31.Oktober 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Apostelgeschichte Kap.4
Petrus und Johannes vor dem Hohen Rat
1Als sie aber zum Volk redeten, traten zu ihnen die Priester und der Hauptmann des Tempels und die Sadduzäer 2(die verdroß, daß sie das Volk lehrten und verkündigten an Jesu die Auferstehung von den Toten) 3und legten die Hände an sie und setzten sie ein bis auf morgen; denn es war jetzt Abend. 4Aber viele unter denen, die dem Wort zuhörten, wurden gläubig; und ward die Zahl der Männer bei fünftausend.
5Als es nun kam auf den Morgen, versammelten sich ihre Obersten und Ältesten und Schriftgelehrten gen Jerusalem, 6Hannas, der Hohepriester, und Kaiphas und Johannes und Alexander und wie viel ihrer waren vom Hohenpriestergeschlecht; 7und stellten sie vor sich und fragten sie: Aus welcher Gewalt oder in welchem Namen habt ihr das getan? 8Petrus, voll des heiligen Geistes, sprach zu ihnen: Ihr Obersten des Volks und ihr Ältesten von Israel, 9so wir heute werden gerichtet über dieser Wohltat an dem kranken Menschen, durch welche er ist geheilt worden, 10so sei euch und allem Volk von Israel kundgetan, daß in dem Namen Jesu Christi von Nazareth, welchen ihr gekreuzigt habt, den Gott von den Toten auferweckt hat, steht dieser allhier vor euch gesund. 11Das ist der Stein, von euch Bauleuten verworfen, der zum Eckstein geworden ist. 12Und ist in keinem andern – Heil, ist auch kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, darin wir sollen selig werden.
13Sie sahen aber an die Freudigkeit des Petrus und Johannes und verwunderten sich; denn sie waren gewiß, daß es ungelehrte Leute und Laien waren, und kannten sie auch wohl, daß sie mit Jesu gewesen waren. 14Sie sahen aber den Menschen, der geheilt worden war, bei ihnen stehen und hatten nichts dawider zu reden. 15Da hießen sie sie hinausgehen aus dem Rat und handelten miteinander und sprachen: 16Was wollen wir diesen Menschen tun? Denn das offenbare Zeichen, durch sie geschehen, ist kund allen, die zu Jerusalem wohnen, und wir können’s nicht leugnen. 17Aber auf daß es nicht weiter einreiße unter das Volk, lasset uns ernstlich sie bedrohen, daß sie hinfort keinem Menschen von diesem Namen sagen. 18Und riefen sie und geboten ihnen, daß sie sich allerdinge nicht hören ließen noch lehrten in dem Namen Jesu. 19Petrus aber und Johannes antworteten und sprachen zu ihnen: Richtet ihr selbst, ob es vor Gott recht sei, daß wir euch mehr gehorchen denn Gott. 20Wir können’s ja nicht lassen, daß wir nicht reden sollten, was wir gesehen und gehört haben.
21Aber sie drohten ihnen und ließen sie gehen und fanden nicht, wie sie sie peinigten, um des Volkes willen; denn sie lobten alle Gott über das, was geschehen war. 22Denn der Mensch war über vierzig Jahre alt, an welchem dies Zeichen der Gesundheit geschehen war.
Das Gebet der Gemeinde
23Und als man sie hatte gehen lassen, kamen sie zu den Ihren und verkündigten ihnen, was die Hohenpriester und Ältesten zu ihnen gesagt hatten. 24Da sie das hörten, hoben sie ihre Stimme auf einmütig zu Gott und sprachen: Herr, der du bist der Gott, der Himmel und Erde und das Meer und alles, was darinnen ist, gemacht hat; 25der du durch den Mund Davids, deines Knechtes, gesagt hast: »Warum empören sich die Heiden, und die Völker nehmen vor, was umsonst ist? 26Die Könige der Erde treten zusammen, und die Fürsten versammeln sich zuhauf wider den Herrn und wider seinen Christus«: 27wahrlich ja, sie haben sich versammelt über deinen heiligen Knecht Jesus, welchen du gesalbt hast, Herodes und Pontius Pilatus mit den Heiden und dem Volk Israel, 28zu tun, was deine Hand und dein Rat zuvor bedacht hat, daß es geschehen sollte. 29Und nun, Herr, siehe an ihr Drohen und gib deinen Knechten, mit aller Freudigkeit zu reden dein Wort, 30und strecke deine Hand aus, daß Gesundheit und Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus.
