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30.Oktober 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Apostelgeschichte Kap.3
Die Heilung des Gelähmten
1Petrus aber und Johannes gingen miteinander hinauf in den Tempel um die neunte Stunde, da man pflegt zu beten. 2Und es war ein Mann, lahm von Mutterleibe, der ließ sich tragen; und sie setzten ihn täglich vor des Tempels Tür, die da heißt »die schöne«, daß er bettelte das Almosen von denen, die in den Tempel gingen. 3Da er nun sah Petrus und Johannes, daß sie wollten zum Tempel hineingehen, bat er um ein Almosen. 
4Petrus aber sah ihn an mit Johannes und sprach: Sieh uns an! 5Und er sah sie an, wartete, daß er etwas von ihnen empfinge. 6Petrus aber sprach: Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: im Namen Jesu Christi von Nazareth stehe auf und wandle! 7Und griff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf. Alsobald standen seine Schenkel und Knöchel fest; 8sprang auf, konnte gehen und stehen und ging mit ihnen in den Tempel, wandelte und sprang und lobte Gott. 
9Und es sah ihn alles Volk wandeln und Gott loben. 10Sie kannten ihn auch, daß er’s war, der um das Almosen gesessen hatte vor der schönen Tür des Tempels; und sie wurden voll Wunderns und Entsetzens über das, was ihm widerfahren war. 11Als aber dieser Lahme, der nun gesund war, sich zu Petrus und Johannes hielt, lief alles Volk zu ihnen in die Halle, die da heißt Salomos, und wunderten sich. 
12Als Petrus das sah, antwortete er dem Volk: Ihr Männer von Israel, was wundert ihr euch darüber, oder was sehet ihr auf uns, als hätten wir diesen wandeln gemacht durch unsre eigene Kraft oder Verdienst? 13Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unsrer Väter hat seinen Knecht Jesus verklärt, welchen ihr überantwortet und verleugnet habt vor Pilatus, da der urteilte, ihn loszulassen. 14Ihr aber verleugnetet den Heiligen und Gerechten und batet, daß man euch den Mörder schenkte; 15aber den Fürsten des Lebens habt ihr getötet. Den hat Gott auferweckt von den Toten; des sind wir Zeugen. 16Und durch den Glauben an seinen Namen hat diesen, den ihr sehet und kennet, sein Name stark gemacht; und der Glaube durch ihn hat diesem gegeben diese Gesundheit vor euren Augen. 
17Nun, liebe Brüder, ich weiß, daß ihr’s durch Unwissenheit getan habt wie auch eure Obersten. 18Gott aber, was er durch den Mund aller seiner Propheten zuvor verkündigt hat, wie Christus leiden sollte, hat’s also erfüllet. 19So tut nun Buße und bekehret euch, daß eure Sünden vertilgt werden; 20auf daß da komme die Zeit der Erquickung von dem Angesichte des Herrn, wenn er senden wird den, der euch jetzt zuvor gepredigt wird, Jesus Christus, 21welcher muß den Himmel einnehmen bis auf die Zeit, da herwiedergebracht werde alles, was Gott geredet hat durch den Mund aller seiner heiligen Propheten von der Welt an. 22Denn Mose hat gesagt zu den Vätern: »Einen Propheten wird euch der Herr, euer Gott, erwecken aus euren Brüdern gleich wie mich; den sollt ihr hören in allem, was er zu euch sagen wird. 23Und es wird geschehen, welche Seele denselben Propheten nicht hören wird, die soll vertilgt werden aus dem Volk.« 24Und alle Propheten von Samuel an und hernach, wieviel ihrer geredet haben, die haben von diesen Tagen verkündigt. 25Ihr seid der Propheten und des Bundes Kinder, welchen Gott gemacht hat mit euren Vätern, da er sprach zu Abraham: »Durch deinen Samen sollen gesegnet werden alle Völker auf Erden.« 26Euch zuvörderst hat Gott auferweckt seinen Knecht Jesus und hat ihn zu euch gesandt, euch zu segnen, daß ein jeglicher sich bekehre von seiner Bosheit.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung
Die Apostelgeschichte, verfasst von Lukas, setzt die Erzählung des neutestamentlichen Lukas-Evangeliums fort und dokumentiert die Ausbreitung des Christentums nach der Himmelfahrt Jesu Christi. Kapitel 3 der Apostelgeschichte markiert einen bedeutenden Wendepunkt in der frühen Kirche, indem es die erste öffentliche Wunderhandlung der Apostel Petrus und Johannes beschreibt. Diese Passage, bekannt als die Heilung des Gelähmten, illustriert nicht nur die Macht Jesu durch seine Jünger, sondern auch die wachsende Spannung zwischen der aufkeimenden christlichen Gemeinschaft und den religiösen Führern Jerusalems. Die Heilung am Tempel dient als katalytisches Ereignis, das zu intensiveren Verfolgungen und einer stärkeren Missionsarbeit der Apostel führt.
