
14.April 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Hesekiel Kap.20
Israels ständiger Ungehorsam – Gottes Ehre in Gnade und Gericht
1Und es begab sich im siebenten Jahr, am zehnten Tage des fünften Monats, kamen etliche aus den Ältesten Israels, den Herrn zu fragen, und setzten sich vor mir nieder. 2Da geschah des Herrn Wort zu mir und sprach: 3Du Menschenkind, sage den Ältesten Israels und sprich zu ihnen: So spricht der Herr Herr: Seid ihr gekommen, mich zu fragen? So wahr ich lebe, ich will von euch ungefragt sein, spricht der Herr Herr. 4Aber willst du sie strafen, du Menschenkind, so magst du sie also strafen: zeige ihnen an die Greuel ihrer Väter 5und sprich zu ihnen: So spricht der Herr Herr: Zu der Zeit, da ich Israel erwählte, erhob ich meine Hand zu dem Samen des Hauses Jakob und gab mich ihnen zu erkennen in Ägyptenland. Ja, ich erhob meine Hand zu ihnen und sprach: Ich bin der Herr, euer Gott. 6Ich erhob aber zur selben Zeit meine Hand, daß ich sie führte aus Ägyptenland in ein Land, das ich ihnen ersehen hatte, das mit Milch und Honig fließt, ein edles Land vor allen Ländern, 7und sprach zu ihnen: Ein jeglicher werfe weg die Greuel vor seinen Augen, und verunreinigt euch nicht an den Götzen Ägyptens! denn ich bin der Herr, euer Gott. 8Sie aber waren mir ungehorsam und wollten mir nicht gehorchen und warf ihrer keiner weg die Greuel vor seinen Augen und verließen die Götzen Ägyptens nicht. Da dachte ich meinen Grimm über sie auszuschütten und all meinen Zorn über sie gehen zu lassen noch in Ägyptenland. 9Aber ich ließ es um meines Namens willen, daß er nicht entheiligt würde vor den Heiden, unter denen sie waren und vor denen ich mich ihnen hatte zu erkennen gegeben, daß ich sie aus Ägyptenland führen wollte.
10Und da ich sie aus Ägyptenland geführt hatte und in die Wüste gebracht, 11gab ich ihnen meine Gebote und lehrte sie meine Rechte, durch welche lebt der Mensch, der sie hält. 12Ich gab ihnen auch meine Sabbate zum Zeichen zwischen mir und ihnen, damit sie lernten, daß ich der Herr sei, der sie heiligt. 13Aber das Haus Israel war mir ungehorsam auch in der Wüste und lebten nicht nach meinen Geboten und verachteten meine Rechte, durch welche der Mensch lebt, der sie hält, und entheiligten meine Sabbate sehr. Da gedachte ich meinen Grimm über sie auszuschütten in der Wüste und sie ganz umzubringen. 14Aber ich ließ es um meines Namens willen, auf daß er nicht entheiligt würde vor den Heiden, vor welchen ich sie hatte ausgeführt. 15Und ich hob auch meine Hand auf wider sie in der Wüste, daß ich sie nicht wollte bringen in das Land, so ich ihnen gegeben hatte, das mit Milch und Honig fließt, ein edles Land vor allen Ländern, 16darum daß sie meine Rechte verachtet und nach meinen Geboten nicht gelebt und meine Sabbate entheiligt hatten; denn sie wandelten nach den Götzen ihres Herzens. 17Aber mein Auge verschonte sie, daß ich sie nicht verderbte noch ganz umbrächte in der Wüste.
18Und ich sprach zu ihren Kindern in der Wüste: Ihr sollt nach eurer Väter Geboten nicht leben und ihre Rechte nicht halten und an ihren Götzen euch nicht verunreinigen. 19Denn ich bin der Herr, euer Gott; nach meinen Geboten sollt ihr leben, und meine Rechte sollt ihr halten und darnach tun; 20und meine Sabbate sollt ihr heiligen, daß sie seien ein Zeichen zwischen mir und euch, damit ihr wisset, daß ich, der Herr, euer Gott bin. 21Aber die Kinder waren mir auch ungehorsam, lebten nach meinen Geboten nicht, hielten auch meine Rechte nicht, daß sie darnach täten, durch welche der Mensch lebt, der sie hält, und entheiligten meine Sabbate. Da gedachte ich, meinen Grimm über sie auszuschütten und allen meinen Zorn über sie gehen zu lassen in der Wüste. 22Ich wandte aber meine Hand und ließ es um meines Namens willen, auf daß er nicht entheiligt würde vor den Heiden, vor welchen ich sie hatte ausgeführt. 23Ich hob auch meine Hand auf wider sie in der Wüste, daß ich sie zerstreute unter die Heiden und zerstäubte in die Länder, 24darum daß sie meine Gebote nicht gehalten und meine Rechte verachtet und meine Sabbate entheiligt hatten und nach den Götzen ihrer Väter sahen. 25Darum übergab ich sie in die Lehre, die nicht gut ist, und in Rechte, darin sie kein Leben konnten haben, 26und ließ sie unrein werden durch ihre Opfer, da sie alle Erstgeburt durchs Feuer gehen ließen, damit ich sie verstörte und sie lernen mußten, daß ich der Herr sei.
