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27.April 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Hesekiel Kap.33
Das Wächteramt des Propheten.
1Und des Herrn Wort geschah zu mir und sprach: 
2Du Menschenkind, predige den Kindern deines Volks und sprich zu ihnen: Wenn ich ein Schwert über das Land führen würde, und das Volk im Lande nähme einen Mann unter ihnen und machten ihn zu ihrem Wächter, 
3und er sähe das Schwert kommen über das Land und bliese die Drommete und warnte das Volk, – 
4wer nun der Drommete Hall hörte und wollte sich nicht warnen lassen, und das Schwert käme und nähme ihn weg: desselben Blut sei auf seinem Kopf; 
5denn er hat der Drommete Hall gehört und hat sich dennoch nicht warnen lassen; darum sei sein Blut auf ihm. Wer sich aber warnen läßt, der wird sein Leben davonbringen. 
6Wo aber der Wächter sähe das Schwert kommen und die Drommete nicht bliese noch sein Volk warnte, und das Schwert käme und nähme etliche weg: dieselben würden wohl um ihrer Sünde willen weggenommen; aber ihr Blut will ich von des Wächters Hand fordern. 
7Und nun, du Menschenkind, ich habe dich zu einem Wächter gesetzt über das Haus Israel, wenn du etwas aus meinem Munde hörst, daß du sie von meinetwegen warnen sollst. 
8Wenn ich nun zu dem Gottlosen sage: Du Gottloser mußt des Todes sterben! und du sagst ihm solches nicht, daß sich der Gottlose warnen lasse vor seinem Wesen, so wird wohl der Gottlose um seines gottlosen Wesens willen sterben; aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern. 
9Warnest du aber den Gottlosen vor seinem Wesen, daß er sich davon bekehre, und er will sich nicht von seinem Wesen bekehren, so wird er um seiner Sünde willen sterben, und du hast deine Seele errettet.
Gott richtet jeden nach seinem Handeln.
10Darum, du Menschenkind, sage dem Hause Israel: Ihr sprecht also: Unsre Sünden und Missetaten liegen auf uns, daß wir darunter vergehen; wie können wir denn leben? 
11So sprich zu ihnen: So wahr als ich lebe, spricht der Herr Herr, ich habe keinen Gefallen am Tode des Gottlosen, sondern daß sich der Gottlose bekehre von seinem Wesen und lebe. So bekehret euch doch nun von eurem bösen Wesen. Warum wollt ihr sterben, ihr vom Hause Israel? 
12Und du, Menschenkind, sprich zu deinem Volk: Wenn ein Gerechter Böses tut, so wird’s ihm nicht helfen, daß er fromm gewesen ist; und wenn ein Gottloser fromm wird, so soll’s ihm nicht schaden, daß er gottlos gewesen ist. So kann auch der Gerechte nicht leben, wenn er sündigt. 
13Denn wo ich zu dem Gerechten spreche, er soll leben, und er verläßt sich auf seine Gerechtigkeit und tut Böses, so soll aller seiner Frömmigkeit nicht gedacht werden; sondern er soll sterben in seiner Bosheit, die er tut. 
14Und wenn ich zum Gottlosen spreche, er soll sterben, und er bekehrt sich von seiner Sünde und tut, was recht und gut ist, 
15also daß der Gottlose das Pfand wiedergibt und bezahlt, was er geraubt hat, und nach dem Wort des Lebens wandelt, daß er kein Böses tut: so soll er leben und nicht sterben, 
16und aller seiner Sünden, die er getan hat, soll nicht gedacht werden; denn er tut nun, was recht und gut ist; darum soll er leben. 
17Aber dein Volk spricht: Der Herr urteilt nicht recht, so doch sie unrecht haben. 
18Denn wo der Gerechte sich kehrt von seiner Gerechtigkeit und tut Böses, so stirbt er ja billig darum. 
19Und wo sich der Gottlose bekehrt von seinem gottlosen Wesen und tut, was recht und gut ist, so soll er ja billig leben. 
20Doch sprecht ihr: Der Herr urteilt nicht recht, so ich doch euch vom Hause Israel einen jeglichen nach seinem Wesen richte.
Der Prophet erhält die Botschaft vom Fall Jerusalems.
21Und es begab sich im zwölften Jahr unserer Gefangenschaft, am fünften Tage des zehnten Monats, kam zu mir ein Entronnener von Jerusalem und sprach: Die Stadt ist geschlagen. 
