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30.Januar 2025
TÄGLICHES BIBELLESEN – 1.Thessalonicher Kap.2
Das Wirken des Apostels bei der Gründung der Gemeinde
1Denn auch ihr wisset, liebe Brüder, von unserm Eingang zu euch, daß er nicht vergeblich gewesen ist; 2sondern, ob wir gleich zuvor gelitten hatten und geschmäht gewesen waren zu Philippi, wie ihr wisset, waren wir freudig in unserm Gott, bei euch zu sagen das Evangelium Gottes mit großem Kämpfen. 3Denn unsre Ermahnung ist nicht gewesen aus Irrtum noch aus Unreinigkeit noch mit List; 4sondern, wie wir von Gott bewährt sind, daß uns das Evangelium vertraut ist zu predigen, also reden wir, nicht, als wollten wir den Menschen gefallen, sondern Gott, der unser Herz prüft. 
5Denn wir sind nie mit Schmeichelworten umgegangen, wie ihr wisset, noch mit verstecktem Geiz – Gott ist des Zeuge –; 6haben auch nicht Ehre gesucht von den Leuten, weder von euch noch von andern; 7hätten euch auch mögen schwer sein als Christi Apostel. Aber wir sind mütterlich gewesen bei euch, gleichwie eine Amme ihre Kinder pflegt; 8also hatten wir Herzenslust an euch und waren willig, euch mitzuteilen nicht allein das Evangelium Gottes sondern auch unser Leben, darum daß wir euch liebgewonnen haben. 9Ihr seid wohl eingedenk, liebe Brüder, unsrer Arbeit und unsrer Mühe; denn Tag und Nacht arbeiteten wir, daß wir niemand unter euch beschwerlich wären, und predigten unter euch das Evangelium Gottes. 10Des seid ihr Zeugen und Gott, wie heilig und gerecht und unsträflich wir bei euch, die ihr gläubig waret, gewesen sind; 11wie ihr denn wisset, daß wir, wie ein Vater seine Kinder, einen jeglichen unter euch ermahnt und getröstet 12und bezeugt haben, daß ihr wandeln solltet würdig vor Gott, der euch berufen hat zu seinem Reich und zu seiner Herrlichkeit.
Die Aufnahme des Evangeliums in der Gemeinde
13Darum danken auch wir ohne Unterlaß Gott, daß ihr, da ihr empfinget von uns das Wort göttlicher Predigt, es aufnahmt nicht als Menschenwort, sondern, wie es denn wahrhaftig ist, als Gottes Wort, welcher auch wirkt in euch, die ihr glaubet. 14Denn ihr seid Nachfolger geworden, liebe Brüder, der Gemeinden Gottes in Judäa in Christo Jesu, weil ihr ebendasselbe erlitten habt von euren Blutsfreunden, was jene von den Juden, 15welche auch den Herrn Jesus getötet haben und ihre eigenen Propheten und haben uns verfolgt und gefallen Gott nicht und sind allen Menschen zuwider, 16wehren uns, zu predigen den Heiden, damit sie selig würden, auf daß sie ihre Sünden erfüllen allewege; denn der Zorn ist schon über sie gekommen zum Ende hin.
17Wir aber, liebe Brüder, nachdem wir euer eine Weile beraubt gewesen sind nach dem Angesicht, nicht nach dem Herzen, haben wir desto mehr geeilt, euer Angesicht zu sehen mit großem Verlangen. 18Darum haben wir wollen zu euch kommen (ich, Paulus) zweimal, und Satan hat uns verhindert. 19Denn wer ist unsre Hoffnung oder Freude oder Krone des Ruhms? Seid nicht auch ihr es vor unserm Herrn Jesus Christus zu seiner Zukunft? 20Ihr seid ja unsre Ehre und Freude.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung:
Das zweite Kapitel des ersten Briefes an die Thessalonicher gewährt einen tiefen Einblick in das Wirken des Apostels Paulus bei der Gründung der Gemeinde. Paulus betont, dass seine Verkündigung weder auf List noch auf eigennützige Absichten beruhte, sondern allein auf der Wahrheit des Evangeliums und der Liebe zu den Gläubigen. Er hebt hervor, dass er und seine Begleiter nicht menschliche Ehre suchten, sondern sich vielmehr in Demut und Hingabe für das Wohl der Gemeinde einsetzten. Dieses Kapitel zeigt eindrucksvoll die Herausforderungen, aber auch die Freude des apostolischen Dienstes.
