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🗺️ DAS BUCH JOSUA
Lektion 7 : Höchste Loyalität: Anbetung im Kriegsgebiet


📘 7.4 Auf Stein geschrieben
Erinnerung für die Ewigkeit: Gottes Wort als Fundament des Lebens

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🟦 Einleitung

In unserer digitalisierten Welt verschwinden Informationen schneller, als wir sie lesen können. Zwischen E-Mails, Kalendern, Push-Benachrichtigungen und To-do-Listen geraten selbst die wichtigsten Wahrheiten in Vergessenheit. Deshalb ist das Bild aus Josua 8,32–35 so kraftvoll: Ein ewiger Text, gemeißelt in Stein. Öffentlich. Sichtbar. Dauerhaft.

Josua schreibt das Gesetz auf Steine – nicht, weil Papier fehlte, sondern weil das Wort Gottes fester Bestandteil der Identität Israels sein sollte.

Diese Lektion fragt uns heute:
👉 Worauf schreiben wir unser geistliches Leben? In Herzen? In Kalender? Oder nur in den Sand?

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📖 Bibelstudium – Josua 8,32–35

📍1. Kontext: Ein öffentlicher Akt

Josua führt ein Ritual durch, das aus 5. Mose 27 bekannt ist:

  • Auf dem Berg Ebal (Ort des Fluches)

  • Vor dem ganzen Volk – Männer, Frauen, Kinder, Fremdlinge

  • Zwei Gruppen: eine vor Garizim (Segen), die andere vor Ebal (Fluch)

  • Die Bundeslade im Zentrum

  • Das ganze Gesetz wird vorgelesen – Segen wie Fluch (V. 34)

Der zentrale Akt:

„Und er schrieb dort auf die Steine eine Abschrift des Gesetzes des Mose, das dieser vor den Kindern Israel geschrieben hatte.“ (V. 32)

📍2. Warum auf Stein?

  • Stein ist dauerhaft.
    ➤ Keine Mode, keine Meinung – sondern Wahrheit, die bleibt.

  • Stein ist öffentlich.
    ➤ Keine Geheimreligion. Das Gesetz war sichtbar, nachvollziehbar.

  • Stein ist schwer.
    ➤ Gottes Gebote sind keine Leichtgewichte. Sie fordern Entscheidung und Hingabe.

📍3. Verbindung zu Jesus (NT)

  • Jesus nahm den Fluch des Gesetzes auf sich (Gal 3,13)

  • Das Gesetz weist auf Christus – der das Gesetz nicht abschaffte, sondern erfüllte (Mt 5,17)

  • Durch den Heiligen Geist wird das Gesetz heute nicht mehr auf Steine geschrieben, sondern auf unsere Herzen (Hebr 8,10)

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🗣️ Antworten zu den Fragen

Frage 1: Warum war es bedeutend, das Gesetz aufzuschreiben?

  • Es machte Gottes Wort für alle Generationen zugänglich.

  • Es war eine Erinnerung an die Quelle des Segens – nicht an menschliche Leistung.

  • Es unterstrich: Der Bund ist kein Gefühl, sondern ein schriftlich festgehaltener Vertrag – mit Gott als Zeuge.

Frage 2: Warum brauchen wir heute „sichtbare“ Erinnerungen an unseren Glauben?

  • Weil wir vergessen – geistlich, moralisch, emotional.

  • Die Bibel nennt häufig das „Vergessen“ als Grund für Abkehr von Gott (5 Mo 6,12; 8,11).

  • Sichtbare Zeichen helfen uns:
    ➤ Kreuzanhänger, Gebetsorte, Notizen, Glaubenssymbole, Rituale wie Abendmahl, Taufe

Frage 3: Warum ist es besonders in guten Zeiten schwer, abhängig von Gott zu bleiben?

  • Weil Erfolg trügt: „Ich hab’s geschafft“ – statt: „Gott war treu.“

  • In der Not beten wir. Im Wohlstand vergessen wir.
    ➤ Die Bibel warnt davor (z. B. 5 Mo 8,14): „Dass dein Herz sich nicht erhebt…“

  • Der Mensch neigt zur Selbstsicherheit – und verliert so den Blick auf den, der alles schenkt.