22Und die Hand des Herrn war über mir des Abends, ehe der Entronnene kam, und tat mir meinen Mund auf, bis er zu mir kam des Morgens; und tat mir meinen Mund auf, also daß ich nicht mehr schweigen mußte. 
Gegen den Anspruch der im Lande Zurückgebliebenen.
23Und des Herrn Wort geschah zu mir und sprach: 
24Du Menschenkind, die Einwohner dieser Wüsten im Lande Israel sprechen also: Abraham war ein einziger Mann und erbte dies Land; unser aber sind viele, desto billiger gehört das Land uns zu. 
25Darum sprich zu ihnen: So spricht der Herr Herr: Ihr habt Blutiges gegessen und eure Augen zu den Götzen aufgehoben und Blut vergossen; und ihr meint, ihr wollt das Land besitzen? 
26Ja, ihr fahret immer fort mit Morden und übet Greuel, und einer schändet dem andern sein Weib; und ihr meint, ihr wollt das Land besitzen? 
27So sprich zu ihnen: So spricht der Herr Herr: So wahr ich lebe, sollen alle, so in den Wüsten wohnen, durchs Schwert fallen; und die auf dem Felde sind, will ich den Tieren zu fressen geben; und die in den Festungen und Höhlen sind, sollen an der Pestilenz sterben. 
28Denn ich will das Land ganz verwüsten und seiner Hoffart und Macht ein Ende machen, daß das Gebirge Israel so wüst werde, daß niemand dadurchgehe. 
29Und sie sollen erfahren, daß ich der Herr bin, wenn ich das Land ganz verwüstet habe um aller ihrer Greuel willen, die sie üben.
Gegen die leichtfertigen Hörer des prophetischen Wortes.
30Und du, Menschenkind, dein Volk redet über dich an den Wänden und unter den Haustüren, und einer spricht zum andern: Kommt doch und laßt uns hören, was der Herr sage! 
31Und sie werden zu dir kommen in die Versammlung und vor dir sitzen als mein Volk und werden deine Worte hören, aber nicht darnach tun; sondern sie werden sie gern in ihrem Munde haben, und gleichwohl fortleben nach ihrem Geiz. 
32Und siehe, du mußt ihnen sein wie ein liebliches Liedlein, wie einer, der eine schöne Stimme hat und wohl spielen kann. Also werden sie deine Worte hören, und nicht darnach tun. 
33Wenn es aber kommt, was kommen soll, siehe, so werden sie erfahren, daß ein Prophet unter ihnen gewesen ist.
Luther 1912Public Domain
Kommentar
Einleitung:
Hesekiel 33 stellt eine eindrückliche Botschaft an das Volk Gottes dar. Der Prophet wird als Wächter über Israel eingesetzt, um sie vor der bevorstehenden Gefahr zu warnen. Doch die Verantwortung liegt nicht nur beim Wächter, sondern auch beim Volk, das auf die Warnungen reagieren muss. In dieser Lektion werden wir untersuchen, welche Bedeutung das Wächteramt für uns heute hat und wie Gottes Ruf zur Umkehr und Gerechtigkeit in unser tägliches Leben hineinwirken sollte. Hesekiel fordert uns auf, nicht nur Hörer, sondern auch Täter des Wortes zu sein.
Kommentar :
Hesekiel 33 thematisiert das Wächteramt des Propheten und betont die Verantwortung des Einzelnen, sowohl die Botschaft Gottes zu empfangen als auch darauf zu reagieren. Der Prophet wird hier als Wächter beschrieben, dessen Pflicht es ist, das Volk vor kommenden Gefahren zu warnen. Die Schuld des Volkes liegt nicht nur in ihrer Sünde, sondern auch in ihrer Reaktion auf die Warnung des Propheten. Wer die Warnung ignoriert, trägt die Verantwortung für sein eigenes Schicksal, doch der Prophet wird ebenfalls zur Rechenschaft gezogen, wenn er versäumt, Gottes Botschaft zu verkünden.
Dieser Abschnitt ist auch ein Aufruf zur Buße und zur Gerechtigkeit. Gott betont, dass er kein Wohlgefallen am Tod des Gottlosen hat, sondern dass er möchte, dass sich der Sünder bekehrt und lebt. Es wird klar, dass das Leben des Menschen nicht durch vergangene Taten gerechtfertigt wird, sondern durch fortwährendes, gerechtes Handeln. Ebenso hat ein Mensch, der sich von seinen Sünden abwendet, die Möglichkeit, Vergebung und Leben zu finden.