Kommentar:
Paulus beschreibt die Schwierigkeiten, die er und seine Mitstreiter erlitten, bevor sie in Thessalonich das Evangelium verkündigten. Trotz Verfolgung und Widerstand blieb er standhaft in seinem Auftrag. Besonders hervorzuheben ist seine Haltung der Aufrichtigkeit und Hingabe: Er war kein männlicher Herrscher über die Gemeinde, sondern ein sorgender Diener, der mit Liebe und Hingabe das Evangelium teilte. Diese pastorale Führung, geprägt durch Mühe, Geduld und echte Zuneigung, dient als Vorbild für geistliche Leiter.
Ebenso verdeutlicht Paulus die Bedeutung des Wortes Gottes: Die Thessalonicher nahmen die Botschaft nicht als Menschenwort, sondern als wahres Wort Gottes an. Ihre Bereitschaft, für ihren Glauben Verfolgung zu erleiden, unterstreicht die transformative Kraft des Evangeliums. Dies erinnert an die Worte Jesu in Johannes 15,20: “Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen.” Die Verfolgung der Gläubigen in Thessalonich zeigt, dass die Verkündigung der christlichen Botschaft oft Widerstand hervorruft, aber zugleich ein Zeichen wahrer Jüngerschaft ist.
Paulus hebt hervor, dass er und seine Mitarbeiter keine persönlichen Vorteile suchten. Dies ist ein mahnendes Beispiel für alle, die im geistlichen Dienst stehen. Die Versuchung, Anerkennung oder finanzielle Vorteile aus der Verkündigung zu ziehen, ist stets gegeben. Doch Paulus zeigt mit seinem eigenen Leben, dass wahre Evangeliumsverkündigung selbstlose Hingabe erfordert. Die Gemeindegründung in Thessalonich wurde nicht durch Druck oder Manipulation erreicht, sondern durch eine liebevolle, aufopfernde Präsenz des Apostels. Dies entspricht dem Ideal eines guten Hirten, wie Jesus es selbst vorlebte.
Ein weiteres bemerkenswertes Element in diesem Kapitel ist die Betonung der familiären Beziehung zwischen Paulus und der Gemeinde. Er beschreibt sich sowohl in der Rolle einer Amme als auch in der eines Vaters. Diese Bilder unterstreichen die intensive, herzliche Bindung zwischen Paulus und den Thessalonichern. Es zeigt auch, dass geistliche Leiter nicht nur Lehrer oder Prediger sein sollen, sondern auch Begleiter, Tröster und Vorbilder im Glauben.
Schließlich wird im zweiten Kapitel auch der geistliche Kampf sichtbar. Paulus berichtet, dass er mehrfach daran gehindert wurde, zur Gemeinde zurückzukehren, was er als Werk Satans interpretiert. Dies zeigt, dass der Dienst für das Evangelium stets mit geistlichen Widerständen verbunden ist. Doch anstatt sich entmutigen zu lassen, bleibt Paulus voller Hoffnung und Zuversicht. Er sieht die Gläubigen selbst als seine “Krone des Ruhms” vor Gott. Diese Perspektive verleiht seiner Arbeit eine tiefe Sinnhaftigkeit und verdeutlicht, dass der wahre Lohn des Dienstes nicht in irdischen Erfolgen, sondern in der geistlichen Frucht liegt.
Zusammenfassung:
In 1. Thessalonicher 2 schildert Paulus seine aufrichtige und selbstlose Verkündigung des Evangeliums in Thessalonich. Trotz Widerstands und Verfolgung hielt er unbeirrt an seinem Auftrag fest und zeigte eine tiefe, fast elterliche Liebe zur Gemeinde. Er lobt die Gläubigen dafür, dass sie Gottes Wort mit Glauben annahmen und sich bereitwillig den Herausforderungen des christlichen Lebens stellten. Abschließend bringt Paulus seine tiefe Sehnsucht zum Ausdruck, die Gemeinde wiederzusehen, da sie seine Freude und sein Stolz im Herrn ist.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Der Weg zu Christus
Kapitel 2: Die Erlösungsbedürftigkeit des Sünders

Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung:
Kapitel 2 beschreibt eindrucksvoll den Zustand des Menschen nach dem Sündenfall. Es zeigt, wie der Mensch von Gott getrennt wurde und in seiner Schwachheit unfähig ist, sich selbst aus der Sklaverei der Sünde zu befreien. Durch den Ungehorsam wurden die ursprünglich edlen Fähigkeiten des Menschen verdorben, und Selbstsucht ersetzte die Liebe. In diesem Zustand wird die Abhängigkeit des Menschen von Gottes Gnade und die Notwendigkeit der Erlösung durch Christus hervorgehoben. Das Kapitel verdeutlicht, dass allein durch Christus eine Wiederherstellung der Verbindung zu Gott möglich ist, da er der einzige Vermittler zwischen Himmel und Erde ist.
