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24.September 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Lukas Kap.12
Mahnung zum furchtlosen Bekennen.
1Es lief das Volk zu und kamen etliche Tausend zusammen, also daß sie sich untereinander traten. Da fing er an und sagte zu seinen Jüngern: Zum ersten hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, welches ist die Heuchelei.
2Es ist aber nichts verborgen, das nicht offenbar werde, noch heimlich, das man nicht wissen werde. 
3Darum, was ihr in der Finsternis saget, das wird man im Licht hören; was ihr redet ins Ohr in den Kammern, das wird man auf den Dächern predigen. 
4Ich sage euch aber, meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, und darnach nichts mehr tun können. 
5Ich will euch aber zeigen, vor welchem ihr euch fürchten sollt: Fürchtet euch vor dem, der, nachdem er getötet hat, auch Macht hat, zu werfen in die Hölle. Ja, ich sage euch, vor dem fürchtet euch. 
6Verkauft man nicht fünf Sperlinge um zwei Pfennige? Dennoch ist vor Gott deren nicht eines vergessen. 
7Aber auch die Haare auf eurem Haupt sind alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht; ihr seid besser denn viele Sperlinge. 
8Ich sage euch aber: Wer mich bekennet vor den Menschen, den wird auch des Menschen Sohn bekennen vor den Engeln Gottes. 
9Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, der wird verleugnet werden vor den Engeln Gottes. 
10Und wer da redet ein Wort wider des Menschen Sohn, dem soll es vergeben werden; wer aber lästert den heiligen Geist, dem soll es nicht vergeben werden. 
11Wenn sie euch aber führen werden in ihre Schulen und vor die Obrigkeit und vor die Gewaltigen, so sorget nicht, wie oder was ihr antworten oder was ihr sagen sollt; 
12denn der heilige Geist wird euch zu derselben Stunde lehren, was ihr sagen sollt.
Warnung vor Habgier.
13Es sprach aber einer aus dem Volk zu ihm: Meister, sage meinem Bruder, daß er mit mir das Erbe teile. 
14Er aber sprach zu ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Erbschichter über euch gesetzt? 
15Und er sprach zu ihnen: Sehet zu und hütet euch vor dem Geiz; denn niemand lebt davon, daß er viele Güter hat. 
Der reiche Kornbauer.
16Und er sagte ihnen ein Gleichnis und sprach: Es war ein reicher Mensch, des Feld hatte wohl getragen. 
17Und er gedachte bei sich selbst und sprach: Was soll ich tun? Ich habe nicht, da ich meine Früchte hin sammle. 
18Und sprach: Das will ich tun: ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen und will drein sammeln alles, was mir gewachsen ist, und meine Güter; 
19und will sagen zu meiner Seele: Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat auf viele Jahre; habe nun Ruhe, iß, trink und habe guten Mut! 
20Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wes wird’s sein, das du bereitet hast? 
21Also geht es, wer sich Schätze sammelt und ist nicht reich in Gott.
Vom falschen und rechten Sorgen.
22Er sprach aber zu seinen Jüngern: Darum sage ich euch: Sorget nicht für euer Leben, was ihr essen sollt, auch nicht für euren Leib, was ihr antun sollt. 
23Das Leben ist mehr denn die Speise, und der Leib mehr denn die Kleidung. 
24Nehmet wahr der Raben: die säen nicht, sie ernten auch nicht, sie haben auch keinen Keller noch Scheune; und Gott nährt sie doch. Wie viel aber seid ihr besser denn die Vögel! 
25Welcher ist unter euch, ob er schon darum sorget, der da könnte eine Elle seiner Länge zusetzen? 
26So ihr denn das Geringste nicht vermöget, warum sorget ihr für das andere? 
27Nehmet wahr der Lilien auf dem Felde, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch aber, daß auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht ist bekleidet gewesen wie deren eines. 
28So denn das Gras, das heute auf dem Felde steht und morgen in den Ofen geworfen wird, Gott also kleidet, wie viel mehr wird er euch kleiden, ihr Kleingläubigen! 
29Darum auch ihr, fraget nicht darnach, was ihr essen oder was ihr trinken sollt, und fahret nicht hoch her. 
30Nach solchem allem trachten die Heiden in der Welt; aber euer Vater weiß wohl, daß ihr des bedürfet. 
31Doch trachtet nach dem Reich Gottes, so wird euch das alles zufallen. 
32Fürchte dich nicht, du kleine Herde! denn es ist eures Vaters Wohlgefallen, euch das Reich zu geben.
33Verkaufet, was ihr habt, und gebet Almosen. Machet euch Beutel, die nicht veralten, einen Schatz, der nimmer abnimmt, im Himmel, da kein Dieb zukommt, und den keine Motten fressen. 
34Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.
Vom Warten auf das Kommen Christi.
35Lasset eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen 
36und seid gleich den Menschen, die auf ihren Herrn warten, wann er aufbrechen wird von der Hochzeit, auf daß, wenn er kommt und anklopft, sie ihm alsbald auftun. 