Hesekiel 33 verdeutlicht die Gerechtigkeit Gottes: Er richtet jeden nach seinen Taten, nicht nach dem, was er früher getan hat. Der Abschnitt endet mit der Warnung, dass das Volk oft nur Hörer des Wortes ist, ohne es in die Tat umzusetzen.
Zusammenfassung:
Hesekiel 33 erinnert uns an die tiefe Verantwortung des Einzelnen, sowohl die Wahrheit zu verkünden als auch darauf zu reagieren. Der Prophet ist der Wächter, der das Volk vor drohender Gefahr warnen muss. Doch die Botschaft geht tiefer: Gott ruft zur Umkehr auf, denn Er hat kein Wohlgefallen am Tod des Sünders. Die Gerechtigkeit Gottes zeigt sich darin, dass jeder Mensch nach seinen Taten gerichtet wird. Dieser Abschnitt lehrt uns, dass es niemals zu spät ist, umzukehren und Gnade zu erfahren, und fordert uns auf, nicht nur Hörer, sondern auch Täter des Wortes zu sein.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu 26: In Kapernaum  |
Hier online lesen.

 

Kommentar 
Einleitung:
Kapitel 26 beschreibt das Wirken Jesu in Kapernaum, einer Stadt, die für seinen Dienst von großer Bedeutung war. Kapernaum, ein blühendes Zentrum des Handels und der Kultur, bot Jesus nicht nur eine strategische Basis, sondern auch Zugang zu Menschen aller Gesellschaftsschichten. In dieser Lektion wollen wir untersuchen, warum Jesus Kapernaum als „seine Stadt“ bezeichnete und wie seine Lehren dort das Leben vieler Menschen beeinflussten. Seine Botschaft wurde in Kapernaum klar und mit Vollmacht verkündet, und er zeigte, dass das Reich Gottes nicht nur durch Worte, sondern durch Kraft und Taten offenbart wird.
Kommentar:
In Kapitel 26 sehen wir, wie Kapernaum für Jesus ein zentraler Ort wurde, der eine strategische Rolle in seinem öffentlichen Dienst spielte. Kapernaum war nicht nur eine lebendige und geschäftige Stadt am See Genezareth, sondern auch ein Verkehrsknotenpunkt, der viele Reisende und Menschen aus verschiedenen Schichten und Ländern zusammenbrachte. Dies bot Jesus die Gelegenheit, seine Botschaft der Erlösung weit über die Grenzen Galiläas hinaus zu verbreiten.
Kapernaum wird als ein Ort beschrieben, an dem Menschen von Jesu Lehren fasziniert waren. Seine Art zu lehren, die Vollmacht, mit der er sprach, und die Lebendigkeit seiner Botschaften unterschieden sich deutlich von den kalten und formellen Lehren der damaligen Schriftgelehrten. Jesus brachte den Menschen das Wort Gottes auf eine Weise nahe, die sie in ihrem Innersten berührte und inspirierte. Die einfachen Beispiele aus der Natur, die Jesus verwendete, machten seine Lehren für jeden verständlich und gleichzeitig tiefgründig.
Kapitel 26 zeigt auch die Reaktion der Menschen auf Jesu Botschaft: Einige nahmen sie bereitwillig an, während andere trotz ihrer Faszination durch Unglauben verhärtet waren. Die Befreiung eines Besessenen in der Synagoge von Kapernaum verdeutlicht, wie Jesus sowohl geistliche als auch körperliche Heilung brachte, und demonstriert den ewigen Kampf zwischen den Kräften des Lichts und der Dunkelheit.
Zusammenfassung:
Kapitel 26 stellt Kapernaum als einen bedeutenden Ort im Wirken Jesu dar. Die Stadt diente nicht nur als geografischer Mittelpunkt seines Dienstes, sondern auch als spiritueller Knotenpunkt, an dem Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen seine Lehren hören konnten. Jesu Botschaft der Erlösung und seine Wundertaten zogen große Menschenmengen an, die von seiner Autorität und seiner Art, das Wort Gottes zu verkünden, beeindruckt waren. Doch obwohl viele von seiner Lehre bewegt waren, zeigte sich auch Widerstand gegen seine Botschaft. Letztlich steht Kapernaum als Symbol für die Offenbarung des Reiches Gottes in seiner ganzen Fülle und für den Einfluss, den Jesu Dienst auf die Welt hatte.

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