Kommentar:
Dieses Kapitel stellt die tiefgreifende Wahrheit dar, dass der Mensch ohne göttliches Eingreifen verloren ist. Der ursprüngliche Zustand des Menschen, geprägt von Heiligkeit, Liebe und Gemeinschaft mit Gott, wurde durch den Sündenfall radikal verändert. Der Mensch verlor seine geistliche Stärke und wurde ein Gefangener der Sünde und Satans. Diese Entfremdung von Gott führte nicht nur zu einem Mangel an Freude in der Heiligkeit, sondern auch zu einer Abkehr von der Gemeinschaft mit Gott. Der Gedanke, dass ein Sünder selbst im Himmel keine Freude empfinden könnte, da seine Neigungen und Beweggründe völlig entgegengesetzt zu den himmlischen sind, ist besonders eindringlich. Dies verdeutlicht, dass die Erlösung nicht nur ein rechtlicher Akt, sondern eine innere Verwandlung des Herzens ist.
Ein zentrales Element des Kapitels ist die Erkenntnis, dass der Mensch aus eigener Kraft nicht in der Lage ist, der Sünde zu entkommen. Bildung, moralische Anstrengungen oder äußere Rituale können das Herz nicht verändern. Dies zeigt die absolute Notwendigkeit von Gottes Eingreifen durch Christus. Die Beschreibung, dass Christus als Leiter zwischen Himmel und Erde dient, die die durch die Sünde verursachte Kluft überbrückt, ist eine starke bildliche Darstellung der Erlösungsarbeit. Diese Verbindung wird durch Christus wiederhergestellt, der die gefallene Menschheit mit der Quelle der göttlichen Kraft verbindet.
Ein weiterer bedeutender Punkt ist die Vorstellung, dass alle Bemühungen der Menschheit um Fortschritt oder moralische Veredlung ohne Christus vergeblich sind. Der Mensch kann nur durch die Gnade Gottes zur wahren Heiligkeit und Gemeinschaft mit ihm gelangen. Der Abschnitt zeigt auch die Liebe Gottes, die sich in der Hingabe seines Sohnes manifestiert. Diese Liebe ist stärker als der Tod und offenbart den höchsten Preis, den Gott bereit war zu zahlen, um die Menschheit zu erlösen.
Abschließend appelliert das Kapitel eindringlich an den Leser, die Erlösungsgnade Gottes nicht zu missachten. Es fordert dazu auf, die Langmut und das Bemühen des Himmels zu erkennen, die gefallene Menschheit zurückzuführen. Die Vorstellung, dass stärkere Mittel als die Hingabe Jesu nicht hätten angewandt werden können, verdeutlicht die Dringlichkeit und Tiefe der göttlichen Liebe. Das Kapitel ruft dazu auf, diese Liebe zu erwidern, das Leben Christus zu übergeben und die angebotene Gemeinschaft mit Gott anzunehmen.
Zusammenfassung:
Kapitel 2 beschreibt die Verlorenheit des Menschen nach dem Sündenfall und seine völlige Abhängigkeit von Gottes Gnade zur Erlösung. Der Mensch, der ursprünglich in Heiligkeit und Gemeinschaft mit Gott lebte, wurde durch die Sünde entfremdet und unfähig, sich selbst zu befreien. Die Kluft zwischen Gott und Mensch konnte nur durch Christus, den Vermittler, überwunden werden. Er stellt die Verbindung zwischen Himmel und Erde wieder her und bietet dem Menschen neues Leben an. Das Kapitel betont die Notwendigkeit einer inneren Verwandlung durch die Gnade Christi und zeigt die unendliche Liebe Gottes, die sich in der Hingabe seines Sohnes offenbart. Es ruft den Leser dazu auf, diese Gnade anzunehmen und sich Gott ganz hinzugeben, um das Geschenk der Erlösung zu empfangen und zur Gemeinschaft mit Gott zurückzukehren.

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