Die Botschaft des Buches Apostelgeschichte
Das biblische Buch der Apostelgeschichte erzählt die Geschichte der frühen Christen und die Entstehung der Kirche. Es bietet eine Erzählung von der Zeit unmittelbar nach Jesu Auferstehung und Himmelfahrt bis zur Reise des Apostels Paulus nach Rom. Die Hauptbotschaft der Apostelgeschichte umfasst mehrere zentrale Themen:
1. Die Verbreitung des Evangeliums
Die Apostelgeschichte zeigt, wie die Botschaft von Jesus Christus über Jerusalem hinaus verbreitet wurde – erst in Judäa und Samaria, dann in der gesamten bekannten Welt. Die Worte Jesu im ersten Kapitel fassen dies zusammen: „Ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis ans Ende der Erde“ (Apg 1,8). Damit wird gezeigt, wie das Evangelium universell ist und alle Menschen erreicht.
2. Das Wirken des Heiligen Geistes
Ein zentrales Thema in der Apostelgeschichte ist das Wirken des Heiligen Geistes, der die Jünger befähigt, das Evangelium mutig zu verkünden. Zu Pfingsten (Apg 2) wird der Heilige Geist auf die Apostel ausgegossen, was ihnen Kraft und Mut gibt. Der Heilige Geist wird als die treibende Kraft dargestellt, die die Kirche leitet und den Gläubigen Kraft gibt, Zeugnis abzulegen.
3. Gemeinschaft und Zusammenhalt in der Kirche
Die ersten Christen lebten in einer engen Gemeinschaft, teilten alles miteinander und kümmerten sich umeinander. Die Apostelgeschichte zeigt, wie wichtig die Liebe und Unterstützung untereinander für das Wachstum und die Stabilität der Kirche sind. Dieses Modell der Gemeinschaft zeigt, dass die Kirche nicht nur eine Institution ist, sondern ein lebendiger Organismus, in dem die Gläubigen füreinander da sind (Apg 2,42-47).
4. Zeugnis und Mut angesichts der Verfolgung
Die Apostelgeschichte dokumentiert, wie die frühen Christen Verfolgung erlitten, aber trotzdem treu blieben und das Evangelium weiter verbreiteten. Trotz Widerstandes von religiösen und politischen Autoritäten zeigen die Apostel – besonders Petrus und Paulus – einen unerschütterlichen Glauben und Mut. Dies ermutigt Christen, auch in schwierigen Zeiten zum Glauben zu stehen.
5. Die Inklusion von Nichtjuden in die Kirche
Ein weiteres großes Thema ist die Aufnahme von Nichtjuden (Heiden) in die Kirche, was einen Meilenstein in der frühen Kirchengeschichte darstellt. Die Apostelgeschichte beschreibt, wie Gott Petrus und später Paulus führt, die Botschaft auch zu den Heiden zu bringen (z.B. die Bekehrung des Kornelius in Apg 10). Dies zeigt, dass Gottes Liebe und Gnade allen Menschen gilt, unabhängig von Herkunft und Kultur.
6. Die Führungsrolle von Petrus und Paulus
Petrus und Paulus stehen im Mittelpunkt der Apostelgeschichte als wichtige Leiter der frühen Kirche. Während Petrus die Botschaft zunächst den Juden verkündet, wird Paulus später als „Apostel der Heiden“ bekannt und spielt eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung des Evangeliums im römischen Reich. Ihre Werke und Predigten zeigen, dass Gott Menschen trotz ihrer Schwächen gebrauchen kann, um große Dinge zu vollbringen.
Zusammenfassung der Botschaft
Die Apostelgeschichte ist ein kraftvolles Zeugnis von Gottes Wirken durch den Heiligen Geist in der Gründung und Ausbreitung der Kirche. Sie zeigt die Kraft des Glaubens und die transformative Wirkung des Evangeliums. Das Buch ruft Christen dazu auf, mutig und treu zu sein, Einheit und Gemeinschaft zu pflegen und das Evangelium allen Menschen nahe zu bringen.
28.Oktober 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Apostelgeschichte Kap.1
Christi Himmelfahrt.
1Die erste Rede habe ich getan, lieber Theophilus, von alle dem, das Jesus anfing, beides, zu tun und zu lehren, 2bis an den Tag, da er aufgenommen ward, nachdem er den Aposteln, welche er hatte erwählt, durch den heiligen Geist Befehl getan hatte, 3welchen er sich nach seinem Leiden lebendig erzeigt hatte durch mancherlei Erweisungen, und ließ sich sehen unter ihnen vierzig Tage lang und redete mit ihnen vom Reich Gottes.
