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20.April 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Hesekiel Kap.26
Das Gericht über Tyrus.
1Und es begab sich im elften Jahr, am ersten Tage des ersten Monats, geschah des Herrn Wort zu mir und sprach: 
2Du Menschenkind, darum daß Tyrus spricht über Jerusalem: »Ha! die Pforte der Völker ist zerbrochen; es ist zu mir gewandt; ich werde nun voll werden, weil sie wüst ist!«, 3darum spricht der Herr Herr also: Siehe, ich will an dich, Tyrus, und will viele Heiden über dich heraufbringen, gleich wie sich ein Meer erhebt mit seinen Wellen. 4Die sollen die Mauern zu Tyrus verderben und ihre Türme abbrechen; ja ich will auch ihren Staub von ihr wegfegen und will einen bloßen Fels aus ihr machen 5und einen Ort im Meer, darauf man die Fischgarne aufspannt; denn ich habe es geredet, spricht der Herr Herr, und sie soll den Heiden zum Raub werden. 6Und ihre Töchter, so auf dem Felde liegen, sollen durchs Schwert erwürgt werden und sollen erfahren, daß ich der Herr bin.
7Denn so spricht der Herr Herr: Siehe, ich will über Tyrus kommen lassen Nebukadnezar, den König zu Babel, von Mitternacht her, der ein König aller Könige ist, mit Rossen, Wagen, Reitern und mit großem Haufen Volks. 8Der soll deine Töchter, so auf dem Felde liegen, mit dem Schwert erwürgen; aber wider dich wird er Bollwerke aufschlagen und einen Wall aufschütten und Schilde wider dich rüsten. 9Er wird mit Sturmböcken deine Mauern zerstoßen und deine Türme mit seinen Werkzeugen umreißen. 10Der Staub von der Menge seiner Pferde wird dich bedecken; so werden auch deine Mauern erbeben vor dem Getümmel seiner Rosse, Räder und Reiter, wenn er zu deinen Toren einziehen wird, wie man pflegt in eine zerrissene Stadt einzuziehen. 11Er wird mit den Füßen seiner Rosse alle deine Gassen zertreten. Dein Volk wird er mit dem Schwert erwürgen und deine starken Säulen zu Boden reißen. 12Sie werden dein Gut rauben und deinen Handel plündern. Deine Mauern werden sie abbrechen und deine feinen Häuser umreißen und werden deine Steine, Holz und Staub ins Wasser werfen. 13Also will ich mit dem Getön deines Gesanges ein Ende machen, daß man den Klang deiner Harfen nicht mehr hören soll. 14Und ich will einen bloßen Fels aus dir machen und einen Ort, darauf man die Fischgarne aufspannt, daß du nicht mehr gebaut werdest; denn ich bin der Herr, der solches redet, spricht der Herr Herr.
15So spricht der Herr Herr wider Tyrus: Was gilt’s? die Inseln werden erbeben, wenn du so greulich zerfallen wirst und deine Verwundeten seufzen werden, so in dir sollen ermordet werden. 16Alle Fürsten am Meer werden herab von ihren Stühlen steigen und ihre Röcke von sich tun und ihre gestickten Kleider ausziehen und werden in Trauerkleidern gehen und auf der Erde sitzen und werden erschrecken und sich entsetzen über deinen plötzlichen Fall. 17Sie werden über dich wehklagen und von dir sagen: Ach, wie bist du so gar wüst geworden, du berühmte Stadt, die du am Meer lagst und so mächtig warst auf dem Meer samt deinen Einwohnern, daß sich das ganze Land vor dir fürchten mußte! 18Ach, wie entsetzen sich die Inseln über deinen Fall! ja die Inseln im Meer erschrecken über deinen Untergang. 
