10.November 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Apostelgeschichte Kap.14
In Ikonion
1Es geschah aber zu Ikonion, daß sie zusammenkamen und predigten in der Juden Schule, also daß eine große Menge der Juden und der Griechen gläubig ward. 2Die ungläubigen Juden aber erweckten und entrüsteten die Seelen der Heiden wider die Brüder. 3So hatten sie nun ihr Wesen daselbst eine lange Zeit und lehrten frei im Herrn, welcher bezeugte das Wort seiner Gnade und ließ Zeichen und Wunder geschehen durch ihre Hände. 4Die Menge aber der Stadt spaltete sich; etliche hielten’s mit den Juden und etliche mit den Aposteln. 5Da sich aber ein Sturm erhob der Heiden und der Juden und ihrer Obersten, sie zu schmähen und zu steinigen, 6wurden sie des inne und entflohen in die Städte des Landes Lykaonien, gen Lystra und Derbe, und in die Gegend umher 7und predigten daselbst das Evangelium.
In Lystra
8Und es war ein Mann zu Lystra, der mußte sitzen; denn er hatte schwache Füße und war lahm von Mutterleibe, der noch nie gewandelt hatte.
9Der hörte Paulus reden. Und als dieser ihn ansah und merkte, daß er glaubte, ihm möchte geholfen werden, 10sprach er mit lauter Stimme: Stehe aufrecht auf deine Füße! Und er sprang auf und wandelte. 11Da aber das Volk sah, was Paulus getan hatte, hoben sie ihre Stimme auf und sprachen auf lykaonisch: Die Götter sind den Menschen gleich geworden und zu uns herniedergekommen. 12Und nannten Barnabas Jupiter und Paulus Merkurius, dieweil er das Wort führte. 13Der Priester aber Jupiters aus dem Tempel vor ihrer Stadt brachte Ochsen und Kränze vor das Tor und wollte opfern samt dem Volk.
14Da das die Apostel Barnabas und Paulus hörten, zerrissen sie ihre Kleider und sprangen unter das Volk, schrieen 15und sprachen: Ihr Männer, was macht ihr da? Wir sind auch sterbliche Menschen gleichwie ihr und predigen euch das Evangelium, daß ihr euch bekehren sollt von diesen falschen zu dem lebendigen Gott, welcher gemacht hat Himmel und Erde und das Meer und alles, was darinnen ist; 16der in vergangenen Zeiten hat lassen alle Heiden wandeln ihre eigenen Wege; 17und doch hat er sich selbst nicht unbezeugt gelassen, hat uns viel Gutes getan und vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben, unsre Herzen erfüllt mit Speise und Freude. 18Und da sie das sagten, stillten sie kaum das Volk, daß sie ihnen nicht opferten.
19Es kamen aber dahin Juden von Antiochien und Ikonion und überredeten das Volk und steinigten Paulus und schleiften ihn zur Stadt hinaus, meinten, er wäre gestorben.
20Da ihn aber die Jünger umringten, stand er auf und ging in die Stadt. Und den andern Tag ging er aus mit Barnabas gen Derbe;
Die Rückkehr nach Antiochia in Syrien
21und sie predigten der Stadt das Evangelium und unterwiesen ihrer viele und zogen wieder gen Lystra und Ikonion und Antiochien, 22stärkten die Seelen der Jünger und ermahnten sie, daß sie im Glauben blieben, und daß wir durch viel Trübsale müssen in das Reich Gottes gehen. 23Und sie ordneten ihnen hin und her Älteste in den Gemeinden, beteten und fasteten und befahlen sie dem Herrn, an den sie gläubig geworden waren. 24Und zogen durch Pisidien und kamen nach Pamphylien 25und redeten das Wort zu Perge und zogen hinab gen Attalien.
26Und von da schifften sie gen Antiochien, woher sie verordnet waren durch die Gnade Gottes zu dem Werk, das sie hatten ausgerichtet. 27Da sie aber hinkamen, versammelten sie die Gemeinde und verkündigten, wieviel Gott mit ihnen getan hatte und wie er den Heiden hätte die Tür des Glaubens aufgetan. 28Sie hatten aber ihr Wesen allda eine nicht kleine Zeit bei den Jüngern.
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Einleitung
In Apostelgeschichte Kapitel 14 erleben wir das Wirken der Apostel Paulus und Barnabas auf ihrer Missionsreise, insbesondere in den Städten Ikonion und Lystra. Durch ihren mutigen Glauben und ihre Hingabe werden Zeichen und Wunder gewirkt, was viele Menschen, sowohl Juden als auch Heiden, zur Annahme des Evangeliums bewegt. Doch mit ihrem Erfolg gehen auch Verfolgung und Missverständnisse einher, sodass die Apostel mit Widerstand und Missbrauch konfrontiert werden. Diese Passage beschreibt die Herausforderungen und Siege, die Paulus und Barnabas in ihrem Bestreben, das Wort Gottes zu verkünden, erfahren.