4Und als er sie versammelt hatte, befahl er ihnen, daß sie nicht von Jerusalem wichen, sondern warteten auf die Verheißung des Vaters, welche ihr habt gehört [sprach er] von mir; 5denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit dem heiligen Geist getauft werden nicht lange nach diesen Tagen.
6Die aber, so zusammengekommen waren, fragten ihn und sprachen: Herr, wirst du auf diese Zeit wieder aufrichten das Reich Israel? 7Er sprach aber zu ihnen: Es gebührt euch nicht, zu wissen Zeit oder Stunde, welche der Vater seiner Macht vorbehalten hat;
8sondern ihr werdet die Kraft des heiligen Geistes empfangen, welcher auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein zu Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.
9Und da er solches gesagt, ward er aufgehoben zusehends, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg. 10Und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Kleidern, 11welche auch sagten: Ihr Männer von Galiläa, was stehet ihr und sehet gen Himmel? Dieser Jesus, welcher von euch ist aufgenommen gen Himmel, wird kommen, wie ihr ihn gesehen habt gen Himmel fahren.
12Da wandten sie um gen Jerusalem von dem Berge, der da heißt der Ölberg, welcher ist nahe bei Jerusalem und liegt einen Sabbatweg davon.
13Und als sie hineinkamen, stiegen sie auf den Söller, da denn sich aufhielten Petrus und Jakobus, Johannes und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, des Alphäus Sohn, und Simon Zelotes und Judas, des Jakobus Sohn. 14Diese alle waren stets beieinander einmütig mit Beten und Flehen samt den Weibern und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern.
Die Nachwahl des zwölften Apostels.
15Und in den Tagen trat auf Petrus unter die Jünger und sprach (es war aber eine Schar zuhauf bei hundertundzwanzig Namen): 16Ihr Männer und Brüder, es mußte die Schrift erfüllet werden, welche zuvor gesagt hat der heilige Geist durch den Mund Davids von Judas, der ein Führer war derer, die Jesum fingen; 17denn er war zu uns gezählt und hatte dies Amt mit uns überkommen. 18Dieser hat erworben den Acker um den ungerechten Lohn und ist abgestürzt und mitten entzweigeborsten, und all sein Eingeweide ausgeschüttet. 19Und es ist kund geworden allen, die zu Jerusalem wohnen, also daß dieser Acker genannt wird auf ihre Sprache: Hakeldama (das ist: ein Blutacker). 20Denn es steht geschrieben im Psalmbuch: »Seine Behausung müsse wüst werden, und sei niemand, der darin wohne«, und: »Sein Bistum empfange ein anderer.« 21So muß nun einer unter diesen Männern, die bei uns gewesen sind die ganze Zeit über, welche der Herr Jesus unter uns ist aus und ein gegangen, 22von der Taufe des Johannes an bis auf den Tag, da er von uns genommen ist, ein Zeuge seiner Auferstehung mit uns werden.
23Und sie stellten zwei, Joseph, genannt Barsabas, mit dem Zunamen Just, und Matthias, 24beteten und sprachen: Herr, aller Herzen Kündiger, zeige an, welchen du erwählt hast unter diesen zweien, 25daß einer empfange diesen Dienst und Apostelamt, davon Judas abgewichen ist, daß er hinginge an seinen Ort. 26Und sie warfen das Los über sie, und das Los fiel auf Matthias; und er ward zugeordnet zu den elf Aposteln.
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Einleitung
Das erste Kapitel der Apostelgeschichte markiert den Übergang zwischen dem Leben und Wirken Jesu und dem Beginn der frühen Kirche. Lukas, der Autor der Apostelgeschichte, setzt die Erzählung seines Evangeliums fort und richtet sein Schreiben an Theophilus. Hier berichtet er von Christi Himmelfahrt, dem Auftrag an die Apostel, Zeugen zu sein, und der Erwartung der Kraft des Heiligen Geistes. Dieses Kapitel gibt einen bedeutungsvollen Einblick in die Vorbereitung und den Beginn des Dienstes der Apostel, die das Evangelium in die Welt tragen sollen. Es bereitet die Jünger auf die kommende Aufgabe vor und zeigt, wie Gott in Seinem Plan wirkt, um die Kirche zu gründen und auszubreiten.
Kommentar
Die Himmelfahrt Jesu, die in Apostelgeschichte 1 beschrieben wird, ist ein zentrales Ereignis im Glauben der frühen Christen. Sie verdeutlicht, dass Jesus jetzt zur Rechten des Vaters ist, und bereitet die Apostel auf die Zeit vor, in der sie die Verantwortung für die Verkündigung des Evangeliums übernehmen sollen. Als die Jünger Jesus fragen, ob er jetzt das Reich Israel aufrichten wird, erklärt Jesus, dass es nicht ihre Aufgabe ist, sich um die Zeiten und Fristen zu sorgen, sondern dass sie den Heiligen Geist empfangen und Seine Zeugen sein sollen. Die Apostel sind somit aufgerufen, ihre Perspektive von einem rein irdischen Königreich zu einem universellen Reich Gottes zu erweitern.
