22.September 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Lukas Kap.10
Die Aussendung der zweiundsiebzig Jünger.
1Darnach sonderte der Herr andere, siebzig aus und sandte sie je zwei und zwei vor ihm her in alle Städte und Orte, da er wollte hin kommen,
2und sprach zu ihnen: Die Ernte ist groß, der Arbeiter aber sind wenige. Bittet den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter aussende in seine Ernte.
3Gehet hin; siehe, ich sende euch als die Lämmer mitten unter die Wölfe.
4Traget keinen Beutel noch Tasche noch Schuhe und grüßet niemand auf der Straße.
5Wo ihr in ein Haus kommt, da sprecht zuerst: Friede sei in diesem Hause!
6Und so daselbst wird ein Kind des Friedens sein, so wird euer Friede auf ihm beruhen; wo aber nicht, so wird sich euer Friede wieder zu euch wenden.
7In dem Hause aber bleibet, esset und trinket, was sie haben; denn ein Arbeiter ist seines Lohnes wert. Ihr sollt nicht von einem Hause zum andern gehen.
8Und wo ihr in eine Stadt kommt und sie euch aufnehmen, da esset, was euch wird vorgetragen;
9und heilet die Kranken, die daselbst sind, und saget ihnen: Das Reich Gottes ist nahe zu euch gekommen.
10Wo ihr aber in eine Stadt kommt, da sie euch nicht aufnehmen, da geht heraus auf ihre Gassen und sprecht:
11Auch den Staub, der sich an uns gehängt hat von eurer Stadt, schlagen wir ab auf euch; doch sollt ihr wissen, daß euch das Reich Gottes nahe gewesen ist.
12Ich sage euch: Es wird Sodom erträglicher gehen an jenem Tage denn solcher Stadt.
Jesu Weherufe über galiläische Städte.
13Weh dir, Chorazin! Weh dir, Bethsaida! Denn wären solche Taten zu Tyrus und Sidon geschehen, die bei euch geschehen sind, sie hätten vorzeitig im Sack und in der Asche gesessen und Buße getan.
14Doch es wird Tyrus und Sidon erträglicher gehen im Gericht als euch.
15Und du, Kapernaum, die du bis an den Himmel erhoben bist, du wirst in die Hölle hinuntergestoßen werden.
16Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich; wer aber mich verachtet, der verachtet den, der mich gesandt hat.
Jesu Jubelruf.
17Die Siebzig aber kamen wieder mit Freuden und sprachen: Herr, es sind uns auch die Teufel untertan in deinem Namen.
18Er sprach aber zu ihnen: Ich sah wohl den Satanas vom Himmel fallen wie einen Blitz.
19Sehet, ich habe euch Macht gegeben, zu treten auf Schlangen und Skorpione, und über alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch beschädigen.
20Doch darin freuet euch nicht, daß euch die Geister untertan sind. Freuet euch aber, daß eure Namen im Himmel geschrieben sind.
21Zu der Stunde freute sich Jesus im Geist und sprach: Ich preise dich, Vater und Herr Himmels und der Erde, daß du solches verborgen hast den Weisen und Klugen, und hast es offenbart den Unmündigen. Ja, Vater, also war es wohlgefällig vor dir.
22Es ist mir alles übergeben von meinem Vater. Und niemand weiß, wer der Sohn sei, denn nur der Vater; noch wer der Vater sei, denn nur der Sohn und welchem es der Sohn will offenbaren.
23Und er wandte sich zu seinen Jüngern und sprach insonderheit: Selig sind die Augen, die da sehen, was ihr sehet.
24Denn ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr sehet, und haben’s nicht gesehen, und hören, was ihr höret, und haben’s nicht gehört.
Der barmherzige Samariter.
25Und siehe, da stand ein Schriftgelehrter auf, versuchte ihn und sprach: Meister, was muß ich tun, daß ich das ewige Leben ererbe?