Kommentar
Dieses Kapitel zeigt, wie das Evangelium nicht nur Menschen unterschiedlicher kultureller Hintergründe vereint, sondern auch Spaltungen und Widerstand hervorrufen kann. In Ikonion treffen Paulus und Barnabas auf offene Herzen, aber auch auf heftige Ablehnung und Feindseligkeit. In Lystra, nach dem Wunder der Heilung eines gelähmten Mannes, werden die Apostel von der Menge fälschlicherweise als Götter angesehen. Diese Erfahrung betont die Herausforderung, wahre göttliche Macht und Autorität von menschlichen Missverständnissen zu trennen. Die Standhaftigkeit und der unerschütterliche Glaube von Paulus und Barnabas, auch nach körperlichem Missbrauch und Steinigung, zeigen die Hingabe und den Mut, die notwendig sind, um dem Ruf Christi treu zu folgen. Sie kehren gestärkt zu den Gemeinden zurück, um die Gläubigen zu ermutigen, „im Glauben zu bleiben“ und die unvermeidlichen Schwierigkeiten als Teil des Weges ins Reich Gottes anzunehmen.
Zusammenfassung
Apostelgeschichte Kapitel 14 beschreibt die Reisen von Paulus und Barnabas durch Ikonion, Lystra und zurück nach Antiochia in Syrien. Sie erleben nicht nur wunderbare Bekehrungen und Heilungen, sondern auch heftigen Widerstand und Missverständnisse. Nach der Verfolgung in Ikonion und einem Missverständnis in Lystra, bei dem sie als Götter verehrt werden, setzen die Apostel ihre Arbeit fort und stärken die Jünger im Glauben, trotz der Herausforderungen. Die Passage endet mit der Rückkehr nach Antiochia, wo sie der Gemeinde berichten, wie Gott durch sie die Tür des Glaubens für die Heiden geöffnet hat.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 75: Jesus vor Hannas und Kaiphas
Auf der Grundlage von Matthäus 26,57-75; Matthäus 27,1; Markus 14,53-72; 15,1 ; Lukas 22,54-71; Johannes 18,13-27.
Hier online lesen.
Kommentar
Einleitung:
Kapitel 75 beschreibt die Ereignisse, als Jesus in den Häusern von Hannas und Kaiphas vor Gericht steht. Hier wird er von den jüdischen Führern verspottet, verhöhnt und vor ein illegitimes Verfahren gestellt, das den Tod zur Folge haben soll. Der Bericht beleuchtet die tiefen Gegensätze zwischen Jesu majestätischer Haltung und der Grausamkeit seiner Gegner. Die Einsicht, wie Jesus Verachtung und Leid ohne Zorn erträgt, zeigt seinen unerschütterlichen Gehorsam gegenüber dem Willen des Vaters und sein grenzenloses Mitgefühl für die Menschheit.
Kommentar:
In dieser Prüfungsszene wird die innere Kraft Jesu besonders deutlich. Er steht in unerschütterlicher Ruhe vor seinen Anklägern, während er beschimpft und körperlich misshandelt wird. Die Priester, die in ihrer Bosheit verfangen sind, versuchen alles, um Jesus der Gotteslästerung zu überführen und sein Wirken als aufrührerisch darzustellen. Doch Jesu Haltung, seine weise Zurückhaltung und seine Worte legen die Verderbtheit seiner Feinde bloß und führen sie letztlich selbst zur Anklage. Petrus’ Verleugnung Jesu verdeutlicht die menschliche Schwäche, die alle Gläubigen betrifft, und das Versagen, das ohne geistliche Wachsamkeit eintreten kann. Dieses Kapitel fordert dazu auf, die Bedeutung von Glaubensstärke, Gehorsam und Opferbereitschaft zu erkennen, besonders in Momenten größter Prüfung.
Zusammenfassung:
Kapitel 75 beschreibt, wie Jesus in der Nacht nach seiner Verhaftung von Hannas und Kaiphas vor Gericht gestellt wird. Während Jesus unbegründete Anklagen und Misshandlungen über sich ergehen lässt, zeigt er unerschütterliche Gelassenheit und Sanftmut. Die jüdischen Führer bemühen sich, eine Anklage gegen ihn zu konstruieren, die sowohl für die Römer als auch für das jüdische Volk akzeptabel ist, und behandeln ihn als Verbrecher, obwohl keine Schuld an ihm gefunden wird. Am Ende wird Jesus zum Tode verurteilt, während die Verachtung und Verleumdung weitergehen. Petrus, der zuvor mutig gesprochen hatte, verleugnet Jesus aus Angst. Die Ereignisse veranschaulichen Jesu bedingungslose Hingabe an seinen göttlichen Auftrag und das endgültige Scheitern der Menschen, die ihn verurteilen.
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