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11.2 Das letzte Abendmahl
Der neue Bund: Jesu Opfer und die Verheißung der Erlösung
Lies Markus 14,22–31 und 2. Mose 24,8. Welche große Bedeutung für den christlichen Glauben findet sich in diesem Bericht?
Die Passage aus Markus 14,22–31 und 2. Mose 24,8 offenbart zentrale Aspekte des christlichen Glaubens und hat tiefgreifende Bedeutung für das Verständnis des Abendmahls.
Das letzte Abendmahl findet am ersten Tag der ungesäuerten Brote statt, der Zeit, in der das Passahlamm geopfert wird. Dies ist mehr als nur ein traditionelles Festmahl; es markiert die Einführung eines neuen Gedenkgottesdienstes durch Jesus. An diesem Abend vollzieht sich ein Übergang vom jüdischen Passah zur Einsetzung des neuen Bundes. Der neue Bund wird nicht durch das Blut eines Passahlamms besiegelt, sondern durch das Blut Jesu selbst. Dies steht im direkten Zusammenhang mit der Besiegelung des alten Bundes in 2. Mose 24,8, wo Mose das Volk mit dem Blut der Opfer besprengt und erklärt: „Das ist das Blut des Bundes, den der HERR mit euch geschlossen hat.“
Jesus verwendet diesen Abend, um eine tiefgreifende Bedeutung zu vermitteln: Er selbst ist das „Lamm Gottes“ (vgl. Joh 1,29), dessen Blut den neuen Bund besiegelt. Das Brot, das er bricht, symbolisiert seinen Leib, und der Kelch steht für sein Blut, das für viele vergossen wird (Mk 14,24). Dies markiert eine grundlegende Veränderung in der Beziehung zwischen Gott und den Menschen. Der neue Bund ist eine Erfüllung der Verheißungen des Alten Testaments und wird durch das Opfer Jesu begründet.
Inmitten dieses feierlichen Moments kündigt Jesus an, dass alle seine Jünger ihn verlassen werden. Er zitiert Sacharja 13,7, in dem von der Zerschlagung des Hirten und der Zerstreuung der Schafe die Rede ist. Diese düstere Vorhersage spiegelt die menschliche Schwäche und das Versagen wider, das Jesus erleben wird. Trotz dieser dunklen Prognose fügt Jesus eine Botschaft der Hoffnung hinzu: die Vorhersage seiner Auferstehung und die Zusage, dass er seinen Jüngern in Galiläa begegnen wird. Dies unterstreicht die Bedeutung der Auferstehung als Zeichen des neuen Lebens und der Hoffnung.
Die Vorhersage, dass Petrus ihn dreimal verleugnen wird, bevor der Hahn zweimal kräht, stellt einen weiteren zentralen Punkt dar. Diese Ankündigung verdeutlicht die menschliche Unzulänglichkeit und die Herausforderung des Glaubens in Zeiten der Prüfung. Sie wird in der Passionserzählung und der Verleugnung durch Petrus eine Schlüsselrolle spielen und zeigt die Tiefe der Vorsehung und der menschlichen Schwäche.
Insgesamt zeigt das letzte Abendmahl eine grundlegende Umgestaltung der Beziehung zwischen Gott und den Menschen durch das Opfer Jesu. Es stellt das Zentrum des christlichen Glaubens dar, indem es das alte Opfer ablöst und den neuen Bund durch das Blut Christi etabliert. Gleichzeitig ist es ein Moment der Ehrfurcht und Hoffnung, der uns an die tiefgreifende Bedeutung von Jesu Tod und Auferstehung erinnert.
Hast du Gott jemals versprochen, etwas zu tun oder nicht zu tun, und es dann doch nicht getan beziehungsweise getan? Was kannst du daraus lernen?
Ja, diese Erfahrung ist sicherlich eine, die viele Menschen im Glauben gemacht haben, wenn sie Gott etwas versprechen und es dann doch nicht einhalten können. In Momenten der Hingabe oder Reue verspürt man oft den starken Wunsch, sich zu verändern oder sich Gott zu verpflichten, doch im Laufe der Zeit fällt es schwer, diesen Vorsätzen treu zu bleiben.
Aus solchen Situationen können wir wertvolle Lektionen ziehen:
  1. Menschliche Schwäche: Diese Erfahrungen zeigen uns, wie begrenzt unsere menschliche Kraft ist. Selbst die besten Absichten können durch Versuchungen, Müdigkeit oder Nachlässigkeit scheitern. Es erinnert uns daran, dass wir in allem auf Gottes Gnade und Stärke angewiesen sind, um das Richtige zu tun.
  2. Demut: Das Scheitern, Versprechen zu halten, lehrt uns Demut. Es zeigt uns, dass wir fehlerhafte Menschen sind, die Vergebung und Geduld brauchen – sowohl von Gott als auch von uns selbst.