Kommentar
Vers 1-10: Die Heilung am Tempel
Die Szene beginnt um die neunte Stunde (15 Uhr), eine Zeit des Gebets im Tempel, als Petrus und Johannes sich zum Gebet versammeln. Der Gelähmte, der von Mutterleib an gelähmt war, sitzt täglich am „Schönen Tor“ (Tür des Tempels) und bittet die Besucher um Almosen. Seine tägliche Bettelstelle vor dem Tempel deutet auf seine Abhängigkeit und den sozialen Status als Bedürftiger hin.
Als er Petrus und Johannes erkennt, bittet er um Almosen, doch Petrus reagiert anders als erwartet. Anstelle von Geld und Silber sagt Petrus: „Sieh uns an!“ Dies ist ein Aufruf zur persönlichen Begegnung und Vertrauen. Petrus erklärt, dass er keine materiellen Mittel hat, sondern im Namen Jesu Christi von Nazareth ihn heilt: „Im Namen Jesu Christi von Nazareth steh auf und wandle!“ Dieses Bekenntnis zeigt die Autorität und die spirituelle Kraft, die den Aposteln verliehen wurde.
Die sofortige Heilung des Gelähmten, der aufsteht, gehen, stehen, mit ihnen in den Tempel geht, und Gott lobt, demonstriert die Realität des Wunderwirkens durch die Apostel. Diese Heilung ist nicht nur ein physisches Wunder, sondern auch ein Zeichen der geistlichen Befreiung und der Ankunft des Reiches Gottes.
Vers 11-26: Petrus’ Predigt vor der Menge
Die Menschen, die den Gelähmten kannten, sind erstaunt und erschrocken über das, was geschehen ist. Sie erkennen die Heilung und fragen sich, was dies bedeutet. In der Folgegruppe der Heilung hält Petrus eine kraftvolle Predigt.
Petrus beginnt mit der Anerkennung des Staunens der Menge und lenkt die Aufmerksamkeit von der eigenen Macht der Apostel auf Gott: „Ihr Männer von Israel, was wundert ihr euch darüber?“ Er macht deutlich, dass die Heilung nicht durch menschliche Kraft, sondern durch die Macht Gottes geschieht. Petrus verweist auf die Verklärung Jesu, den die Führer vor Pilatus überantwortet und verleugnet haben.
Er prangert die Ablehnung des Heiligen und Gerechten an und bezeichnet Jesus als den „Fürsten des Lebens“, den Gott von den Toten auferweckt hat. Diese Aussage unterstreicht die göttliche Natur Jesu und seine Rolle als Erlöser. Petrus betont, dass der Glaube an den Namen Jesu die Quelle der Heilung ist, wodurch die geistliche Dimension des Wunders hervorgehoben wird.
Weiterhin ruft Petrus zur Umkehr auf: „So tut nun Buße und bekehrt euch, daß eure Sünden vertilgt werden.“ Er verweist auf die prophetischen Worte des Mose und betont die Notwendigkeit, auf die Propheten zu hören. Die Aufforderung zur Umkehr und die Ankündigung der Wiederkunft Jesu Christi verknüpfen die Heilung des Gelähmten mit der eschatologischen Hoffnung der Christen.
Theologische Implikationen
Die Heilung des Gelähmten dient als Symbol für die ganzheitliche Heilung, die das Evangelium bringt – physisch, geistlich und sozial. Sie zeigt die Erfüllung der Prophezeiungen des Alten Testaments und die Bestätigung der Apostel als legitime Führer der Gemeinde. Die Betonung auf den Namen Jesu und den Glauben als Mittel der Heilung unterstreicht die zentrale Rolle Jesu im Heilsplan Gottes.