27Darum rede, du Menschenkind, mit dem Hause Israel und sprich zu ihnen: So spricht der Herr Herr: Eure Väter haben mich noch weiter gelästert und mir getrotzt. 28Denn da ich sie in das Land gebracht hatte, über welches ich meine Hand aufgehoben hatte, daß ich’s ihnen gäbe: wo sie einen hohen Hügel oder dichten Baum ersahen, daselbst opferten sie ihre Opfer und brachten dahin ihre verdrießlichen Gaben und räucherten daselbst ihren süßen Geruch und gossen daselbst ihre Trankopfer. 29Ich aber sprach zu ihnen: Was soll doch die Höhe, dahin ihr gehet? Und also heißt sie bis auf diesen Tag »die Höhe«.
Gericht und Verheißung
30Darum sprich zum Hause Israel: So spricht der Herr Herr: Ihr verunreinigt euch in dem Wesen eurer Väter und treibt Abgötterei mit ihren Greueln 31und verunreinigt euch an euren Götzen, welchen ihr eure Gaben opfert und eure Söhne und Töchter durchs Feuer gehen laßt, bis auf den heutigen Tag; und ich sollte mich von euch, Haus Israel, fragen lassen? So wahr ich lebe, spricht der Herr Herr, ich will von euch ungefragt sein. 32Dazu, was ihr gedenkt: »Wir wollen tun wie die Heiden und wie andere Leute in den Ländern: Holz und Stein anbeten«, das soll euch fehlschlagen. 33So wahr ich lebe, spricht der Herr Herr, ich will über euch herrschen mit starker Hand und ausgestrecktem Arm und mit ausgeschüttetem Grimm 34und will euch aus den Völkern führen und aus den Ländern, dahin ihr verstreut seid, sammeln mit starker Hand, mit ausgestrecktem Arm und mit ausgeschüttetem Grimm, 35und will euch bringen in die Wüste der Völker und daselbst mit euch rechten von Angesicht zu Angesicht. 36Wie ich mit euren Vätern in der Wüste bei Ägypten gerechtet habe, ebenso will ich auch mit euch rechten, spricht der Herr Herr. 37Ich will euch wohl unter die Rute bringen und euch in die Bande des Bundes zwingen 38und will die Abtrünnigen und so wider mich übertreten, unter euch ausfegen; ja, aus dem Lande, da ihr jetzt wohnt, will ich sie führen und ins Land Israel nicht kommen lassen, daß ihr lernen sollt, ich sei der Herr.
39Darum, ihr vom Hause Israel, so spricht der Herr Herr: Weil ihr denn mir ja nicht wollt gehorchen, so fahret hin und diene ein jeglicher seinen Götzen; aber meinen heiligen Namen laßt hinfort ungeschändet mit euren Opfern und Götzen. 40Denn so spricht der Herr Herr: Auf meinem heiligen Berge, auf dem hohen Berge Israel, daselbst wird mir das ganze Haus Israel, alle die im Lande sind, dienen; daselbst werden sie mir angenehm sein, und daselbst will ich eure Hebopfer und Erstlinge eurer Opfer fordern mit allem, was ihr mir heiligt. 41Ihr werdet mir angenehm sein mit dem süßen Geruch, wenn ich euch aus den Völkern bringen und aus den Ländern sammeln werde, dahin ihr verstreut seid, und werde in euch geheiligt werden vor den Heiden. 42Und ihr werdet erfahren, daß ich der Herr bin, wenn ich euch ins Land Israel gebracht habe, in das Land, darüber ich meine Hand aufhob, daß ich’s euren Vätern gäbe. 43Daselbst werdet ihr gedenken an euer Wesen und an all euer Tun, darin ihr verunreinigt seid, und werdet Mißfallen haben über alle eure Bosheit, die ihr getan habt. 44Und werdet erfahren, daß ich der Herr bin, wenn ich mit euch tue um meines Namens willen und nicht nach eurem bösen Wesen und schädlichen Tun, du Haus Israel, spricht der Herr Herr.
