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28.September 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Lukas Kap.16
Vom unehrlichen Verwalter.
1Er sprach aber auch zu seinen Jüngern: Es war ein reicher Mann, der hatte einen Haushalter; der ward vor ihm berüchtigt, als hätte er ihm seine Güter umgebracht. 
2Und er forderte ihn und sprach zu ihm: Wie höre ich das von dir? Tu Rechnung von deinem Haushalten; denn du kannst hinfort nicht Haushalter sein! 
3Der Haushalter sprach bei sich selbst: Was soll ich tun? Mein Herr nimmt das Amt von mir; graben kann ich nicht, so schäme ich mich zu betteln. 
4Ich weiß wohl, was ich tun will, wenn ich nun von dem Amt gesetzt werde, daß sie mich in ihre Häuser nehmen. 
5Und er rief zu sich alle Schuldner seines Herrn und sprach zu dem ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig? 
6Er sprach: Hundert Tonnen Öl. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen Brief, setze dich und schreib flugs fünfzig. 
7Darnach sprach er zu dem andern: Du aber, wie viel bist du schuldig? Er sprach: Hundert Malter Weizen. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen Brief und schreib achtzig. 
8Und der Herr lobte den ungerechten Haushalter, daß er klüglich gehandelt hatte; denn die Kinder dieser Welt sind klüger als die Kinder des Lichtes in ihrem Geschlecht. 
9Und ich sage euch auch: Machet euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, auf daß, wenn ihr nun darbet, sie euch aufnehmen in die ewigen Hütten. 
Von der Treue.
10Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten unrecht ist, der ist auch im Großen unrecht
11So ihr nun in dem ungerechten Mammon nicht treu seid, wer will euch das Wahrhaftige vertrauen? 
12Und so ihr in dem Fremden nicht treu seid, wer wird euch geben, was euer ist? 
13Kein Knecht kann zwei Herrn dienen: entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder wird dem einen anhangen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott samt dem Mammon dienen. 
Die Selbstgerechtigkeit der Pharisäer. Das Gesetz.
14Das alles hörten die Pharisäer auch, die waren geizig, und spotteten sein. 
15Und er sprach zu ihnen: Ihr seid’s, die ihr euch selbst rechtfertigt vor den Menschen; aber Gott kennt eure Herzen; denn was hoch ist unter den Menschen, das ist ein Greuel vor Gott. 
16Das Gesetz und die Propheten weissagen bis auf Johannes; und von der Zeit wird das Reich Gottes durchs Evangelium gepredigt, und jedermann dringt mit Gewalt hinein. 
17Es ist aber leichter, daß Himmel und Erde vergehen, denn daß ein Tüttel am Gesetz falle. 
18Wer sich scheidet von seinem Weibe und freit eine andere, der bricht die Ehe; und wer die von dem Manne Geschiedene freit, der bricht auch die Ehe.
Vom reichen Mann und armen Lazarus.
19Es war aber ein reicher Mann, der kleidete sich mit Purpur und köstlicher Leinwand und lebte alle Tage herrlich und in Freuden. 
20Es war aber ein Armer mit Namen Lazarus, der lag vor seiner Tür voller Schwären 
21und begehrte sich zu sättigen von den Brosamen, die von des Reichen Tische fielen; doch kamen die Hunde und leckten ihm seine Schwären. 
22Es begab sich aber, daß der Arme starb und ward getragen von den Engeln in Abrahams Schoß. Der Reiche aber starb auch und ward begraben. 
23Als er nun in der Hölle und in der Qual war, hob er seine Augen auf und sah Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schoß. 
24Und er rief und sprach: Vater Abraham, erbarme dich mein und sende Lazarus, daß er das Äußerste seines Fingers ins Wasser tauche und kühle meine Zunge; denn ich leide Pein in dieser Flamme. 
