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6.August 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Matthäus Kap.7
Vom Richtgeist.
1Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet. 
2Denn mit welcherlei Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welcherlei Maß ihr messet, wird euch gemessen werden. 
3Was siehest du aber den Splitter in deines Bruders Auge, und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge? 
4Oder wie darfst du sagen zu deinem Bruder: Halt, ich will dir den Splitter aus deinem Auge ziehen, – und siehe, ein Balken ist in deinem Auge? 
5Du Heuchler, zieh am ersten den Balken aus deinem Auge; darnach siehe zu, wie du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehest! 
6Ihr sollt das Heiligtum nicht den Hunden geben, und eure Perlen sollt ihr nicht vor die Säue werfen, auf daß sie dieselben nicht zertreten mit ihren Füßen und sich wenden und euch zerreißen. 
Von der Gebetserhörung.
7Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. 
8Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan. 
9Welcher ist unter euch Menschen, so ihn sein Sohn bittet ums Brot, der ihm einen Stein biete? 
10oder, so er ihn bittet um einen Fisch, der ihm eine Schlange biete? 
11So denn ihr, die ihr doch arg seid, könnt dennoch euren Kindern gute Gaben geben, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel Gutes geben denen, die ihn bitten! 
Vom Tun des göttlichen Willens.
12Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch. Das ist das Gesetz und die Propheten. 
13Gehet ein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdammnis abführet; und ihrer sind viele, die darauf wandeln. 
14Und die Pforte ist eng, und der Weg ist schmal, der zum Leben führet; und wenige sind ihrer, die ihn finden.
15Sehet euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe. 
16An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man auch Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln? 
17Also ein jeglicher guter Baum bringt gute Früchte; aber ein fauler Baum bringt arge Früchte. 
18Ein guter Baum kann nicht arge Früchte bringen, und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen. 
19Ein jeglicher Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. 
20Darum an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. 
21Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr! in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel. 
22Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr! haben wir nicht in deinem Namen geweissagt, haben wir nicht in deinem Namen Teufel ausgetrieben, haben wir nicht in deinem Namen viele Taten getan? 
23Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie erkannt; weichet alle von mir, ihr Übeltäter!
Vom Hausbau.
24Darum, wer diese meine Rede hört und tut sie, den vergleiche ich einem klugen Mann, der sein Haus auf einen Felsen baute. 
25Da nun ein Platzregen fiel und ein Gewässer kam und wehten die Winde und stießen an das Haus, fiel es doch nicht; denn es war auf einen Felsen gegründet 
26Und wer diese meine Rede hört und tut sie nicht, der ist einem törichten Manne gleich, der sein Haus auf den Sand baute. 
27Da nun ein Platzregen fiel und kam ein Gewässer und wehten die Winde und stießen an das Haus, da fiel es und tat einen großen Fall.
28Und es begab sich, da Jesus diese Rede vollendet hatte, entsetzte sich das Volk über seine Lehre; 
29denn er predigte gewaltig und nicht wie die Schriftgelehrten.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung
Matthäus Kapitel 7 bildet den Abschluss der berühmten Bergpredigt, in der Jesus grundlegende Prinzipien des christlichen Lebens und Verhaltens lehrt. Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Themen Urteilen, Gebet, Gehorsam gegenüber dem Willen Gottes und die Unterscheidung zwischen wahrer und falscher Frömmigkeit. Jesus betont die Wichtigkeit, andere nicht vorschnell zu verurteilen, sich auf das Gebet zu verlassen und den Willen Gottes in die Tat umzusetzen. Er fordert seine Zuhörer auf, ein Leben auf einer festen Grundlage des Glaubens zu führen, das in Gehorsam und praktischer Anwendung seiner Lehren verwurzelt ist.
Kommentar
In den ersten Versen (1-5) warnt Jesus davor, andere zu richten. Er verdeutlicht, dass wir oft dazu neigen, die Fehler anderer zu bemerken, während wir unsere eigenen viel schwerwiegenderen Mängel übersehen. Diese Lehre fordert uns auf, Demut zu üben und uns selbst zu prüfen, bevor wir über andere urteilen. Die metaphorische Sprache, in der Jesus den „Splitter“ und den „Balken“ verwendet, zeigt die Diskrepanz zwischen unseren oft kleinlichen Urteilen über andere und unseren eigenen großen Verfehlungen.
In den folgenden Versen (7-11) spricht Jesus über die Kraft des Gebets und die Güte Gottes. Er ermutigt uns, im Gebet beständig zu sein, denn Gott ist bereit, uns gute Gaben zu geben, so wie ein liebender Vater seinen Kindern das Beste gibt. Dies zeigt die enge Beziehung zwischen Gott und den Gläubigen und unterstreicht, dass Vertrauen in Gottes Güte eine zentrale Rolle im Leben eines Christen spielt.
Die Verse 12-14 beinhalten die „goldene Regel“ und die Aufforderung, den schmalen Weg zu wählen. Die „goldene Regel“ fasst das Gesetz und die Propheten zusammen und stellt eine ethische Leitlinie dar, die die Grundlage für zwischenmenschliche Beziehungen bilden sollte. Der schmale Weg symbolisiert den Weg der Nachfolge Jesu, der nicht leicht ist und von nur wenigen gefunden wird, aber zum ewigen Leben führt.
In den Versen 15-20 warnt Jesus vor falschen Propheten und betont, dass sie an ihren Früchten, also ihren Taten, erkannt werden. Diese Warnung ruft zur Wachsamkeit auf und fordert die Gläubigen auf, nicht auf äußerliche Erscheinungen hereinzufallen, sondern das innere Wesen und die tatsächlichen Handlungen zu prüfen.
Das Kapitel endet mit dem Gleichnis vom klugen und törichten Hausbauer (Verse 24-27). Hier betont Jesus die Notwendigkeit, nicht nur seine Worte zu hören, sondern sie auch in die Tat umzusetzen. Der kluge Mensch, der sein Haus auf den Felsen baut, symbolisiert denjenigen, der sein Leben auf den festen Grund der Lehren Jesu stellt. Wenn Stürme kommen, wird dieses Haus bestehen. Der törichte Mensch hingegen baut sein Haus auf Sand, was bedeutet, dass diejenigen, die Jesu Worte hören, aber nicht befolgen, letztlich scheitern werden.
Zusammenfassung
Matthäus Kapitel 7 lehrt uns, mit Demut und Weisheit zu leben. Jesus ruft dazu auf, andere nicht zu verurteilen, sondern zuerst bei uns selbst anzufangen. Er betont die Kraft des Gebets und das Vertrauen in die Güte Gottes. Durch die „goldene Regel“ und die Wahl des schmalen Weges weist Jesus den Weg zu einem ethischen und gerechten Leben. Er warnt vor falschen Propheten und fordert, dass wir unser Leben auf seine Lehren gründen. Das Kapitel schließt mit dem Aufruf, Jesu Worte nicht nur zu hören, sondern sie in die Tat umzusetzen, um ein festes und standhaftes Leben im Glauben zu führen.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kapitel 52: Der gute Hirte
Auf der Grundlage von Johannes 10,1-30.
Hier online lesen.

