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4.August 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Matthäus Kap.5
Die Seligpreisungen.
1Da er aber das Volk sah, ging er auf einen Berg und setzte sich; und seine Jünger traten zu ihm. 
2Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach: 
3Selig sind, die da geistlich arm sind; denn das Himmelreich ist ihr. 
4Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden. 
5Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen. 
6Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden. 
7Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. 
8Selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden Gott schauen. 
9Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen. 
10Selig sind, die um Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn das Himmelreich ist ihr. 
11Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und reden allerlei Übles wider euch, so sie daran lügen. 
12Seid fröhlich und getrost; es wird euch im Himmel wohl belohnt werden. Denn also haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen sind.
Salz und Licht.
13Ihr seid das Salz der Erde. Wo nun das Salz dumm wird, womit soll man’s salzen? Es ist hinfort zu nichts nütze, denn daß man es hinausschütte und lasse es die Leute zertreten. 
14Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. 
15Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. 
16Also lasset euer Licht leuchten vor den Leuten, daß sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.
Jesu Stellung zum Gesetz.
17Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen. 
18Denn ich sage euch wahrlich: Bis daß Himmel und Erde zergehe, wird nicht zergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüttel vom Gesetz, bis daß es alles geschehe. 
19Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute also, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich. 
20Denn ich sage euch: Es sei denn eure Gerechtigkeit besser als der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.
Vom Töten.
21Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist: »Du sollst nicht töten; wer aber tötet, der soll des Gerichts schuldig sein.« 
22Ich aber sage euch: Wer mit seinem Bruder zürnet, der ist des Gerichts schuldig; wer aber zu seinem Bruder sagt: Racha! der ist des Rats schuldig; wer aber sagt: Du Narr! der ist des höllischen Feuers schuldig. 
23Darum, wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst und wirst allda eingedenk, daß dein Bruder etwas wider dich habe, 
24so laß allda vor dem Altar deine Gabe und gehe zuvor hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und alsdann komm und opfre deine Gabe. 
25Sei willfährig deinem Widersacher bald, dieweil du noch bei ihm auf dem Wege bist, auf daß dich der Widersacher nicht dermaleinst überantworte dem Richter, und der Richter überantworte dich dem Diener, und werdest in den Kerker geworfen. 
26Ich sage dir wahrlich: Du wirst nicht von dannen herauskommen, bis du auch den letzten Heller bezahlest.
Vom Ehebrechen.
27Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist: »Du sollst nicht ehebrechen.« 
28Ich aber sage euch: Wer ein Weib ansieht, ihrer zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen. 
29Ärgert dich aber dein rechtes Auge, so reiß es aus und wirf’s von dir. Es ist dir besser, daß eins deiner Glieder verderbe, und nicht der ganze Leib in die Hölle geworfen werde. 
30Ärgert dich deine rechte Hand, so haue sie ab und wirf sie von dir. Es ist dir besser, daß eins deiner Glieder verderbe, und nicht der ganze Leib in die Hölle geworfen werde. 
31Es ist auch gesagt: »Wer sich von seinem Weibe scheidet, der soll ihr geben einen Scheidebrief.« 
32Ich aber sage euch: Wer sich von seinem Weibe scheidet (es sei denn um Ehebruch), der macht, daß sie die Ehe bricht; und wer eine Abgeschiedene freit, der bricht die Ehe.
Vom Schwören.
33Ihr habt weiter gehört, daß zu den Alten gesagt ist: »Du sollst keinen falschen Eid tun und sollst Gott deinen Eid halten.« 
34Ich aber sage euch, daß ihr überhaupt nicht schwören sollt, weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes Stuhl, 