26Er aber sprach zu ihm: Wie steht im Gesetz geschrieben. Wie liesest du?
27Er antwortete und sprach: »Du sollst Gott, deinen Herrn, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüte, und deinen Nächsten wie dich selbst.«
28Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet; tue das, so wirst du leben.
29Er aber wollte sich selbst rechtfertigen und sprach zu Jesu: Wer ist denn mein Nächster?
30Da antwortete Jesus und sprach: Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab gen Jericho und fiel unter die Mörder; die zogen ihn aus und schlugen ihn und gingen davon und ließen ihn halbtot liegen.
31Es begab sich aber ungefähr, daß ein Priester dieselbe Straße hinabzog; und da er ihn sah, ging er vorüber.
32Desgleichen auch ein Levit; da er kam zu der Stätte und sah ihn, ging er vorüber.
33Ein Samariter aber reiste und kam dahin; und da er ihn sah, jammerte ihn sein,
34ging zu ihm, verband ihm seine Wunden und goß darein Öl und Wein und hob ihn auf sein Tier und führte ihn in die Herberge und pflegte sein.
35Des andern Tages reiste er und zog heraus zwei Groschen und gab sie dem Wirte und sprach zu ihm: Pflege sein; und so du was mehr wirst dartun, will ich dir’s bezahlen, wenn ich wiederkomme.
36Welcher dünkt dich, der unter diesen dreien der Nächste sei gewesen dem, der unter die Mörder gefallen war?
37Er sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm tat. Da sprach Jesus zu ihm: So gehe hin und tue desgleichen!
Maria und Marta.
38Es begab sich aber, da sie wandelten, ging er in einen Markt. Da war ein Weib mit Namen Martha, die nahm ihn auf in ihr Haus.
39Und sie hatte eine Schwester, die hieß Maria; die setzte sich zu Jesu Füßen und hörte seiner Rede zu.
40Martha aber machte sich viel zu schaffen, ihm zu dienen. Und sie trat hinzu und sprach: Herr, fragst du nicht darnach, daß mich meine Schwester läßt allein dienen? Sage ihr doch, daß sie es auch angreife!
41Jesus aber antwortete und sprach zu ihr: Martha, Martha, du hast viel Sorge und Mühe;
42eins aber ist not. Maria hat das gute Teil erwählt; das soll nicht von ihr genommen werden.
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Einleitung:
Lukas Kapitel 10 beschreibt ein zentrales Ereignis im Dienst Jesu, in dem er 72 Jünger aussendet, um das Evangelium zu verkünden. Diese Aussendung ist ein tiefes Beispiel für Mission, Gehorsam und Vertrauen in Gott. Jesus betont, dass die Jünger als Lämmer unter Wölfen ausgesandt werden und dass die Ernte groß, aber die Arbeiter wenige sind. Diese Mission ist nicht nur eine Lektion in Hingabe und Selbstaufopferung, sondern auch ein Modell für die Nachfolge Christi. Die Kapitelabschnitte decken darüber hinaus die Herausforderungen der Städte Chorazin und Bethsaida, den bekannten Gleichnis des barmherzigen Samariters und die bedeutungsvolle Begegnung von Maria und Martha ab, die die Wichtigkeit der richtigen Prioritäten im Leben unterstreicht.
Kommentar:
Lukas 10 illustriert die Dringlichkeit und das Risiko, das mit der Verkündigung des Evangeliums einhergeht. Jesus sendet seine Jünger aus, um in Einfachheit zu gehen und sich auf Gottes Vorsehung zu verlassen. Dabei erinnert er sie daran, dass ihre eigentliche Freude nicht im Erfolg ihrer Werke, sondern in der Gewissheit ihrer Erlösung liegen sollte. Die Herausforderung, wie Lämmer unter Wölfen zu leben, betont die Notwendigkeit von Mut und Vertrauen auf Gottes Schutz. Die Weherufe über die galiläischen Städte erinnern uns daran, dass Unglauben Konsequenzen hat, während das Gleichnis vom barmherzigen Samariter uns dazu aufruft, das Gesetz der Nächstenliebe zu leben. Der Dienst am Nächsten ist die höchste Form der Liebe, die Jesus predigt, und ist unabhängig von ethnischen oder sozialen Grenzen.