 

Kommentar
In Johannes 10,1-30 offenbart sich Jesus Christus als der „gute Hirte“, ein Bild, das tief in der Kultur und den Herzen der Menschen seiner Zeit verwurzelt war. Dieses vertraute Bild eines Hirten, der liebevoll und schützend über seine Herde wacht, dient als kraftvolles Gleichnis für die enge, persönliche Beziehung, die Jesus zu seinen Gläubigen pflegt. Er ist nicht nur ein Hirte, sondern der Hirte, der bereit ist, sein Leben für seine Schafe hinzugeben – ein Ausdruck der höchsten Form von Liebe und Hingabe.
Die Verheißung, dass der gute Hirte seine Schafe mit Namen kennt, zeigt die tiefe persönliche Bindung, die Jesus zu jedem einzelnen Gläubigen hat. Er kennt unsere Sorgen, unsere Ängste und unsere Kämpfe. In einer Welt voller Unsicherheiten bietet der gute Hirte Sicherheit, Führung und Trost. Jesus stellt sich in scharfem Kontrast zu den falschen Hirten seiner Zeit dar, die das Volk in die Irre führten und ihre Verantwortung gegenüber der Herde vernachlässigten.
Durch das Bild des Hirten, der vorangeht und seine Schafe zu sicheren Weiden führt, verdeutlicht Jesus, dass der Weg zu Gott nicht durch menschliche Weisheit oder religiöse Systeme erreicht werden kann, sondern nur durch ihn selbst. Er ist die Tür zum Leben, und nur durch ihn finden wir wahre Erfüllung und Frieden. Dieses Bild des Hirten, der für seine Schafe kämpft und sie behütet, vermittelt den tiefen Trost und die Sicherheit, die in der Nachfolge Jesu zu finden sind.
Der gute Hirte gibt nicht nur sein Leben für die Schafe, sondern nimmt es auch wieder, um ihnen das ewige Leben zu schenken. Diese Bereitschaft, sich selbst zu opfern, zeigt die tiefe Liebe Jesu, die keine Grenzen kennt. Es ist eine Liebe, die uns in unsere dunkelsten Momente folgt, uns aus der Verlorenheit rettet und uns in die Gemeinschaft mit Gott führt.
Der Aufruf Jesu, seiner Stimme zu folgen, ist eine Einladung zu einem Leben in Fülle – ein Leben, das durch seine Führung und Fürsorge geprägt ist. In ihm finden wir nicht nur Schutz und Versorgung, sondern auch die Gewissheit, dass er uns niemals verlässt. Dieser Hirte, der uns durch das Leben führt, wird uns schließlich in die ewige Heimat bringen, wo wir in seiner Gegenwart völlige Sicherheit und Freude finden werden.

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kapitel 53: Die letzte Reise von Galiläa
Auf der Grundlage von Lukas 9,51-56; Lukas 10,1-24.
Hier online lesen.

 

Kommentar
In Kapitel 53 von “Das Leben Jesu” wird die letzte Reise Jesu von Galiläa nach Jerusalem beschrieben, eine Reise, die sowohl von inneren als auch äußeren Herausforderungen geprägt ist. Mit dem Wissen um sein bevorstehendes Leiden und Tod änderte Jesus sein Auftreten und wandte sich bewusst dem Kreuz zu. Während er zuvor die Aufmerksamkeit der Massen mied, tritt er nun öffentlich auf, um die Menschen auf den bevorstehenden Höhepunkt seines irdischen Wirkens vorzubereiten.
Auf diesem letzten Weg durch Galiläa lehrte Jesus intensiv und sprach in vielen Gleichnissen, um seine Botschaft weiterzugeben und seine Jünger auf die kommende Zeit vorzubereiten. Trotz der wachsenden Feindseligkeit der religiösen Führer blieb Jesus unerschütterlich in seiner Mission und wandte sich entschieden Jerusalem zu, wissend, dass sein Opfer notwendig war, um die Menschheit zu retten.
Die Reaktion der Menschen auf Jesu letzte Reise war gemischt. Während einige seine Lehren bereitwillig annahmen, begegneten ihm andere mit Ablehnung und Feindseligkeit. Die Samariter, die seine Botschaft nicht annahmen, sowie die Städte, die seine Werke und Lehren ignorierten, wurden zu einem warnenden Beispiel für die Gefahr, das göttliche Angebot der Rettung zurückzuweisen.
Dieser Abschnitt unterstreicht die Bestimmtheit und den Gehorsam Jesu gegenüber dem Willen seines Vaters sowie seine tiefe Liebe und Fürsorge für die Menschheit. Er zeigt uns, dass der Weg des Gehorsams und der Hingabe nicht immer einfach ist, aber dass er letztlich zur Erfüllung des göttlichen Plans führt. Die Worte und Taten Jesu auf dieser letzten Reise erinnern uns daran, dass der wahre Schatz im Himmel liegt und dass wir, wenn wir unsere Herzen auf Gott ausrichten, Teil seines ewigen Reiches werden können.

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