Petrus’ Predigt verbindet das Wunder mit der Notwendigkeit der Umkehr und der Anerkennung Jesu als Messias. Dies stellt eine klare Abgrenzung zwischen dem alten religiösen System und dem neuen christlichen Glauben dar. Die Apostelgeschichte 3 zeigt somit die Kraft des Evangeliums und die transformative Wirkung des Glaubens auf Einzelpersonen und Gemeinschaften.
Zusammenfassung
Apostelgeschichte Kapitel 3 beschreibt die bemerkenswerte Heilung eines von Geburt an Gelähmten durch Petrus und Johannes am „Schönen Tor“ des Tempels. Diese Wunderhandlung zieht die Aufmerksamkeit der Jerusalemer Menge auf sich und führt zu einer öffentlichen Predigt von Petrus. In seiner Rede betont Petrus, dass die Heilung nicht durch menschliche Kräfte, sondern durch die Macht Jesu Christi geschieht, den sie verleugnet hatten. Er ruft die Zuhörer zur Buße und Umkehr auf, um die Vergebung ihrer Sünden zu erlangen, und verweist auf die Erfüllung der alttestamentlichen Prophezeiungen durch Jesu Leben, Tod und Auferstehung. Die Heilung des Gelähmten und die anschließende Predigt markieren einen wichtigen Moment in der Ausbreitung des frühen Christentums, indem sie die göttliche Autorität der Apostel bestätigen und die Botschaft des Evangeliums vor einer breiten Öffentlichkeit präsentieren.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 73: “Euer Herz erschrecke nicht”
Auf der Grundlage von Johannes 13,31-38; Johannes 14-17.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung
Das Kapitel 73 schildert die tiefen, bewegenden Worte, die Jesus seinen Jüngern vor seiner Verhaftung und seinem Tod gab. Diese Abschnitte der Schrift sind besonders bedeutsam, da Jesus seine Jünger auf die bevorstehende Trennung vorbereitet und ihnen Mut zuspricht, trotz der bevorstehenden Schwierigkeiten nicht zu verzweifeln. Er betont die Notwendigkeit des Glaubens an ihn und an Gott und spricht über die Bedeutung des Heiligen Geistes als Tröster. Die Verbindung zwischen den Jüngern und Jesus wird als lebenswichtiger Bestandteil des christlichen Glaubens hervorgehoben, der auch heute noch Gültigkeit besitzt.
Kommentar
In diesem Kapitel wird besonders die innige Beziehung zwischen Jesus und seinen Jüngern sichtbar. Trotz der Traurigkeit über seine bevorstehende Abwesenheit versucht Jesus, sie zu trösten und ihnen eine Perspektive der Hoffnung zu geben. Er offenbart die zentrale Bedeutung seines Opfers und betont, dass sein Fortgehen nicht das Ende, sondern der Beginn einer neuen Phase ihrer Mission ist. Die Verheißung des Heiligen Geistes zeigt, dass sie niemals allein sein werden, auch wenn er körperlich nicht mehr bei ihnen ist. Interessant ist auch, dass Jesus die Bedeutung der Liebe und des Gehorsams herausstellt. Die Liebe zu Gott und untereinander wird als Zeichen der Jüngerschaft hervorgehoben. Diese innere Verbindung zwischen Liebe, Glauben und Gehorsam ist ein Schlüssel, um die christliche Nachfolge zu verstehen und zu leben.
Zusammenfassung
Kapitel 73 beschreibt die letzten Momente, die Jesus vor seiner Verhaftung mit seinen Jüngern verbrachte. Er verspricht ihnen, dass sie nicht allein bleiben werden, sondern den Heiligen Geist als Tröster erhalten. Jesu Worte betonen die Notwendigkeit, in ihm zu bleiben und durch ihn das ewige Leben zu erlangen. Durch den Heiligen Geist werden die Jünger befähigt, das Werk Jesu fortzuführen, größere Dinge zu vollbringen und in Einheit miteinander zu leben. Die Kapitel heben die Bedeutung von Glauben, Liebe und Gehorsam hervor, die notwendig sind, um in der Verbindung zu Christus zu bleiben. Die Botschaft ist zeitlos: Auch in schwierigen Zeiten sollen die Gläubigen auf den Heiligen Geist vertrauen und sich durch die Liebe und das Wort Christi leiten lassen.

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