37Selig sind die Knechte, die der Herr, so er kommt, wachend findet. Wahrlich ich sage euch: Er wird sich aufschürzen und wird sie zu Tische setzen und vor ihnen gehen und ihnen dienen. 
38Und so er kommt in der andern Wache und in der dritten Wache und wird’s also finden: selig sind diese Knechte. 
39Das sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausherr wüßte, zu welcher Stunde der Dieb käme, so wachte er und ließe nicht in sein Haus brechen. 
40Darum seid ihr auch bereit; denn des Menschen Sohn wird kommen zu der Stunde, da ihr’s nicht meinet. 
41Petrus aber sprach zu ihm: Herr, sagest du dies Gleichnis zu uns oder auch zu allen? 
42Der Herr aber sprach: Wie ein großes Ding ist’s um einen treuen und klugen Haushalter, welchen der Herr setzt über sein Gesinde, daß er ihnen zu rechter Zeit ihre Gebühr gebe! 
43Selig ist der Knecht, welchen sein Herr findet also tun, wenn er kommt. 
44Wahrlich ich sage euch: Er wird ihn über alle seine Güter setzen. 
45So aber der Knecht in seinem Herzen sagen wird: Mein Herr verzieht zu kommen, – und fängt an, zu schlagen Knechte und Mägde, auch zu essen und zu trinken und sich vollzusaufen: 
46so wird des Knechtes Herr kommen an dem Tage, da er sich’s nicht versieht, und zu der Stunde, die er nicht weiß, und wird ihn zerscheitern und wird ihm seinen Lohn geben mit den Ungläubigen. 
47Der Knecht aber, der seines Herrn Willen weiß, und hat sich nicht bereitet, auch nicht nach seinem Willen getan, der wird viel Streiche leiden müssen. 
48Der es aber nicht weiß, hat aber getan, was der Streiche wert ist, wird wenig Streiche leiden. Denn welchem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und welchem viel befohlen ist, von dem wird man viel fordern. 
Entzweiungen um Jesu willen.
49Ich bin gekommen, daß ich ein Feuer anzünde auf Erden; was wollte ich lieber, denn es brennete schon! 
50Aber ich muß mich zuvor taufen lassen mit einer Taufe; und wie ist mir so bange, bis sie vollendet werde!
51Meinet ihr, daß ich hergekommen bin, Frieden zu bringen auf Erden? Ich sage: Nein, sondern Zwietracht. 
52Denn von nun an werden fünf in einem Hause uneins sein, drei wider zwei, und zwei wider drei. 
53Es wird sein der Vater wider den Sohn, und der Sohn wider den Vater; die Mutter wider die Tochter, und die Tochter wider die Mutter; die Schwiegermutter wider die Schwiegertochter, und die Schwiegertochter wider die Schwiegermutter.
Beurteilung der Zeit.
54Er sprach aber zu dem Volk: Wenn ihr eine Wolke sehet aufgehen vom Abend, so sprecht ihr alsbald: Es kommt ein Regen, – und es geschieht also. 
55Und wenn ihr sehet den Südwind wehen, so sprecht ihr: Es wird heiß werden, – und es geschieht also. 
56Ihr Heuchler! die Gestalt der Erde und des Himmels könnt ihr prüfen; wie prüfet ihr aber diese Zeit nicht? 
57Warum richtet ihr aber nicht von euch selber, was recht ist? 
58So du aber mit deinem Widersacher vor den Fürsten gehst, so tu Fleiß auf dem Wege, daß du ihn los werdest, auf daß er nicht etwa dich vor den Richter ziehe, und der Richter überantworte dich dem Stockmeister, und der Stockmeister werfe dich ins Gefängnis. 
59Ich sage dir: Du wirst von dannen nicht herauskommen, bis du den allerletzten Heller bezahlest.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung:
Das 12. Kapitel des Lukas-Evangeliums bietet uns tiefgehende Lehren über die Notwendigkeit, den Glauben offen zu bekennen, die Gefahren von Habgier zu meiden und sich nicht von materiellen Sorgen dominieren zu lassen. Jesus warnt seine Jünger und die Menschenmenge vor Heuchelei und ermutigt sie, sich vor Gott zu fürchten, der die Macht über das ewige Leben hat. Gleichzeitig betont er die Fürsorge Gottes für jedes seiner Geschöpfe und ermutigt dazu, das Reich Gottes an die erste Stelle zu setzen. Dieses Kapitel beleuchtet die Verantwortung der Gläubigen und mahnt sie zur Wachsamkeit, besonders in der Erwartung der Wiederkunft Christi.
