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21.April 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Hesekiel Kap.27
Klagelied über Tyrus.
1Und des Herrn Wort geschah zu mir und sprach: 
2Du Menschenkind, mache eine Wehklage über Tyrus 
3und sprich zu Tyrus, die da liegt vorn am Meer und mit vielen Inseln der Völker handelt: So spricht der Herr Herr: O Tyrus, du sprichst: Ich bin die Allerschönste. 
4Deine Grenzen sind mitten im Meer, und deine Bauleute haben dich aufs allerschönste zugerichtet. 
5Sie haben all dein Tafelwerk aus Zypressenholz vom Senir gemacht und die Zedern von dem Libanon führen lassen und deine Mastbäume daraus gemacht 
6und deine Ruder von Eichen aus Basan und deine Bänke von Elfenbein, gefaßt in Buchsbaumholz aus den Inseln der Chittiter. 
7Dein Segel war von gestickter, köstlicher Leinwand aus Ägypten, daß es dein Panier wäre, und deine Decken von blauem und rotem Purpur aus den Inseln Elisa. 
8Die von Sidon und Arvad waren deine Ruderknechte, und hattest geschickte Leute in Tyrus, zu schiffen. 
9Die Ältesten und Klugen von Gebal mußten deine Risse bessern. Alle Schiffe im Meer und ihre Schiffsleute fand man bei dir; die hatten ihren Handel in dir. 
10Die aus Persien, Lud und Libyen waren dein Kriegsvolk, die ihre Schilde und Helme in dir aufhingen und haben dich so schön geschmückt. 
11Die von Arvad waren unter deinem Heer rings um deine Mauern und Wächter auf deinen Türmen; die haben ihre Schilde allenthalben von deinen Mauern herabgehängt und dich so schön geschmückt.
12Tharsis hat mit dir seinen Handel gehabt und allerlei Ware: Silber, Eisen, Zinn und Blei auf deine Märkte gebracht. 
13Javan, Thubal und Mesech haben mit dir gehandelt und haben dir leibeigene Leute und Geräte von Erz auf deine Märkte gebracht. 
14Die von Thogarma haben dir Rosse und Wagenpferde und Maulesel auf deine Märkte gebracht. 
15Die von Dedan sind deine Händler gewesen, und hast allenthalben in den Inseln gehandelt; die haben dir Elfenbein und Ebenholz verkauft. 
16Die Syrer haben bei dir geholt deine Arbeit, was du gemacht hast, und Rubine, Purpur, Teppiche, feine Leinwand und Korallen und Kristalle auf deine Märkte gebracht. 
17Juda und das Land Israel haben auch mit dir gehandelt und haben dir Weizen von Minnith und Balsam und Honig und Öl und Mastix auf deine Märkte gebracht. 
18Dazu hat auch Damaskus bei dir geholt deine Arbeit und allerlei Ware um Wein von Helbon und köstliche Wolle. 
19Dan und Javan und Mehusal haben auch auf deine Märkte gebracht Eisenwerk, Kassia und Kalmus, daß du damit handeltest. 
20Dedan hat mit dir gehandelt mit Decken zum Reiten. 
21Arabien und alle Fürsten von Kedar haben mit dir gehandelt mit Schafen, Widdern und Böcken. 
22Die Kaufleute aus Saba und Ragma haben mit dir gehandelt und allerlei köstliche Spezerei und Edelsteine und Gold auf deine Märkte gebracht. 
23Haran und Kanne und Eden samt den Kaufleuten aus Seba, Assur und Kilmad sind auch deine Händler gewesen. 
24Die haben alle mit dir gehandelt mit köstlichem Gewand, mit purpurnen und gestickten Tüchern, welche sie in köstlichen Kasten, von Zedern gemacht und wohl verwahrt, auf deine Märkte geführt haben. 
25Aber die Tharsisschiffe sind die vornehmsten auf deinen Märkten gewesen. Also bist du sehr reich und prächtig geworden mitten im Meer.