35noch bei der Erde, denn sie ist seiner Füße Schemel, noch bei Jerusalem, denn sie ist des großen Königs Stadt. 
36Auch sollst du nicht bei deinem Haupt schwören; denn du vermagst nicht, ein einziges Haar weiß oder schwarz zu machen. 
37Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel.
Vom Vergelten.
38Ihr habt gehört, daß da gesagt ist: »Auge um Auge, Zahn um Zahn.« 
39Ich aber sage euch, daß ihr nicht widerstreben sollt dem Übel; sondern, so dir jemand einen Streich gibt auf deinen rechten Backen, dem biete den andern auch dar. 
40Und so jemand mit dir rechten will und deinen Rock nehmen, dem laß auch den Mantel. 
41Und so dich jemand nötigt eine Meile, so gehe mit ihm zwei. 
42Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht von dem, der dir abborgen will.
Von der Feindesliebe.
43Ihr habt gehört, daß gesagt ist: »Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.« 
44Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen; bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen, 
45auf daß ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel; denn er läßt seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte. 
46Denn so ihr liebet, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? 
47Und so ihr euch nur zu euren Brüdern freundlich tut, was tut ihr Sonderliches? Tun nicht die Zöllner auch also? 
48Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung:
Matthäus Kapitel 5, auch bekannt als die Bergpredigt, ist ein zentraler Abschnitt in den Lehren Jesu. Hier zeigt Jesus den Menschen den Weg zu einem Leben, das sich auf die Werte des Himmelreichs konzentriert. Mit den Seligpreisungen beginnt er eine tiefgründige Belehrung über die wahre Natur von Glück und Erfüllung, die nicht in materiellen Dingen, sondern in geistlichen Tugenden und im rechten Verhältnis zu Gott und den Mitmenschen zu finden ist. Die Bergpredigt fordert die Zuhörer auf, ihre Herzen zu prüfen und nach einer höheren Gerechtigkeit zu streben, die über die bloße Einhaltung des Gesetzes hinausgeht.
Kommentar:
In Matthäus Kapitel 5 legt Jesus den Grundstein für eine Lebensweise, die radikal anders ist als die weltlichen Normen. Die Seligpreisungen stellen eine Umkehrung der weltlichen Werte dar, indem sie den geistlich Armen, den Trauernden, den Sanftmütigen und den Verfolgten das Himmelreich und Trost versprechen. Jesus fordert seine Jünger auf, das “Salz der Erde” und das “Licht der Welt” zu sein, um durch ihr Leben ein Beispiel für Gottes Gnade und Wahrheit zu geben.
Jesus stellt das Gesetz nicht außer Kraft, sondern erfüllt es und erweitert es, indem er auf die tiefere Absicht hinter den Geboten hinweist. Zum Beispiel lehrt er, dass die Wurzeln von Mord im Zorn liegen und dass Ehebruch bereits im begehrenden Blick beginnt. Diese Lehren betonen, dass wahre Gerechtigkeit im Herzen beginnt, nicht nur in äußeren Handlungen.
Ein zentraler Punkt dieser Lehre ist die Feindesliebe, die in scharfem Kontrast zu den üblichen menschlichen Reaktionen steht. Jesus ruft dazu auf, nicht nur die Nächsten, sondern auch die Feinde zu lieben, Gutes zu tun, anstatt Böses zu vergelten, und für diejenigen zu beten, die uns verfolgen. Diese Haltung zeigt die Vollkommenheit, zu der Jesus seine Nachfolger aufruft – eine Vollkommenheit, die dem Charakter Gottes entspricht.
Zusammenfassung:
Matthäus Kapitel 5 offenbart die ethischen und moralischen Grundsätze des Himmelreichs, die Jesus seinen Nachfolgern lehrt. Die Seligpreisungen preisen geistliche Tugenden und versprechen ewigen Lohn für diejenigen, die Gottes Weg folgen. Jesus fordert die Gläubigen auf, als Licht und Salz in der Welt zu wirken und eine Gerechtigkeit zu leben, die tiefer geht als die bloße Einhaltung von Gesetzen. Durch die Lehren über Zorn, Ehebruch, Vergeltung und Feindesliebe fordert er uns auf, unsere Herzen zu prüfen und unser Leben an Gottes vollkommenen Maßstäben auszurichten. Diese Lehren sind eine Einladung, in einer Weise zu leben, die den Charakter Gottes widerspiegelt und uns auf das ewige Leben vorbereitet.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kapitel 52: Der gute Hirte
Auf der Grundlage von Johannes 10,1-30.
Hier online lesen.