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Einleitung
Hesekiel 20 ist ein kraftvolles Kapitel, das wie ein Rückblick auf Israels Geschichte wirkt – aus Gottes Perspektive. Es beginnt mit einer scheinbar frommen Geste: Die Ältesten Israels suchen Gott. Doch statt Antwort auf ihre Fragen erhalten sie eine ernste Erinnerung an ihre ständige Rebellion. Gottes Geschichte mit Israel ist geprägt von Treue seinerseits und ständigem Abfall von Seiten des Volkes. Doch trotz allem offenbart sich in diesem Kapitel eine tiefgehende Gnade Gottes – eine Gnade, die um seines Namens willen handelt und nicht wegen der Güte des Menschen.
Kommentar
Hesekiel 20 zeigt, wie Gott Gericht und Gnade miteinander verbindet. Der Prophet bekommt den Auftrag, den Ältesten Israels ihre Vergangenheit vor Augen zu führen – nicht als bloße Geschichtsstunde, sondern als ernste Anklage. Immer wieder hat Israel gegen Gottes Gebote verstoßen: in Ägypten, in der Wüste, im verheißenen Land. Die Rede ist von Götzendienst, Sabbat-Entweihung, Kindopfern und Gehorsamsverweigerung.
Doch Gott handelt nicht sofort mit Vernichtung. Immer wieder sagt er: „Ich ließ es um meines Namens willen.“ (Verse 9, 14, 22). Diese Aussage zieht sich wie ein roter Faden durch das Kapitel. Gott bleibt seinem Bund treu – nicht wegen der Menschen, sondern wegen seines heiligen Namens. Diese Theologie der Gnade und Treue ist tief und tröstlich, aber sie geht nicht ohne Konsequenzen: Gott kündigt an, dass er Israel „in die Wüste der Völker“ führen und dort mit ihnen richten wird (V. 35). Es ist ein neuer Exodus – aber einer, der durch Gericht zur echten Erneuerung führen soll.
Am Ende aber steht Hoffnung. Gott verheißt, dass er sein Volk aus den Nationen sammeln, auf den heiligen Berg bringen und dort seinen Namen heiligen wird. Es wird eine Zeit des Dienstes, der Erkenntnis Gottes und der inneren Umkehr kommen – „Ihr werdet Missfallen haben über eure Bosheit“ (V. 43).
Zusammenfassung
In Hesekiel 20 wird Israel mit seiner rebellischen Vergangenheit konfrontiert. Das Volk hat immer wieder Gottes Gebote missachtet – schon seit der Zeit in Ägypten. Doch statt sie sofort zu vernichten, handelt Gott um seines Namens willen – aus Gnade. Der Herr kündigt an, sein Volk zu richten und zu reinigen, indem er es aus den Völkern sammelt und erneut zur Erkenntnis führt. In dieser Kombination aus Gericht und Gnade offenbart sich Gottes Wesen: gerecht, treu und gnädig. Am Ende steht die Hoffnung auf Wiederherstellung, Heiligung und eine erneuerte Beziehung zwischen Gott und seinem Volk.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White |
Das Leben Jesu 24: “Ist er nicht des Zimmermanns Sohn?” |
Auf der Grundlage von Lukas 4,16-30.
Hier online lesen.
Kommentar
Einleitung
In Kapitel 24, das auf Lukas 4,16-30 basiert, wird eine entscheidende Episode aus dem Leben Jesu beschrieben: Seine Rückkehr nach Nazareth, wo er aufgewachsen war, und sein Besuch in der Synagoge. Dort wird er gebeten, aus den Schriften zu lesen und wählt eine Passage aus Jesaja, die sich auf den Messias bezieht. Als er verkündet, dass diese Prophezeiung in ihm erfüllt wird, reagieren die Einwohner Nazareths mit Unglauben und Ablehnung, da sie ihn lediglich als „den Zimmermannssohn“ sehen. Dieser Vorfall verdeutlicht die Schwierigkeiten, die Jesus in seiner Heimatstadt erlebte, und reflektiert den Konflikt zwischen menschlichen Erwartungen und göttlicher Wahrheit.
Kommentar
In dieser Kapitel wird die Spannung zwischen Bekanntheit und Glaube deutlich. Die Menschen von Nazareth kannten Jesus seit seiner Kindheit und konnten nicht akzeptieren, dass der Mann, den sie als einfachen Zimmermann sahen, der verheißene Messias sein sollte. Ihre Vorurteile und der Stolz, die sie durch ihre familiäre Nähe zu Jesus hegten, hinderten sie daran, die geistliche Realität zu erkennen, dass er der Gesalbte Gottes war.