19Denn so spricht der Herr Herr: Ich will dich zu einer wüsten Stadt machen wie andere Städte, darin niemand wohnt, und eine große Flut über dich kommen lassen, daß dich große Wasser bedecken, 20und will dich hinunterstoßen zu denen, die in die Grube gefahren sind, zu dem Volk der Toten. Ich will dich unter die Erde hinabstoßen in die ewigen Wüsten zu denen, die in die Grube gefahren sind, auf daß niemand in dir wohne. Ich will dich, du Prächtige im Lande der Lebendigen, 21ja, zum Schrecken will ich dich machen, daß du nichts mehr seist; und wenn man nach dir fragt, daß man dich ewiglich nimmer finden könne, spricht der Herr Herr.
Luther 1912Public Domain
Kommentar
Einleitung
Hesekiel Kapitel 26 handelt vom Gericht Gottes über die antike Stadt Tyrus. Diese Prophezeiung, die dem Propheten Hesekiel offenbart wurde, beschreibt die Zerstörung der mächtigen Küstenstadt, die einst für ihre Handelsmacht und Seefahrt bekannt war. Tyrus hatte über den Fall Jerusalems gespottet, und als Reaktion darauf kündigt Gott ihr völliges Verderben an. Das Kapitel ist eine symbolträchtige Darstellung der göttlichen Vergeltung und spiegelt die Macht Gottes wider, auch über große Reiche und Städte zu richten.
Kommentar
Tyrus war eine blühende und mächtige Handelsstadt, die in engem Kontakt mit vielen Nationen stand, insbesondere durch ihren Zugang zum Meer. Ihre Reaktion auf den Untergang Jerusalems – eine Mischung aus Schadenfreude und Gier – führte zu diesem harschen Urteil. Gott beschreibt durch Hesekiel, dass Tyrus’ Mauern und Türme von fremden Nationen zerstört werden, allen voran durch den babylonischen König Nebukadnezar. Das Bild der Stadt, die zu einem „bloßen Fels“ wird, auf dem nur noch Fischernetze aufgespannt werden, symbolisiert die völlige Verwüstung und den Verlust ihrer einstigen Bedeutung. Besonders hervorzuheben ist, dass der Fall Tyrus’ nicht nur physische Zerstörung bedeutet, sondern auch das Ende ihres kulturellen und wirtschaftlichen Einflusses. Die Klagen der Fürsten und Inselbewohner verdeutlichen die weitreichende Auswirkung des Untergangs von Tyrus, da sie eine bedeutende Macht im Mittelmeerraum war. Gottes Handeln zeigt, dass kein menschliches Reich vor seinem Urteil sicher ist, besonders wenn es sich durch Arroganz und Übermut gegen seine Gebote stellt.
Zusammenfassung
Hesekiel Kapitel 26 prophezeit das Gericht Gottes über die Stadt Tyrus, die für ihre Macht und ihren Reichtum bekannt war. Aufgrund ihres Spottes über Jerusalems Untergang wird angekündigt, dass Tyrus durch Nebukadnezar und andere Völker zerstört wird. Ihre Mauern und Türme werden abgerissen, ihre Bewohner getötet und ihre Stadt zu einem Ödland reduziert. Der Fall Tyrus’ wird weitreichende Bestürzung und Erschrecken in den umliegenden Ländern und Inseln hervorrufen. Diese Prophezeiung betont die Unvermeidbarkeit göttlicher Gerechtigkeit und das Ende menschlicher Überheblichkeit.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White |
Das Leben Jesu 24: “Ist er nicht des Zimmermanns Sohn?”  |
Auf der Grundlage von Lukas 4,16-30.
Hier online lesen.