 

Kommentar
In Johannes 10,1-30 offenbart sich Jesus Christus als der „gute Hirte“, ein Bild, das tief in der Kultur und den Herzen der Menschen seiner Zeit verwurzelt war. Dieses vertraute Bild eines Hirten, der liebevoll und schützend über seine Herde wacht, dient als kraftvolles Gleichnis für die enge, persönliche Beziehung, die Jesus zu seinen Gläubigen pflegt. Er ist nicht nur ein Hirte, sondern der Hirte, der bereit ist, sein Leben für seine Schafe hinzugeben – ein Ausdruck der höchsten Form von Liebe und Hingabe.
Die Verheißung, dass der gute Hirte seine Schafe mit Namen kennt, zeigt die tiefe persönliche Bindung, die Jesus zu jedem einzelnen Gläubigen hat. Er kennt unsere Sorgen, unsere Ängste und unsere Kämpfe. In einer Welt voller Unsicherheiten bietet der gute Hirte Sicherheit, Führung und Trost. Jesus stellt sich in scharfem Kontrast zu den falschen Hirten seiner Zeit dar, die das Volk in die Irre führten und ihre Verantwortung gegenüber der Herde vernachlässigten.
Durch das Bild des Hirten, der vorangeht und seine Schafe zu sicheren Weiden führt, verdeutlicht Jesus, dass der Weg zu Gott nicht durch menschliche Weisheit oder religiöse Systeme erreicht werden kann, sondern nur durch ihn selbst. Er ist die Tür zum Leben, und nur durch ihn finden wir wahre Erfüllung und Frieden. Dieses Bild des Hirten, der für seine Schafe kämpft und sie behütet, vermittelt den tiefen Trost und die Sicherheit, die in der Nachfolge Jesu zu finden sind.
Der gute Hirte gibt nicht nur sein Leben für die Schafe, sondern nimmt es auch wieder, um ihnen das ewige Leben zu schenken. Diese Bereitschaft, sich selbst zu opfern, zeigt die tiefe Liebe Jesu, die keine Grenzen kennt. Es ist eine Liebe, die uns in unsere dunkelsten Momente folgt, uns aus der Verlorenheit rettet und uns in die Gemeinschaft mit Gott führt.
Der Aufruf Jesu, seiner Stimme zu folgen, ist eine Einladung zu einem Leben in Fülle – ein Leben, das durch seine Führung und Fürsorge geprägt ist. In ihm finden wir nicht nur Schutz und Versorgung, sondern auch die Gewissheit, dass er uns niemals verlässt. Dieser Hirte, der uns durch das Leben führt, wird uns schließlich in die ewige Heimat bringen, wo wir in seiner Gegenwart völlige Sicherheit und Freude finden werden.

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kapitel 53: Die letzte Reise von Galiläa
Auf der Grundlage von Lukas 9,51-56; Lukas 10,1-24.
Hier online lesen.

 

Kommentar
In Kapitel 53 von “Das Leben Jesu” wird die letzte Reise Jesu von Galiläa nach Jerusalem beschrieben, eine Reise, die sowohl von inneren als auch äußeren Herausforderungen geprägt ist. Mit dem Wissen um sein bevorstehendes Leiden und Tod änderte Jesus sein Auftreten und wandte sich bewusst dem Kreuz zu. Während er zuvor die Aufmerksamkeit der Massen mied, tritt er nun öffentlich auf, um die Menschen auf den bevorstehenden Höhepunkt seines irdischen Wirkens vorzubereiten.
Auf diesem letzten Weg durch Galiläa lehrte Jesus intensiv und sprach in vielen Gleichnissen, um seine Botschaft weiterzugeben und seine Jünger auf die kommende Zeit vorzubereiten. Trotz der wachsenden Feindseligkeit der religiösen Führer blieb Jesus unerschütterlich in seiner Mission und wandte sich entschieden Jerusalem zu, wissend, dass sein Opfer notwendig war, um die Menschheit zu retten.
Die Reaktion der Menschen auf Jesu letzte Reise war gemischt. Während einige seine Lehren bereitwillig annahmen, begegneten ihm andere mit Ablehnung und Feindseligkeit. Die Samariter, die seine Botschaft nicht annahmen, sowie die Städte, die seine Werke und Lehren ignorierten, wurden zu einem warnenden Beispiel für die Gefahr, das göttliche Angebot der Rettung zurückzuweisen.
Dieser Abschnitt unterstreicht die Bestimmtheit und den Gehorsam Jesu gegenüber dem Willen seines Vaters sowie seine tiefe Liebe und Fürsorge für die Menschheit. Er zeigt uns, dass der Weg des Gehorsams und der Hingabe nicht immer einfach ist, aber dass er letztlich zur Erfüllung des göttlichen Plans führt. Die Worte und Taten Jesu auf dieser letzten Reise erinnern uns daran, dass der wahre Schatz im Himmel liegt und dass wir, wenn wir unsere Herzen auf Gott ausrichten, Teil seines ewigen Reiches werden können.

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