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Geistliche Prinzipien

  • Gottes Wort muss sichtbar verankert sein – in unserem Leben, Familien, Gemeinden.

  • Unsere geistliche Erinnerungskultur ist entscheidend für die nächste Generation.

  • Der öffentliche Glaube wirkt stärker als ein rein privates Gefühl.

  • Gemeinschaftlich geteilte Wahrheit gibt Identität und Beständigkeit.

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🛠️ Anwendung im Alltag

  • Schreibe einen Vers sichtbar auf: am Kühlschrank, im Auto, als Sperrbildschirm

  • Erinnere dich regelmäßig an Gottes Führung – z. B. am Sabbat mit einem Dankgebet

  • Teile dein Bekenntnis in der Gemeinschaft – im Hauskreis, bei Taufe/Abendmahl

  • Halte inne in guten Zeiten: Führe ein Danktagebuch – nicht nur ein Gebetsbuch

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🧩 Fazit

Gottes Wort verblasst nicht, aber unser Herz vergisst.
Josuas Steininschrift ruft uns ins Gedächtnis:
👉 Wahre Nachfolge braucht sichtbare, feste Anker.
Nicht aus Gesetzlichkeit, sondern aus Liebe zur Wahrheit.
Denn wer sich erinnert, bleibt treu.

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💭 Gedanke des Tages

🪨 „Schreibe Gottes Wort nicht nur in dein Herz – schreibe es so, dass andere es sehen können.“

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✍️ Illustration –  „Die Mauer hinter dem Café“

Wie ein Teenager und ein alter Hausmeister das Wort Gottes neu sichtbar machten


Kapitel 1: Die Pause

Milo, 17, war Barista in einem hippen Café in Leipzig. Zwischen Hafermilch und Espresso fühlte er sich oft unsichtbar – besonders seit sein Vater abgehauen war. Die Schule lief schleppend, sein Glaube war mehr Fragezeichen als Gewissheit.

Hinten im Innenhof des Cafés gab es eine alte Mauer. Graffiti, Zigarettenreste, Taubenkot. Niemand beachtete sie. Bis Herr Krüger, der neue 67-jährige Hausmeister, dort mit einem Eimer weißer Farbe auftauchte.

„Was machen Sie da?“, fragte Milo.
„Ich streiche eine Fläche frei – für Wahrheit“, antwortete Krüger.

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Kapitel 2: Auf Stein geschrieben

Am nächsten Tag stand dort in klarer, schwarzer Handschrift:

„Und er schrieb das Gesetz auf die Steine – vor dem ganzen Volk.“ (Josua 8,32)

Milo las es jeden Tag in der Pause. Anfangs nur neugierig. Dann nachdenklich.

Eines Tages sprach er Krüger darauf an.

„Was soll das heißen? Wir haben doch Handys für sowas.“
Krüger lächelte:
„Was auf dem Bildschirm steht, wischst du weg. Was auf Stein steht – bleibt.“

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Kapitel 3: Neue Worte

In den nächsten Wochen erschienen neue Verse.

„Vergiss nicht, was der Herr für dich getan hat.“ (5 Mo 6,12)
„Ich will mein Gesetz in ihr Herz schreiben.“ (Jer 31,33)

Milo begann, Fragen zu stellen.
Dann bat er:

„Darf ich auch was schreiben?“

Er schrieb:

„Segen oder Fluch – ich will Segen wählen.“

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Kapitel 4: Die Gemeinschaft

Andere Kollegen begannen zu lesen. Gäste fotografierten die Mauer.
Irgendwann wurde sie „die Wand der Erinnerung“ genannt.

An einem Freitagabend veranstaltete Milo dort seine Taufe.
Sein Zeugnis:

„Ich habe Gott in einer Wand voller Verse getroffen.
Und heute schreibe ich meinen Namen nicht nur in Social Media – sondern in Gottes Buch.“

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Epilog

Heute ist das Café geschlossen – aber die Wand ist geblieben.
Jemand malt regelmäßig neue Verse darauf.
Und Milo?
Er studiert Theologie.
Sein WhatsApp-Status lautet:

„Schreibe es auf Stein, damit es bleibt.“ – Josua 8,32

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Dialogus Dei | Höre zu. Stelle Fragen. Wachse mit Gott.

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