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10.August 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Matthäus Kap.11
Die Anfrage des Täufers.
1Und es begab sich, da Jesus solch Gebot an seine zwölf Jünger vollendet hatte, ging er von dannen fürbaß, zu lehren und zu predigen in ihren Städten.
2Da aber Johannes im Gefängnis die Werke Christi hörte, sandte er seiner Jünger zwei 
3und ließ ihm sagen: Bist du, der da kommen soll, oder sollen wir eines andern warten? 
4Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Gehet hin und saget Johannes wieder, was ihr sehet und höret: 
5die Blinden sehen und die Lahmen gehen, die Aussätzigen werden rein und die Tauben hören, die Toten stehen auf und den Armen wird das Evangelium gepredigt; 
6und selig ist, der sich nicht an mir ärgert
Jesu Zeugnis über den Täufer.
7Da die hingingen, fing Jesus an, zu reden zu dem Volk von Johannes: Was seid ihr hinausgegangen in die Wüste zu sehen? Wolltet ihr ein Rohr sehen, das der Wind hin und her bewegt? 
8Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Wolltet ihr einen Menschen in weichen Kleidern sehen? Siehe, die da weiche Kleider tragen, sind in der Könige Häusern. 
9Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Wolltet ihr einen Propheten sehen? Ja, ich sage euch, der auch mehr ist denn ein Prophet. 
10Denn dieser ist’s, von dem geschrieben steht: »Siehe, ich sende meinen Engel vor dir her, der deinen Weg vor dir bereiten soll.« 
11Wahrlich ich sage euch: Unter allen, die von Weibern geboren sind, ist nicht aufgekommen, der größer sei denn Johannes der Täufer; der aber der Kleinste ist im Himmelreich, ist größer denn er. 
12Aber von den Tagen Johannes des Täufers bis hieher leidet das Himmelreich Gewalt, und die Gewalt tun, die reißen es an sich. 
13Denn alle Propheten und das Gesetz haben geweissagt bis auf Johannes. 
14Und (so ihr’s wollt annehmen) er ist Elia, der da soll zukünftig sein. 
15Wer Ohren hat, zu hören, der höre! 
16Wem soll ich aber dies Geschlecht vergleichen? Es ist den Kindlein gleich, die an dem Markt sitzen und rufen gegen ihre Gesellen 
17und sprechen: Wir haben euch gepfiffen, und ihr wolltet nicht tanzen; wir haben euch geklagt, und ihr wolltet nicht weinen. 
18Johannes ist gekommen, aß nicht und trank nicht; so sagen sie: Er hat den Teufel. 
19Des Menschen Sohn ist gekommen, ißt und trinkt; so sagen sie: Siehe, wie ist der Mensch ein Fresser und ein Weinsäufer, der Zöllner und der Sünder Geselle! Und die Weisheit muß sich rechtfertigen lassen von ihren Kindern.
Jesu Weheruf über galiläische Städte.
20Da fing er an, die Städte zu schelten, in welchen am meisten seiner Taten geschehen waren, und hatten sich doch nicht gebessert: 
21Wehe dir, Chorazin! Weh dir, Bethsaida! Wären solche Taten zu Tyrus und Sidon geschehen, wie bei euch geschehen sind, sie hätten vorzeiten im Sack und in der Asche Buße getan. 
22Doch ich sage euch: Es wird Tyrus und Sidon erträglicher gehen am Jüngsten Gericht als euch. 
23Und du, Kapernaum, die du bist erhoben bis an den Himmel, du wirst bis in die Hölle hinuntergestoßen werden. Denn so zu Sodom die Taten geschehen wären, die bei dir geschehen sind, sie stünde noch heutigestages. 
24Doch ich sage euch: Es wird der Sodomer Lande erträglicher gehen am Jüngsten Gericht als dir.
Jesu Lobpreis und Heilandsruf.
25Zu der Zeit antwortete Jesus und sprach: Ich preise dich, Vater und Herr Himmels und der Erde, daß du solches den Weisen und Klugen verborgen hast und hast es den Unmündigen offenbart. 