Jesus las einen Abschnitt aus dem Propheten Jesaja, der von Befreiung, Heilung und Verkündigung des Evangeliums spricht. Er identifizierte sich mit diesen Worten und machte deutlich, dass er diese göttliche Mission erfüllt. Doch anstatt ihn als Messias zu akzeptieren, zeigten die Menschen von Nazareth Skepsis und Missgunst. Sie wollten, dass Jesus Beweise seiner Macht in ihrer Stadt erbringt, wie er es anderswo getan hatte. Doch Jesus machte deutlich, dass ein Prophet in seiner eigenen Heimat oft verachtet wird.
Die Ablehnung der Nazarenen war nicht nur eine persönliche Zurückweisung Jesu, sondern auch eine Ablehnung der Erlösung, die er bot. Sie erwarteten einen politischen Befreier, der Israel von der römischen Herrschaft erlösen würde, und konnten sich nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass der Messias als demütiger Diener kommt, um geistliche Freiheit zu bringen. Ihre festgefahrenen Vorstellungen verhinderten, dass sie die Größe der Botschaft Jesu erkannten.
Zusammenfassung
Kapitel 24 thematisiert die Ablehnung Jesu in Nazareth, wo er aufgewachsen war. Trotz seiner beeindruckenden Lehre und seiner göttlichen Berufung konnten die Bewohner ihn nicht als Messias akzeptieren, da sie ihn nur als „den Zimmermannssohn“ kannten. Ihre Skepsis und Vorurteile verhinderten, dass sie die geistliche Bedeutung seines Dienstes erkannten. Jesus’ Worte in der Synagoge betonten, dass ein Prophet in seiner Heimat oft keine Anerkennung findet. Dieser Vorfall zeigt die schmerzliche Realität, dass Jesus auch in seiner eigenen Stadt abgelehnt wurde, weil die Menschen nicht bereit waren, ihre Erwartungen und Vorstellungen zu hinterfragen.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White |
Das Leben Jesu 25: Die Berufung am See |
Auf der Grundlage von Matthäus 4,18-22; Markus 1,16-20; Lukas 5,1-11.
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Kommentar
Einleitung
Kapitel 25 beschreibt die Berufung der ersten Jünger Jesu am See Genezareth. Während die Fischer eine erfolglose Nacht hinter sich haben, begegnet ihnen Jesus am Ufer des Sees. Nach einer Predigt vom Boot aus fordert er sie auf, ihre Netze noch einmal auszuwerfen. Wider Erwarten gelingt ihnen ein überaus großer Fang. Diese Begebenheit ist der Wendepunkt für Simon Petrus, Jakobus, Johannes und andere Jünger, die daraufhin alles verlassen, um Jesus nachzufolgen und „Menschenfischer“ zu werden.
Kommentar
Die Berufung der Jünger am See Genezareth symbolisiert die Umwandlung von gewöhnlichen Menschen in göttliche Werkzeuge. Petrus, Jakobus und Johannes sind einfache Fischer, die nach einer erfolglosen Nacht auf Jesus treffen. Trotz der Enttäuschung und Zweifel gehorchen sie seinem Befehl und werfen erneut die Netze aus – und erleben ein Wunder. Petrus’ Reaktion zeigt seine Erkenntnis der göttlichen Macht Jesu und seine eigene Unwürdigkeit, was eine tiefere spirituelle Einsicht offenbart.
Jesus zeigt durch dieses Ereignis, dass das Vertrauen auf Gott entscheidend ist, um Erfolg zu haben – sei es beim Fischfang oder im geistlichen Leben. Die „Fischernetze“ sind ein Symbol für das Evangelium, das ausgebreitet wird, um Menschen in Gottes Reich zu sammeln. Die Demut der Jünger und ihr Gehorsam machen sie empfänglich für die göttliche Führung, die sie zu den ersten „Menschenfischern“ macht.
Zusammenfassung
In der Berufung der ersten Jünger am See Genezareth offenbart Jesus, dass er diejenigen auswählt, die bereit sind, sich auf Gott zu verlassen, unabhängig von ihrer gesellschaftlichen Stellung oder ihrem Beruf. Die Fischer, die Jesus nach diesem Wunder nachfolgen, lassen alles zurück, um seine Mission zu unterstützen. Diese Geschichte zeigt, dass Christus jeden befähigen kann, ein Werkzeug in seinem Dienst zu sein, wenn man sich ihm in Demut und Vertrauen hingibt.
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