31Und da sie gebetet hatten, bewegte sich die Stätte, da sie versammelt waren; und sie wurden alle des heiligen Geistes voll und redeten das Wort Gottes mit Freudigkeit.
Die Gütergemeinschaft der ersten Christen
32Die Menge aber der Gläubigen war ein Herz und eine Seele; auch keiner sagte von seinen Gütern, daß sie sein wären, sondern es war ihnen alles gemein. 33Und mit großer Kraft gaben die Apostel Zeugnis von der Auferstehung des Herrn Jesu, und war große Gnade bei ihnen allen. 34Es war auch keiner unter ihnen, der Mangel hatte; denn wie viel ihrer waren, die da Äcker oder Häuser hatten, die verkauften sie und brachten das Geld des verkauften Guts 35und legten es zu der Apostel Füßen; und man gab einem jeglichen, was ihm not war.
36Joses aber, mit dem Zunamen von den Aposteln genannt Barnabas (das heißt: ein Sohn des Trostes), von Geschlecht ein Levit aus Zypern, 37der hatte einen Acker und verkaufte ihn und brachte das Geld und legte es zu der Apostel Füßen.
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Einleitung
Die Apostelgeschichte Kapitel 4 beschreibt eine entscheidende Phase in der frühen christlichen Gemeinde, in der die Apostel Petrus und Johannes vor den Hohen Rat treten. Nach der Heilung des Gelähmten am Tempelplatz erleben sie sowohl die wachsende Zahl der Gläubigen als auch den Widerstand der religiösen Führer gegen die Ausbreitung des Evangeliums. Dieses Kapitel verdeutlicht die Spannungen zwischen der neuen christlichen Bewegung und den etablierten religiösen Autoritäten sowie die unerschütterliche Hingabe der Apostel, trotz Verfolgung und Bedrohung weiterhin das Wort Gottes zu verkünden.
Kommentar
Vers 1–4: Nachdem Petrus und Johannes öffentlich über das Reich Gottes predigen, greifen die Hohenpriester, der Hauptmann des Tempels und die Sadduzäer ein. Ihre Ablehnung gründet sich auf die Lehre von der Auferstehung der Toten, die den Sadduzäern widerspricht. Sie nehmen die Apostel fest und sperren sie bis zum nächsten Tag ein, um ihre Aktivitäten zu unterbinden.
Vers 5–12: Am nächsten Morgen versammeln sich die religiösen Führer, darunter Hohepriester wie Hannas und Kaiphas, sowie Schriftgelehrte. Sie konfrontieren Petrus und Johannes mit der Frage nach der Autorität und dem Namen, in dem sie gehandelt haben. Petrus, erfüllt mit dem Heiligen Geist, bezeugt mutig, dass die Heilung des Gelähmten durch den Namen Jesu Christi von Nazareth geschah, den die Führer gekreuzigt haben. Er betont, dass kein anderer Name Heil bringt, was auf die Einzigartigkeit Jesu als Erlöser hinweist. Die Führer sind erstaunt über die Weisheit und den Mut der Apostel, erkennen aber die Heilung nicht als ausreichendes Argument, um ihre Autorität zu leugnen.
Vers 13–22: Die religiösen Führer erkennen, dass Petrus und Johannes ungebildete, gewöhnliche Menschen sind und wissen, dass sie mit Jesus verbunden waren. Dennoch können sie keine Einwände gegen die Heilung finden, da der Geheilte selbst bezeugt. Angesichts der zunehmenden Anzahl von Gläubigen (fünftausend Männer) sind die Führer besorgt über die wachsende Bewegung. Sie beschließen, die Apostel zu bedrohen, damit sie das Evangelium nicht weiter verkünden. Petrus und Johannes widersprechen jedoch und stellen klar, dass sie Gott mehr gehorchen als den Menschen. Sie weigern sich, ihr Zeugnis zu verleugnen, was ihre Entschlossenheit und ihren Glauben unterstreicht.
Vers 23–31: Nach ihrer Freilassung kehren Petrus und Johannes zur Gemeinde zurück und berichten von den Begegnungen mit den Hohenpriestern. Die Gemeinde reagiert mit gemeinsamem Gebet und bittet Gott um Stärke, weiterhin mutig das Wort zu verkünden. Sie erkennen, dass die Verfolgung Teil von Gottes Plan ist und bitten um Heilungen und Wunder im Namen Jesu. Das Gebet wird erhört, und der Heilige Geist erfüllt die Anwesenden, wodurch sie mit Freude und Kraft das Wort Gottes weiter verbreiten.