Kommentar:
In Lukas Kapitel 12 spricht Jesus eindringlich über Mut, Vertrauen und wahre Prioritäten im Leben eines Gläubigen. Seine Mahnung, den Glauben furchtlos zu bekennen, richtet sich an eine Zeit und Kultur, in der die Nachfolge oft mit Verfolgung verbunden war. Diese Worte sind heute nicht weniger relevant. Der Aufruf, sich vor Gott mehr zu fürchten als vor Menschen, zeigt, dass unsere Ewigkeit und unsere Beziehung zu Gott von größerer Bedeutung sind als vorübergehende menschliche Bedrohungen.
Die Warnung vor Heuchelei und die Betonung, dass alles Verborgene ans Licht kommen wird, erinnert uns daran, dass Gottes Wissen und Gerechtigkeit allumfassend sind. Nichts bleibt vor ihm verborgen. Gleichzeitig bietet Jesus Trost, indem er sagt, dass Gott sogar die kleinsten Details unseres Lebens kennt – wie die Anzahl unserer Haare – und uns zutiefst wertschätzt.
Ein zentrales Thema dieses Kapitels ist die richtige Einstellung zum Besitz. Im Gleichnis vom reichen Kornbauern wird die Vergänglichkeit des materiellen Reichtums und die Torheit von Gier betont. Jesus erinnert daran, dass das wahre Leben nicht aus der Fülle des Besitzes besteht, sondern aus der Beziehung zu Gott und der Vorbereitung auf das Ewige.
Der Abschnitt über das Sorgen zeigt, dass die Gläubigen ihr Vertrauen auf Gottes Fürsorge setzen sollen. Die Beispiele der Raben und Lilien verdeutlichen, dass Gott uns versorgt, ohne dass wir uns ängstlich abmühen müssen. Der Aufruf „Suchet aber zuerst das Reich Gottes“ bringt das ganze Kapitel auf den Punkt: Alles andere wird uns zufallen, wenn wir unsere Prioritäten auf Gott ausrichten.
Zusammenfassung:
Lukas Kapitel 12 ist eine kraftvolle Mahnung an die Gläubigen, mutig ihren Glauben zu bekennen, das Vertrauen auf Gott zu setzen und sich nicht von materiellen Dingen beherrschen zu lassen. Jesus betont die unendliche Fürsorge Gottes für seine Schöpfung und fordert dazu auf, Habgier und unnötige Sorgen abzulegen. Er erinnert uns daran, dass unser wahres Leben in Gott und nicht im Besitz liegt. Zudem ruft er zur Wachsamkeit auf, indem er die Bedeutung der Vorbereitung auf seine Wiederkunft betont. Diese Lehren ermutigen uns, die Prioritäten in unserem Leben klar zu setzen und Gott an die erste Stelle zu stellen.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 65: Der Tempel wird wieder gereinigt
Auf der Grundlage von Matthäus 21,12-16.23-46; Markus 11,15-19.27-33; Markus 2,1-12; Lukas 19,45-48; Lukas 20,1-19.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung:
In Kapitel 65 erleben wir ein zentrales Ereignis aus dem Leben Jesu, bei dem er erneut den Tempel von unheiligen Geschäften reinigt. Diese Szene verdeutlicht die Heiligkeit des Tempels als Ort der Anbetung und zeigt Jesu Engagement für den wahren Gottesdienst. Gleichzeitig offenbart sich Jesus als göttlicher König und Richter, der gegen Heuchelei und Korruption im Tempel kämpft, während die jüdischen Obersten immer mehr Feindschaft gegen ihn entwickeln.
Kommentar:
Die Tempelreinigung ist ein kraftvolles Symbol für Reinheit und Respekt im Gottesdienst. Jesus zeigt, dass wahre Anbetung nicht in äußerlichen Ritualen, sondern im Gehorsam und in einem aufrichtigen Herzen besteht. Durch das Vertreiben der Händler und die Heilung der Kranken inmitten des Tempels offenbart er den Kontrast zwischen seiner Mission der Heilung und der Gewinnsucht der religiösen Führer. Diese Handlung Jesu stellt eine tiefgreifende Warnung an alle Gläubigen dar, Gott nicht nur durch Rituale zu ehren, sondern durch das Leben, das Liebe, Gerechtigkeit und Nächstenliebe verkörpert. Die Heuchelei der Priester, die Jesu Autorität ablehnten, ist ein Beispiel dafür, wie die religiöse Elite geistliche Wahrheiten verwerfen kann.
Zusammenfassung:
Die zweite Tempelreinigung verdeutlicht Jesu Rolle als göttlicher König und Richter, der den Tempel von Korruption reinigt und ihn zu einem Ort der wahren Anbetung zurückführt. Seine Handlung zeigt, dass Gott Gehorsam und aufrichtiges Herz über rituelle Opfer schätzt. Die Reaktion der religiösen Führer, die sich gegen ihn wendeten, symbolisiert die Ablehnung der göttlichen Wahrheit und stellt eine ernste Warnung dar. Jesu lehrreiche Gleichnisse, wie das vom Eckstein, fordern zur Umkehr auf und zeigen, dass Christus die zentrale Grundlage unseres Glaubens ist – der Fels, auf dem wir bauen müssen.

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