25Abraham aber sprach: Gedenke, Sohn, daß du dein Gutes empfangen hast in deinem Leben, und Lazarus dagegen hat Böses empfangen; nun aber wird er getröstet, und du wirst gepeinigt. 
26Und über das alles ist zwischen uns und euch eine große Kluft befestigt, daß die da wollten von hinnen hinabfahren zu euch, könnten nicht, und auch nicht von dannen zu uns herüberfahren. 
27Da sprach er: So bitte ich dich, Vater, daß du ihn sendest in meines Vaters Haus; 
28denn ich habe noch fünf Brüder, daß er ihnen bezeuge, auf daß sie nicht auch kommen an diesen Ort der Qual. 
29Abraham sprach zu ihm: Sie haben Mose und die Propheten; laß sie dieselben hören. 
30Er aber sprach: Nein, Vater Abraham! sondern wenn einer von den Toten zu ihnen ginge, so würden sie Buße tun. 
31Er sprach zu ihm: Hören sie Mose und die Propheten nicht, so werden sie auch nicht glauben, wenn jemand von den Toten aufstünde.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung:
Lukas Kapitel 16 enthält zwei wichtige Lehren Jesu, die tief in die Themen von Reichtum, Gerechtigkeit, Treue und dem Verhältnis zu Gott eintauchen. Zuerst erzählt Jesus das Gleichnis vom unehrlichen Verwalter, das eine überraschende Wendung nimmt und uns herausfordert, klug mit unseren irdischen Ressourcen umzugehen. Danach folgt die bewegende Erzählung vom reichen Mann und dem armen Lazarus, die uns an die ewigen Konsequenzen unserer irdischen Entscheidungen erinnert. Diese Geschichten konfrontieren die Zuhörer mit der Frage, wie sie ihr Leben und ihren Besitz in einer Weise nutzen, die dem Willen Gottes entspricht.
Kommentar:
Das Kapitel beginnt mit dem Gleichnis vom unehrlichen Verwalter. Der Verwalter hat sein Amt missbraucht und steht vor der Entlassung. Um sich eine Zukunft zu sichern, reduziert er die Schulden der Gläubiger seines Herrn, um später von ihnen Unterstützung zu bekommen. Dieses Verhalten wird von seinem Herrn zwar als „klug“ gelobt, aber nicht, weil die Unehrlichkeit gutgeheißen wird. Vielmehr hebt Jesus die Notwendigkeit hervor, klug und umsichtig mit den irdischen Gütern umzugehen, um sich Freundschaften und Sicherheit für die Zukunft zu schaffen. Jesus sagt auch, dass die „Kinder dieser Welt“ oft klüger handeln als die „Kinder des Lichts“, was eine Mahnung an Gläubige ist, weise und verantwortungsvoll mit dem zu handeln, was Gott ihnen anvertraut hat.
Eine wichtige Lehre dieses Abschnitts ist die, dass die Art und Weise, wie wir mit weltlichen Besitztümern umgehen, auch ein Indikator dafür ist, wie treu wir im Großen sein können. Jesus betont, dass niemand zwei Herren dienen kann: Man kann nicht gleichzeitig Gott und dem Mammon (dem Geld) dienen. Diese Worte richten sich auch gegen die Pharisäer, die Jesus verspotteten, da sie an Reichtum und Selbstgerechtigkeit festhielten. Jesus verurteilt ihre Gier und betont, dass das, was vor Menschen hoch angesehen ist, vor Gott oft ein Greuel ist.
Im zweiten Teil des Kapitels erzählt Jesus die eindrückliche Geschichte vom reichen Mann und dem armen Lazarus. Der reiche Mann genießt im Leben Luxus und Wohlstand, während Lazarus in Armut und Krankheit leidet. Doch nach dem Tod wendet sich das Schicksal: Lazarus wird in Abrahams Schoß getröstet, während der reiche Mann Qualen erleidet. Diese Geschichte ist eine scharfe Warnung vor Gleichgültigkeit gegenüber den Armen und vor der Annahme, dass irdischer Reichtum ein Zeichen göttlicher Gunst sei.
