, Gottes Gnade zu verpassen.
Dieses Kapitel ruft uns eindringlich zur wahren Buße auf – nicht aus Angst vor Strafe, sondern aus Liebe zu Gott. Wer seine Sünde erkennt und bereut, dem steht die Tür zur Vergebung und Erneuerung weit offen.
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