26Deine Ruderer haben dich auf große Wasser geführt; ein Ostwind wird dich mitten auf dem Meer zerbrechen, 
27also daß dein Reichtum, dein Kaufgut, deine Ware, deine Schiffsleute, deine Schiffsherren und die, so deine Risse bessern und die deinen Handel treiben und alle deine Kriegsleute und alles Volk in dir mitten auf dem Meer umkommen werden zur Zeit, wann du untergehst; 
28daß auch die Anfurten erbeben werden vor dem Geschrei deiner Schiffsherren. 
29Und alle, die an den Rudern ziehen, samt den Schiffsknechten und Meistern werden aus ihren Schiffen ans Land treten 
30und laut über dich schreien, bitterlich klagen und werden Staub auf ihre Häupter werfen und sich in der Asche wälzen. 
31Sie werden sich kahl scheren über dir und Säcke um sich gürten und von Herzen bitterlich um dich weinen und trauern. 
32Es werden auch ihre Kinder über dich wehklagen: Ach! wer ist jemals auf dem Meer so still geworden wie du, Tyrus? 
33Da du deinen Handel auf dem Meer triebst, da machtest du viele Länder reich, ja, mit der Menge deiner Ware und deiner Kaufmannschaft machtest du reich die Könige auf Erden. 
34Nun aber bist du vom Meer in die rechten, tiefen Wasser gestürzt, daß dein Handel und all dein Volk in dir umgekommen ist. 
35Alle, die auf den Inseln wohnen, erschrecken über dich, und ihre Könige entsetzen sich und sehen jämmerlich. 
36Die Kaufleute in den Ländern pfeifen dich an, daß du so plötzlich untergegangen bist und nicht mehr aufkommen kannst.
Luther 1912Public Domain
Kommentar
Einleitung:
Hesekiel Kapitel 27 enthält ein Klagelied über Tyrus, eine bedeutende Handelsstadt im alten Nahen Osten. Tyrus wird als eine wohlhabende und mächtige Stadt beschrieben, deren Reichtum und Einfluss durch ihre Handelsbeziehungen und ihre prächtige Flotte entstanden. Doch trotz ihres materiellen Erfolgs steht Tyrus vor dem Untergang. Dieses Kapitel ist ein Bild für die Vergänglichkeit weltlicher Reichtümer und Macht und verdeutlicht, dass kein irdischer Wohlstand dauerhaft ist, wenn er ohne Gottes Segen erlangt wird.
Kommentar:
Hesekiel 27 ist eine poetische und bildreiche Beschreibung der Stadt Tyrus, die als stolzer Handelshafen am Mittelmeer präsentiert wird. Die Stadt wird mit einem prächtigen Schiff verglichen, das aus den besten Materialien gebaut wurde und auf den Handelswegen des Meeres große Reichtümer erworben hat. Tyrus pflegte Beziehungen zu vielen Nationen, die ihre Waren auf den Märkten der Stadt verkauften, was sie zu einem wichtigen Knotenpunkt im internationalen Handel machte.
Das Kapitel beschreibt jedoch auch den plötzlichen Sturz der Stadt. Wie ein Schiff, das in einem Sturm zerbricht, wird Tyrus von einem Ostwind, einem Symbol für die Zerstörung, getroffen und sinkt in den Tiefen des Meeres. Der Wohlstand, die Kriegsleute und die Kaufleute der Stadt gehen unter. Der Fall von Tyrus wird von den umliegenden Nationen mit Bestürzung und Trauer beobachtet. Die Wehklagen und der Schmerz der Handelspartner und Bewohner spiegeln das Ausmaß der Zerstörung wider.
Das Schicksal von Tyrus ist eine Warnung, dass weltlicher Reichtum und Erfolg ohne moralische oder spirituelle Grundlage letztlich vergänglich sind. Die Stadt, die einst andere Nationen bereichert hat, fällt schnell und unwiderruflich, ein Bild für die Zerbrechlichkeit menschlichen Stolzes und Wohlstands.