Im Abschnitt über Maria und Martha wird eine tiefere Lektion gelehrt: Es ist nicht nur wichtig, Jesus zu dienen, sondern auch in seiner Gegenwart zu sein und seine Lehren zu hören. Hier werden die inneren Prioritäten des Glaubens und der Hingabe hervorgehoben.
Zusammenfassung:
Lukas 10 zeigt uns, dass die Verkündigung des Evangeliums nicht nur eine Aufgabe ist, sondern eine Berufung, die mit Hingabe und Vertrauen auf Gott verbunden ist. Jesus sendet seine Jünger in die Welt, um das Reich Gottes anzukündigen, und weist sie darauf hin, dass sie trotz aller Schwierigkeiten auf den Frieden und die Vorsehung Gottes vertrauen sollen. Die Ermahnung an die Städte und das Gleichnis vom barmherzigen Samariter betonen die Bedeutung von Reue und Nächstenliebe. Schließlich wird durch die Geschichte von Maria und Martha die Notwendigkeit unterstrichen, in der Gegenwart Jesu Prioritäten richtig zu setzen – zwischen Aktion und stiller Hingabe.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 65: Der Tempel wird wieder gereinigt
Auf der Grundlage von Matthäus 21,12-16.23-46; Markus 11,15-19.27-33; Markus 2,1-12; Lukas 19,45-48; Lukas 20,1-19.
Hier online lesen.
Kommentar
Einleitung:
In Kapitel 65 erleben wir ein zentrales Ereignis aus dem Leben Jesu, bei dem er erneut den Tempel von unheiligen Geschäften reinigt. Diese Szene verdeutlicht die Heiligkeit des Tempels als Ort der Anbetung und zeigt Jesu Engagement für den wahren Gottesdienst. Gleichzeitig offenbart sich Jesus als göttlicher König und Richter, der gegen Heuchelei und Korruption im Tempel kämpft, während die jüdischen Obersten immer mehr Feindschaft gegen ihn entwickeln.
Kommentar:
Die Tempelreinigung ist ein kraftvolles Symbol für Reinheit und Respekt im Gottesdienst. Jesus zeigt, dass wahre Anbetung nicht in äußerlichen Ritualen, sondern im Gehorsam und in einem aufrichtigen Herzen besteht. Durch das Vertreiben der Händler und die Heilung der Kranken inmitten des Tempels offenbart er den Kontrast zwischen seiner Mission der Heilung und der Gewinnsucht der religiösen Führer. Diese Handlung Jesu stellt eine tiefgreifende Warnung an alle Gläubigen dar, Gott nicht nur durch Rituale zu ehren, sondern durch das Leben, das Liebe, Gerechtigkeit und Nächstenliebe verkörpert. Die Heuchelei der Priester, die Jesu Autorität ablehnten, ist ein Beispiel dafür, wie die religiöse Elite geistliche Wahrheiten verwerfen kann.
Zusammenfassung:
Die zweite Tempelreinigung verdeutlicht Jesu Rolle als göttlicher König und Richter, der den Tempel von Korruption reinigt und ihn zu einem Ort der wahren Anbetung zurückführt. Seine Handlung zeigt, dass Gott Gehorsam und aufrichtiges Herz über rituelle Opfer schätzt. Die Reaktion der religiösen Führer, die sich gegen ihn wendeten, symbolisiert die Ablehnung der göttlichen Wahrheit und stellt eine ernste Warnung dar. Jesu lehrreiche Gleichnisse, wie das vom Eckstein, fordern zur Umkehr auf und zeigen, dass Christus die zentrale Grundlage unseres Glaubens ist – der Fels, auf dem wir bauen müssen.
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