26Ja, Vater; denn es ist also wohlgefällig gewesen vor dir. 
27Alle Dinge sind mir übergeben von meinem Vater. Und niemand kennet den Sohn denn nur der Vater; und niemand kennet den Vater denn nur der Sohn und wem es der Sohn will offenbaren. 
28Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. 
29Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
30Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung
Matthäus Kapitel 11 behandelt die Anfragen und Zweifel von Johannes dem Täufer sowie Jesu Antwort darauf. Es zeigt, wie Jesus das Zeugnis Johannes’ bestätigt und gleichzeitig die Widerstände und Missverständnisse offenlegt, die seinem eigenen Dienst begegnen. In diesem Kapitel sehen wir auch Jesu scharfe Kritik an den Städten, in denen er viele Wunder gewirkt hat, die jedoch keine Buße taten. Schließlich endet das Kapitel mit einem der tröstlichsten Aufrufe Jesu, der die Müden und Beladenen einlädt, bei ihm Ruhe zu finden. Dieses Kapitel offenbart sowohl die Herausforderung des Glaubens als auch die Barmherzigkeit und Sanftmut Jesu.
Kommentar
Matthäus 11 beginnt mit der bewegenden Szene, in der Johannes der Täufer, gefangen und möglicherweise entmutigt, seine Jünger zu Jesus sendet, um zu fragen, ob er wirklich der verheißene Messias ist. Dies zeigt die menschliche Seite von Johannes, einem großen Propheten, der trotz seiner bedeutenden Rolle im Heilsgeschehen Momente des Zweifels erlebt. Jesu Antwort an Johannes ist kraftvoll und liebevoll zugleich. Er hebt die Wunder und Zeichen hervor, die seine Messianität bestätigen, und lobt gleichzeitig Johannes vor den Menschen als den größten unter den Propheten. Dies ist ein klares Zeichen dafür, dass Jesus die Treue und den Dienst von Johannes schätzt, auch wenn dieser momentan in einer schwierigen Lage ist.
Das Kapitel zeigt auch, wie Jesus auf die Gleichgültigkeit und Ablehnung der Menschen reagiert, insbesondere in den Städten, in denen er viele Wunder gewirkt hat. Die Weherufe über Chorazin, Bethsaida und Kapernaum sind eine ernste Warnung vor der Gefahr, Gottes Gnade und Angebote der Erlösung zu ignorieren. Diese Städte, die das Privileg hatten, Jesu Predigten und Wunder zu erleben, aber keine Buße taten, stehen symbolisch für alle, die das Evangelium hören, aber nicht darauf reagieren.
Den Höhepunkt des Kapitels bildet Jesu Einladung an die Müden und Beladenen. Diese Worte sind voller Trost und Hoffnung und zeigen Jesu tiefe Sorge und Liebe für diejenigen, die mit den Lasten des Lebens kämpfen. Er bietet nicht nur Erleichterung von diesen Lasten, sondern auch eine innige Beziehung zu ihm, die wahre Ruhe und Frieden für die Seele bringt.
Zusammenfassung
Matthäus Kapitel 11 ist ein reichhaltiges Kapitel, das die Herausforderungen des Glaubens, die Missverständnisse, die Jesu Dienst begleiteten, und die unermessliche Barmherzigkeit und Liebe Jesu offenbart. Durch die Beantwortung der Zweifel von Johannes dem Täufer und die Verurteilung der unbußfertigen Städte zeigt Jesus sowohl seine Gerechtigkeit als auch seine Barmherzigkeit. Das Kapitel endet mit einem liebevollen Aufruf an alle, die mühselig und beladen sind, zu ihm zu kommen und wahre Ruhe zu finden. Es erinnert uns daran, dass inmitten von Zweifeln und Herausforderungen der Glaube an Jesus und die Bereitschaft, seine Einladung anzunehmen, der Schlüssel zu einem erfüllten und ruhigen Leben ist.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kapitel 52: Der gute Hirte
Auf der Grundlage von Johannes 10,1-30.
Hier online lesen.