Zusammenfassung:
Hesekiel Kapitel 27 bietet ein Klagelied über den bevorstehenden Untergang der Stadt Tyrus, die durch ihren Handel und ihre wirtschaftliche Macht blühte. Die Stadt wird wie ein prächtiges Schiff beschrieben, das durch die Handelsbeziehungen zu vielen Nationen reich wurde. Doch dieser Wohlstand führt nicht zur Rettung, als die Stadt plötzlich von einem Sturm getroffen und zerstört wird. Das Kapitel zeigt, dass Reichtum und irdischer Ruhm vergänglich sind und dass der Fall von Tyrus eine Warnung vor dem Vertrauen auf materielle Güter ist. Die Wehklagen über den Untergang Tyrus’ lehren uns, dass nichts von dauerhaftem Wert ist, wenn es nicht auf Gott gegründet ist.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu 26: In Kapernaum  |
Hier online lesen.

 

Kommentar 
Einleitung:
Kapitel 26 beschreibt das Wirken Jesu in Kapernaum, einer Stadt, die für seinen Dienst von großer Bedeutung war. Kapernaum, ein blühendes Zentrum des Handels und der Kultur, bot Jesus nicht nur eine strategische Basis, sondern auch Zugang zu Menschen aller Gesellschaftsschichten. In dieser Lektion wollen wir untersuchen, warum Jesus Kapernaum als „seine Stadt“ bezeichnete und wie seine Lehren dort das Leben vieler Menschen beeinflussten. Seine Botschaft wurde in Kapernaum klar und mit Vollmacht verkündet, und er zeigte, dass das Reich Gottes nicht nur durch Worte, sondern durch Kraft und Taten offenbart wird.
Kommentar:
In Kapitel 26 sehen wir, wie Kapernaum für Jesus ein zentraler Ort wurde, der eine strategische Rolle in seinem öffentlichen Dienst spielte. Kapernaum war nicht nur eine lebendige und geschäftige Stadt am See Genezareth, sondern auch ein Verkehrsknotenpunkt, der viele Reisende und Menschen aus verschiedenen Schichten und Ländern zusammenbrachte. Dies bot Jesus die Gelegenheit, seine Botschaft der Erlösung weit über die Grenzen Galiläas hinaus zu verbreiten.
Kapernaum wird als ein Ort beschrieben, an dem Menschen von Jesu Lehren fasziniert waren. Seine Art zu lehren, die Vollmacht, mit der er sprach, und die Lebendigkeit seiner Botschaften unterschieden sich deutlich von den kalten und formellen Lehren der damaligen Schriftgelehrten. Jesus brachte den Menschen das Wort Gottes auf eine Weise nahe, die sie in ihrem Innersten berührte und inspirierte. Die einfachen Beispiele aus der Natur, die Jesus verwendete, machten seine Lehren für jeden verständlich und gleichzeitig tiefgründig.
Kapitel 26 zeigt auch die Reaktion der Menschen auf Jesu Botschaft: Einige nahmen sie bereitwillig an, während andere trotz ihrer Faszination durch Unglauben verhärtet waren. Die Befreiung eines Besessenen in der Synagoge von Kapernaum verdeutlicht, wie Jesus sowohl geistliche als auch körperliche Heilung brachte, und demonstriert den ewigen Kampf zwischen den Kräften des Lichts und der Dunkelheit.
Zusammenfassung:
Kapitel 26 stellt Kapernaum als einen bedeutenden Ort im Wirken Jesu dar. Die Stadt diente nicht nur als geografischer Mittelpunkt seines Dienstes, sondern auch als spiritueller Knotenpunkt, an dem Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen seine Lehren hören konnten. Jesu Botschaft der Erlösung und seine Wundertaten zogen große Menschenmengen an, die von seiner Autorität und seiner Art, das Wort Gottes zu verkünden, beeindruckt waren. Doch obwohl viele von seiner Lehre bewegt waren, zeigte sich auch Widerstand gegen seine Botschaft. Letztlich steht Kapernaum als Symbol für die Offenbarung des Reiches Gottes in seiner ganzen Fülle und für den Einfluss, den Jesu Dienst auf die Welt hatte.

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