Besonders bewegend ist die Bitte des reichen Mannes, Lazarus möge seine Brüder warnen, damit sie nicht das gleiche Schicksal erleiden. Abraham antwortet jedoch, dass sie bereits Mose und die Propheten haben, um sie zu warnen. Wenn sie auf diese nicht hören, würden sie auch nicht glauben, wenn jemand von den Toten aufersteht. Dies ist eine tiefgehende Mahnung, dass das Hören und Befolgen von Gottes Wort lebenswichtig ist und dass keine spektakulären Zeichen oder Wunder die Botschaft der Schrift ersetzen können.
Zusammenfassung:
Lukas Kapitel 16 enthält starke Lehren über den Umgang mit Reichtum und die Verantwortung, die dieser mit sich bringt. Im Gleichnis vom unehrlichen Verwalter wird die Klugheit im Umgang mit irdischen Gütern hervorgehoben, während die Geschichte vom reichen Mann und Lazarus die endgültigen Konsequenzen von Selbstsucht und Gleichgültigkeit gegenüber den Bedürftigen darstellt. Jesus fordert uns auf, in Treue und Weisheit zu leben und klar zu erkennen, dass wir nur einem Herrn dienen können – entweder Gott oder dem Mammon. Dieses Kapitel erinnert uns daran, dass unser Verhalten in dieser Welt Auswirkungen auf unsere ewige Bestimmung hat.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 65: Der Tempel wird wieder gereinigt
Auf der Grundlage von Matthäus 21,12-16.23-46; Markus 11,15-19.27-33; Markus 2,1-12; Lukas 19,45-48; Lukas 20,1-19.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung:
In Kapitel 65 erleben wir ein zentrales Ereignis aus dem Leben Jesu, bei dem er erneut den Tempel von unheiligen Geschäften reinigt. Diese Szene verdeutlicht die Heiligkeit des Tempels als Ort der Anbetung und zeigt Jesu Engagement für den wahren Gottesdienst. Gleichzeitig offenbart sich Jesus als göttlicher König und Richter, der gegen Heuchelei und Korruption im Tempel kämpft, während die jüdischen Obersten immer mehr Feindschaft gegen ihn entwickeln.
Kommentar:
Die Tempelreinigung ist ein kraftvolles Symbol für Reinheit und Respekt im Gottesdienst. Jesus zeigt, dass wahre Anbetung nicht in äußerlichen Ritualen, sondern im Gehorsam und in einem aufrichtigen Herzen besteht. Durch das Vertreiben der Händler und die Heilung der Kranken inmitten des Tempels offenbart er den Kontrast zwischen seiner Mission der Heilung und der Gewinnsucht der religiösen Führer. Diese Handlung Jesu stellt eine tiefgreifende Warnung an alle Gläubigen dar, Gott nicht nur durch Rituale zu ehren, sondern durch das Leben, das Liebe, Gerechtigkeit und Nächstenliebe verkörpert. Die Heuchelei der Priester, die Jesu Autorität ablehnten, ist ein Beispiel dafür, wie die religiöse Elite geistliche Wahrheiten verwerfen kann.
Zusammenfassung:
Die zweite Tempelreinigung verdeutlicht Jesu Rolle als göttlicher König und Richter, der den Tempel von Korruption reinigt und ihn zu einem Ort der wahren Anbetung zurückführt. Seine Handlung zeigt, dass Gott Gehorsam und aufrichtiges Herz über rituelle Opfer schätzt. Die Reaktion der religiösen Führer, die sich gegen ihn wendeten, symbolisiert die Ablehnung der göttlichen Wahrheit und stellt eine ernste Warnung dar. Jesu lehrreiche Gleichnisse, wie das vom Eckstein, fordern zur Umkehr auf und zeigen, dass Christus die zentrale Grundlage unseres Glaubens ist – der Fels, auf dem wir bauen müssen.

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