Vers 32–37: Die ersten Christen leben in Gemeinschaft, teilen ihre Güter und sorgen füreinander. Es gibt keine Bedürftigen unter ihnen, da die Apostel die Ressourcen der Gemeinde verwalten und verteilen. Ein Beispiel dafür ist Barnabas, ein Levite aus Zypern, der sein Land verkauft und das Geld den Aposteln zur Verfügung stellt. Diese Gemeinschaftlichkeit stärkt die Einheit und den Zusammenhalt der frühen Kirche.
Zusammenfassung
Apostelgeschichte Kapitel 4 schildert die mutige Verteidigung des Evangeliums durch Petrus und Johannes vor den religiösen Führern Jerusalems. Trotz Widerstands und Bedrohungen bleiben die Apostel standhaft in ihrem Glauben und ihrer Mission, das Wort Jesu Christi zu verkünden. Die Gemeinschaft der Gläubigen wächst und lebt in tiefer Einheit und Solidarität, was durch die gemeinsame Sorge für die Bedürftigen und die großzügige Unterstützung durch Mitglieder wie Barnabas deutlich wird. Dieses Kapitel unterstreicht die Kraft des Heiligen Geistes in der frühen Kirche und die unerschütterliche Hingabe der Gläubigen, trotz Verfolgung und Widerständen das Evangelium weiterzutragen.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 73: “Euer Herz erschrecke nicht”
Auf der Grundlage von Johannes 13,31-38; Johannes 14-17.
Hier online lesen.
Kommentar
Einleitung
Das Kapitel 73 schildert die tiefen, bewegenden Worte, die Jesus seinen Jüngern vor seiner Verhaftung und seinem Tod gab. Diese Abschnitte der Schrift sind besonders bedeutsam, da Jesus seine Jünger auf die bevorstehende Trennung vorbereitet und ihnen Mut zuspricht, trotz der bevorstehenden Schwierigkeiten nicht zu verzweifeln. Er betont die Notwendigkeit des Glaubens an ihn und an Gott und spricht über die Bedeutung des Heiligen Geistes als Tröster. Die Verbindung zwischen den Jüngern und Jesus wird als lebenswichtiger Bestandteil des christlichen Glaubens hervorgehoben, der auch heute noch Gültigkeit besitzt.
Kommentar
In diesem Kapitel wird besonders die innige Beziehung zwischen Jesus und seinen Jüngern sichtbar. Trotz der Traurigkeit über seine bevorstehende Abwesenheit versucht Jesus, sie zu trösten und ihnen eine Perspektive der Hoffnung zu geben. Er offenbart die zentrale Bedeutung seines Opfers und betont, dass sein Fortgehen nicht das Ende, sondern der Beginn einer neuen Phase ihrer Mission ist. Die Verheißung des Heiligen Geistes zeigt, dass sie niemals allein sein werden, auch wenn er körperlich nicht mehr bei ihnen ist. Interessant ist auch, dass Jesus die Bedeutung der Liebe und des Gehorsams herausstellt. Die Liebe zu Gott und untereinander wird als Zeichen der Jüngerschaft hervorgehoben. Diese innere Verbindung zwischen Liebe, Glauben und Gehorsam ist ein Schlüssel, um die christliche Nachfolge zu verstehen und zu leben.
Zusammenfassung
Kapitel 73 beschreibt die letzten Momente, die Jesus vor seiner Verhaftung mit seinen Jüngern verbrachte. Er verspricht ihnen, dass sie nicht allein bleiben werden, sondern den Heiligen Geist als Tröster erhalten. Jesu Worte betonen die Notwendigkeit, in ihm zu bleiben und durch ihn das ewige Leben zu erlangen. Durch den Heiligen Geist werden die Jünger befähigt, das Werk Jesu fortzuführen, größere Dinge zu vollbringen und in Einheit miteinander zu leben. Die Kapitel heben die Bedeutung von Glauben, Liebe und Gehorsam hervor, die notwendig sind, um in der Verbindung zu Christus zu bleiben. Die Botschaft ist zeitlos: Auch in schwierigen Zeiten sollen die Gläubigen auf den Heiligen Geist vertrauen und sich durch die Liebe und das Wort Christi leiten lassen.
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