  3. Gnade und Vergebung: Solche Momente betonen die Bedeutung von Gottes Gnade. Auch wenn wir scheitern, vergibt Gott uns, wenn wir aufrichtig bereuen. Das hilft uns, nicht aufzugeben, sondern es immer wieder neu zu versuchen, im Vertrauen auf Gottes Unterstützung.
  4. Abhängigkeit von Gott: Wenn wir versagen, lernen wir, dass wir uns nicht allein auf unsere eigene Kraft verlassen können. Wir müssen Gott um Führung und Unterstützung bitten, um in unserem geistlichen Leben zu wachsen.
  5. Geduld mit uns selbst: Die Wiederholung von Fehlern kann frustrierend sein, aber es ist auch eine Gelegenheit, Geduld mit uns selbst zu üben und die ständige Notwendigkeit des Wachstums und der Reifung zu erkennen.
Durch diese Erfahrungen lernen wir, dass unser Glaube und unsere Beziehung zu Gott ein Weg sind, kein einmaliger Erfolg. Es geht darum, immer wieder zurückzukommen, weiter zu lernen und uns in Gottes Händen formen zu lassen.
Die Verbindung zwischen dem letzten Abendmahl und unserem Alltagsleben und Glauben liegt in der tiefen Symbolik des Opfers Jesu und der Einführung des neuen Bundes, die uns zur Selbstreflexion und zu einer neuen Ausrichtung in unserem Glauben auffordert.
  1. Der neue Bund und unsere tägliche Beziehung zu Gott: Das letzte Abendmahl markiert den Beginn eines neuen Bundes, bei dem das Opfer Jesu im Zentrum steht. Im Alltag erinnert uns dies daran, dass unsere Beziehung zu Gott nicht auf unseren eigenen Leistungen basiert, sondern auf seiner Gnade und dem Opfer Christi. Es ruft uns auf, unser Leben in Dankbarkeit und Hingabe zu führen, wissend, dass unsere Erlösung durch Jesus gesichert ist.
  2. Die menschliche Schwäche und das Versagen der Jünger: In Markus 14,22–31 sehen wir, wie Jesus voraussagt, dass seine Jünger ihn verlassen werden. Dies spiegelt unsere eigene menschliche Schwäche wider, wenn wir trotz unserer besten Absichten oft versagen, Gott zu gehorchen oder unsere Versprechen zu halten. Im Alltag kann uns diese Erkenntnis helfen, geduldig mit uns selbst zu sein und auf Gottes Gnade zu vertrauen, anstatt uns wegen unserer Fehler zu verurteilen.
  3. Hoffnung durch Jesu Auferstehung: Trotz der düsteren Vorhersage, dass seine Jünger ihn verlassen werden, gibt Jesus ihnen die Hoffnung auf seine Auferstehung. Für uns im täglichen Leben bedeutet dies, dass selbst in Momenten des Scheiterns, der Verzweiflung oder des Leidens die Hoffnung auf Erneuerung und Vergebung durch Jesus immer präsent ist. Die Auferstehung erinnert uns daran, dass Gott uns immer wieder die Möglichkeit gibt, neu zu beginnen.
  4. Die Bedeutung des Abendmahls im Glaubensleben: Das Abendmahl ist nicht nur eine Erinnerung an Jesu Opfer, sondern auch eine ständige Einladung, unsere Verbindung zu ihm zu erneuern. Wenn wir das Brot und den Kelch nehmen, bestätigen wir unser Vertrauen auf den neuen Bund und unsere Abhängigkeit von Gottes Gnade. Diese regelmäßige Praxis kann uns im Alltag helfen, uns auf das Wesentliche im Glauben zu konzentrieren: Liebe, Hingabe und Gemeinschaft mit Gott.
  5. Vergebung und Wiederherstellung: Die Vorhersage von Petrus’ Verleugnung zeigt, dass selbst diejenigen, die Jesus am nächsten stehen, scheitern können. Doch nach seinem Versagen erfährt Petrus Vergebung und wird später ein bedeutender Führer der frühen Kirche. Dies lehrt uns, dass auch wir nach Versagen wiederhergestellt werden können und dass Gott große Dinge durch uns tun kann, wenn wir zu ihm zurückkehren.
Insgesamt verbindet das letzte Abendmahl unsere tägliche geistliche Reise mit der beständigen Erinnerung an Gottes Gnade, Vergebung und die Hoffnung, die wir durch Jesus Christus haben. Unser Glaubensleben, so wie das der Jünger, ist eine Reise voller Höhen und Tiefen, aber es wird immer von der Verheißung der Erlösung und der Liebe Gottes getragen.

Jeder Tag ist eine neue Chance, Gottes Gnade zu erfahren und in seiner Liebe zu wachsen.

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