 

Kommentar
In Johannes 10,1-30 offenbart sich Jesus Christus als der „gute Hirte“, ein Bild, das tief in der Kultur und den Herzen der Menschen seiner Zeit verwurzelt war. Dieses vertraute Bild eines Hirten, der liebevoll und schützend über seine Herde wacht, dient als kraftvolles Gleichnis für die enge, persönliche Beziehung, die Jesus zu seinen Gläubigen pflegt. Er ist nicht nur ein Hirte, sondern der Hirte, der bereit ist, sein Leben für seine Schafe hinzugeben – ein Ausdruck der höchsten Form von Liebe und Hingabe.
Die Verheißung, dass der gute Hirte seine Schafe mit Namen kennt, zeigt die tiefe persönliche Bindung, die Jesus zu jedem einzelnen Gläubigen hat. Er kennt unsere Sorgen, unsere Ängste und unsere Kämpfe. In einer Welt voller Unsicherheiten bietet der gute Hirte Sicherheit, Führung und Trost. Jesus stellt sich in scharfem Kontrast zu den falschen Hirten seiner Zeit dar, die das Volk in die Irre führten und ihre Verantwortung gegenüber der Herde vernachlässigten.
Durch das Bild des Hirten, der vorangeht und seine Schafe zu sicheren Weiden führt, verdeutlicht Jesus, dass der Weg zu Gott nicht durch menschliche Weisheit oder religiöse Systeme erreicht werden kann, sondern nur durch ihn selbst. Er ist die Tür zum Leben, und nur durch ihn finden wir wahre Erfüllung und Frieden. Dieses Bild des Hirten, der für seine Schafe kämpft und sie behütet, vermittelt den tiefen Trost und die Sicherheit, die in der Nachfolge Jesu zu finden sind.
Der gute Hirte gibt nicht nur sein Leben für die Schafe, sondern nimmt es auch wieder, um ihnen das ewige Leben zu schenken. Diese Bereitschaft, sich selbst zu opfern, zeigt die tiefe Liebe Jesu, die keine Grenzen kennt. Es ist eine Liebe, die uns in unsere dunkelsten Momente folgt, uns aus der Verlorenheit rettet und uns in die Gemeinschaft mit Gott führt.
Der Aufruf Jesu, seiner Stimme zu folgen, ist eine Einladung zu einem Leben in Fülle – ein Leben, das durch seine Führung und Fürsorge geprägt ist. In ihm finden wir nicht nur Schutz und Versorgung, sondern auch die Gewissheit, dass er uns niemals verlässt. Dieser Hirte, der uns durch das Leben führt, wird uns schließlich in die ewige Heimat bringen, wo wir in seiner Gegenwart völlige Sicherheit und Freude finden werden.

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kapitel 53: Die letzte Reise von Galiläa
Auf der Grundlage von Lukas 9,51-56; Lukas 10,1-24.
Hier online lesen.

 

Kommentar
In Kapitel 53 von “Das Leben Jesu” wird die letzte Reise Jesu von Galiläa nach Jerusalem beschrieben, eine Reise, die sowohl von inneren als auch äußeren Herausforderungen geprägt ist. Mit dem Wissen um sein bevorstehendes Leiden und Tod änderte Jesus sein Auftreten und wandte sich bewusst dem Kreuz zu. Während er zuvor die Aufmerksamkeit der Massen mied, tritt er nun öffentlich auf, um die Menschen auf den bevorstehenden Höhepunkt seines irdischen Wirkens vorzubereiten.
Auf diesem letzten Weg durch Galiläa lehrte Jesus intensiv und sprach in vielen Gleichnissen, um seine Botschaft weiterzugeben und seine Jünger auf die kommende Zeit vorzubereiten. Trotz der wachsenden Feindseligkeit der religiösen Führer blieb Jesus unerschütterlich in seiner Mission und wandte sich entschieden Jerusalem zu, wissend, dass sein Opfer notwendig war, um die Menschheit zu retten.
Die Reaktion der Menschen auf Jesu letzte Reise war gemischt. Während einige seine Lehren bereitwillig annahmen, begegneten ihm andere mit Ablehnung und Feindseligkeit. Die Samariter, die seine Botschaft nicht annahmen, sowie die Städte, die seine Werke und Lehren ignorierten, wurden zu einem warnenden Beispiel für die Gefahr, das göttliche Angebot der Rettung zurückzuweisen.
Dieser Abschnitt unterstreicht die Bestimmtheit und den Gehorsam Jesu gegenüber dem Willen seines Vaters sowie seine tiefe Liebe und Fürsorge für die Menschheit. Er zeigt uns, dass der Weg des Gehorsams und der Hingabe nicht immer einfach ist, aber dass er letztlich zur Erfüllung des göttlichen Plans führt. Die Worte und Taten Jesu auf dieser letzten Reise erinnern uns daran, dass der wahre Schatz im Himmel liegt und dass wir, wenn wir unsere Herzen auf Gott ausrichten, Teil seines ewigen Reiches werden können.

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