Nach Jesu Himmelfahrt kehren die Apostel nach Jerusalem zurück und versammeln sich einmütig zum Gebet, zusammen mit den Frauen, Maria, der Mutter Jesu, und anderen Jüngern. Diese Gemeinschaft des Betens und Wartens zeigt die tiefe Hingabe und Einheit der Gläubigen und bereitet sie auf das Kommen des Heiligen Geistes vor. Außerdem sehen wir, wie Petrus die Apostel daran erinnert, dass Judas, der Jesus verraten hatte, ersetzt werden muss. Nach Gebet und Losentscheid wird Matthias als zwölfter Apostel erwählt, was die Kontinuität und Integrität der apostolischen Gemeinschaft sichert.
Zusammenfassung
Apostelgeschichte Kapitel 1 beschreibt die Himmelfahrt Jesu, Seinen letzten Auftrag an die Apostel und die Nachwahl von Judas’ Nachfolger, Matthias. Das Kapitel betont die Bedeutung des Heiligen Geistes und der Zeugnispflicht der Apostel, die nicht nur in Jerusalem, sondern bis an die Enden der Erde das Evangelium verkünden sollen. Die Jünger sind aufgerufen, das Reich Gottes zu erweitern und das Leben Jesu zu bezeugen, was die Grundlage für die spätere Ausbreitung des Christentums legt. Die Gemeinschaft und Einheit der Jünger im Gebet und ihre Bereitschaft, Gottes Willen zu suchen, zeigen die ideale Haltung, die die Kirche in ihrem Anfang prägen soll.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 73: “Euer Herz erschrecke nicht”
Auf der Grundlage von Johannes 13,31-38; Johannes 14-17.
Hier online lesen.
Kommentar
Einleitung
Das Kapitel 73 schildert die tiefen, bewegenden Worte, die Jesus seinen Jüngern vor seiner Verhaftung und seinem Tod gab. Diese Abschnitte der Schrift sind besonders bedeutsam, da Jesus seine Jünger auf die bevorstehende Trennung vorbereitet und ihnen Mut zuspricht, trotz der bevorstehenden Schwierigkeiten nicht zu verzweifeln. Er betont die Notwendigkeit des Glaubens an ihn und an Gott und spricht über die Bedeutung des Heiligen Geistes als Tröster. Die Verbindung zwischen den Jüngern und Jesus wird als lebenswichtiger Bestandteil des christlichen Glaubens hervorgehoben, der auch heute noch Gültigkeit besitzt.
Kommentar
In diesem Kapitel wird besonders die innige Beziehung zwischen Jesus und seinen Jüngern sichtbar. Trotz der Traurigkeit über seine bevorstehende Abwesenheit versucht Jesus, sie zu trösten und ihnen eine Perspektive der Hoffnung zu geben. Er offenbart die zentrale Bedeutung seines Opfers und betont, dass sein Fortgehen nicht das Ende, sondern der Beginn einer neuen Phase ihrer Mission ist. Die Verheißung des Heiligen Geistes zeigt, dass sie niemals allein sein werden, auch wenn er körperlich nicht mehr bei ihnen ist. Interessant ist auch, dass Jesus die Bedeutung der Liebe und des Gehorsams herausstellt. Die Liebe zu Gott und untereinander wird als Zeichen der Jüngerschaft hervorgehoben. Diese innere Verbindung zwischen Liebe, Glauben und Gehorsam ist ein Schlüssel, um die christliche Nachfolge zu verstehen und zu leben.
Zusammenfassung
Kapitel 73 beschreibt die letzten Momente, die Jesus vor seiner Verhaftung mit seinen Jüngern verbrachte. Er verspricht ihnen, dass sie nicht allein bleiben werden, sondern den Heiligen Geist als Tröster erhalten. Jesu Worte betonen die Notwendigkeit, in ihm zu bleiben und durch ihn das ewige Leben zu erlangen. Durch den Heiligen Geist werden die Jünger befähigt, das Werk Jesu fortzuführen, größere Dinge zu vollbringen und in Einheit miteinander zu leben. Die Kapitel heben die Bedeutung von Glauben, Liebe und Gehorsam hervor, die notwendig sind, um in der Verbindung zu Christus zu bleiben. Die Botschaft ist zeitlos: Auch in schwierigen Zeiten sollen die Gläubigen auf den Heiligen Geist vertrauen und sich durch die Liebe und das Wort Christi leiten lassen.
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