 

 

Kommentar 
Einleitung
In Kapitel 24, das auf Lukas 4,16-30 basiert, wird eine entscheidende Episode aus dem Leben Jesu beschrieben: Seine Rückkehr nach Nazareth, wo er aufgewachsen war, und sein Besuch in der Synagoge. Dort wird er gebeten, aus den Schriften zu lesen und wählt eine Passage aus Jesaja, die sich auf den Messias bezieht. Als er verkündet, dass diese Prophezeiung in ihm erfüllt wird, reagieren die Einwohner Nazareths mit Unglauben und Ablehnung, da sie ihn lediglich als „den Zimmermannssohn“ sehen. Dieser Vorfall verdeutlicht die Schwierigkeiten, die Jesus in seiner Heimatstadt erlebte, und reflektiert den Konflikt zwischen menschlichen Erwartungen und göttlicher Wahrheit.
Kommentar
In dieser Kapitel wird die Spannung zwischen Bekanntheit und Glaube deutlich. Die Menschen von Nazareth kannten Jesus seit seiner Kindheit und konnten nicht akzeptieren, dass der Mann, den sie als einfachen Zimmermann sahen, der verheißene Messias sein sollte. Ihre Vorurteile und der Stolz, die sie durch ihre familiäre Nähe zu Jesus hegten, hinderten sie daran, die geistliche Realität zu erkennen, dass er der Gesalbte Gottes war.
Jesus las einen Abschnitt aus dem Propheten Jesaja, der von Befreiung, Heilung und Verkündigung des Evangeliums spricht. Er identifizierte sich mit diesen Worten und machte deutlich, dass er diese göttliche Mission erfüllt. Doch anstatt ihn als Messias zu akzeptieren, zeigten die Menschen von Nazareth Skepsis und Missgunst. Sie wollten, dass Jesus Beweise seiner Macht in ihrer Stadt erbringt, wie er es anderswo getan hatte. Doch Jesus machte deutlich, dass ein Prophet in seiner eigenen Heimat oft verachtet wird.
Die Ablehnung der Nazarenen war nicht nur eine persönliche Zurückweisung Jesu, sondern auch eine Ablehnung der Erlösung, die er bot. Sie erwarteten einen politischen Befreier, der Israel von der römischen Herrschaft erlösen würde, und konnten sich nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass der Messias als demütiger Diener kommt, um geistliche Freiheit zu bringen. Ihre festgefahrenen Vorstellungen verhinderten, dass sie die Größe der Botschaft Jesu erkannten.
Zusammenfassung
Kapitel 24 thematisiert die Ablehnung Jesu in Nazareth, wo er aufgewachsen war. Trotz seiner beeindruckenden Lehre und seiner göttlichen Berufung konnten die Bewohner ihn nicht als Messias akzeptieren, da sie ihn nur als „den Zimmermannssohn“ kannten. Ihre Skepsis und Vorurteile verhinderten, dass sie die geistliche Bedeutung seines Dienstes erkannten. Jesus’ Worte in der Synagoge betonten, dass ein Prophet in seiner Heimat oft keine Anerkennung findet. Dieser Vorfall zeigt die schmerzliche Realität, dass Jesus auch in seiner eigenen Stadt abgelehnt wurde, weil die Menschen nicht bereit waren, ihre Erwartungen und Vorstellungen zu hinterfragen.

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White |
Das Leben Jesu 25: Die Berufung am See  |
Auf der Grundlage von Matthäus 4,18-22; Markus 1,16-20; Lukas 5,1-11.
Hier online lesen.

 

Kommentar 
Einleitung
Kapitel 25 beschreibt die Berufung der ersten Jünger Jesu am See Genezareth. Während die Fischer eine erfolglose Nacht hinter sich haben, begegnet ihnen Jesus am Ufer des Sees. Nach einer Predigt vom Boot aus fordert er sie auf, ihre Netze noch einmal auszuwerfen. Wider Erwarten gelingt ihnen ein überaus großer Fang. Diese Begebenheit ist der Wendepunkt für Simon Petrus, Jakobus, Johannes und andere Jünger, die daraufhin alles verlassen, um Jesus nachzufolgen und „Menschenfischer“ zu werden.
Kommentar
Die Berufung der Jünger am See Genezareth symbolisiert die Umwandlung von gewöhnlichen Menschen in göttliche Werkzeuge. Petrus, Jakobus und Johannes sind einfache Fischer, die nach einer erfolglosen Nacht auf Jesus treffen. Trotz der Enttäuschung und Zweifel gehorchen sie seinem Befehl und werfen erneut die Netze aus – und erleben ein Wunder. Petrus’ Reaktion zeigt seine Erkenntnis der göttlichen Macht Jesu und seine eigene Unwürdigkeit, was eine tiefere spirituelle Einsicht offenbart.
Jesus zeigt durch dieses Ereignis, dass das Vertrauen auf Gott entscheidend ist, um Erfolg zu haben – sei es beim Fischfang oder im geistlichen Leben. Die „Fischernetze“ sind ein Symbol für das Evangelium, das ausgebreitet wird, um Menschen in Gottes Reich zu sammeln. Die Demut der Jünger und ihr Gehorsam machen sie empfänglich für die göttliche Führung, die sie zu den ersten „Menschenfischern“ macht.
Zusammenfassung
In der Berufung der ersten Jünger am See Genezareth offenbart Jesus, dass er diejenigen auswählt, die bereit sind, sich auf Gott zu verlassen, unabhängig von ihrer gesellschaftlichen Stellung oder ihrem Beruf. Die Fischer, die Jesus nach diesem Wunder nachfolgen, lassen alles zurück, um seine Mission zu unterstützen. Diese Geschichte zeigt, dass Christus jeden befähigen kann, ein Werkzeug in seinem Dienst zu sein, wenn man sich ihm in Demut und Vertrauen hingibt.

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